Was für eine Alge ist das? --> Hyalotheca dissiliens (J.E.SMITH)

Begonnen von Oliver S., Mai 09, 2010, 03:36:59 VORMITTAG

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Oliver S.

Liebe Algenkenner,
ich glaube, so eine Alge hatte ich bisher noch nie:

(Alge aus einem Hochmoor)


Hat jemand einen Vorschlag?
Gruß, Oliver
(gern per "Du" )

Bernhard Kaiser

Hallo Oliver

vielleicht Desmidium coarctatum.

s.Lenzenweger,R.:(2003): Desmidiaceenflora von Österreich. Bd.4,
Taf. 7.6

Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser

Lenzenweger

Hallo Oliver
es ist Hyalotheca dissiliens (J.E.SMITH).
Freundliche Grüße
R.Lenzenweger

Oliver S.

#3
Hallo Herr Kaiser und Herr Lenzenweger,
vielen Dank für die Bestimmungshilfe!
Damit wir das nicht so schnell vergessen bzw. dann wieder nachschlagen können: http://de.wikipedia.org/wiki/Hyalotheca
Falls mir noch jemand die Stelle in Herrn Lenzenwegers Buch nenen könnte, werde ich die da auch noch zitieren.
Gruß, Oliver
(gern per "Du" )

Bernhard Kaiser

Hallo Herr Lenzenweger,

warum bitte nicht Desmidium coarctatum?

Grüße
Bernhard Kaiser


Peter V.

#5
Hallo Oliver,

ich hoffe, Du bist nicht böse, dass ich mich auf diese Weise einmische, zumal ich nichts zur Lösung beitragen kann.
Aber was mich bei Dir immer erstaunt: Warum verkaufst Du Deine Bilder stets so unter Wert?
Ein wenig Bildbearbeitung wirkt doch Wunder!
O.k. - man muss ja nicht...aber können kann man schon   ;)
Ich habe mich einfach mal ganz frech in drei unterschiedlichen Ausprägungen daran versucht. ich persönlich finde es nicht nur einfach "schöner", sondern meine auch, dass das Objekt des Interesses so etwas klarer herauskommt.







Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Hyperion

Sieht gut aus!

Aber sehr wissenschaftlich ist es nicht gerade....

Oliver S.

#7
Hallo,
die Frage, ob Hyalotheca dissiliens (J.E.SMITH) oder Desmidium coarctatum finde ich auch sehr spannend.
Laut Streble/ Kauter, 8. Aufl. S. 204 sind die Zellen im Fall Hyalotheca dissiliens (J.E.SMITH)  10-33µm x 10-40µm und
im Fall Desmidium coarctatum 25-35 x 35µm groß (unfassbar, was da alles drin steht!!)

Im vorliegenden Fall sind die Zellen durchschnittlich 16,4x 19,2 µm groß:


Somit stimmen die Messwerte aufgrund ihrer Kleinheit nur mit Hyalotheca dissiliens (J.E.SMITH) überein.
Auch ein Habitusvergleich hier http://protist.i.hosei.ac.jp/pdb/Images/Chlorophyta/Hyalotheca/index.html und da http://protist.i.hosei.ac.jp/pdb/Images/Chlorophyta/Desmidium/index.html bestätigt m.M.n diese Diagnose.
(Desmidium ist einfach eckiger (besonders in den Ecken ;D)

Die bearbeiteten Bilder von Peter V. finde ich natürlich schöner als meine. Es wäre daher interessant zu erfahren, was da mit welchem Programm gemacht wurde. Aber ich gebe zu, für solche Putzjobs fehlt mir meistens Zeit und/oder Lust (Ich rede mich da gern mit dem Sprichwort "Wichtiger, als die Dinge richtig zu machen, ist es, die richtigen Dinge zu machen" raus)

Gruß, Oliver
(gern per "Du" )

