Hauptmenü

Tümpeln im Norden

Begonnen von JaRo, August 07, 2025, 15:44:21 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

JaRo

Moin,
ich habe nach langer Zeit und vielen Versuchen (bestimmt 50 Gewässer) endlich einen Teich in meiner Nähe gefunden bei dem sich das Tümpeln lohnt. Die Vielfalt an Algen, Ciliaten, Rädertieren und vielem mehr ist einfach grandios.
Ich dachte ich zeige mal ein bisschen was von der fotografischen Ausbeute der letzten zwei Wochen.
Die Aufnahmen sind alle am Jenaval entweder mit dem Planachromat 50x/1.0 HI oder dem 100x/1.35 Planapo ohne Blitz entstanden.
Über weitergehende Bestimmungen und andere Tipps freue ich mich immer.

Testudinella patina (100er)

11_Testudinelle_patina_100x_2.jpg 11_Testudinelle_patina_100x_3.jpg

Ein paar Glockentierchen mit einem neugierigen Rädertier (50er)

05_Glockentierchen_Rädertier_50x.jpg

Euglena sp. (100er)
03_Euglena_100x_1.jpg   04_Euglena_100x_2.jpg



Testudinella incisa, normal und "geklappt". (50er)

07_Testudinella_incisa_50x.jpg 08_Testudinella_incisa_50x_2.jpg


Ein unbekanntes Rädertier (100er)

01_100x.jpg  02_100x.jpg

In der allerersten (eher zufällig auf einem Spaziergang genommenen) Probe habe ich Urceolaria mitra, einen Trichodina-ähnlichen Ciliaten entdeckt. Leider habe ich nicht wirklich gute Aufnahmen davon, da ich erst nicht wusste, was ich da vor mir habe und dann davon ausging die schon wiederzufinden... Tja, drei Probennahmen später ist das bisher noch nicht passiert. Also hier mal ein durchfokussiertes Video bei großer Schichtdicke mit dem 100er...


Viele Grüße
Jan

rhamvossen

#1
Hallo Jan,

Sehr schöne Bilder, mein Favorit sind die Glockentierchen. Beste Grüsse,

Rolf

anne

Lieber Jan,
sehr schöne Bilder! Die Glockentierchen sind auch mein Favorit. Und ich freue mich, dass hier noch jemand zu ,,seinem Gradienten steht". Ich finde die Bilder dann viel lebhafter.
lG
Anne

Jürgen Boschert

Hallo Jan,

das sind wirklich tolle Aufnahmen. Ich finde den Verlauf auch reizvoll. Nur ein Tipp bei Helligkeitsverläufen: Unser Gehirn "erwartet" Licht immer von oben, genauer sogar von links oben, alles andere wirkt irritierend; probiers einfach mal selber aus, z.B. mit Deinem Bild der Testidunella incisa.
Beste Grüße !

JB

Gerd Schmahl

Hallo Jan,
ich finde Deine JENAVAL-Fotos auch sehr schon, fast schon "kurtig". Hast Du Dir auch selber einen Blitz in das Lampenhaus gebastelt?
Beste Grüße von Gerd, der 2 1/2 Jahre lang in Rostock-Warnemünde auf einem Hochseeminenabwehrschiff stationiert war.
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Spectrum

Hallo Jan,
Ich durfte ja sozusagen (fast) live dabei sein als du dein neues Tümpelrevier entdeckt hast, und ich kann dir wirklich nur zu deinem Fund gratulieren.
Absolut interessantes Biotop und traumhaft schöne Aufnahmen!
Ein Genuss sich das anzuschauen!

Wäre es vermessen darum zu bitten eventuell auch das Video von Testudinella incisa hier zu zeigen auf dem man sieht wie die "Flügel" ein und ausgeklappt werden?
Und die Lebensgemeinschaft mit den verschiedene Schwefelbakterien ist auch hochinteressant...

LG und bitte noch mehr von diesen Meisterwerken
Holger
Holger
Duzen und meine Bilder (auch ungefragt)  bearbeiten, mit eigenen Aufnahmen ergänzen und weitergeben erwünscht!

Siegfried

Hallo Jan,
sehr schöne Tümpelmikrofotos. Ja, das HI50/1,0 ist schon ein klasse Objektiv. Ich habe es auch vor Kurzem endlich bekommen. Man kann sehr schön vom 100er umschwenken. Dieses Bild hier
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?msg=379154
ist auch mit diesem Objektiv entstanden. Mein Favorit ist ebenfalls das Foto mit den Glockentierchen.
  Gruß von Siegfried

Kurt

Hallo Jan,

ja, die Glockentierchen gefallen mir ebenfalls ausgezeichnet, sind aber alles tolle Bilder mit Top-Technik aus Jena. Das HI 50/1,0 besitze ich nicht. Ich habe das WI 50/1,0, ist genau so gut, aber man kann dann bei Planktonproben nicht mehr in die 100er ÖL-Immersion wechseln...

Grüße
Kurt

JaRo

Moin,
danke für das Lob, es freut mich, dass euch die Bilder gefallen! Die Glockentierszene hat mich auch begeistert, aber in dem Tümpel gibt es so viel zu entdecken, da weiß ich meist gar nicht wo ich zuerst hingucken soll...
@Anne
Ja, der Gradient lässt sich nicht immer vermeiden... Ich habe irgendwann auch schon versucht den digital zu entfernen, dann fehlt den Bildern aber jegliche Tiefe. Stehe ich also auf jeden Fall zu. :)

@Jürgen
Ich weiß, es sieht bei der Bildauswahl nicht so aus, aber da achte ich meist schon drauf. :D
Bei der Euglena war es bewusst das andersherum zu machen. Die sah umgedreht komisch aus. Bei den anderen Bildern habe ich beim Hochladen eher auf die Anordnung im Forum nebeneinander geachtet. (Die dann natürlich nicht geklappt hat...)

