Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich bin neu im Forum und leider bin ich keine Mikroskopier-Profi - genauer gesagt bin ich ziemlich ahnungslos, meine letzten Erfahrungen stammen aus Studienzeiten. Nun komme ich berufsbedingt noch einmal zum Thema Mikroskopie, da ich die Maschenweite von Nylonstrümpfen bestimmen bzw. erst einmal in Größenordnung abschätzen müßte.
Folgendes:
Ich habe zur Fest-Flüssig-Trennung einen Nylonstrumpf DEN 40 genutzt, bräuchte jedoch noch die Maschwenweite zu den Strümpfen.
Mir ist klar, dass sich die Maschenweite mit zunehmender Dehnung ändert, also würde ich die Bestimmung zweifach durchführen, jeweils ungedehnt und gedehnt.
Wie bereits erwähnt brauche ich keine exakte Maschenweite, sondern erst einmal eine Größenordnung.
Mein Ansatz wäre nun den Strumpf bzw einen Teil des Strumpfes auf den Objektträger zu legen und mehr oder weniger einfach auszuzählen wie viele Maschen sich bspw auf einer Streckenlänge von 2 mm befinden. Soweit ich weiß bräuchte ich dazu entsprechende Objekt und Okkularmikrometer
Am Besten wäre es davon ein Foto zu machen, ich denke dies würde die Auszählung erleichtern, ich wüßte aber nicht welche spezielle Ausstattung ich hierzu benötige.
Verschiedene Nylonstrumpf-Hersteller habe ich auch bereits angefragt, aber Aussagen zur Maschenweite konnte oder wollte bislang kein Hersteller treffen.
Vielleicht habe ich auch einfach Glück und eine Person des Forums hat dies schon einmal durchgeführt und wäre bereit mir seine Kenntnisse mitzuteilen oder jemand kennt entsprechende Internetseiten, wo man diese Infos bekommen kann.
Vielen Dank
QvA
Hallo "QvA",
wenn Du nicht tiefer in die Mikroskopie einsteigen möchtest, und nicht schon ein Mikroskop mit Kamera besitzt, ist der Ansatz, mit Fotos zu arbeiten etwas zu aufwändig.
Dagegen ist das mit dem Auszählen der Maschen schon eine Lösung. Je nachdem, wie viele Maschen da in Deine 2 Millimeter passen, bekommst Du so sogar einen Durchschnittswert.
Für die ansonsten übliche Methode brauchst Du schon ein Objektmikrometer. Danach arbeitest Du wieder mit Deiner Zählmethode über eine definierte Strecke (z.B. über den gesamten Sehfelddurchmesser, den Du vorher in µm bestimmt hast). So würdest Du Dir das zusätzliche Okularmikrometer sparen, was Du ansonsten (oder bei häufigeren Messungen) schon brauchen würdest. Du musst dann vorher für Deine verschiedenen Objektive mit dem Objektmikrometer bestimmen, wie viele Teilstriche auf dem Okularmikrometer welcher Länge entsprechen. Diese Faktoren kannst Du dann an Deinem Mikroskop dauerhaft benutzen, so lange Du keine optischen Komponenten oder Wege änderst.
Besten Gruß
Sebastian
Meiner Meinung braucht man dazu gar kein Mikroskop.
Es gibt sogenannte Fadenzähler-Lupen, das sind kleine als Standlupen aufklappbare Teile mit einem Meßfenster von genau 1 cm², manche auch mit mm-Teilung.
Die sind wohl bei den Textilleuten verbreitet.
Mit einer Digicam im Makromodus müßte das am ausgedruckten Bild aber auch schon machbar sein.
Gruß - Werner
Hallo
"Qualität von Arbeit"
Die Fadenzählermethode wurde bei mir in der Abteilung von der Gruppe "Textil" tatsächlich verwendet, obwohl wir super ausgerüstet waren mit feinsten Mikroskopen. Es ist hochflexibel und geht sehr schnell. Alledings ist eine gute Lupe schon sehr hilfreich. Unsere Texiler hatten die Leitz 8x-Lupen. Hat eine Skala 1cm in 100 Teile. Das reicht locker.
