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Blattabdruck

Begonnen von Manfred Rath, Februar 27, 2011, 06:26:44 VORMITTAG

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Manfred Rath

Guten Morgen an alle Mikronauten,

mein faible für "sinnfreies" Mikroskopieren dürfte allgemein bekannt sein.
Bei uns in der Steiermark war der Himmel nicht nur nebelverhangen sondern auch frostig kalt.
So soll dieses Bildchen etwas Farbe in den grauen Alltag bringen.
Viel Spaß beim Betrachten und einen herzhaften Gruß aus Österreich...
PS.:Mit der Technik hab ich`s nicht so - daher meine Beschränkung auf : Reichert Biovar,Reichert 10x splan,Canon EOS 450D,
Rheinbergbeleuchtung mit selbstgebastelten Filtern

Ich lebe in der Region "Steirisches Vulkanland" - bin aber kein Vulkanier sondern waschechter Steirer.

Rawfoto

Hallo Manfred

Da ist ja Mal was neues, spannend, mir gefaellts ...

In welchem Zustand war den das Blatt und was hast Du fuer den Abdruck verwendet? Mit Zustand meine ich, frisches Blatt im Fruehjahr, Sommer, Herbst oder welkes Blatt ...

Bei uns scheint die Sonne, Gruesse aus Wien ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Peter Herkenrath

Hallo Manfred,

schönes Bild. Der Kölner Arbeitskreis hatte sich Lackabdrucke auf dem letzten Treffen zum Thema gemacht, und auch wir hatten Mühe, sinnvolle Anwendungen zu identifizieren. Wenn mann nämlich ein Auflichtmikroskop hat, ist man damit immer besser als mit einem Lackabdruck. Die Experimente unseres Dozenten Dr. Wefers ergaben, dass man mit so ziemlich allem, was flüssig ist und aushärtet, einen Abdruck herstellen kann. Die Unterseite frischer unbehaarter Blätter eignet sich, um die Spaltöffnungen zu sehen. Hier muss man darauf achten, keinen aggressiven Lack zu nehmen, der das Blatt braun verfärbt. Abdrücke der Fingerkuppe gehen und evtl. Metalloberflächen.

Grüße, Peter

Manfred Rath

Hallo Gerhard,

nun - wie schon im Beitrag beschrieben - auf Technick leg ich nicht besonders viel wert - es ist ein frisches Eichenblatt (Sommer?) - mit Uhu Alleskleber überstrichen , nach dem Erstarren das Häutchen abgezogen und mikroskopiert - eine schier endlose Quelle an Motiven...

@Peter: Danke für den Tipp: Werde mich demnächst auch anderen (metallischen) Oberflächen widmen.

Manfred
Ich lebe in der Region "Steirisches Vulkanland" - bin aber kein Vulkanier sondern waschechter Steirer.

Rawfoto

Danke Manfred, ich habe so etwas noch nie versucht ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Fahrenheit

#5
Lieber Manfred,

eine schöne Aufnahme, danke fürs Zeigen!

Lieber Peter,

mit Auflicht jenseits eines Stereo-Mikroskops habe ich leider keine Erfahrung, aber ich denke, die Blattabdrücke können sich durchaus sehen lassen:

Abdruck von der Unterseite eines Blattes des Eidechsenschwanzes (Houttuynia cordata), Vergrößerung 200x, Stapel aus 23 Bildern (Durchlicht/Hellfeld)

Herzliche Grüße
Jörg
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Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Mila

Guten Abend,

Lackabdrücke sind doch immer wieder faszinierend und dabei so einfach in der Herstellung!

Schöne Fotos :)

Viele Grüße
Mila

Peter Herkenrath

Klasse, Jörg, die Aufnahme ist wirklich toll. 400-fache Vergrößerung schätze ich mal. Da geht mit dem Stemi natürlich nichts mehr, und ein Auflichtmikroskop haben nur wenige.

Grüße
Peter

Bernhard Kaiser

Hallo Jörg,

Preisverdächtig!

Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

wiederholt wurde jetzt hier in diesem Faden die Auffassung geäußert, dass man mit einem Auflichtmikroskop die Lackabdrücke ersetzen könne. Bei diesen Vergrößerungen muss hier ganz klar "sicher nicht" gesagt werden. Ich bin immer wieder erstaunt, wie enttäuschend der Blick mit höher vergrößernden Epi-Objektiven auf biologische Oberflächen ist. Hauptgrund dürfte die Unebenheit solcher Oberflächen sein, die mittels Lackabdruck sozusagen glatt gebügelt wird.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Herne

Hallo zusammen!
Zunächst mal : Wirklich tolle Bilder!
Zum Verfahren : Ich habe so ein Auflichtmikroskop (Vertival von CZJ) und kann Jürgen Boschert´s Auffassung bestätigen. Abhilfe schafft hier nur das Stapeln mehrerer Bilder, die bei biologischen Präparaten bevorzugt im Dunkelfeld-Verfahren erstellt werden. Vor einiger Zeit habe ich mal Insektenportraits eingestellt, die so gemacht wurden. Im Auflicht-Hellfeld erkennt man so gut wie nichts; es scheint mir nur für metallische - oder Gesteinsschliffe und Ähnliches geeignet.
Lackabdrücke werde ich demnächst mal versuchen.
L.G.
Herbert
Die animalcula infusoria sind Blasen mit Neigungen.
G. Chr. Lichtenberg

Klaus Herrmann

Lieber Jörg,

wirklich ein traumhaftes Bild! Musste ich auch in die Galerie übernehmen! Danke!

Eine Bitte noch: sagst Du uns noch was es war? Und ich lese zwischen den Zeilen: das ist Stemi-Auflicht? Hast Du gestacked? woher kommt das attraktive blaugrau?

# Jürgen:
ZitatHauptgrund dürfte die Unebenheit solcher Oberflächen sein, die mittels Lackabdruck sozusagen glatt gebügelt wird.

das kann ich bestätigen: Botanisches im AL-Mikroskop ist bei Weitem nicht so schön abzulichten. Aber der Abdruck hat doch genau die gleiche Topographie, wie das Original nur eben als Negativ. Der ist nicht flach!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Mila

Lieber Klaus,

schau mal hier: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6587.0

Einfach oben im Suchfeld "Lackabdruck" eingeben ;)

Herzliche Grüße
Mila

wilfried48

Zitat von: Jürgen Boschert in Februar 28, 2011, 09:01:59 VORMITTAG
wiederholt wurde jetzt hier in diesem Faden die Auffassung geäußert, dass man mit einem Auflichtmikroskop die Lackabdrücke ersetzen könne. Bei diesen Vergrößerungen muss hier ganz klar "sicher nicht" gesagt werden. Ich bin immer wieder erstaunt, wie enttäuschend der Blick mit höher vergrößernden Epi-Objektiven auf biologische Oberflächen ist. Hauptgrund dürfte die Unebenheit solcher Oberflächen sein, die mittels Lackabdruck sozusagen glatt gebügelt wird.

Hallo,

dass der Lackabdruck bei rauhen durchsichtigen Objekten (also biologischen Objekten) viel besser ist als Auflichtmikroskopie kommt hauptsächlich daher dass er dünn ist (weniger Streulicht) und dass er im Durchlicht angeschaut wird (besserer Kontrast). Wenn man den Lackabdruck verspiegeln würde und im Auflicht anschauen wäre es vergleichbar.

Der Lackabdruck hat natürlich immer den Nachteil, dass man zumindest bei der Beurteilung der Feinstruktur nie genau weiss was Artefakt ist (z.B. Anlösartefakte, Eintrocknungsartefakte und Ablösartefakte).

Es ist immer wieder verblüffend wie feine Strukturen mit der Abdruckmethode noch wiedergegeben werden können.
Bevor es das Rasterelektronenmikroskop gab wurde in der Durchstrahlung-Elektronenmikroskopie diese Abdruckmethode
bis in den Auflösungsbereich von unter 2 Nanometer gezüchtet.

Die  Präparation und Aufnahme von Jörg sind natürlich ästhetisch ein Sahnehäubchen auf diese alte Technologie.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Fahrenheit

Liebe Freunde,

schön, dass der Lackabdruck so gut ankommt. Er ist mein Erstlingswerk in dieser Technik - Mila hat ja den Thread, in dem ich ihn zuerst gezeigt habe, schon verlinkt (Vielen Dank!).
Da ich das Bild hier zunächst ohne weitere Erklärung eingestellt habe: die wichtigsten Daten habe ich nun oben noch mal ergänzt.

Natürlich ist der Lackabdruck auch nicht plan, sondern bildet sehr genau die Struktur der jeweiligen Oberfläche ab. Daher musste ich für das Bild auch ordentlich stapeln - es ist ein Stack aus 23 Aufnahmen und hat noch immer einige etwas unscharfe Bereiche. Es handelt sich um Aufnahmen im Hellfeld Durchlicht auf meinem Leica DME (für mein Stemi habe ich leider keinen Adapter, der ein Stacken erlauben würde). Es gibt im ursprünglichen Thread übrigens auch noch Bilder im Dunkelfeld und mit schiefer Beleuchtung.

Herzliche Grüße
Jörg
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Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM