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Suche Objektiv

Begonnen von Flippo, Januar 11, 2025, 19:31:34 NACHMITTAGS

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Flippo

Hallo zusammen,

für mein Laboval 3 suche ich ein Objektiv für meine "Aquariumbeobachtung"
Bis 40 Fach habe ich da. Ein hunderter (warscheinlich Nass) habe ich auch da, ist aber unnütz, da ich ja immer nur Wassertropfen mikroskopiere... das funktioniert bei mir nicht. (oder ich bin zu doof)

Gibt es 60 oder 80 er trocken Objektive für mein Mikroskop?

Vielen Dank für die Hilfe !
Philipp

mikropit

hallo, welche Abgleichlänge brauchst Du? Wahrscheinlich RMS Gewinde?
vG Peter Mikropit
mikropit

Flippo

Ich denke das Laboval 3 hat eine Abgleichlänge von 45 mm und RMS Gewinde

Philipp

Peter Reil

Hallo,

ein paar Bilder des Mikroskops und der Objektive könnten für Antworten eine große Hilfe sein ...  8)

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Jakob_Wittmann

#4
Guten Abend zusammen,

zunächst ein Vorschlag, bitte:

Bedecke den Wassertropfen mit einem Deckglas, d.h. ,,wie üblich", aber achte darauf, dass es dünn genug ist (wenn man die Ränder der Deckgläser gegen eine helle Fläche betrachtet, kann man Dickenunterschiede bis zu einem gewissen Grad erkennen).

(Dies ist oft bei Deckgläsern ohne Marke sinnvoll bzw. notwendig, da diese oft dicker als die geforderten 0,17 mm sind)

ODER: Besorge Dir Präzisionsdeckgläser (z.B. von Marienfeld) der Klasse ,,Nr. 1", diese sind dünn genug, um erstens mit einem 100x Objektiv auch bei einem dickeren Wassertropfen nicht anzustoßen und zweitens eine gute Abbildungsqualität zu erreichen.

Du legst also ein Deckglas auf und fixierst dieses mit zwei Tesastreifen links und rechts (an den Rändern nur paar mm bedeckend) mit ganz wenig Spannung des Klebebands, um nicht zu viel Wasser herauszudrücken.

So erreichst Du, dass das Deckglas beim Scharfstellen nicht durch den leicht an Frontlinse und Deckglas anhaftenden Tropfen Immersionsöl mit dem Objektiv angehoben wird.

Falls Du kein Immersionsöl zu Hause hast: Glyzerin geht als Ersatz ganz gut, Wasser ist besser als trocken.

So kannst Du ein 100x-Objektiv mit Immersionsöl verwenden.

Die Sache ist viel einfacher, als es hier beim Lesen vielleicht den Anschein hat. Und auch schneller!


Trockenobjektive 60x oder 63x:

Die wären für Nematoden, was anatomische Details angeht, meiner Meinung nach sehr praktisch.

Es muss nicht unbedingt ein ZEISS JENA Objektiv sein, aber das Okular korrigiert mit und sollte daher zum Objektiv passen. Wenn deine Okulare mit einem solchen Objektiv kein gutes Bild zeigen, dann: ZEISS WEST Okulare und evtl. LEITZ Periplan Typen ausleihen, testen und ein gut passendes kaufen.

Bei Objektiven, deren Abgleichlänge kürzer als 45 mm ist, kann man diese mit RMS-Adapterringen passend machen.

Es ist nicht zwingend erforderlich, aber Objektive mit einem Einstellring zur Anpassung der Deckglasdicke sind vorteilhafter.

Sehr gut sind Objektive für Wasserimmersion. Sie überstehen das Eintauchen in Wassertropfen gut und man braucht kein Deckglas. Natürlich gehören solche jedes Mal behutsam gereinigt.

Von LOMO gibt es übrigens einige leistbare Objektive dieser Art. Ein sehr gutes 85-fach beispielsweise.