Die "Antik-Lupe" ist dekorativ hat aber eine grausame Kissenverzeichnung.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/151470_66272999.jpg) (http://s106.photobucket.com/user/microklaus/media/Mikropraeparate%202012/Micropaeparate_2013/800_IMG_0001_zps543ab32e.jpg.html)
(Zwischendurch schon mal von mir ein kleines informelles Dankeschön an Werner und Klaus - wieder was gelernt, nämlich, warum das "Fadenzähler" heißt und dass Nylonmaschen wohl doch nicht so "ultrastrukurell" sind) S.
Vielen Dank,
von einem Fadenzähler habe ich bislang noch nie etwas gehört, scheint aber weniger aufwendig zu sein als die Auszählung unter dem Mikroskop. In welcher preislichen Größenordnung liegen Fadenzähler? Und wie ist die "Auflösung" . Nach Allem was ich bisher in Erfahrung bringen konnte liegt eine mögliche Maschenweite in einer Größenordnung von 25 - 200 µm. Sind die Geräte dafür geeignet?
Gruß
QvA
Hallo, QvA.
Fadenzähler kannst Du bei EBucht besichtigen. Die meisten arbeiten mit einer Vergrößerong von 10x. Vielleicht wärest Du mit einem preisgünstigen Stereomikroskop mit einer Vergrößerung von 10-30x besser bedient.
Schönen Gruß aus dem Hintertaunus
Holger
Hallo,
wenn die Maschenweite in der Größenordnung von 100 Mikron oder mehr liegt, kannst Du sie mit einer 8- oder 10-fach vergrößernden Messlupe mit 1/10 Einteilung, wie Klaus sie zeigt, annähernd bestimmen. Das Auszählen der Maschen, um daraus auf Ihre Weite zu schliessen, ist nur zielführend, wenn Du den Fadendurchmesser bestimmst oder kennst.
Für die meßtechnische Lösung kann auch gut ein Stabmikroskop verwendet werden, wie Thomas es derzeit anbietet. Ich würde es nehmen, wenn ich nicht schon mehrere hätte.
Herzlicher Gruß
Heino
Hallo QvA,
suche bei eBay nach Messlupen, die gibt es ~ 50-150€, oder schreib mir eine PN.
Gruß Willy
Hallo Jan,
wenn es ein zeitlich begrenztes Projekt ist kann ich Dir beides leihen: Entweder Mikroskop mit Meßokular und Objektmikrometer oder einen Fadenzähler mit 10x Lupe. Bitte bedenke auch, dass Du die Fadendicke kennen musst, um die Maschenweite zu bestimmen. Wenn Du z.B. auf einem Zentimeter auszählst und durch die Anzahl der gezählten Fäden teilst, wird die Maschenweite etwas zu groß bzw. hängt die tatsächliche Maschenweite dann immer noch von der Fadendicke ab. Da halte ich das direkte Messen der Löcher für zielführender, aber das geht nicht mehr mit dem Fadenzähler.
Beste Grüße
Gerd
Hallo,
wenn es nur um die Größenordnung geht, ein Tipp aus der Praxis: Mikroskop scheint ja vorhanden zu sein. Dann benutzt man das 10 : 1 Objektiv und zählt die Maschen Pro Durchmesser. Der Durchmesser ist in dem Fall 1,8 oder 2 mm, entsprechend dem Sehfeld und wenn das auf dem Okular nicht vermerkt ist, mit einem Lineal überprüfen. Das dürfte völlig ausreichen.
Detlef
Lieber Detlef,
etwas weiter oben hatte ich schon angedeutet, das ohne Kenntnis des Fadendurchmessers ein Auszählen der Maschen nicht zwingend zum Erfolg führt. Einzige Ausnahme: Der Fadendurchmesser ist gleich Maschenweite. Diese Voraussetzung ist aber häufig nicht erfüllt. Nur als kleine Ergänzung zu Deinem praxisgerechten Vorschlag...
