Köhlern beim Müller Biolab-T

Begonnen von Monsti, Februar 16, 2010, 20:20:19 NACHMITTAGS

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Monsti

Hallo zusammen,

zwar bekomme ich beim Mikroskopieren überwiegend eine zufriedenstellende Beleuchtung gebacken, aber das klassische Köhlern klappt einfach nicht. Muss ich da etwas an der Geräteeinstellung verändern? Falls ja, was genau?

Leider liefert die Firma keine besonders brauchbare Bedienungsanleitung, auch auf eine Mail bekam ich keine Antwort.

Danke für eine Info und liebe Grüße
Angie

Klaus Herrmann

Hallo Monsti,

ZitatLeider liefert die Firma keine besonders brauchbare Bedienungsanleitung, auch auf eine Mail bekam ich keine Antwort.


tut mir leid, aber da fällt mir nur ein: alles M... oder was? Irgendwoher muss der Preisunterschied doch kommen.
Wenn ich Schuhe kauf im Billigladen dann sagt mir die gelangweilte Verkäuferin :"Größe 40 - da hinten" und dreht sich um.

Hilft Dir natürlich nicht weiter, aber vielleicht findet sich ein Leidensgenosse, der das Mikroskop kennt - eine Bedienungsanleitung aus dem Netz, wie bei den ordentlichen Firmen gibt es sicher auch nicht?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Monsti

Hallo Klaus,

na, sooo "billig" ist mein Mikroskop nun auch wieder nicht - und schlecht schon mal gar nicht.  ;) Trotzdem ist die Bedienungsanleitung mehr als dürftig und für mich als Anfängerin nicht ausreichend. Ob es eine ausführlichere Bedienungsanleitung im Netz gibt, weiß ich nicht. Ich wage dies eher zu bezweifeln.

Danke für Deine Antwort. Die Fa. Müller scheint halt ein reiner Vertrieb zu sein, da kann man kaum technische Know-how verlangen. Weiß ich auch. Meine Hoffnung ist, dass es hier Leute gibt, die dieses Mikroskop ebenfalls benutzen und mir ggfs. Tipps geben können.

Liebe Grüße
Angie

Nomarski

Hallo Angie,

wenn dein Mikroskop köhlerbar ist, dann müßte es an der Kondensorhalterung zwei Zentrierschrauben haben, durch die sich der Kondensor radial zur optischen Achse bewegen läßt. Desweiteren müßte vertikal verstellbar sein.
Damit das alles auch einen Sinn hat, brauchst du etwas, wonach du diesen Kondensor zentrierst. Das ist die die Leuchtfeldblende im Fuß am Lichtaustritt, die man öffnen und schließen kann. Damit meine ich nicht die Aperturblende im Kondensor, welche nur bis zu etwa 1/3tel zugezogen werden soll.

Viele Grüße
Bernd

Detlef Kramer

Liebe Angie,

Dein Mikroskop hat ca. 400 € gekostet; ein vergleichbares Gerät, aber mit "after sale service" kostet ca, 1000 €. Was glaubst Du warum? Das nur, um Klaus' Argument auf den Punkt zu bringen.

Andere Frage: wo liegt das Problem? Ist das Mikroskop für Köhlern ausgelegt, d.h. hat es eine Feldblende und ist der Kondensor zentrierbar. Dann ist die Sache klärbar. Ist alles bei Mikroskopie.de erklärt; natürlich auch in der Mikrofibel. Wenn nicht, müssen wir die Möglichkeiten Schritt für Schritt abklären und gegebenenfalls akzeptieren, dass Dein Mikroskop "nur" über eine sog. Nelson-Beleuchtung verfügt. Auch damit kann man bequem leben.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Stefan Schiff

#5
Hallo Angie,

Peter Voigt hat dieses Gerät mal getestet und ihm ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigt.
Zum Köhlern schreibt er allerdings:

"Seltsamerweise wurde oberhalb der Leuchtfeldblende noch ein Mattfilter angebracht,
sodaß der Leuchtfeldblendenrand nicht exakt scharf abgebildet werden kann
( was der reinen Lehre des Köhlerns natürlich widerspricht )..."


Ist dieses Mattfilter und der damit einhergehende unscharfe
Leuchtfeldblendenrand vielleicht die Wurzel des Übels?

Zum kompletten Test von Peter Voigt geht es hier:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2709.0

Viele Grüße
Stefan

PS: Auch die Antworten zu diesem Bericht sind interessant.
Offenbar hatte auch Herr Hess Probleme beim Köhlern mit diesem Gerät.
Mikroskope:
ZEISS Standard WL
ZEISS Standard RA
ZEISS Stereo-Mikroskop
ZEISS Stemi III

Nomarski

Hallo,

ZitatIst dieses Mattfilter und der damit einhergehende unscharfe
Leuchtfeldblendenrand vielleicht die Wurzel des Übels?

auch wenn dem so ist, müßte zumindest noch ein heller runder Fleck erkennbar sein, den man zentrieren kann.
Darauf wird der Kondensor wieder zum oberen Angschlag gebracht bzw. in die Stellung, bei der die Ausleuchtung der Aperturebene im Kondensor am besten ist.

Gruß
Bernd

Fahrenheit

Liebe Angie,

anhand Deiner Beschreibung kann ich leider nicht nachvollziehen, worin genau Dein Problem beim Einstellen der Köhlerschen Beleuchtung besteht.

