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Eier ? - ein Tümplerfund

Begonnen von Fahrenheit, Juli 25, 2010, 09:15:50 VORMITTAG

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Fahrenheit

Liebe Tümpler,

vielleicht kann mir jemand bei der Bestimmung dieses Fundes helfen. Er stammt aus dem Fließwasserbereich der Agger. Zwischen den Algenfäden (die Alge trieb verankert an einem Stein in der Strömung) befindet sich gehäuft und wohl auch verklebt (?) eine große Anzahl eiartiger Gebilde, die ich nicht zuordnen kann:

Bild 1: das "Gelege" in der Übersicht, Vergrößerung 50x, Stapel aus 7 Bildern


Bild 2a/b: einzelne "Eier", Vergrößerung 200x, Stapel aus 18 Bildern. Bild B mit Maßstab und Größenmessung



Die Gebilde sind um 190 µm lang und ca. 80 µm breit. Die Blasen in Bild 2 rühren wohl von zerstörten "Eiern" her - könnten das Lipide als Speicherstoffe sein?
Der ganze Klumpen lies sich mit Sonden kaum auseinander ziehen, daher vermute ich, dass die Gebilde in irgend einer Weise verklebt sind.

Über Vorschläge zur Identifizierung würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Grüße!
Jörg
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Jan Kros

Hallo Jörg,

Schöne Bilder, das sind sehr wahrscheinlich Schneckeneier.
Herzlichen Gruss
Jan

Bernhard Lebeda

#2
Hallo Jörg

ich möchte mal einen anderen Ansatz als Jan zur Diskussion stellen. In dem Buch "Mikroorganismen limnischer Ökosysteme" von Müller/Saake fand ich erstmals den Hinweis auf Zuckmückenlaich! Ich habe solche Eier, die ich oft finde auch immer Schnecken zugeordnet. Nach obigem Buch sollten Eier von Süsswasserschnecken aber wesentlich grösser sein (1-2mm). Mit Deinen 200µm kämen die Zuckmückeneier genau hin!

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Laichfinger2x.jpg&filetimestamp=20080512204106


Viele "ei"frige Grüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Päule Heck

Na wunderbar,

endlich kommt Licht in die Sache. Diese Eier hatte ich nämlich hier auch schon einmal gepostet; ist schon über ein Jahr her. Der Link von Bernhard scheint mir treffend zu sein. Die Eier fand ich damals auch in großer Anzahl in einem Tümpel im Rothaargebirge.....





Herzliche Grüße

Päule

Jan Kros

Hallo Bernhard,

Du hast mich überzeugt dases sich handelt um Zuckmücken Eier.
Wieder etwas gelernt.

Hallo Päule,
Auch deine Bilder sind uberzeugent und schön

Herzlichen Gruss
Jan

Fahrenheit

Liebe Freunde,

vielen Dank für Eure Hinweise!

Also Zuckmückenlaich. Von der Beschreibung in der Wikipedia könnte das hinkommen:
ZitatDie Weibchen beginnen mit der Eiablage sofort nach der Kopulation, bei einigen Arten kommt auch Parthenogenese  vor. Die Eier werden meistens in der Dämmerung oder in der Nacht abgelegt und die Ablage erfolgt artspezifisch unterschiedlich. Bei Chironomus plumosus und Chironomus anthracinus  werden die Eiballen über der freien Wasserfläche abgeworfen, die Larven entwickeln sich in den sauerstoffarmen Tiefenschichten der Gewässer. Bei anderen Arten werden die Eiballen an irgendwelche Gegenstände am Wasserspiegel angeheftet oder am Ufer von stehenden oder fließenden Gewässern abgelegt. Manchmal erfolgt die Eiablage auch auf feuchtem Substrat außerhalb des Wassers. Durch das starke Aufquellen der Gallerthülle der Eier bilden sich typische Eiballen aus, die ein Vertrocknen auch bei Trockenfallen verhindern.

Mal schauen, ob ich noch ein besser passendes bzw. höher auflösendes Bild finde.

Im Vergleich zu Päules Eier scheinen meine ja schon etwas gelitten zu haben. Sie füllen die Schale nicht mehr ganz aus.

Herzliche Grüße
Jörg
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beamish

#6
Hallo Jörg,

einen für (hoffentlich) jedermann zugänglichen Artikel findet man hier: http://www.pnas.org/content/73/10/3739.full.pdf

Das dort (S. 3740) abgebildete Ei ist zwar schon weit entwickelt. Aber die Strukturen an der Wand sind für mich Ignoranten noch immer sehr ähnlich.

Herzliche Grüße,

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Fahrenheit

#7
Lieber Martin,

ja, ich kann den Artikel öffnen - herzlichen Dank. Das sieht tatsächlich so aus wie die Eier, die Päule und ich gefunden haben.

Danke für den Link!

HerzlicheGrüße
Jörg
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Günter

über mich   
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.

Fahrenheit

Lieber Günter,

danke für den Link! Demnach könnten es Chironomiden-Eier in einem frühen Entwicklungsstadium sein.

Herzliche Grüße
Jörg
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