Herzlicher Gruß
Heino
Hallo zusammen,
ich möchte hier doch mal bitte die, aus meiner Sicht überfällige, Frage stellen, welchen eklatanten Vorteil im professionellen Einsatz ein Nylonstrumpf gegenüber einem Sieb mit bekannter Maschenweite hat? Ich habe z.B. gefunden: Siebfilter 30 µm Maschenweite, Edelstahl V4A, 30 cm x 40 cm für 15 €. Verschiedene Maschenweiten bis 500 µm in Längen bis 200 cm (60 €). Obwohl... Die Strumpfhose mit 40 Denier kostet doch tatsächlich nur 3,50 €. Immerhin mehr als 11 € Differenz... (Was hab ich damals immer als Ingenieurstunde verrechnet? Mannomann, ich werd vergesslich...)
Und die neue Einheit heißt auch "tex" und nicht mehr "den", wobei 1 tex = 9 den sind. Sehr spannend, das Thema. Wieder was gelernt!
Zur Maschenweite: Aus Praktikersicht würde ich nicht den Strumpf unters (geliehene) Mikroskop legen, sondern den (existierenden) Inhalt des Strumpfs! Ich würde mir die Mühe machen ein (das?) kleinste Teilchen herauszusuchen, um daraus zu folgern, dass die (effektive) Maschenweite etwas kleiner war ;) Die Partikelgeometrie, Maschendiagonale etc. kann man getrost unberücksichtigt lassen, da es ja nur um die Größenordnung geht, gell? Ich denke auch, dass eigentlich die Partikelgröße der Fest-Flüssig-Trennung gesucht ist und nicht die Maschenweite...
Ansonsten glaube ich aber, dass Strumpfhersteller ganz genau wissen, wie ihre Strümpfe "gebaut" sind, schließlich stricken (wirken?) die Maschinen nicht ins Blaue hinein. Es gibt bestimmt einen (okkulten) Grund, warum die Hersteller NICHT auf die vorzüglichen Eigenschaften ihrer Produkte als Siebe, Filter, Keilriemen, Gesichtsmasken etc. hinweisen, oder?
Viele Grüße, Jürgen
Hallo Ihr Praktiker!
wenn es also nur um die Größenordnung geht und auch keine Wiederholungsmessungen erforderlich sind, dann könnte man auch, statt das Mikroskop zu verschicken, einfach den/die Nylonstrümpfe (oder das Filtrat den Filtrierrückstand, was wohl realitätsnäher, aber vielleicht auch etwas umständlicher zu untersuchen sein könnte*) verschicken. Sprich: Outsourcing Deiner Messarbeit an einen der hier vorhandenen Mikroskopiker. Sofern sich einer bereit erklärt und Du diese verantwortungsvolle Messaufgabe abzugeben bereit bist.
Besten Gruß
Sebastian
* Die Elastizität könnte allerdings schon Verwirrung ins Spiel bringen. Daher Messung z.B. in drei Zuständen: 1) ungedehnt, 2) mittlere Dehnung (Oh je, wie definieren wir das?), 3) maximale Dehnung.
Das Untersuchen des Rückstandes und die Schlussfolgerungen daraus sind übrigens bestimmt auch nicht ganz einfach: Wahrscheinlich ist die Filterwirkung stärker, wenn sich erst einmal eine Schicht am Filter aufgebaut hat. Möglicherweise dringen in einer bestimmten Phase überhaupt keine Partikel, sondern nur noch gelöste Stoffe durch. Kommt eben drauf an, was gefiltert wird.
Hallo Sebastian,
also jetzt mal im Ernst. Da geht ein Ingenieur (!) her, trennt mit ungeeignetem Mittel den Schmock von aus der Plörre und fragt anschliessend die Experten
a) was er da eigentlich gemacht hat und
b) wer ihn zum Ergebnis trägt.
Geht's noch? (Ein weiterer Beitrag zum Faden "Wörter, die nerven !!"?)
Viele Grüße, Jürgen
Hallo Jürgen,
ja, wenn man genauer darüber nachdenkt, kommen schon ein paar Fragezeichen...
Dennoch: Vielleicht geht es ja tatsächlich um die grobe Untersuchung eines "alten Hausrezepts" o.ä. Dann allerdings soll er einem von uns wirklich einfach mal schnell den Strumpf zuschicken, wir messen das grob durch (und schießen vielleicht ein paar Fotos, einfach, weil's auch für uns hier spaßig und interessant ist) und fertig.