Liebe Grüße, vielleicht hilft Dir das ein wenig



Jakob
,,Ein Leben mit nur einem schwarzen Mikroskop ist möglich aber sinnlos."


Bernhard-Viktor ,,Vicco" Christoph-Carl von Bülow

Gerd Schmahl

#5
Hallo Phillip,
Zitatist aber unnütz, da ich ja immer nur Wassertropfen mikroskopiere
Ich hoffe Doch mit Deckglas!

Entscheidend für hohe Auflösung ist nicht die Vergrößerung, sondern die nummerische Apertur (die Zahl hinter der Vergrößerung). Es gibt von Zeiss-Jena Trockenobjektive mit n.A. bis 0,95 zum Beispiel als Apochromat 40/0,95 und auch mit 63facher Vergrößerung, aber die ist wie gesagt fast egal, weil es kommt darauf an, wie stark Du mit dem Okular nachvergrößerst. Mit beiden Objektiven kannst Du bis zu einer Gesamtvergrößerung von ca. 950-fach arbeiten. Darüber bist Du dann bei den leeren Vergrößerungen.
Das HI100/1,25, das Du wahrscheinlich am LABOVAL hast (ja, alles 45mm Abgleich) kannst Du bis 1250 fach verwenden, aber eben nur mit Immersionsöl. Von anderen Substanzen rate ich ab. Um seine Fähigkeiten voll ausnutzen zu können muss man schon sehr genau arbeiten. Das bedeutet, auch den Kondensor zu immergieren. Hier reicht tatsächlich Wasser mit n=1,33 aus, aber auf dem Deckglas sollte schon Immersionsöl sein mit n=1,52...
Am besten beliest Du Dich dazu in der Mikrofibel auf den Seiten 125ff.

Auch die Trockenobjektive mit hoher n.A. sind schwerer zu bedienen, als das normale 40er Achromat. Die haben i.d.R. eine Deckglaskorrektur, mit der man umgehen können muss.

Das Laboval verfügt über einen sehr speziellen Kombinationstrieb (Grob- und Feintrieb in einem). Ich hoffe der funktioniert bei Dir. Wenn nicht, wirst Du mit diesen Objektiven nicht glücklich werden. Es muss etwa eine halbe Drehung sehr leicht gehen aber langsam (Feintrieb), dann etwas schwerer aber schneller (Grobtrieb). Wenn Du die Richtung wechselst, muss sofort wieder der leichtgängige Feintrieb arbeiten. Wenn der Feintrieb fest sitzt, merken Viele gar nicht, dass was fehlt, weil dann nur der Grobtrieb arbeitet.

Ich könnte Dir mal ein Apo 40/0,95 mal zum Testen leihen, damit Du ausprobieren kannst, ob Du damit klar kommst. Dazu brauchst Du ein K-Okular, dass in Form eines K15 zur Standartausrüstung des LABOVAL gehörte, weil es auch mit den hoch vergrößernden Achromaten harmoniert. Wichtig wäre zu wissen, ob Du noch einen Tubusfaktor von 1,6 auf dem Bino stehen hast (Bino aus einem Stück mit rundlichem Prismenträger) oder schon den besseren ohne Tubusfaktor (aus 2 Teilen, wobei der Zwischentubus eckig ist). Den Tubusfaktor musst Du bei der Berechnung der Vergrößerung mit multiplizieren. Bei dem 1,6er kannst Du keine zu stark vergrößernden Okulare benutzen, weil Du dann schneller in den leeren Vergrößerungen landest.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

liftboy

Hallo Phillip,

ZitatEin hunderter (warscheinlich Nass) habe ich auch da, ist aber unnütz, da ich ja immer nur Wassertropfen mikroskopiere... das funktioniert bei mir nicht.

