Blitzen und DIC im Live-View und kein Ende?

[Bernd Kaufmann]

Liebe Blitz-Gescheite,

seit Jahren vermisse ich eine praktikable Lösung, mit meinem vorhandenen Equipment im Live-View schnelle Objekte mit Blitz ablichten zu können. Das Thema hatte ich bereits aufgegeben, aber eine neue Aufgabenstellung zwingt mich dazu, es nun doch noch einmal zu versuchen. Meine vorhandenen Geräte:

1. ZEISS Standard (18) mit DIC der neueren Bauart, Trino-Tubus
2. ZEISS Axiolab (auch schon recht alt) mit Trino-Tubus, Ph, Df, einfache Pol-Einrichtung
2. Blitzeinrichtung von Herrn Stahlschmidt
3. Kamera Canon EOS 5D Mk III

Da es im Live-View beim Blitzen mit DSLR fast grundsätzlich das Problem der verzögerten Blitzauslösung gibt, habe ich mich entschlossen, im Fall der Fälle durch den Sucher der Kamera zu schauen und "normal" zu blitzen, was auch leidlich funktioniert.

Komfortabel ist das allerdings nicht, Live-View ist viel bequemer und wesentlich weniger anstrengend. Kennt jemand eine andere Lösung ohne große Investition? Eine neue spiegellose Vollformatkamera kommt aus Kostengründen leider nicht in Frage.

[Jürgen Boschert]

Hallo Bernd,

wenn Du perfekte Parfokalität hergestellt hast, kannst Du für die Aufnahmeserie den Live-View ausschalten, über das Bino beobachten und so auslösen, oder ... .

[momotaro]

Hallo Bernd,

Liveview mit Sony ILCE-6600

Siehe Linkhttps://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=51048.0.

Inzwischen habe ich meinen Mikroblitz weiterententwickelt - Siehe Photo.

[Bernd Kaufmann]

Hallo Jürgen,

danke für den Tipp. Die perfekte Parfokalität habe ich allerdings nicht ganz sicher, aber ich teste es. Wenn nicht, wird die nächste Frage fällig - wie ist sie herzustellen?

[Bernd Kaufmann]

Hallo Bernd,

Liveview mit Sony ILCE-6600

Hallo momotaro,

das ist interessant, aber vielleicht hast Du ja überlesen, dass ich nach einer Lösung ohne größere Investitionen suche. Gut, das ist sicher relativ, aber für mich kommt das so nicht infrage.

[Gerd Schmahl]

Hallo Bernd,

Die perfekte Parfokalität habe ich allerdings nicht ganz sicher, aber ich teste es. Wenn nicht, wird die nächste Frage fällig - wie ist sie herzustellen?

Wenn Du an beiden Okularstutzen eine Verstellmöglichkeit zum Dioprienausgaleich hast, ist es relativ leich:
Ein geeigetes Objekt über den Fotoaparat scharf einstellen und dann an den Okularen das gleiche Objekt scharf stellen. Wenn Du nur eine Verstellmöglichkeit hast, musst Du die Kamaerahöhe irgendwie anpassen, damit überall die gleiche Schärfeebene abgebildet wird.

Ein geeignetes Objekt ist ein Objektmikrometer, dem Du auf einer Seite eine dünne Platte unterlegst (z.B. ein Deckglas mit Wasser ankleben). Damit erhälst Du eine leicht schräge Lage, so dass die Schärfe von der einen zur anderen Seite abnimmt. Jetzt kannst Du Dir einen bestimmten Maßstrich aussuchen, auf den Du scharf stellst. Du siehst dann auch in welcher Richung Deine Verstellungen wirken.

LG Gerd

[Bernd Kaufmann]

Hallo Gerd,

herzlichen Dank für die Anleitung! Eigentlich ja vollkommen klar und einfach. Das nur zu ahnen, weil es beim Live-View schnell geht, scharfzustellen, ist ja eigentlich eine Schande, wenn man so lange mikroskopiert wie ich. Na ja, Faulheit wird eben manchmal bestraft, aber jetzt ist alles klar und richtig eingestellt, es funktioniert auch. Nur der Blitz braucht noch eine Halterung und den richtigen Abstand, damit es eine gleichmäßige Ausleuchtung gibt. Nochmals vielen Dank!

[junio]

Hallo Gerd,
eine feste Verbindung von Blitz und Blitzwürfel ist besonders heute im Zeitalter der 3D-Drucktechnik kein Problem, damit wäre gleichzeitig der richtige Abstand zwischen Blitzröhre und Kollektoroptik zu realisieren. Nach meiner Erfahrung ist aber dieser Abstand in der Praxis ziemlich unerheblich. Für die gleichmäßige Ausleuchtung kann die Strukturierung der Streuscheibe schon eher eine Rolle spielen, und ebenso die falsche Verwendung einer dem Objektiv nicht angepassten Kondensorapertur (z.B 20er Objektiv und 1,4er Kondensor)
Eine Problematik beim Einsatz des Blitzwürfels an einem Zeiss-Mikroskop gibt es leider, weil der Würfel nicht auf der Lichtaustrittsöffnung befestigbar ist, mindestens nicht so ohne Weiteres. Aber mit dieser etwas hinderlichen Ausgangsposition arbeiten nach meiner Ubersicht sehr viele Mikroskopiker erfolgreich. Eine kleine Laborhebebühne für 20€ bei eBay, die den Blitz zum Blitzwürfel richtig positioniert und trägt, ersetzt den Bücherstapel oder das Holzklötzchen.
Viel Erfolg für Deine Vorhaben wünscht Jürgen

[M59]

Hallo Bernd,


da der Blitzwürfel nicht mehr gebaut wir, hatte ich eine einfache  Konstruktion aus Teilen aus meinem Fundus gebaut, und den Würfel quasi weggelassen. Hat funktioniert.


Allerdings hat mich der Blitz dann vorn am Mikroskop doch gestört und so habe ich einen ähnlich einfachen Blitzkasten gebaut. Da ich weder drehen kann noch in den 3D Druck einsteigen will, war die Hauptherausforderung die Schwalbe, die in die Aufnahme der Leuchte '60' passt. Schlussendlich habe ich die Schwalbe aus einer 2ten Leuchte 60 genommen und auf den Kasten montiert. Sammellinse und Prisma sind mit dem grauen Aufsatz verklebt. Dann braucht man noch ein kurzes Stück Rohr mit 25mm Durchmesser und eine weitere Aufnahme für die Leuchte 60. Trotz des größeren Abstands der LED kann ich  einwandfrei 'köhlern'. Auf eine Umschaltmechanik für das Prisma habe ich verzichtet. Bei Bedarf lässt sich das Prisma einfach herausheben.

Nun dieses Konstrukt gewinnt sicher keinen Designpreis, aber ich musste auch nichts neu kaufen. Eine neue Version würde ich aus Plexiglas bauen, ähnlich wie das Rolf(Reblaus), hier schon mal vorstelllte.  Auf dem Foto sieht alles etwas schief aus, aber selbstverständlich sind Blitz und Leuchte 60 korrekt ausgerichtet.




Grüße,

Michael/M59