Microtome GSL 1 aus der Schweiz

Begonnen von Maria, November 04, 2023, 12:22:09 NACHMITTAGS

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Maria

Moin

Seitdem ich mich 2018 mal mit diesem Mikrotom beschäftigt habe, geht es mir auch nicht mehr aus dem Kopf. Ein tolles Mikrotom sehr gut aufgebaut und sehr effektiv. Mehr braucht man nicht und mit den Klingen so einfach. Ganz ohne Wochenend-Kurs zum Schleifen von Mikrotommessern ;-). Dazu gibt es auch Videos bei Youtube :https://www.youtube.com/watch?v=4YVvBu-MWtQ . Es wurde wohl von diesem Schweizer Institut entwickelt, das sich mit der Baumkunde beschäftigt. Dazu gibt es auch umfangreiche Abhandlungen im Netz. Ich hatte mir damals auch ein Angebot machen lassen. Da lag der Kaufpreis bei ca. 2200 CHF entspricht auch wohl dem €. Ein stolzer Preis aber ist es wohl auch Wert?! Konnte mich damals wie heute nicht entscheiden. In einem Land, wo die Kugel Eis 4€ kostet ist der Preis auch wohl verständlich :-)). Denke da kommt auch noch Zoll drauf. Ich sollte es mir aus dem Kopf schlagen.

Hat jemand Erfahrungen mit diesem Mikrotom bzw. arbeitet damit? Oder hat eine günstige Bezugsquelle? Ich gebe ja noch nicht auf...

Viele Grüße
Maria


Peter V.

#1
Hallo Maria,

ich an Deiner Stelle würde auf tausendfach in professionellen Histo-Laboratorien bewährte Technik setzen únd mir ein gebrauchtes Mikrotom von Reichert/Jung, Leica oder Microm zulegen. Mit etwas Suche bekomt man solche Geräte, die genau so heute überall noch im Einsatz sind, für um 400 - 600 EUR! warum also für so viel Geld einen Exoten kaufen?

Das fängt an bei den Urahnen Jung HN 40, den zahlreichen weißen Nachfolgern von Leica (und den im Prinzip baugleichen Microm-Geräten).

All diese Gerätetypen sind Jahrzehnte erprobt und unverwüstlich.

Nur mal ein auf die Schnelle gefundenes Beispiel:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/schlittenmikrotom-pfm-slide-2003-mikrotom-mikroskop-botanik/2510251579-242-3816

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45559.msg336307#msg336307

Vor wenigen Wochen wurde hier im Mikro-Markt ein Leica-Schlittenmikrotom (sogar mit Kreuzrollenführung statt Schlittenbahn) und dem teuren Einmalkingenhalter für um die 400 EUR angeboten (wenn ich mich recht erinnere). Da habe ich schon gezuckt ;-) Aber letztlich brauche ich gar keines und habe schon ein Microm HM400.

Wie gesagt - ich würde auf zigtausendfach bewährte Technik setzen, die überall in Laboratorien im Einsatz ist und die man mit etwas Suche in gutem Zustand für einen Bruchteil des Schweizer Preises bekommt.

Übrigens habe ich den Eindruck, dass sich sich in der Hobbymikroskopie - zumindest im Bereich der botansichen Schnitte - Schlitten- und Rotationsmikroskope nicht wirklich durchgesetzt haben. Vielfach werden solche Geräte gebraucht gekauft und dann doch wieder abgestoßen und die Schnippler bleiben bei ihren Zylindermikrotomen.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Maria

Hallo Peter,

ich lese immer wieder gerne Deine Einschätzungen! Auch hier wieder mal zum Thema Mikrotom vielen Dank!

Ich schnibbel ja auch mit allen Handmikrotomen die es gibt. Nachdem ich meine Kamera-Adaption auch dank deiner Hilfe so gut hinbekommen habe, wollte ich mich mit der Schnitttechnik auch noch verbessern.

Also diese Jung HN mit der Vorschubtechnik sind einfach Mechanik schön anzusehen und arbeiten sehr präzise. Ich durfte mal einem bei der Arbeit zu sehen. Ich glaube die kamen in den 50er Jahren oder noch früher auf den Markt. Das Problem ist aber schon mit dem zuschicken lassen. Da braucht man schon etwas ganz stabiles. Das noch größere Problem sind aber die Messer. Wer kann so etwas heute noch schleifen? Habe hier einige Threads zum Messer schleifen gelesen. Wie lange gibt es diese Messer noch nachzukaufen?

Und da kam dieses Schweizer Projekt in den Sinn. Die Mikrotome sind wohl augenscheinlich ziemlich präzise gebaut, einfache Klingen und arbeiten mit einem Schlitten. Außerdem machen sie einen stabilen Eindruck und sind trotzdem nicht so schwer wie ein HN 40. Tja, wenn der Preis nicht wäre. Der Preis mit 2100 CHF plus Zoll ist auch schon fünf Jahre her. Sind heute wohl noch teurer?

Ok Peter vielleicht ein Traum von mir. Ich lasse das erst mal alles sacken auch was Du geschrieben hast und denke dann noch mal neu drüber nach! Danke auch für Deine spontanen Links zu dem Thema.

Viele Grüße


Peter V.

#3
Hallo Maria,

kein Institut schneidet mehr mit Messern, die geschliffen werden müssen :-) Statt der Messer kommt in die Halterung natürlich ein Einmalklingenhalter! Unten siehst Du Bilder von Mikrotomen mit Einmalklingenhalter, derartige Geräte bekommt man gebraucht durchaus irgendwo zwischen 400 und 600 EUR.
Also, ich würde für dieses kleine WSL-Mikrotom niemals soviel Geld ausgeben, wenn ich für einen Bruchteil des Betrages ein "richtiges" Mikrotom bekommen kann, wie es in jedem Labor eingesetzt wird.
Ich denke, selbst vom Fachhändler würde man ein Leica Mikrotom gebraucht deutlich preiswerter bekommen als dieses WSL-Gerät. Du hast übrigens bedacht, dass Du zu dem Preis noch die Einfuhrsteuer und Zoll zahlen musst, sich das Gerät also nochmal um 20 bis 25 Prozent verteuert!?
Für das, was Du beim Kauf eines normalem Labormikrotoms sparst, kann man es auch schon einmal abholen.
Wenn Du Dich natürlich in das Design dieses WSL-Mikrotoms "verliebt" hast, kann man auch nichts machen ;-) Aber eine "vernünftige" Entscheidung wäre es meines Erachtens nicht - außer, falls Geld überhaupt keine Rolle spielt und 2500 EUR mal eben aus der Portokasse gezahlt werden können.

Herzliche Grüße
Peter
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Ralf Feller

Hallo zusammen,

das GSL Mikrotom scheint mir speziell für die Holzmikrotomie gedacht zu sein.
Wie Peter schon sagt, sind andere Mikrotone wenigstens genau so gut.
Dazu zwei Videos die ich ganz interessant find.

https://www.youtube.com/watch?v=ZiDsdT9wfJM
https://www.youtube.com/watch?v=FUddCGVr0bY

LG Ralf

Werner

#5
Das Mikrotom sieht aus wie von einem Werkzeugmacher (Lehrberuf) konstruiert und gefertigt. Kann jede bessere Werkstatt bauen. Der Schlitten kostet unter 100 € (Linearführung), das Einbau-Mikrometer um 50 €, der Rest sind einfache Frästeile. Der Preis ist schon sehr ambitioniert.
Frag mal eine Werkstatt, für wieviel die das nachbauen würden.
Ist aber nicht so stabil wie ein echtes Mikrotom.

Das war ein deutlicher Verriss - Werner

P.S.: So eine Linearführung habe ich im Fundus.

Jürgen H.

Maria, schau mal z.B. hier:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/e-leitz-wetzlar-grosses-schlitten-mikrotom-1940-microtome-raritaet/2461088214-234-1472

Ich habe das gleiche Mikrotom und schneide damit meine Paraffinschnitte bis 2 mü Stärke problemlos. Das Teil ist prinzipiell nicht kaputt zu kriegen.  Ausprobieren beim Verkäufer geht auch ganz einfach: ein bisschen Ölauf die Gleitfläche oben und an die blanke Seite im Führungsschlitz und dann sollte der Schlitten nach zweimal hin und her bewegen mit dem kleinen Finger geschoben völlig ohne zu ruckeln laufen. Mit der Neapler Klemme lässt sich der zu schneidende Block sehr gut orientieren. Ein Messerhalter scheint auch dabei zu sein. Und Bad Laspe ist ja von Köln nicht allzu weit.

Das Teil ist natürlich schwer und muss es auch sein! Ich würde dieses Mikrotom auf jeden Fall Deinem schweizer Modell vorziehen. Und es kostet nur ein Viertel. Einziger Nachteil gegenüber dem HN 40 von Jung: Du musst jedesmal die Höhenverstellung von Hand bewegen, das geht nicht automatisch beim hinteren Anschlag des Schlittens weiter, aber das ist nur ein fehlendes Gimick...

Ich würde mir dieses Mikrotom an Deiner Stelle einmal anschauen.

 M.E. sieht das Teil gepflegt aus. Überprüfen solltest Du, ob die Höhenverstellung ( siehe Rotpfeil im Bild ) richtig funktioniert. Das ist eine Art Ratsche, mit der der Lange horizontale Stift nach drehend nach links geschoben wird.

Viele Grüße

Jürgen

PS Ich kenne den Verkäufer nicht.

Peter V.

#7
Hallo,

also, für mich hat das Schweizer Gerät auch die Anmutung eines Produktes aus der Hobbywerkstatt.

https://www.youtube.com/watch?v=cEJR2SeHMqc

Aber die Geschmäcker sind ja verschieden.

Das Mikrotom arbeitet mit Cutterklingen - entsprechend sehen auch - zumindest in diesem Video - die "Brotscheiben" aus ;-)

Herzliche Grüße
Peter
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Nordlicht

Hallo Maria,

einen Einmalklingenhalter für ein Schlittenmikrotom solltest du auch ohne Probleme
über Detlef Kramer (hier im Forum) erhalten.
Das einzige Manko wäre das Gewicht.
Ein HN40 oder ähnliches schleppt man nicht mal so eben zur Seite um einen Kaffe zu trinken.
Es sollte schon einen festen Patz bekommen.
Dafür sind die Schnitte natürlich klasse.

Grüße Matthias

A. Büschlen

Hallo,

schade, dass sich Prof. F. H. Schweingruber sel. nicht mehr selber erklären und darlegen kann,  warum gerade dieses Mikrotom, warum dieser hohe Preis und, und... -
Meines Wissens gibt es seit vielen Jahren keine Firma die in ihrem Angebot Handmikrotome, Tischmikrotome oder kleine, leicht zu transportierende Mikrotome als Neugeräte anbietet.
Nicht zuletzt deshalb wurde dieses erwähnte Mikrotom GSL.1 entwickelt und in einer geschützten Werkstatt produziert.
Frage in die Runde: wer hat schon einmal ein GSL.1 in der Hand gehabt?
Was Peter zu den den gebrauchten klassischen Schlittenmikrotomen aus gutem Hause schreibt stimmt alles, aber dies sind alles gebrauchte Geräte die nicht allen zugänglich sind und sehr oft Einiges an Streicheleinheiten und Instandstellung benötigen, bis sie wieder tadellos laufen.

Gruss Arnold





Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Rawfoto

#10
Hallo Maria

Ich hatte das Vergnügen mit deinem Traummikrotom Holz zu schneiden, ein absolut brauchbares Gerät.

Es liegt von der Qualität über dem Jung HN-40 (das habe ich in meinen beiden Studios stehen - also zwei Stück von der letzten Version), aber unter dem Leitz Grundschlitten, das ich ebenfalls habe.

Verwundert war ich über das Gewicht/Leistungsfähigkeitsverhältnis. Der Leitz Grundschlitten hat über 40 Kg!

Jetzt ist es natürlich entscheidend ob du Holz schneiden willst und ob du das Mikrotom tragen musst.

Da ich selbst Produkte entwickle, der Preis ist nicht übertrieben. Für Schweizer Verhältnisse halte ich das Gerät für günstig. Um dieses Geld bekommt man bei den anderen, namhaften Hersteller nichts vergleichbare Neugeräte.

Bei Gebrauchtgeräten schaut der Preis natürlich anders aus, aber, ich musste alle Mikrotome einem Service unterziehen. Gut, für mich kein Problem. Aber wenn man da einen Techniker zukaufen muss ....

Meine beiden Jung HN-40 habe ich aus 3 Stück zusammengebaut. Beim Grundschlitten ebenfalls Teile zugekauft und einem Service unterzogen.

In der Mikroskopischen Gesellschaft haben wir ein Reichert OME, nachdem Teile nachgefertigt wurden ein super Gerät. Wenn ich nur eines haben könnte ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Muschelbluemchen

#11
Hallo Maria,

ich habe mittlerweile drei große Schlittenmikrotome, zwei Hand-Zylindermikrotome, ein Tisch-Zylindermikrotom, ein Haga-Rasierklingenmikrotom und ein Kosmos-Rotationsmikrotom.

Aus meiner Sicht ist ein Mikrotom das wichtigste Arbeitsgerät neben dem Mikroskop, außer das Tümpeln oder die Pilzmikroskopie ist der einzige Verwendungszweck für das Mikroskop.

Mein Lieblingsmikrotom ist aber immer noch das Schlittenmikrotom Reichert OmE. Es ist einfach sehr universell.
In diesem Mikrotom stecken zig Jahre an Erfahrung - ich denke es wurde über einem Zeitraum von 80 Jahren gebaut.
Viele andere Mikrotome wurden oft nur für eine bestimmte Aufgabe gebaut z.B. nur für Paraffinschnitte oder Gefrierschnitte.
Ich denke dass das Schweizer Mikrotom auch nur für Holzschnitte gebaut wurde, um auch nur Holzbohrkerne damit zu schneiden.
Ein Universal-Schlittenmikrotom, wie das  Reichert OmE kann aber viele verschiedene Aufgaben bewältigen.
Dass dieses Konzept so erfolgreich war, kann schon an den zahlreichen Nachbauten
erkannt werden:
hier eines von Meopta https://www.vhu.cz/exhibit/sankovy-mikrotom-typ-meopta-596-c8/

oder hier ein russischer Nachbau, der erst vor wenigen Tagen auf ebay-Kleinanzeigen verschwunden ist:
https://img.kleinanzeigen.de/api/v1/prod-ads/images/78/781ea4cf-467b-4376-b590-4b7a3d96b4cd?rule=$_59.JPG
Offensichtlich haben die 250 Euro Verkaufspreis dann doch einen Abnehmer finden lassen.
Hätte ich nicht schon mehrere Mikrotome, dann hätte ich zugeschlagen, denn dieses russische Produkt scheint sehr stabil und robust zu sein.
Es ist durchaus möglich eine gutes Schlittenmikrotom gebraucht um 300 Euro zu erwerben.
Einzig das Gewicht ist das große Problem und die damit verbundenen Transportschwierigkeiten.

Hier gibt es ein gutes Video zum Reichert Schlittenmikrotom:
https://av.tib.eu/media/41119

Hier noch ein Video von mir, wie ich am Schlittenmikrotom botanische Schnitte anfertige:

Ich bin kein Fan der Einmalklingen.
Ich habe mir auf ebay mehrere Mikrotommesser für jeweils 15 Euro das Stück besorgt.
Diese Dinger halten ewig und behalten lange ihre vorzügliche Schnittqualität, wenn die Messer sorgfältig behandelt werden.
Ein Abziehen auf der Glasplatte ist nur selten notwendig, wenn z.B. Scharten in der Schneide sind.
Geschliffen werden die Messer auf Leder, die mit unterschiedlichen Schleifpasten präpariert sind.
Hier ein Video von mir dazu:
Diese Technik ist schon uralt (wird schon im Romeis von 1968 beschrieben).

Gegenüber den Einmalklingen habe ich den Vorteil bei einem Mikrotommssere eine wesentlich längere Schnittkante zu haben (über 20cm)
und zudem spare ich Geld (die Einmalklingen sind nicht gerade günstig).

mfG
Leo

PS: Frage: Warum haben die Reichert Schlittenmikrotome (und auch der russische Nachbau, man beachte den Gummischlauch) eine Wasserpfanne?
A: Will man schnell von getrockneten Holzproben Schnitte anfertigen, so geht dies wunderbar unter heißem Wasserdampf. Zeigt auch warum diese Dinger so universell sind und nicht nur zum Paraffinblöcke verschnippeln geeignet.

Peter V.

#12
Hallo,

bei einem Gewichts von 3.6 kg (den Wert habe ich irgendwo gelesen) sind 250 CHF Verpackung und Versand aber auch schon eine Hausnummer....

Nach dem Angebot von 2018 käme man auf einen Betrag von 2600 EUR. Vermutlich (ich weiß es natürlich nicht) liegt man inwzischen eher bei 3000 EUR. Holla die Waldfee!

Da würde ich nach wie vor lieber ein etabliertes Mikrotom kaufen und ggf. einem Service unterziehen lassen - falls denn notwendig.

