Technische Frage zur "köhlerschen" Beleuchtung

Begonnen von ArnoK, Juli 06, 2025, 14:07:08 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

ArnoK

Hallo liebe Gemeinde.
Ich habe folgende technische Frage zur köhlerschen Beleuchtung.

Macht es einen Unterschied, ob bei der Justage des Bildes der Leuchtfeldblende selbige über die Einstellung/Verschiebung des Kondensors
oder über verschieben der Beleuchtungseinheit inkl. Leuchtfeldblende erfolgt?
Wenn der Kondensor zwar in der Z Achse, nicht aber in der y und x Achse justierbar ist.

Gemeint ist dieser Schritt beim köhlern:

KB.jpg
VG
Arno

liftboy

Hallo Arno,

1. Ausrichten der APERTURblende durch Justierung des
   Kondensors
2. Aperturblende ganz auf und justieren der
   LEUCHTFELDblende.
   ist die Leuchtfeldblende nicht zentrierbar oder lässt
   sie sich mehr zentrieren, muss der gesamte
   Beleuchtungsapparat verschoben werden.
Ich hatte dieses Problem schon öfter bei Mikroskopen, welche vom Tisch gefallen waren, und bei denen der Tubushalter inkl. Tisch verschoben war.
Prüfe einfach mal die optische Achse ohne Linsen: im Tubusrohr sollte der Glühfaden der Leuchte mittig sichtbar sein!

viel Spaß beim Schrauben
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

ArnoK

Zitat von: liftboy in Juli 06, 2025, 14:30:29 NACHMITTAGSist die Leuchtfeldblende nicht zentrierbar oder lässt
  sie sich mehr zentrieren, muss der gesamte
  Beleuchtungsapparat verschoben werden.

Hallo Wolfgang,
denke das ist die Antwort auf meine Frage.
Köhlern ist auch über verschieben der Beleuchtungseinheit (mit fixer Leuchtfeldblende) möglich
wenn der Kondensor nur in der Höhe verstellbar ist. Korrekt?

Danke!






VG
Arno

Jürgen Boschert

Hallo Arno,

um welches Mikroskop handelt es sich denn?
Beste Grüße !

JB

ArnoK

Hallo Jürgen.
Es handelt sich um mein CZ Junior.
Habe zwar aktuell einen modifizierten Leitz Berek Kondensor zum testen hier, aber da bin ich wohl zu "dösig" zu. Jedenfalls gelingt es mir nicht das Bild der Leuchtfeldblende scharf zu stellen.

Daher die Frage ob die Justage auch über die Beleuchtungseinheit machbar wäre.
Dann könnte ich meinen normalen Kondensor nutzen. Die Beleuchtung beweglich/justierbar zu gestalten ist nicht so das Problem.
VG
Arno

purkinje

Hallo Arno,
welche Leuchtfeldblende (LFB) meinst Du, die an deinem Mikroskop oder die im Berek?
Berek Gebrauchsanleitung
Beste Grüße Stefan

Jürgen Boschert

Hallo Arno,

inwiefern ist der Berek modifiziert? An meinen Juniores funktioniert der Berek einwandfrei. Alternativ kann man natürlich auch die Zentrierung der LFB auch über eine verschiebbare Blendeneinheit vornehmen, eine Variante, die Will/Hund ja standardmäßig an seinen Mikroskopen realisiert hat. Wichtig ist dabei aber, dass -Wolfgang hat das schon erwähnt- die Aperturblende in der Achse des Objektives zentriert ist (geht in bescheidenem Umfang mit den 3 Madenschrauben an der Kondensorhalterung), sonst hast Du einen Azimut, sozusagen permanent schiefe Beleuchtung.
Beste Grüße !

JB

ArnoK

#7
Hallo Jürgen,
mein Leitz Berek hat eine Hülse damit er in die Kondensoraufnahme am Junior passt.
Weiter ist die Kollimatorlinse mit Magneten unten drunter gehängt.
Der Berek mit dem Umbau ist von Stephan Hiller.
Hat er mir netter Weise zum testen geschickt.

Es müsste der mittlere auf dem ersten Bild sein:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41616.msg306897#msg306897
VG
Arno

ArnoK

Zitat von: purkinje in Juli 06, 2025, 15:47:14 NACHMITTAGSHallo Arno,
welche Leuchtfeldblende (LFB) meinst Du, die an deinem Mikroskop oder die im Berek?
Berek Gebrauchsanleitung
Beste Grüße Stefan
Hallo Stefan,
danke für den Link. Wie ich den Berek nutze/einstelle weiß ich soweit.
Ich hatte keine LFB an meinem Junior. Hab mir da jetzt was gebastelt.

Mein Problem ist das ich die zugezogene LFB (Berek) nicht wirklich scharf mit dem Kondensor (Berek) einstellen kann. Präparat gut beleuchtet und scharf gestellt. Kondensor ganz oben, Blende (Berek) zu, bei kleinsten Tick Kondensor (Berek) nach unten wirds direkt unschärfer.
Hab ich mehrfach versucht mit dem 10x und dem 16x Plan.
Mit meinem Eigenbau (Verschiebbare Leuchtfeldblende über der LED funktioniert das.
Da muss ich den Standardkondensor schon gut runterdrehen, aber ich bekomm das Bild der LFB recht scharf hin.

