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Let it snow....

Begonnen von Gerd-G, Dezember 23, 2010, 23:02:15 NACHMITTAGS

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Gerd-G



kaum ist der Schnee einige Tage da, nervt's auch schon wieder... !??
Die Bedingungen für die Schneekristall-Mikroskopie sind noch suboptimal,
aber es wird bestimmt noch klappen, vielleicht noch dieses Jahr....
Dieser Kristall stammt noch aus dem Januar 2010, eingefangen mit verdünntem Pertex.
Schiefe Beleuchtung mit blauen und gelben Folien, ein wenig EBV.

Euch allen ein friedliches Weihnachtsfest und ein glückliches 2011 !

Grüße in die Runde,
Gerd

rekuwi

traumhaft lieber Gerd,

da hoffen wir alle auf weiteren (leichten) Schneefall um noch mehr von diesen schönen Kristallen zu sehen!

Liebe Grüße
Regi

Herbert Dietrich

Lieber Gerd,

auch Dir eine gesegnete Weihnacht und ein glückliches neues Jahr .
Die Schneeflocke ist wirklich zauberhaft.

Eine "Anfänger in Sachen Schnee " Frage:  Was ist Pertex und womit hast Du es verdünnt?
Beim googeln bin ich nur auf wind- und regendichten Stoff gestossen.

Viele Grüße

Herbert

Ronald Schulte

Gerd,

Auch ich bin absoluter Neuling in Schnee um mochte gerne wissen wie so was geht. Übrigens finde ich das Bild super. Kann mich vorstellen das ein Kristall nicht schon flach ist so denke ich das dies ein gestapeltes Bild ist, stimmt das?

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Frank Fox

Hallo Gerd,

das ist ein sehr schönes Bild.
Hier in Trier sind die Schneeflocken nicht so schön  :D .
Mich interessiert natürlich brennend, wie Du es gemacht hast  ;) .
Welche Ausrüstung hast Du benutzt?

Herzliche Grüße
Frank
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
www.fotofind.eu

Faszination Mikroskopie
www.dustri.com/nc/de/hachinger-verlag/category/sachbuch.html

Zeitschrift Mikroskopie
http://www.mikroskopie-journal.de/

YouTube - Kanal
www.youtube.com/channel/UC32f7n_zGHMphTHSTC5wylg

Klaus Herrmann

Lieber Frank,

ZitatMich interessiert natürlich brennend, wie Du es gemacht hast 

MIKROS der Gott der Mikroskopie straft die schweren Sünden mit Verzögerung, aber er vergiss es nicht!

Du hast gefrevelt und  den Mikrokosmos abbestellt - wenn Du ihn noch hättest, dann würdest Du Gerd Günthers tollen Beitrag kennen, der schon fast eine wissenschaftliche Abhandlung - mit viel praktischen Tipps - über das Thema Schneeheflöckchen, Weißröckchen... ist.

Du kannst die Götter noch besänftigen, indem Du jetzt sofort ein Abo bestellst - muss aber vor der Bescherung passieren sonst fällt die ins Wasser!

Der Link zur Rettung ist hier rechts oben auf dieser Seite!

Frier Dir die Nase nicht ab bei den Versuchen! :D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Frank Fox

Lieber Klaus,

ich hatte den Mikrokosmos doch noch nie abonniert :). !!!

Aber sicherlich, wie ich jetzt hier lese, eine schwere Sünde.
Mea culpa .

Das werde ich jetzt schleunigst nachholen müssen.
... und dann kommst es noch viel schlimmer.... :'( .
Gerade schneit es in Trier!!!!
Die Strafe MIKROS.

Ich werde wohl den Gott der Mikroskopie mit anderen schönen Fotos
wieder besänftigen müssen.  ;D

Herzliche Grüße
Frank
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
www.fotofind.eu

Faszination Mikroskopie
www.dustri.com/nc/de/hachinger-verlag/category/sachbuch.html

Zeitschrift Mikroskopie
http://www.mikroskopie-journal.de/

YouTube - Kanal
www.youtube.com/channel/UC32f7n_zGHMphTHSTC5wylg

Gerd-G

Danke für die vielen positiven Kommentare !
Eigentlich hat Klaus ja schon alles geklärt, Mikrokosmos abonnieren und fertig....
Ok, jetzt aber der Reihe nach:
@Herbert, Pertex ist ein Schnell-Eindeckmittel und wird viel in der Histologie und Pathologie verwandt :
http://www.medite.de/catalog/product_info.php?manufacturers_id=&products_id=238
Verdünnt wird mit Xylol etwa bis zur Viskosität vergleichbar mit Wasser.
Die Dick- oder Dünnflüssigkeit ist aber eher unkritisch.

@Ronald, nein, dies ist kein Stapel, nur ein einzelnes Bild. Bei den geringen
Abbildungsmaßstäben, die man für den Schnee braucht, ist die Tiefenschärfe meist ausreichend.
An Objektiven braucht man Vergrößerungen zwischen 2,5x und 10x, das reicht völlig.

@ alle Schneebegeisterten, es gibt 2 Möglichkeiten, die Schneekristalle mikroskopisch zu dokumentieren:
1. Frischpräparate. Alle Geräte sollten auf Außentemperatur sein, der Mikroskopiker auch.
Die Dokumentation ist auf Schnelligkeit ausgelegt, das setup sollte fertigstehen.
Der bekannteste Mikroskopiker der Outdoor-Liga war Wilson Bentley, er dokumentierte über 5000 Schneekristalle.
Sein Buch Snow Crystals ist als Nachdruck verfügbar und für die Schnee-Freaks unter uns ein Muß :
http://www.amazon.de/Snow-Crystals-Dover-photography-collections/dp/0486202879/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1293389882&sr=8-1

Einen ganz speziell nur für die Schneekristall-Mikrofotografie ausgerüsteten Arbeitsplatz
http://www.its.caltech.edu/~atomic/snowcrystals/photo2/photo2.htm
hat Kenneth Libbrecht entwickelt, Gewinner des Lennart Nilsson Awards 2010
http://www.lennartnilssonaward.se/winner.php?id=50
Bilder von frisch gefallenen Schneekristallen sind ausgesprochen reizvoll, aber verlangen
schnelle Arbeitsweise und viel Geduld. Ein Beispiel im Auflicht-Dunkelfeld aus Februar 2010:



2. Dauerpräparate. Hierbei werden nur Objektträger, eine schwarze Pappe, ein Plastikdeckel,
verdünntes Einschlussmittel wie Caedax, Pertex, Malinol oder auch farbloser Nagellack draußen deponiert.



Fällt Schnee, bestreicht man einen OT mit Lack, legt den OT
auf eine schwarze Pappe und lässt die Kristalle daraufschneien. Je nach Dichte deckt man dann nach einiger Zeit den OT
so ab, dass die Lackschicht nicht berührt wird - damit keine übereinanderliegenden Kristalle entstehen.
Zur Erhöhung der Ausbeute sollte dies mehrfach wiederholt werden......
Nach ca. 1 Stunde draußen (!) ist dann die Lackschicht vollkommen trocken und kann hereingeholt werden.
Der Schnee schmilzt ab, die Lackabdrücke bleiben.
Nun kann man in aller Ruhe mit allen zur Verfügung stehenden Kontrastierungsverfahren mikroskopieren.
Der oben gezeigte Kristall ist ein solcher Lackabdruck. Schiefe Beleuchtung in Kombination mit Rheinberg-Beleuchtung,
etwa so wie auf  Kenneth Libbrechts website (s.o.) beschrieben.
Nachteil der Lack-Methode sind die ausgeprägten Menisken an den Kristall-Rändern.
Die werden einfach per EBV weggeschnitten, der Schneekristall freigestellt.
Also los, raus mit den Objektträgern und dem Lack, der nächste Schnee ist bereits unterwegs....
Grüße in die Runde,
Gerd

Mila

Guten Abend,

das sind wirklich schöne Aufnahmen!

Durch den Artikel im Mikrokosmos (wo u.a. auch schöne Schneekristallfotos drin sind ;) ;D) habe ich mich auch an die Lackabdrücke gewagt und diese haben nach wenigen Fehlversuchen gut geklappt.
Ich habe schnelltrocknenden ("jet set" :D) farblosen Nagellack verwendet und als Unterlage für die Objektträger eine Metallschale mit flachem Boden benutzt. Die Schale hat, dadurch dass sie im Schnee lag, von unten die OT noch prima gekühlt.
Viele Grüße
Mila

Gerd-G

Danke Dir für die Rückmeldung, Mila. Nagellack ist immer noch die einfachste Methode, der Pinsel zum Auftragen ist passenderweise
gleich dabei...Den Tip mit der Metallschale werde ich mal austesten.
Technisch ist die Lackmethode ja nicht besonders anspruchsvoll, wesentlich schwieriger ist das Abpassen
des passenden Schneefalls. Oft wechseln die Bedingungen im Stundentakt, mal fallen perfekte Kristalle,
kurz danach nur zerfaserte Nadeln oder unförmige Krümel.
Wie heisst es doch so schön: Bleibt streufähig... ;D
Grüße, Gerd