Eine Nacktamöbe am Ortholux mit Heine-Kondensor fotografiert

Begonnen von A. Büschlen, März 09, 2011, 10:37:19 VORMITTAG

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A. Büschlen

Hallo

zur Zeit benötigen wir an unserer Schule grosse Mengen Euglenen, Pantoffeltierchen und Amöben im Bio-Unterricht.
Diese Einzeller züchten wir selber oder beziehen sie aus Zuchten.

Hier zwei Bilder einer Nacktamöbe am Leitz Ortholux ausgerüstet mit Heine-Kondensor fotografiert.





Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

liftboy

Hallo erstmal,
nennt mich ruhig dämlich, aber ich finde nichts über Aufbau und Funktion des Heine-Kondensors.
Für Hilfe wäre ich dankbar.
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Peter V.

Hallo Wolfagng,

ich zitiere eine Textpassage aus dem alten Forum:

Zitat>... der Heine-Kondensor von Leitz ist/war ja in erster Linie ein Phasenkonstrastkondensor. Seine Besonderheit ist, daß der beleuchtende Lichtkegel ein durch einen besonders geformten Spiegelkörper erzeugter Hohlkegel ist. Weil der - übrigens ähnlich wie der von mir erwähnte Vario-Dunkelfeldkondensor - mehrere sphärische Spiegelflächen hat, kann er vielfältig verstellt werden, so daß sich mit ihm Hellfeld, Phako und Dunkelfeld erzeugen läßt, und zwar in kontinuierlichen Übergängen. Ein herrliches Stück Optik und Mechanik. Wird nicht mehr hergestellt, weil viel zu teuer heutzutage. Man braucht dazu besondere Objektive, die Leitz immer mit Pv gekennzeichnet hat.
>Wenn Sie einen haben, besorgen Sie sich die 32-seitige Bedienungsanleitung dazu, kaufen Sie dann ein altes Leitz-Mik und die Obj. dazu (gebraucht). Da haben Sie dann etwas!

In diesem Thread kannst Du sehen, wie das gute Stück ausschaut:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3567.0

Übrigens: Falls jemand eine Anleitung zur Bedienung des Heine-Kondesnors hat, wäre ich sehr interessiert!!!

Ich habe ihn zwar auch mal als sehr glücklichen "Beifang" erworben, aber noch nie eingesetzt....muß ich dringend mal machen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

A. Büschlen

Hallo Wolfgang und Peter,

der Leitz Heine-Kondensor ermöglicht die Verfahren Hellfeld, Phasenkontrast und Dunkelfeld. Die Leistung dieses Kondensors kann nur mit den dazu passenden Leitz Objektiven mit der Bezeichnung Pv genutzt werden. Diese Objektive verfügen über einen Phasenring. Er kann auch mit der aufgesetzten Frontlinse immergiert werden.

Ich kann euch dazu eine Anleitung vermitteln aber heute Abend kann ich nicht darauf zugreifen.

Gruss Arnold
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- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Thomas Böder

Ich habe gerade mal nachgeschaut.
Und oh Wunder, ich habe tatsächlich eine Anleitung.
Ich werde sie demnächst mal scannen und als PDF zur Verfügung stellen.

Bis dann, Thomas.
Hauptmikroskope: Leitz Panphot, Ortholux, Technival 2
Kleinmikroskope: Leitz, Reichert, ROW, Lomo

Holger Adelmann

@ Arnold:
Zitatder Leitz Heine-Kondensor ermöglicht die Verfahren Hellfeld, Phasenkontrast und Dunkelfeld
Korrekt, und zwar im stufenlosen Übergang ! Hermann Heine hat als Hauskonstrukteur von Leitz seinerzeit diesen Phasenkontrastkondensor entwickelt, da der übliche Ringblendenkondensor ("Zernike-Typ") von Zeiss zunächst patentgeschützt war und man bei Leitz deshalb neue Wege gehen musste. Herausgekommen ist dieses faszinierende und überaus vielseitige Stück Optik & Feinmechanik

ZitatDie Leistung dieses Kondensors kann nur mit den dazu passenden Leitz Objektiven mit der Bezeichnung Pv genutzt werden
Lieber Arnold, Leitz hat ja immer gerne behauptet, dass man den Heine Kondensor nur mit den passenden Heine Pv Phaco-Objektiven verwenden soll. In der Tat erzeugt sein katadioptrisches System (Linsen-Spiegel-Kombination) aber variable ringförmige Beleuchtungen, die sich m.E. auf die Phasenringe aller Phasenobjektive dieser Erde abgleichen lassen. Ich habe schon einige Hersteller probiert, alle mit Erfolg.

ZitatEr kann auch mit der aufgesetzten Frontlinse immergiert werden
Ohne Frontlinse kann der Kondensor mit Objektiven kleiner und mittlerer Vergrösserung bis ca. 40:1 verwendet werden, darüber hinaus braucht man die Frontkappe. Die Frontlinse ermöglicht bei Immersion und extremer Stellung des Spiegelkörpers sogar ringförmige Beleuchtungsaperturen von ca. 1,0 und damit einen besseren Wert als den, welche die üblichen Kondensoren vom Zernike Typ mit Ringblendenrevolver erreichen (hier max ca 0,8 - entscheidend ist beim Phasenkontrast die Apertur des Lichtringes, nicht die der Kondensorfrontlinse !).

Allerdings schluckt der Heine Kondensor systembedingt im Vergleich zum Zernicke Typ deutlich mehr Licht. Letztlich hat sich dann doch der Zernicke Typ durchgesetzt, vielleicht weil er dann doch auch Dunkelfeld-Ringblenden bot und man zusätzlich in den Revolver auch noch DIC Prismen einsetzen konnte. Somit war man dann für ein breiteres Spektrum an Beleuchtungen in einem Gerät gerüstet - wenn auch nicht so genial wie mit der Konstruktion nach Heine.

Herzliche Grüsse
Holger




A. Büschlen

Hallo Holger,

besten Dank für deine Erläuterungen zum Heine-Kondensor.
Absolut genial und komfortabel ist für mich das stufenlose wechseln von einem Kontrastverfahren in das andere. Mit einem feinen Finger-Dreh lässt sich dieser Kondensor vertikal bewegen. Besonderes bei Objekten mit einer strukturierten Oberfläche kommen dann auch feinste Details zum Vorschein dies vor allem in den Übergängen wenn die Bilder einem Ergebnis der schiefen Beleuchtung oder gar dem DIC ähneln.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
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