Oder er will selbst Hobbymikroskopiker werden.
Eine wissenschaftliche Untersuchung müsste er wirklich selbst durchführen und sich vielleicht mal einen anständigen Filter besorgen...
Viele Grüße
Sebastian
Guten Tag
Unter dem Mikroskop könnte es dann etwa so aussehen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/151586_4923772.jpg)
links oben: Planktonnetz
rechts oben: Seidenstoff
links unten: Seidenstoff
rechts unten: Mikrosmeter
Gruss in die Runde
Jürg
Hallo Wolfgang,
Zitat von: Safari in Juni 05, 2014, 13:02:05 NACHMITTAGS
... als Kind habe ich mir auch Kescher aus Nylonstrümpfen gebastelt...
bei Kindern steigert diese Vorgehensweise auf jeden Fall die Kreativität.
Eigentlich wollte ich mich auch etwas anders, nämlich der momentanen Dicke meiner Halsschlagadern entsprechend, ausdrücken, hab's aber doch bleiben lassen. Als zusätzliche Hilfe könnte ich aber noch eine ehemalige Kollegin fragen, die an der Bauhaus-Universität zu Weimar Bauingenieurwesen studiert und in Stuttgart promoviert hat oder den Kontakt zum Institut für Siedlungswasserbau in Stuttgart suchen, um zu erfahren, wie dort mit dem komplexen Sachverhalt der Nylonstrumpfproblematik umgegangen wird. Ich möchte dabei noch darauf hinweisen, dass es Nylonstrümpfe gibt, die im Fersen- und Zehenbereich verstärkt sind, was das Ganze noch etwas unübersichtlicher gestaltet. Desweiteren ist mir, aus siebtechnischer Sicht, der Unterschied zum Perlonstrumpf völlig unklar.
Zitat von: Safari in Juni 05, 2014, 13:02:05 NACHMITTAGS
...ein Vorwand um der Sekretärin die Nylons auszuziehen...
Jetzt isses raus, aber ich war's nicht! :D
Hallo Sebastian,
Zitat von: QvA in Juni 03, 2014, 11:09:24 VORMITTAG
Folgendes:
Ich habe zur Fest-Flüssig-Trennung einen Nylonstrumpf DEN 40 genutzt, bräuchte jedoch noch die Maschwenweite zu den Strümpfen.
was will uns der Autor damit sagen? Ich versuch's mal: Mein Chef hat mir eine Aufgabe gestellt, wobei ich den ersten Schritt vorbildlich schnell gegangen bin. Jetzt will er es aber etwas genauer wissen, und schon ist es mit der Lösungsfindung wie abgeschnitten...
Zitat von: Oecoprotonucli in Juni 05, 2014, 13:18:53 NACHMITTAGS
Dennoch: Vielleicht geht es ja tatsächlich um die grobe Untersuchung eines "alten Hausrezepts" o.ä. ...
Wir werden sehen. Ich muss jetzt aber zum Ende kommen, sonst fall ich vor Lachen noch vom Stuhl:
Hausrezept (http://forum.hanfburg.de/fhb/archive/index.php/t-217341.html).
Hallo Jürg,
schöne Bilder. Daraus könnte man doch glatt ableiten, warum man zum Sieben nicht irgendein (nächstbestes ;)) Gewebe verwenden sollte, sondern Netze aus monofilem Garn oder Draht, oder was weiss ich (ein seltsamer Faden ist das hier ;)). Langsam wird's doch noch interessant und amüsant ;). (Gleich schmeiß ich mich weg :D. Hausrezept :D :D :D).
Viele Grüße, Jürgen
Hallo Jürgen,
ja hasch du noch alle? Frage ich mich doch glatt nach dem Hausrezept ::)
Dennächst nehmen sie im Müllheizwerk feuchte Taschentücher als Feinfilter! ;D
Jürgen, Wolfgang,
Eure Beiträge empfinde ich als respektlos. Nicht nur gegenüber dem Fragesteller, der sich, auch wenn er sich augenscheinlich nicht mehr beteiligt, in höflicher Form an uns gewandt hat. Es ist auch respektlos gegenüber denjenigen, die sich bisher um sachbezogene Antworten bemüht haben.