@Gerd
Die Bilder sind alle ohne Blitz entstanden. Sowas habe ich bisher leider nicht... Die Idee ist im Moment eine Doppelkollektorlösung, kommt hoffentlich irgendwann mal.
Ansonsten muss ich sagen, dass Tümpeln in Rostock bisher sehr sehr frustrierend war. Fast alle Gewässer ziemlich langweilig/tot. Und jetzt endlich dieser tolle Tümpel. :)

@Holger
Klar. Hier ist das Video, das du meinst:
Wurde auch mit dem 50er HI aufgenommen.

@Siegfried & Kurt
Ich mag das Objektiv auch sehr... Das Wechseln im Öl ist bei mir quasi Dauerzustand. Ich tümple aktuell fast nur mit Ölimmersion.

Viele Grüße
Jan

Gerald

#9
Guten Morgen Jan,

wunderbar  - die Bilder gefallen mir sehr gut. Der Gradient stört mich überhaupt nicht, finde ich eher eine interessante Bereicherung im Bild.

Holger ist mir schon zuvor gekommen: das Video (was Du schon in der Gruppe gezeigt hattest) mit den eingeklappten "Flügeln" von Testudinella incisa ist mir sofort in den Kopf geschossen. Die Natur ist einfach umwerfend.

Liebe Grüße aus dem Süden.

Gerald

Apochromat

#10
Hallo Jan,

ich finde alle Deine gezeigten Bilder sehr schön. Gerd schrieb dazu "kurtig"  :)  Mir gefallen die wenig bearbeiteten Rädertierchen- Bilder, die mit dem 100er Objektiv aufgenommen wurden, sehr gut.

Man sieht auch, wie hervorragend die Farbkorrektur des JENA 250-CF GF- Planapochromat HI 100x/1,35 im Vergleich zum JENA 250-CF GF- Planachromat HI 50x ist.

Der JENAVAL- DIK für Durchlicht wurde von CZJ auf starken Konturenkontrast optimiert. Die Bildaufspaltung ist daher etwas größer als beim damaligen CZO- DIK und kleiner als beim späteren OLYMPUS HC-DIK.

Wenn man beim JENAVAL den Polarisator DIK d ohne Lambda/4- Platte einsetzt und ohne DIK- Prismen im Strahlengang in die maximale Dunkelstellung bringt (das ist meist zwischen den beiden weißen Markierungen der Fall), kann man den DIK- Kontrast durch leichtes Herausziehen der Kondensormodulatorscheibe verändern und vermeidet so die störenden Farben der de Senarmont- DIK- Kontrastmodulation. Das geht aber nur in gewissen Grenzen, da sonst die Kondensorapertur beschnitten wird.

So einen abgelegenen Waldtümpel ohne viel Eintrag aus der Landwirtschaft haben wir hier in Göttingen leider nicht mehr. Ich gehe immer zu zwei beschatteten kleinen Gartenteichen in der Nähe, die zwar sehr klein aber auch sehr ergiebig sind.

LG

Michael

Ariel Qassis


Ole Riemann

Hallo Jan,

Ein schöner Querschnitt durch Deine Proben, toll, dass Du Dich auch lebenden Organismen jenseits der Diatomeen zuwendest.

Ja, auch mir gefällt der Charakter des Jenaval-DIKs mit seinem tiefen Leuchten, wobei ich für meine dokumentarischen Zwecke eher die auflösungsbetonten Systeme vorziehe. Aber das ist alles eine Frage der Schwerpunkte und des Einsatzgebietes sowie der persönlichen Vorlieben.

Beste Grüße

Ole

JaRo

Hallo Michael,
danke für das Lob und die Erklärungen zum Jenaval DIC. Das mit der Bearbeitung ist immer so eine Sache. Da ist viel Gefühl und Geschmack dabei und ich bin da auch noch am Experimentieren. Manchmal bearbeite ich fast nicht, manchmal etwas mehr. Bei der ersten Testudinella mochte ich den dramatischen Bildeindruck, vielleicht ist das aber auch ein bisschen zu viel. Hängt finde ich auch immer sehr vom Objekt ab...
Das Problem ist auch, dass die Ausgangsbilder immer ein bisschen anders sind, sodass ein Schema F nicht wirklich funktioniert. Die Schichtdicke variiert, die Belichtungszeit, und manchmal verändere ich auch noch die DIC-Justierung... Insofern fängt man da immer von einem etwas unterschiedlichen Startpunkt an. Grundsätzlich versuche ich, gerade mit den Farben, dem Bildeindruck, den ich durch das Mikroskop sehe, nahezukommen.

@Ole
Danke auch dir für das Lob und die Ermutigung. Jetzt habe ich auch endlich ein gutes Tümpelgewässer gefunden, da macht es gleich viel mehr Spaß. :)
Du und Martin habt mich auf den letzten beiden Kornraden auf jeden Fall sehr motiviert, da in die Richtung mehr zu machen und neue Welten zu entdecken. 
Ein auflösungsbetontes System hat, wenn alle anderen Faktoren perfekt sind sicherlich seine Vorteile. Einen hochauflösenden Öl-Kondensor und ein DIC System mit 1,3er oder 1,4er Apertur hätte ich manchmal auch gerne... Der visuelle Bildeindruck mit dem CF250-DIC und GF-Optik ist aber dafür unglaublich, das möchte ich wirklich nicht missen.
Viele Grüße
Jan