Bedienung eines Leitz Stereomikroskopes

Begonnen von Reinhard, November 04, 2024, 13:04:12 NACHMITTAGS

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Reinhard

Hallo Leitz-Versteher,

auf dem mitgelieferten Photo eines Leitz Stereomikroskopes sieht man einen silberfarbenen Knopf, der sich schwer um etwa 1 cm herausziehen und etwas drehen läßt.
Auf das Binokular erkenne ich keinen Einfluß. Dieses läßt sich nicht drehen oder abheben. Die Einstellung der Augenweite geht sehr schwer.
Was mache ich falsch?
Und wozu ist die kleine schwarze Schraube (2. blauer Pfeil) da?

stereo5  c  .jpg
 
Vielen Dank für Rückantwort
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

purkinje

#1
Hallo Reinhard,
das obere ist die Verriegelung um die gesamte schwarze Platte mit den beiden Prismentuben um 180° drehen zu können, um von der anderen Seite zu mikroskopieren. Die zweite untere, wenn ich es recht entsinne, da konnte ein Lampenhalter angeschraubt werden.
511-80 stereoscopic Microscopes
Beste Grüße Stefan

Reinhard

Hallo Stefan,

vielen Dank für den (entscheidenden) Hinweis.
Nach einigen Übungen ließ sich der Binokularblock plötzlich drehen, wie frisch geölt.
Ich hatte wohl zu zaghaft am silbernen Stift gezogen.

Viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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beamish

Hallo Reinhard,

ich habe gerade auch so eine black beauty bekommen und zwar diese Variante:
Leitz-Stereo.jpg

Ich kann an dem Knopf ziehen soviel ich will, der bewegt sich nicht.
Allerdings ist alles schwergängig bis unbeweglich (besonders der Objektivschlitten). Z.B. kann ich auch nicht die Rändelmuttern zum Wechseln der Okulare öffnen.
Mach ich was falsch?

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Alfons Renz

#4
Lieber Martin,

Das Problem ist die kalte Jahreszeit! Nur nicht verzagen: Das Mikroskop auf die warme Heizung stellen, dann wird das harte Fett in den meisten Fällen wieder weich.

Den Objektiv-Schlitten kannst Du nach Demontage der horizontalen Blechs nach vorne herausziehen, bzw. mit Unterstützung durch den Drehmechanismus herausschieben.

Der gerändelte Knopf oben (vorne) lässt sich ein paar Millimeter nach oben heben, dann wird die Drehplatte, auf welcher der Okular-Tubus sitzt, freigegeben und dann kannst Du den Tubus um 180° drehen.
 
Der Keil, der mit dem gerändelten Knopf angehoben wird, blockiert die Drehung der Tubusplatte. Er wird durch 2 winzige Madenschauben, die seitlich im Tubusträger sitzen und nach Entfernen des Okularschlittens frei werden, in seiner Position fixiert. Durch Verstellen dieser Schräubchen kann die Ausrichtung des Tubuskopfs lateral justiert werden. Dadurch werden Doppelbilder vermieden.

Viel Erfolg!

Alfons

beamish

Danke Alfons,
ich habe jetzt erstmal den Kopf abgenommen und auf die Heizung gelegt....

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

beamish

Die Triebe laufen jetzt deutlich besser, aber bei Knopf und Okularhalterungen bewegt sich immer noch nichts. Letzteres ist mir erstmal egal, da ich sowieso keine anderen Okulare habe.
Die Triebe vom Schlitten und Höhenverstellung werde ich aber wohl zerlegen müssen. Ich habe noch etwas Benzin...
Zum Nachfetten werde ich wohl irgendein Univerversalfett nehmen können. Die Zahnstangen sind aus Edelstahl und nicht aus Messing.
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

beamish

Muß ich beim Rausziehen der Triebe mit Kugellagern rechnen?
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
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Alfons Renz

Nein! Der Objektivschlitten läuft mit Blattfederleisten in einer Führung und der Zahntrieb in einer Schwalbenschwanzführung. Alles ganz trivial.

beamish

Ich bin nur auf diese Frage gekommen, weil es bei dem mittleren Objektiv eine Raste gibt. Das wird gerne mit einem Kugellager realisiert...
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
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beide mit Canon EOS 500D

Alfons Renz

Drei Bilder zum Verständnis: Der Schlitten ist schon nach vorne herausgefahren, man blickt von unten auf den Tubusträger.

Die zwei winzigen Schräubchen links und rechts in der Mittelschiene (Bild 2 und 3) dienen zum Justieren der Drehung des Okulartubus.

Zwischen diesen Schräubchen sitzt der keilförmige Zapfen, den man oben mit der gerändelten 'Schraube' - die sich nicht drehen lässt! - hochheben und damit die Drehung des Tubus entriegeln kann.

beamish

Alles gut! Das Problem waren weniger die Zahnstangen (die hab ich auch gereinigt und hauchdünn nachgefettet) sondern die Achsen. Ein paar Tropfen Benzin auf das Triebrad hat Wunder bewirkt. Alles läuft wieder wie Butter...
Der Knopf zum Drehen des Tubusaufsatzes bewegt sich immer noch nicht. Das muß er aber auch nicht. Mit der Durchlichteinheit macht das auch gar keinen Sinn. Der Spiegel würde ja sonst auf mich zu zeigen.
Danke für die Hilfe!
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
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