Raster-Elektronenmikroskopie von pathogenen Bakterien

[MikroManni]

Hallo Peter Wff,

da hast Du ja schlimme Erfahrungen mit Tuberkulose hinter Dir. Auch heute ist die Behandlung der Tuberkuose als Standardtherapie in einer meist Vierfachkombination aus Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol und Pyrazinamid, gefolgt von einer Zweifachkombination aus Isoniazid und Rifampicin alles andere als ein Zuckerschlecken. Meist zieht sich die Behandlung über einen anfangs stationären Aufenthalt über viele Monate hin. Wie zu erwarten mit auftretenden Nebenwirkungen über den langen Zeitraum gesehen.

Mycobacterium tuberculosis ist ein sehr langsam wachsendes Bakterium, eine Kultur auf Agarplatte kann schon mal 4-8 Wochen oder länger dauern. Der nächste Punkt ist, dass Mycobakterien es lieben in Klümpchen zu wachsen. Da greifen die Antibiotika die äußeren Bakterien an, aber die Bakterien im Inneren des Klümpchens werden oft nicht erreicht. Wie im Bild gezeigt dringen die Mycobakterien auch in die Wirtszellen ein und verbergen sich damit vor dem Immunsystem. Im Inneren der Zelle befindliche Bakterien erreicht man jedoch nur mit einem sogenannten membrangängigem Antibiotikum.

Beste Grüße
Manfred

[MikroManni]

Hallo ins Forum,

da ich gefragt wurde, wie man biologische Proben, hier pathogene Bakterien und ihre Wirtszellen, für die Rasterelektronenmikroskopie präpariert, habe ich eine Zusammenstellung der einzelnen Schritte erstellt. Versucht wurde nicht in den "Laborjargon" abzurutschen und es so gut es geht verständlich zu beschreiben. Sollten Nachfragen sein, bitte melden. Für die in Elektronenmikroskopie bewanderten gehen die Beschreibungen nicht bis in die letzte Feinheit ein.
Hoffe, dass es einen guten Gesamtüberblick gibt, so dass man rasterelektronenmikroskopische Bilder besser beurteilen kann.

Präparation von mit Bakterien infizierten Wirtszellen für die Rasterelektronenmikroskopie  REM.pdf

Beste Grüße
Manfred

Hoffe, dass es mit dem pdf Anhang funktioniert

[Rawfoto]

Hallo Manfred

Eine mehr als willkommene Bereicherung, freue mich schon auf die angekündigte Fortsetzung👍

Liebe Grüße

Gerhard

[Wutsdorff Peter]

Grüß´ Dich Manfred,
vielen Dank für diese ausführliche Darstellung.
Die gängige Ansicht "die kann man einfach mit Antibiotikum heilen" ist also Unsinn.
Ich hatte dann Ende 1950 meinen Vater angesteckt.
Da gab es auch schon in  der "DDR" Medikamente.
Er hat sich dann rel. schnell erholt.
Noch was:
1946 gab  es eine Typhusepidemie. Sowohl die Deuschen als auch die russ. Soldaten starben sehr häufig.
Daraufhin wurde die deutsche Bevölkerung von russ Ärzte durchgeimpft: Die Spritze hatte einen Durchmesser von ca.2-3 cm. Wir mußen mit nacktem Oberarm antreten. Dann piekte der Arzt und spritzte eine Dosis. Dann zog er die Kanüle heraus, wischte sie kurz mit einem Tuch (sicherlich desinfiiert?) ab.
Dann kam der nächste dran.Wir haben es alle überlebt.
Über den Aufwand, der heute bei einer Spritze betrieben wird kann ich nur lachen.
Gruß Peter

[Spectrum]

Hallo Manfred,
Vielen Dank auch für deine Beschreibung der Präparation.
Die pdf funktioniert.
Super.
Freue mich auch schon über weitere Beiträge zu dem Thema.
Grüße Holger
 

[SNoK / Stephan Krall]

Lieber Manfred,

ich bin zwar von deinen Bildern begeistert, aber sehe auch, was meiner Frau widerfahren ist, die ich heute nach zehn Tagen aus der Klinik abgeholt habe. Sie hatte (und hat) eine Phlegmone an der linken Hand und Arm, bei der die beiden ersten Antibiotika nicht funktionierten. Erst das dritte sprach nach einer  Weile an. Aber vorbei ist die Sache noch nicht. Jetzt sehe ich, wie diese fiesen Bakterien in den Körper kommen.

Grüße
Stephan