Beschreibe doch für uns noch mal kurz, wo es klemmt und stelle vielleicht noch ein Bild von Deinem Mikroskop ein, das den Bereich unterhalb des Objekttisches mit Kondensor und Beleuchtungsauslass zeigt.

Ich nehme an, dass die Anleitung zumindest in so weit vollständig ist, dass die für das Köhlern notwendigen Komponenten (Leuchtfeldblende, Kondensor-Höhenverstellung und -zentrierung) beschrieben sind?

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Monsti

Servus, Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten.

Ich frage deshalb nach dem Köhlern, weil in der Produktbeschreibung der Fa. Müller u.a. folgendes steht:

"Alle Modelle der BIOLAB-Serie sind ausgestattet mit einem großzügig bemessenen Kreuztisch, mit dem verschiedene Probenen analysiert und verglichen werden können, einen Abbe-Kondensor, Weitfeld-Okularen, achromatischen Objektiven und einer Köhler-Beleuchtung!"

Die Gebrauchsanleitung zum gelieferten Gerät umfasst insgesamt sechs Punkte in 17 Zeilen (inkl. Auspacken des Geräts, Zusammenbau und Lampenwechsel). Zur Beleuchtung gibt es unter Pkt. 5 diesen Zweizeiler:

"Um helle und klare Bilder zu erhalten, müssen Sie die Beleuchtung anpassen! Bei der Nutzung eines anderen Objektives müssen die Irisblende des Kondensors und die Helligkeit des Lichtes neu eingestellt werden."

@Jörg:

ZitatIch nehme an, dass die Anleitung zumindest in so weit vollständig ist, dass die für das Köhlern notwendigen Komponenten (Leuchtfeldblende, Kondensor-Höhenverstellung und -zentrierung) beschrieben sind?

Mehr als die beiden obigen Sätze steht da nichts zur Beleuchtung.




Bereich Kondensor/Irisblende unter dem Kreuztisch.

Gemäß der Komponentenbeschreibung soll es hinter der Fixierungsschraube für den Kondensor auch noch eine Zentrierungsmöglichkeit für den Kondensor geben. Diese finde ich aber nicht.  :'(


Nicht, dass Ihr mich falsch versteht: Wenn das Köhlern bei meinem Mikroskop definitiv nicht geht, ist dies kein Beinbruch. Sollte es jedoch funktionieren, würde ich es gerne praktizieren.

Liebe Grüße
Angie

Nomarski

Hallo Angie,

die Kondensorschwalbe ist an deinem Mikroskop wie bei vielen anderen Mikroskopen auch in drei Punken in Form von Stützschrauben gelagert. Die eine Stützschraube ist mitten im Bild zu sehen, eine weitere müßte es etwa um 120° versetzt auf der anderen Seite geben. Der dritte Stützpunkt ist gefedert.
Wenn man an diesen Schrauben dreht, müßte sich demnach auch das Bild der Leuchtfeldblende bzw. der runde Lichtfleck bewegen.
Aber wie es aussieht, ist es bei diesem Mikroskop so vorgesehen, daß die Köhlerung nur einmal ab Werk für die mitgelieferten Objektive erfolgt, sonst wären diese Stellschrauben so ausgeführt, daß man sie ohne Hilfswerkzeug bedienen kann.
Wenn dein Bild also gleichmäßig ausgeleuchtet ist und auch bei den Fotos keine Helligkeitsabfälle zum Bildrand erkennbar ist, würde ich von einer Justage absehen.

Viele Grüße
Bernd

Udo Hammermeister

Hallo Angie !

Es sieht so aus, dass das Einzige, was die Verfasser dieser Anleitung über Köhler-Beleuchtung wissen, ist, dass man Mikroskope mit besser verkaufen kann.

Fahrenheit

Liebe Angie,

grundsätzlich muss ich Bernd recht geben: es sieht so aus, als ob der Kondensor ab Werk einmal fix zentriert worden ist. Sonst wäre an Stelle der Schlitzschraube in der Bildmitte eine Schraube in der Art der großen Silbernen auf 3 Uhr angebracht - und auf der gegenüberliegenden Seite des Kondensorträgers ebenfalls. Fürs Köhlern sieht das nicht gut aus.

Allerdings ist der Bildausschnitt zu klein: der Lichtaustritt mit einer eventuellen Leuchtfeldblende ist nicht zu sehen und eine vielleicht vorhandene Kondensor-Höhenverstellung ist ebenfalls nicht im Bild.

Könntest Du noch mal ein Photo nachliefern, das einen vergleichbaren Ausschnitt wie das folgende von meinem DM E zeigt?

Herzliche Grüße
Jörg



p.s.:
Welche Funktion hat eigentlich die Schraube auf 3 Uhr an Deinem Müller?
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Nomarski

ZitatWelche Funktion hat eigentlich die Schraube auf 3 Uhr an Deinem Müller?

Wenn man diese Schraube löst, läßt sich der ganze Kondensor nach unten herausziehen.
Die silberne Ringschwalbe gehört zum Kondensorträger am Mikroskop.

Fahrenheit

Lieber Bernd,

ja, wo Du es sagst, ein Steckkondensor.

Herzliche Grüße
Jörg
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Nomarski

Hallo Jörg,

deine vornehme Kondensorzentrierung ist bei Angies Mikroskop leider nur als Madenschrauben ausgeführt.
Aber immerhin...

Gruß
Bernd