Sicher, das Gerät ist natürlich "handlicher" als ein klassiches Labormikrotom. Aber der Preis würde mich abschrecken.

Herzliche Grüße
Peter


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Maria

#13
# Peter
# Werner
# Jürgen
# Gerhard, Wien
# Muschelbluemchen

Ich danke Euch für eure Einschätzungen und Bewertungen. Da ist für mich jetzt einiges zum Lesen und zum Nachdenken!

Peter: Danke für deine Fotos aus der Praxis. Man liest bei aktuellen Mikrotomen immer wieder LEICA. Die sind da wohl der Marktführer. Erstaunlich, dass da keiner mithält. Leider stellt aber auch keiner ein halbprofessionelles Mikrotom für uns Hobby-Mikroskopiker her. Da wäre doch dieses GSL super geeignet. Vielleicht wäre die Nachfrage doch zu gering? Danke auch für Dein Youtube Video. Das hatte ich nicht mehr parat. Im Video ist doch zu sehen, dass es einwandfrei arbeitet. Egal.

Werner: Ja es sieht wirklich aus wie aus der Bastelkiste eines Werkzeugmachers..Es ist auch nicht viel dran. Bin mir sicher, dass es hier Mitglieder gibt, die so etwas ohne weiteres herstellen könnten. Auch wenn es billig aussieht...but it works...:-))

Jürgen: Danke für den Hinweis bei Kleinanzeigen. Welches Ritzel da arbeiten muss, da wäre ich mir unsicher, ob ich so etwas beurteilen kann. Würde ein Mikrotom nur hier aus dem Forum kaufen...

Gerhard, Wien: Da hast Du ja positive Erfahrungen mit dem GSL gemacht. Bei Werner war es ja ein Verriss. Da lag ich doch nicht so verkehrt...Du stufst es sogar über das HN 40 ein...interessant...

Muschelbluemchen:...wirklich sehr interessante Videos und danke für Deine Ausführungen.


Was ist mein Fazit: Für mich waren die Meinungen zum GSL sehr interessant. Aber es ist ja auch nicht zu kaufen. Von daher brauche ich da schon mal nicht weiter drüber nachzudenken. Der Preis wäre mir auch zu hoch gewesen. Dieses Mikrotom ist wohl eine Auftragsarbeit für das Institut. Dieses Mikrotom zu deutschen Preisen 500 € wäre der Renner!! Dieses "blöde" Kasten-Handmikrotom mit Rasierklinge -das ich auch habe - kostet ja neu schon um die 400 €.
Ich werde Ausschau hier im Forum halten. Aber wer verkauft schon sein Mikrotom...Wenn ein Mikrotom dann nur mit Klingen. Das Video mit dem Schärfen eines Mikrotommessers hat mich in meiner Meinung noch mal bestärkt. Es sieht im Video einfach aus. Gute Schnitte machen auf dem Handmikrotom sieht auch einfach aus...

Eigentlich bin ich so weit wie 2018 :-))! Na ja, ich mache dann mal mit meinen Handmikrotomen weiter. Vielleicht ergibt sich ja mal was hier im Forum.

Ich danke Euch allen für Eure Mühen und Hilfestellungen. Es ist wirklich um vieles schwieriger an ein gutes Mikrotom zu kommen als an ein Zeiss Standard....

Danke und ein schönes Wochenende

Viele Grüße

Maria

Muschelbluemchen

#14
Hallo Maria,

noch eine Anmerkung zum Jung HN40 und dem GSL1:
Schon rein von den Abbildungen muss klar sein, dass das GSL1 weniger universell ist als das HN40.
Ich sehe beim GSL1 keine Möglichkeit das Präparat zu kippen über die Halterung. Wieweit das Messer bezüglich Deklination und Inklination veränderbar ist - ich glaube da wird es schwierig.

Nein - ich würde jedes GSL1 für ein HN40 stehen lassen.
Übrigens - in deinem im ersten Beitrag verlinktem Video wird nicht das GSL1 verwendet!
Hier bitte z.B. den Präparatehalter beachten!
Auch wird das Messer hier geführt und ist bezüglich Deklination und Inklination verstellbar.

Nun das Schneiden mit dem Mikrotom muss geübt werden - als Anfänger kann es zu Beginn sehr frustrierend sein
- hier noch eine interessante Seite zum Mikrotom und zum Schneiden:
https://www.klaus-henkel.de/cut-mikrotom.html

LG
Leo