Gruß
Heino
Zitat von: Heino Lauer in Juni 05, 2014, 16:28:14 NACHMITTAGS
Es ist auch respektlos gegenüber denjenigen, die sich bisher um sachbezogene Antworten bemüht haben.
Hallo Heino,
also ich fühle mich nicht beleidigt und kann mitlachen über das Hausrezept - aber Du hast Recht, was den Fragesteller angeht, ist das schon grenzwertig und neigt zum Vergraulen.
Noch einmal zum Hausrezept: Billige Bastellösungen mit einfachen Mitteln sollten doch dem Forum nicht fremd sein. Was hier aus Joghurtbechern und Papprollen gemacht wird, kostet eben oft nur einen Bruchteil dessen, was mit viel Trara irgendwo teuer verkauft wird. Ist natürlich lange nicht so stabil, professionell etc. Aber "funzt" (um mal wieder ein Zitat aus den im "Mikro-Café" besprochenen Reizwörtern zu bemühen und damit gleich das Provisorische zu betonen).
Viele Grüße
Sebastian
Hallo Heino, hallo Sebastian,
ich habe mich gleich zu Anfang mit einem ernst zu nehmenden Beitrag gemeldet, der die Erfahrung eines großen Werkstofflabors, das ich sehr lange geleitet habe, wiederspiegelt.
Ich habe viele hundert Industrielabore besichtigt und habe dabei auch mitunter skurrile Lösungen gesehen. Aber in einem ernstzunehmenden Labor ist die "Strumpfmethode" zumindest etwas eigenartig, weil es - wie aufgezeigt - duraus bezahlbare "ordentliche" und damit verlässliche Alternativen gibt.
Deshalb darf meiner Meinung nach in dieser Phase auch gelacht werden - nachdem die - meines Erachtens wirklich guten Vorschläge - nicht aufgegriffen wurden.
Heino,
ja, angesichts der beschriebenen Vorgehensweise des TO bekenne ich mich dazu, respektlos gegenüber einem Mitglied der Ingenieurszunft, der ich selbst angehöre, zu sein.
Die Hilfsbereitschaft der Forumsmitglieder ist vorbildlich, allumfassend und vorbehaltlos euphorisch. Auch in diesem Fall.
Es ist ein Unterschied, ob ich mir zuhause etwas zusammenbastle und durch Geschick und Zeitaufwand ein für mich befriedigendes Ergebnis erziele, oder ob ich beruflich ein Problem zu lösen habe. Die Vorgehensweise des TO ist aus meiner Sicht hochgradig unprofessionell und in jedem anderen Forum wäre er mit einem satten "RTFM" abgewatscht worden. Die unbeantwortete Frage an den Hersteller damit zu kommentieren, dass der wohl selber nicht wisse, was er da produziere, oder sein Wissen geheim halte, ist schlichtweg absurd. Die Sache mit dem "Hausrezept" hatte ich nach 3 Mausklicks gefunden und dort steht:
Zitat...Damen-Nylonstrümpfe, Maschenweite ca. 200 - 500µm...
was aus meiner Sicht unbefriedigend ist, weil dieses Maß u.a. nicht reproduzierbar und über die Dauer des Siebvorgangs nicht konstant sein wird. Wenn man weiss,
wie sehr sich diese Strümpfe dehnen lassen, sollte man auch erahnen, dass solche Strümpfe als Sieb in der gewünschten Weise niemals vernünftig funktionieren werden, sondern nur zur Verwirrung bei der Interpretation der Ergebnisse beitragen.
Viele Grüße, Jürgen
Hallo Klaus,
Deine Expertise ist mir natürlich bekannt. Deshalb habe ich Deinen Lösungsvorschlag mit Interesse gelesen und auch darauf Bezug genommen.
Meine Kritik zielte nicht auf Dich.
Der Fragesteller hat sich, vor dem Hintergrund einer - nennen wir es merkwürdigen - Methode mit einer konkreten Frage an uns gewandt. Es ging ihm
um die Bestimmung der Maschenweite eines textilen Gewebes mit mikroskopischen Methoden. Dafür wurden ihm zielführend Vorschläge unterbreitet.
So weit, so gut. Auch seine Methode wurde sachlich kritisiert. Wir können nicht wissen, aus welcher Situation heraus er seinen Arbeitsweg, so kritikwürdig
er sein mag, erarbeitet hat. Sachlich Kritik daran zu üben, jederzeit. Aber ihn mit Häme zu überschütten? Wem ist damit gedient?
Herzlicher Gruß
Heino
Jürgen,
auch Deine Expertise ist mir durch Deine zahlreichen Vor-Beiträge, die ich gerne gelesen habe, bekannt. Deine sachliche Kritik teile ich.
Als unangemessen habe ich Deine Wortwahl empfunden, und die etwas lustvolle Ausschweifung, mit der Du dem Fragesteller Dein Missfallen nahe gebracht hast.
Mir ist schon klar, das es in anderen Foren derber zugeht. Deswegen gefällt es mir hier ja, meistens, so gut.
Gruß
Heino
Hallo Wolfgang,
den Unterschied zwischen den Begriffen "Methode" und "Vorgehensweise" sehe ich nicht. Den müsst man vielleicht noch separat diskutieren.
Wie ich schon in meinen anderen Antworten deutlich gemacht habe, geht es mir nicht um sachliche Einwände, sondern um Stil. Mich stört die Häme.
Der Begriff Kollegialität, auch im beruflichen Umfeld, ist doch stark mit der Gewährung gegenseitigen Respekts verknüpft. Das habe ich vermisst.
Damit sind, was mich betrifft, die Argumente ausgetauscht.
Gruß
Heino
Zitat von: Safari in Juni 05, 2014, 18:17:06 NACHMITTAGS
Und soweit ich weis gehören Klärwerke zu Einrichtungen die ihren Betrieb laufend dokumentieren müssen. Tut mir leid, aber das geht nicht mit einem alten Damenstrupf.
Hallo zusammen,
auch wenn in seiner Vorstellung davon die Rede war, dass er im Abwasserbereich arbeitet, sagt das noch nichts über das tatsächliche Anwendungsgebiet der Nylonstrümpfe aus. Möglicherweise hat er z.B. in kleinem Maßstab irgendwo Vorversuche gemacht, vielleicht bloß in Bechergläsern oder so etwas. Möglicherweise will er, genau um den nächsten Schritt zu machen (z.B. bestimmte Filter einzusetzen), die Maschenweite bestimmen.
Sind alles nur Spekulationen (die vom Initiator ja beendet werden könnten, wenn er wieder hier hineinschaut), aber immerhin Möglichkeiten, die noch keine Unterstellungen rechtfertigen. Dass man da ein bißchen Spaß macht, naja, das kann man aushalten und verstehen, oder aber in den falschen Hals bekommen. Sollte tatsächlich unser Wasser in großem Maßstab so geklärt werden, wäre ich aber auch froh, wenn wir ihn nun auf seine "ungenaue Vorgehensweise" hingewiesen hätten.
Viele Grüße
Sebastian
Servus zusammen,
es soll ja auch noch Situationen geben, bei denen sich unerwartet ein einmaliger Versuch ergibt und eine genormte Ausrüstung ad hoc nicht verfügbar ist.
Schönen Abend,
Flo
Zitat von: JüSchTü in Juni 05, 2014, 17:47:10 NACHMITTAGS
was aus meiner Sicht unbefriedigend ist, weil dieses Maß u.a. nicht reproduzierbar und über die Dauer des Siebvorgangs nicht konstant sein wird. Wenn man weiss, wie sehr sich diese Strümpfe dehnen lassen, sollte man auch erahnen, dass solche Strümpfe als Sieb in der gewünschten Weise niemals vernünftig funktionieren werden, sondern nur zur Verwirrung bei der Interpretation der Ergebnisse beitragen.