100x Objektive sind immer für Immersion; je nach Hersteller kannst Du am Farbring des Objektives für welches Medium (Öl, Wasser, Glycerin oder sogar Gelatine).
Du könntest mit Deinem 100x sogar direkt in den Wassertropfen gehen; nützt Dir aber nichts, weil die hohen Vergrößerungen nur eine geringe Tiefenschärfe habe und für dünnste Objekte gedacht sind. Ich arbeite auch hauptsächlich im Wassertropfen und habe das 100x noch nie benötigt. Meine Objektivabstimmung ist: 4x, 10x, 20x, 40x 60x, wobei das 60x seltener zum Einsatz kommt. Es hängt natürlich davon ab, was Du in Deinem Wassertropfen sehen willst! Wenn Du Dich auf Amöben und ähnliches spezialisiert hast, ist ein 100x schon sinnvoll; aber wie Gerd schon geschrieben hat, dann bitte vorschriftsmäßig:
Keine "dicken" Teile unter dem Deckglas, nur! mit Deckglas, äußerst wenig Flüssigkeit unter dem Deckglas (Dünnschicht) und dünnflüssiges Immersionsöl! Dann hast Du auch mit dem 100x Spaß.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Flippo

#7
Hallo zusammen,
erste einmal vielen Dank für Eure rege Beteiligung. (Ich benutze immer ein Deckglas.) Nur bei meinem Technval 2 mache ich das immer ohne  ::) Als erstes: Der Feintrieb bei meinem Mikroskop funktioniert bestens, technisch habe ich bisher keine Probleme, nur ob die Okular-Objektiv-Konstallation so super ist, weiss ich nicht und dort möchte ich nun noch einmal ansetzen. Als Okular benutze ich im Moment P10 x18 für Brillenträger. Die gefallen mir ganz gut, damit kann ich gut gucken... Brillenträger bin ich jedoch nicht. Ob die Dinger jemals für das Mikroskop waren, kann ich nicht sagen, waren jedoch dabei. (achja, die K15x Okulare habe ich auch noch hier)

Als Objektive habe ich bisher in dauernder Verwendung ein CZJ 10/0,25 //160/-, 026972 und ein CZJ40/0,65 //160/0,17, 024927 mit so nem Federdings-Vorne.
In (nicht) benutzung habe ich noch ein CZJ 6,3/0,16 //160/3 , 0941294 oder ein Apo 6,3/0,2 //160/-, 084065. (welches besser für meine Zweche ist, weiss ich nicht, meistens ist die Vergrößerung zu gering)
Wie ich es schon geschrieben habe, fehlt mir noch ein schickes Objektiv mit 60er Vergrößerung ... ein 20- fach währe auch noch schick.

Das 100er (Hi 100/1,25 //160/0,17-A), da gebe ich Euch vollkommen recht, ist für die meisten Einsätze eher ungeeigent, die Vergrößerung ist zu stark. Wie ich es eingangs schon geschrieben habe, suche ich ja auch ein 60er Objektiv (oder ein 20er)

Ich freue mich, wenn Ihr mir weiter helfen könnt, vielleicht kann mir auch jemand sagen, ob die Okulare passen. (Was erkennen jann man auf alle Fälle damit).
Verzeit mir bitte, das ich mich nicht so gut, damit auskenne, ich bin da eher der "Anwender" als der Fachmann bei Mikroskopie.

Vielen Dank und Grüße aus Jüchen
Philipp




Bob

Hallo Phillip,
bei 60er Trockenobjektiven steht bei Amateuren eine große Nachfrage einem kleinen Angebot gegenüber. Der einfache Grund dafür ist, dass die Objektive von Profis gemacht werden und die wissen, dass ein 60er Trockenobjektiv nur ein mäßiges Preis-Leistungs-Verhältnis hat. In einfacher Ausführung bringt es nicht viel, eine bessere Ausführung ist dann gleich ziemlich aufwändig.
Eigentlich möchte man ja nicht stark vergrößern sondern man möchte Details auflösen. Und da ist ein 60er Trockenojektiv recht empfindlich auf die Schichtdicke im Präparat. Um wenigstend unterschiedliche Deckglasdicken ausgeleichen zu können haben teure hoch auflösende Trockenobjektive dann einen Einstellring dafür.

Gerd hat oben angeboten Dir ein 40er Objektiv mit Apertur 0,95 zu leihen. Mit einem stärkeren Okular oder Tubusfaktor holt das alles raus was trocken möglich ist. Für Anfänger ist das aber eigentlich etwas zu empfindlich.

Hast Du Dich schon ein Bisschen damit beschäftigt, wie Du zu Kontrast im Bild kommen kannst? Neben der Auflösung ist das ja der zweite Faktor für ein ansprechendes Bild im Mikroskop.

Viele Grüße,

Bob

Flippo

Hallo Bob,

nun ja, ich komme schon mit dem 40er Objektiv, was ich selber habe klar. Blos bei manchen Sachen ist es einfach nicht "nah" genug dran.
Bei manchen Algen, oder Wasserorganismen benötige ich einfach eine größere Vergrößerung.

LG Philipp

Gerd Schmahl

Hallo Philipp,
wenn Du nicht zu sehr mit den Okularen hin und her stöpseln möchtest, solltest Du bei der bisherigen Objektivklasse bleiben. Deine Okulare sind eigentlich für Planachromaten gedacht, deshalb das "P" für normale Achromaten sind Okulare ohne Kennbuchstaben oder mit "A" vorgesehen, aber die "P" Okulare gehen schon auch und mit dem 18er Sehfeld macht das Gucken schon Freude.

20er Objektive gab es nicht für die 45er Abgleichlänge, aber 16er sowohl als einfachen Achronaten, als Planachromaten und als Apochromaten. In diese Reihenfolge steigt auch die Abbildungsleistung und der Preis.

Bei den 63er Objektiven weiß ich nicht, ob es die auch als Achromaten und Planachromaten gab. Ich habe nur einen 63/0,95 Apochromaten.

Deine 6,3er Objektive: das Achromat wird besser zu Deinen anderen Objektiven passen und ein Übersichtsobjektiv (3,2 oder 6,3) sollte man schon mit am Start haben, um sich überhaupt einen Überblick über die Probe verschaffen zu können und dann gezielt potentiell interessante Objekte mit dem nächst größeren Objektiv näher zu untersuchen. Das Apochromat ist aber eigentlich das bessere Objektiv, allerdings solltest Du dann auch K-Okulare oder PK-Okulare nutzen, sonst kommt die höhere Farbfehlerkorrektur nicht zum Tragen.

Alle meine Angaben beziehen sich auf Zeiss-Jena-Objektive der Endlichbaureihe mit 45mm Abgleich.

Meine Frage nach dem Tubus, hattest Du noch nicht beantwortet.

LG Gerd

Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Flippo

#11
@Gerd Schmal:
Es tut mir leid, ich weiss nicht welches Stück vom Mikroskop du meinst.
... für den Fall, das Du das Ding auf dem Objektiv-Wählrad meinst, dann ist es bei mir eckig.

-- Google Bilder hilft:  https://4.allegroimg.com/original/0c4975/f077fb1047dfad531d7985f7afb4[/img]]Link[/url][/url][/url]
Meinst Du das ?
LG Philipp

Gerd Schmahl

Hallo Philipp,
ja das Teil meine ich.
Alte Variante mit Tubusfaktor 1,6:
Tubus1-6.JPG

Im Gegensatz zur moderneren Variante mit Tubusfaktor 1:
Tubus1x.jpg

Du hast also die bessere Variante und brauchst keinen Tubusfaktor mit in die Berechnung einbeziehen und hast mehr Variabilität bei der Wahl der Okular-Vergrößerung.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph