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Stephanosphaera pluvialis Cohn

Begonnen von Holger Adelmann, März 20, 2010, 10:21:05 VORMITTAG

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Peter Kerwien

Hallo Herr Adelmann,

danke für die wunderbaren Bilder! Aufgrund ihrer Hinweise werde ich auch mal mein Glück versuchen, einige Buntsandsteinvorkommen gibt es hier im Göttinger Umland.

Viele Grüße
Peter Kerwien
Peter Kerwien

gern per "Du"
http://www.zauberhafte-natur.de

Joost van de Sande

#16
Hallo Holger,

Nach soviel Lob weiss ich nicht mehr die geeigneten Superlativen zu finden.
Vor etwa zehn Jahre hatte ich ein Treffen organisiert für die Niederländische Mikroskopische Verein: NVVM (heutzutage NGVM).
Ich hatte Proben genommen aus meinen Tümpeln im Garten aber einer hatte auch eine Probe mitgebracht met Stephanosphaera pluvialis.
Es wird klar sein welche Probe die meiste Aufmerksamkeit bekam. Die Probe kam von einer Wasserpfütze auf eine Decke über das Brennholz.
Diesen Tag wird erinnert als das Treffen mit Stephanosphaera.

Pluviale Grüße

Joost van de Sande

Wolfgang Bettighofer

Hallo Holger,

sehr schöne Sachen zeigst Du da!
Dass in periodisch gefüllten Sandsteinmulden was spannendes sein kann, war mir noch nicht bekannt, da gilt es, mal ein Auge drauf zu werfen.
Ich habe noch eine getrocknete Schicht Haematococcus liegen. Wenn ich dazu komme sie zu baden, werde ich sie in eine Mulde eines Helgoländer Sandsteins aus meiner Aquariendeko legen, vielleicht habe ich ja Glück und kann mehr als nur Haematococcus reaktivieren.

Vielen Dank, Wolfgang
Hier gibt es was für Einzellerfreunde: www.protisten.de. Seit Mitte 2024 vollkommen überarbeitet und neu strukturiert!

Manfred Melcher

Holger,

auch von mir vielen Dank für diesen Tipp und die schönen Bilder. Ich werde mich der Suche anschließen.
Eine Frage hätte ich allerdings: Auf der historischen Zeichnung meine ich Augenflecke zu erkennen, die ich bei Deinen Aufnahmen nicht finden kann. Sind die Augenflecke bei den fotografierten Exemplaren nur nicht im Fokus oder ist die Zeichnung fehlerhaft?

Liebe Grüße

Manfred

Wolfgang Bettighofer

#19
Hallo Manfred,

Stephanosphaera pluvialis ist "mit Stigma" beschrieben. Demnach sollte der Augenfleck da sein. Wenn er klein und schwach ausgefärbt ist, hat er im Phako keine Chance, sichtbar zu werden.
Es passiert mir auch immer wieder, dass Exemplare von Arten, die Augenflecken haben, diese beim mir auch bei Umschalten auf Hellfeld nicht zeigen wollen.

Tschüß, Wolfgang
Hier gibt es was für Einzellerfreunde: www.protisten.de. Seit Mitte 2024 vollkommen überarbeitet und neu strukturiert!

Manfred Melcher

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die Klärung.

Liebe Grüße

Manfred

Eckhard

Hallo Sabine,

Hämatococccus Bilder hast Du mir schon gezeigt, es war die Blutregenalge mit den roten Cysten. Die hattest Du vom Alten Rhein, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht.

Ich habe vor 2 Wochen von einem Berliner Freund Hämatococccus bekommen. Nun stehen sie auf der Fensterbank in der hoffentlich in Berlin scheinenden Sonne.

Herzliche Grüsse
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Bernhard Kaiser

#22
Guten Morgen Herr Henkel,

vielleicht sehen wir uns dieses Jahr in Bodman.
Könnten in dem Gebiet Fundstellen sein? Heinz Streble hat evtl. "was auf Lager". Wir haben dort zumindest schon Haematococcus pluvialis gefunden.

Schönen Sonntag
Bernhard Kaiser

Klaus Henkel

Zitat von: Bernhard Kaiser in März 21, 2010, 09:15:06 VORMITTAG
Guten Morgen Herr Henkel,

vielleicht sehen wir uns dieses Jahr in Bodman.
Könnten in dem Gebiet Fundstellen sein? Heinz Streble hat evtl. "was auf Lager".

Lieber Herr Kaiser!

Es soll Fundstelle(n) in Oberschwaben bzw. im Allgäu geben (leider nur pauschale und vage Angaben), aber weiter westlich, speziell Bodanrück und "Umgebung" ist nichts in der Lit. genannt.
Siehe meine Quellenliste:

http://www.weihenstephan.org/~fsrklauhenk/steph_q.doc

Ich hatte noch nicht erwähnt, daß mit Steph. und Haematococcus pluv. in den Mulden meistens das Rädertier Philodina roseola vergesellschaftet ist.

Grüße KH

Holger Adelmann

Guten Morgen, liebe Kollegen.

Ersteinmal vielen Dank für das überaus nette Feedback  :)
Ich denke , dass wir hier im Forum dann noch mehr von Stephanosphaera pluvialis bzw. deren Fundorte hören werden, wenn all die Jäger ausgezogen und hoffentlich mit reicher Beute zurückgekommen sind !

@ Manfred bzgl. Augenflecke:
Ja die 8 Algenzellen haben je einen Augenfleck. dieser ist in der Färbung aber sehr zart. Ich habe diesen jetzt in einer Hellfeldaufnahme gefunden und etwas verstärken können, das Bild ist angehängt.
Man kann in jedem der 4 sichtbaren Zellen einen rötlichen Augenfleck erkennen.

Ich werde heute noch Aufnahmen zur schönen Chlorophyll-Fluoreszenz der Chloroplasten bei Blauanregung, sowie zum interessanten Entwicklungszyklus der Alge posten.
Die Fotos zum Entwicklungszyklus von Steph. p. sind seinerzeit Günter Weber aus Wuppertal gelungen, dem ich eine Probe aus dem Pfälzerwald gegeben hatte und der für diese Fotos damals glaube ich sehr früh aufgestanden ist !?
Lieber Herr Weber, wenn Sie das hier lesen können Sie ja aus Ihrer Sicht mal erzählen.

Herzliche Grüsse
Holger


Holger Adelmann

Liebe Kollegen,

jetzt noch das versprochene Fluoreszenzbild. Es zeigt zwei Individuen von Stephanosphaera pluvialis in Polansicht.
Ich habe Auflicht-Blauanregung verwendet (Filterblock H3 im Ploemopak), welche sehr schön die dann auftretende Eigenfluoreszenz des Chlorophylls produziert.

Um die Konturen der Individuen besser sehen zu können, habe ich mit simultanem Phasenkontrast im Durchlicht-Strahlengang kombiniert.

Herzliche Grüsse
Holger




Holger Adelmann

Nun wie versprochen noch die Bilder zur Fortpflanzung von Stephanosphaera pluvialis.
Wie bereits gesagt hat Günter Weber aus Wuppertal alle folgenden Aufnahmen an seinem schönen Zeiss Gerät gemacht, ich hatte ihm seinerzeit eine grosse Probe von Lindelbrunn mitgebracht.
Er sagte mir dass er die Fotos zur Reproduktion am sehr frühen Morgen gemacht hat - deshalb habe ich diese Formen wahrscheinlich nie zu sehen bekommen  ;D

Nun viel Spass mit Herrn Weber's ziemlich kompletten Fotostrecke, welche ich hier zur Vervollständigung der Stephanosphaera Story einfach nicht unterschlagen möchte.
Soviel ich weiss hat er auch seinerzeits versucht, die Algen weiter zu halten mittels Sandsteinbrocken die ich von Lindelbrunn mitgebracht habe, aber ich weiss nicht ob er damit auf längere Sicht Erfolg hatte.
Einige hier im Forum kennen ihn bestimmt und sehen ihn möglicherweise regelmässig und werden sich vielleicht bei ihm erkundigen.

Herzliche Grüsse und von hier aus nochmals ein herzlicher Dank an Günter Weber für seine hervorragenden Fotos, die uns allen sicher viel Freude machen.
Holger

1. Geschlechtliche Fortpflanzung durch Isogameten, d. h. durch gleich gestaltete Geschlechtszellen von spindelförmiger Gestalt, die zu 4-32 aus einer Zelle entstehen, innerhalb der Hülle der Mutterkolonie umherschwärmen und auch hier kopulieren und hier dann sog. Zygosporen bilden. Man sieht in dem Foto sehr schön dass eine der acht Zellen in spindelförmige Isogameten zerfallen ist:



2. Ungeschlechtliche Vermehrung durch Teilung aller 8 Zellen und Bildung von 8 Tochterindividuen die nach Aufreissen des Mutterkörpers davonschwimmen:











G. Helbig

Zitat von: Klaus Henkel in März 20, 2010, 11:33:27 VORMITTAG
Sichere Fundorte (gemäß Lit.) finden sich auch im Elbsandsteingebirge. Ebenso wird man regelmäßig fündig im Taufbecken auf dem Friedhof von Sankt Zeno in Bad Reichenhall und in den Taufbecken vor den Kirchen in der Normandie und der Bretagne.

Lieber Herr Henkel,

waren Sie schon einmal im Münster Sankt Zeno fündig? Da wir öfters im Ort Karlstein vor Bad Reichenhall beim Klettern sind würde sich ein kurzer Ausflug lohnen.

Viele Grüße aus Prien

Gerald Helbig

G. Helbig

Zitat von: Holger Adelmann in März 20, 2010, 13:08:10 NACHMITTAGS
ich kenne natürlich diesen schönen Aufsatz den ich seinerzeit (Mitte 90er Jahre) als Fotokopie auf meiner Wanderung im Pfälzerwald mitgenommen hatte.
Die von mir fotografierten Stephanosphaeren stammen in der Tat aus solch einem Pfostenloch auf der Burgruine Lindelbrunn  :)

Hallo Herr Adelmann,

eine schöne Dokumentation einer hoch interessanten Alge.

Wann haben Sie die Algen gefunden (doch nicht Mitte der 90er Jahre). Haematococcus pluvialis lässt sich relativ leicht kultivieren (http://lebendkulturen.de/kulturen/anleitungen/hpluvialis/hpluvialis.html) - welche Erfahrung haben Sie mit Stephanosphaerea gemacht?

Würden Sie mir gegen Unkostenerstattung einen kleinen Ansatz zusenden?

Viele Grüße vom Chiemsee

Gerald Helbig

G. Helbig

Zitat von: Joost van de Sande in März 20, 2010, 20:25:23 NACHMITTAGS
Die Probe kam von einer Wasserpfütze auf eine Decke über das Brennholz.

Hallo Herr van de Sande,

ich habe mal auf einer Alm blutrote Pfützen auf einer Plane zum Abdecken von Brennholz gesehen. Bei mir habe ich Haematococcus in einer Pfütze auf unserem Planenanhänger gefunden.

Viele Grüße

Gerald Helbig