Vermute das es wohl am Abstand liegt....
VG
Arno

Peter_le

Hallo Arno,

Ich kenne den Berek-Kondensor leider nicht aus eigener Anschauung.
Lese am besten dir mal das Kapitel "Richtig Köhlern" in der Mikrofibel durch. Am Ende werden Probleme mit der Köhlerschen Beleuchtung besprochen.

Soviel vorweg: Am wichtigsten ist es, dass die Apertur des Objektivs ausreichend ausgeleuchtet wird.

Grüße
Peter

Jürgen Boschert

Hallo Arno,

der Berek-Kondensor ist ja der Zwei-Blenden-Kondensor, bei dem die untere der beiden Irisblenden als LFB, die obere als Aperturblende dient; mit diesem Kondensor kann man daher eine evtl. im Stativfuß verbaute Köhler-Blende nicht scharf abbilden. In dieser Richtung hatte ja auch schon Stefan gedacht. Diesen Kondensor hatte Leitz aufgelegt, um auch mit den älteren Geräten eine Köhlerbeleuchtung zu realisieren, bei denen die Einbauleuchte noch nicht darauf ausgelegt war. Es gab ihn sowohl mit Schlitten, als auch mit Hülse, prinzipiell rasch umzubauen.
Der Anschlag des Kondensortriebs sollte auch kein Problem sein; hab das gerade noch einmal getestet, bekomme die LFB einige Millimeter unterhalb des Höhenanschlags scharfgestellt.
Beste Grüße !

JB

ArnoK

Hallo Jürgen,
wenn ich den Berek am Junior montiert hab, habe ich keine zusätzliche Blende über der Beleuchtung. Es sind dann genau die von dir beschriebenen Blenden.

Ich bekomme die zugezogene LFB halt nicht wirklich scharf gestellt.
Wie ich vorgehe.
Präparat einlegen, entsprechend Licht und mit dem 16x scharf stellen.
Berekkondensor ganz hoch gedreht, Klapplinse auch hoch, LFB (untere Blende am Berek) zuziehen. Dann kommt der Versuch den Rand des kleinen Lichtkreis scharf zu stellen.
Und genau da hapert es dann. Der kleinste Tick Kondensor nach unten macht das Blendenbild noch unschärfer.
Das Ganze geht auch nur bei 10x und 16x. Beim 40x kann ich die LFB zuziehen wie ich will, da ist kein Blendenrand zu sehen.

Geht das mit 40x mit deinem Berek am Junior?
VG
Arno

momotaro

#12
Hi Arno,

wenn der Kondensor nicht hochkorrigiert ist (z.B. achromatisch-aplanatisch), bildet er die Leuchtfeldblende, bei weit geöffneter Aperturblende, nicht scharf in der Objektebene ab. Dieser Effekt ist ausgeprägter bei Objektiven mit höherer Apertur z.B. 40x. Abhilfe: Bei Einstellen der Köhlerschen-Beleuchtung, mit der Aperturblende stark abblenden, Beleuchtung aufdrehen, Leuchtfeldblende scharfstellen und öffnen bis nicht mehr sichtbar, Beleuchtung dimmen, Aperturblende 1/7-2/3 öffnen.

LG Helmut
,,Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig." — Johann Wolfgang von Goethe Wilhelm Meister's Lehrjahre (1786–1830)

Jürgen Boschert

Hallo Arno,

hier habe ich 2 Bereks und bei beiden funktioniert das bis zum 100-er Objektiv einwandfrei. Nun habe ich versucht, die von Dir geschilderte Situation zu simulieren. Am nächsten kam ich dabei dann, wenn der Kondensor nicht hoch genug gefahren werden kann; dann hat man bei den schwachen Objekten einen unscharfen Kreis der LFB, bei stärkeren hingegen verwischt die Begrenzung soweit (schon ab dem 40-er), dass man nur noch eine inhomogene Beleuchtung wahrnimmt, jedoch keine Blendengrenze mehr.
Kontrolliere daher einmal, ob der Kondensor komplett in die Hülse eingeschoben ist: Die Mechanik fasst hier manchmal sehr satt und wenn man nur eine Spur verkippt, sitzt der Kondensor fest. Wenn er wirklich bis zum Anschlag eingeführt ist, kontrolliere, ob Du noch etwas Reserve am Höhenanschlag hast. Gegenüber des Stellrades für den Kondensortrieb gibt es ein winzige Madenschraube am Schlitten, mit der ein Stift in einer Bohrung arretiert ist.
Beste Grüße !

JB

ArnoK

Hallo Jürgen,
zuerst einmal vielen Dank für deine Mühe und das reproduzieren!!!
Genau was du beschreibst passiert(e) bei mir. Habe den Berek-Kondensor gerade nochmal ganz bewusst bis nach oben rein geschoben und beim festziehen etwas nach oben gedrückt. Jetzt funktioniert es mit der Einstellerei. Kann es sein das da 2-3 10tel schon reichen, um das Bild zu beeinflussen?! Für mich sah es immer so aus, als wenn die Klapplinse geradeso noch unter den eingelegten Objektträger passt.

Auf jeden Fall... VIELEN DANK!
VG
Arno