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Cherimoya, Fruchtfleisch

Begonnen von Klaus Herrmann, Dezember 28, 2008, 22:10:34 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

da war ja die Frage: was schau ich mir denn an mit dem Mikroskop? Ich hab mir heute Abend ein wenig Fruchtfleisch einer Cherimoya (Annona Cherimola ) auf einen Objektträger getupft. Das Fruchtfleisch der reifen Cherimoya ist mußig, saftig, dazwischen knirschen harte Körner, die mich neugierig gemacht haben. Vermutung: Steinzellen.

Zur Einführung etwas Wiki:

http://de.wikipedia.org/wiki/Cherimoya



Man sieht dünnwandige Zellen, die wohl mit Stärke gefüllt sind, wie Polaufnahme und I-KI-Probe beweisen.





Die Steinzellen sind größer und fallen im Pol leuchtend auf:




Dann habe ich mich noch über einen Fussel geärgert, der sich aber bei genauer Betrachtung eher als Trachee identifizieren lies.

Bin mir aber nicht so richtig sicher:



Noch etwas vergrößert:



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Fahrenheit

Guten Abend Klaus,

danke für die schönen Bilder; habe mich heute selbst als Bananen- und Mangoquetscher versucht und finde den Vergleich sehr interessant.  :)

Wenn es sich bei Deinem "Fussel" nicht um ein versehendlich hineingeratenes (Tier-)Haar handelt, würde ich auch auf eine Trachee tippen. Diese sind sowohl im Fruchtfleisch der Mango als auch der Banane vorhanden, dort allerdings "luftiger", sodass man die Spiralstruktur gut erkenne kann. Hier wirkt die Trachee fast wie ein kompakter Zylinder mit schuppiger Oberfläche, daher mein erster Impuls - ein Haar!

Allerdings habe ich meine Cherimoyas immer brav aufgegessen und bisher noch nicht unter das Mikroskop gelegt. Es ist meinerseits also eine reine Vermutung.

Schöne Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Fahrenheit

Guten Morgen Klaus,  ;D

das hat mir ja doch keine Ruhe gelassen und ich habe eben noch mal eine Aufnahme vom Photoapparat gefischt, die ich wegen der Luftblasen verworfen hatte. Sie zeigt eine Trachee der Mango, die allerdings noch vom Hüllgewebe umgeben ist. Man kann jedoch genau die gleichen feinen Strukturen erkennen, wie bei der Trachee Deiner Cherimoya.

Somit ziehe ich die Anschuldigung, Du hättest ein Haar mit verarbeitet, beschämt zurück.  :)

Du kennst die Krux mit meinen Bildern: ich kann die volle Auflösung nicht nutzen, da Kammera und Okular nicht wirklich zusammen passen. Ich hoffe aber, dass die relevanten Details zu erkennen sind.

Bild 1: Trachee im Fruchtfleich der Mango, Etzzold, mit Leica C-Plan 20x:


Bild 2: ... und hier nochmal ein Ausschitt aus dem ersten Bild


Schöne Grüße!
Jörg
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H. Ott

Hallo zusammen,

bei der Banane geht die Präparation von Tracheen sehr leicht:

beim Schälen der Frucht fallen die 'Fäden' zwischen dem Fruchtfleisch und der Schale richtig auf. Das sind nichts anderes als Leitbündel. Einfach unter dem Deckglas etwas quetschen, eventuell färben und anschauen. Puristen mazerieren vor dem Quetschen mit einem der üblichen Mittel noch, ist aber nicht unbedingt nötig, zumindest nicht bei den dünneren 'Fäden'. Verstärkungsringe, -spiralen in den Tracheen sehr schön zu sehen. Einfacher gehts kaum.

Mikrogrüße


H. Ott

Klaus Herrmann

Hallo Jörg, Danke für Deine Bestätigung und den Beleg mit Bildern!

So funktioniert Wissenschaft: einer "entdeckt" was und postuliert, andere überprüfen mit anderen Beispielen und anderen Instrumenten, an anderen Orten und verifizieren die Aussage!  :D

Im Übrigen habe ich das gar nicht als Anschuldigung aufgefasst:

ZitatSomit ziehe ich die Anschuldigung, Du hättest ein Haar mit verarbeitet, beschämt zurück. 

Kleiner Hinweis: bei Cherimoya gehts besonders gut, wenn der Obsthändler sie wegen Überreife wegschmeißen will (dann sind ie fast schwarz - und bekommen einen leichten Buttersäuregeruch)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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