Lenzenweger

Hallo Oliver und Bernhard,
zur berechtigen Frage: "Warum nicht Desmidium coarctatum" folgende Differenzierungsmerkmale: Die Einschnitte zwischen den Zellen von D. coarctatum sind wesentlich schmäler und daher ausgeprägter, die Zellen selbst sind breit oval, fast kreisförmig und deren seitlichen Einschnitte sind wie enge Kerben ausgebildert. Weiters stehen die einzelnen Zellen jeweils spitzwinkelig zueinander, so dass die Zellfäden schraubig gewunden erscheinen. Alles das trifft bei der vorliegenden Abbildung nicht zu. Es ist zwar kein zwingendes Argument, dass  H. dissiliens weit verbreitet ist, während D. coarctatum ausgesprochen selten vorkommt, ist aber dennoch auch zu bedenken.   
Freundliche Grüße
R. Lenzenweger

Bernhard Kaiser


Peter V.

#10
Hallo!

Da mich Oliver selbst per PN gefragt hat, denke ich, dass ich hier einmal kurz eine ( von vielen! )  Möglichkeiten des "Putzens" zeigen darf. Ich verwende gerne ein Uralt-Version von Photoshop elements ( 2.0 ). Benötigt kaum Ressourcen, kostet bei ebay fast nichts und bietet alles, was der Mikroskopiker an EBV benötigt.



1) Auwählen der "schmutzigen" Umgebung mit dem "Zauberstab":




2) Aufrufen des "Gaußschen Weichzeichners"



3) Anwenden des Gaußschen Weichzeichners



4) Verbliebene größere "Schmutzpartikel" mit dem Lasso einkreisen und eine im Menu "Auswahl" "Weiche Auswahlkante" anwenden



5) Anwendung des Gaußschen Weichzeichners auf die Auswahl



So mit allen "Flecken" verfahren.
Ist mit etwas Übrung alle eine Sache von wenigen Minuten.

Ich habe hier eine Methode angewendet, die den bisherigen Hintergund beläßt. Man kann auch das Objekt des Interesses auswählen, ausschneiden und vor einen neuen komplett homogenen Hintegrrund setzen. Viele Wege führen nach Rom, bei Photoshop sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Bei meinen unten in einem vorhrigen Beitrag gezeigten Bilder von Oliver habe ich die Alge noch ausgewählt und nachgeschärft ( "Unscharf maskieren" ).

Herzliche Grüße
Peter



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Monsti

Hallo Peter,

es ist in der Tat so, dass viele Wege nach Rom führen, auch ist manches Geschmacksache. Auch ich verwende PS Elements (allerdings 5.0), arbeite aber überwiegend mit dem Stempel, Pinsel und manuellen Weichzeichner im Editor. Bei mir sieht diese Alge nach Bearbeitung wie folgt aus:



Bild gedreht und andere Freistellung verwendet. Geputzt habe ich auch ein wenig, aber für meinen Geschmack darf man ruhig etwas vom natürlichen Hintergrund sehen. Wenn ich ein Insekt fotografiere, putze ich ja auch nicht die Blüte weg, auf der es sitzt.  ;)

Liebe Bastelgrüße von
Angie

Oliver S.

Liebe Leute,
wenn ich demnächst eine Alge bei Wikipedia veröffentlichen will, stelle ich sie Euch vorher zur Verfüung. Dann können wir ja einen Wettbewerb machen und nachher abstimmen, wer sie am besten rausgeputzt hat. Nur wer hat dann eigentlich das Urheberrecht??? ;D
Gruß, Oliver
(gern per "Du" )

Monsti

#13
Hallo Oliver,

nicht ohne Grund schrieb ich oben, dass manches schlicht und einfach Geschmacksache ist. Mich hat eigentlich nur die Art der Freistellung gestört. Die Alge wirkt mir auf Deinem ansonsten wirklich schönen Foto viel zu sehr ins linke Eck' geklebt. Außerdem ist es aus mir bisher unerfindlichen Gründen so, dass Objekte unter schiefer Beleuchtung bei Schatten im unteren Bereich plastischer wirken. In der Kartographie werden topographische Darstellungen nicht ohne Grund mit einer gedachten Beleuchtung aus NW versehen. Schau Dir mal topographische Wanderkarten an. Drehst Du das Bild um 180 Grad, wirkt es seltsam. Mach' das mal.

Liebe Grüße
Angie