Hallo mal wieder,
irgendwo hat Jürgen ja mal darüber berichtet, wie sinnlos es manchmal ist, extrem genaue Angaben bei einer Messung zu machen (erinnere mich im Moment nicht genau, worum es ging, irgendeine Dickenmessung). Es ist sinnlos, ein Ergebnis auf 10 Nachkommastellen genau anzugeben, wenn die realen Verhältnisse dagegen sprechen, dass man es überhaupt so genau messen kann.
Ebenso könnte sich bei dem "Nylonfilter" gegenüber einer definierten Gaze verhalten: Stellen wir uns vor, da bildet sich in
beiden Fällen bei dieser speziellen Anwendung nach kurzer Zeit des Filtrierens eine Schicht, die noch viel undurchlässiger als die eigentliche Maschenweite ist. Und der Druck ist so gering und konstant, dass sich der Nylonstrumpf eben nur mäßig innerhalb enger Grenzen dehnt. Dann ist die Filterwirkung von dieser Schicht abhängig und nicht vom Filter, der bloß gewisse Mindestanforderungen erfüllen muss.
Wenn ich diese Mindestanforderungen mit beiden Materialien erreiche und das eine davon billiger und leichter verfügbar ist, nehme ich dieses. Punkt.
Das Beispiel ist etwas phantasiert, aber ich denke, um dieses Prinzip geht es, solche Fälle gibt es.
Ein Vogelnest erfüllt auch seinen Zweck und hat seine Stabilität, auch wenn es nicht industriell gleichmäßig geflochten ist und der Vogel keinen Universitätsabschluss hat. Dann kommen wir Menschen nachträglich an und fangen an, die "Maschenweite" zu messen, weil das Vogelnest ja eigentlich gar nicht funktionieren dürfte...
Viele Grüße
Sebastian
Heino,
Zitat von: Heino Lauer in Juni 05, 2014, 18:19:18 NACHMITTAGS
...Als unangemessen habe ich Deine Wortwahl empfunden, und die etwas lustvolle Ausschweifung, mit der Du dem Fragesteller Dein Missfallen nahe gebracht hast...
Wenn ich hier geschrieben hätte, welche Gedanken ich bei dem Satz
Zitat von: QvA in Juni 03, 2014, 11:09:24 VORMITTAG
...Ich habe zur Fest-Flüssig-Trennung einen Nylonstrumpf DEN 40 genutzt, bräuchte jedoch noch die Maschwenweite zu den Strümpfen...
hatte, wäre ich hier in Tübingen, obwohl ich in Stuttgart geboren bin, sofort als Ehrenmitglied bei den
Gôgen (http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B4g) aufgenommen worden
1). Von einem Ingenieur erwarte ich, dass er sich mit dem Problem befasst hat und es mit den wichtigsten Eckdaten so beschreibt, dass es von anderen nachvollziehbar weiterverarbeitet werden kann. Ich hatte gelernt, dass die Zeichnung die Sprache des Ingenieurs ist. Es gibt hier im Forum aber Beispiele, bei denen eine Beschreibung nur mit Worten sehr gut funktioniert hat. Deshalb eine weitere lustvolle Ausschweifung, die die ursprüngliche Fragestellung karikiert: "Ich hab mit einem Fetzen Stoff irgendeine Pampe aus einer Brühe geangelt. Die Pampe hab ich jetzt, aber kann mir bitte jemand sagen, was das für ein Stoff war?" Vielleicht fällt Dir jetzt auf, wie absurd die Frage eigentlich ist. Ich könnte in dieser Art noch 'ne ganze Weile weitermachen, und ja, es macht sogar soviel Spaß, dass meine anfängliche Verärgerung verflogen ist.
In der Zeit, in der man den Kaffee noch von Hand brühte, wusste eigentlich jeder, dass das köstliche Getränk am Anfang schnell, zum Schluß hin aber langsam aus dem Filter floß. Zum einen, weil mit sinkendem Wasserstand der Druck auf den Filter nachließ und die Filterfläche kleiner wurde, zum anderen, weil der aufgeschlämmte Kaffeesatz nach und nach den Filter zusetzte. Bedenkt man weiter, dass die Geometrie der zu filternden Partikel keineswegs mit der Geometrie der Filterporen bzw. der Siebmaschen übereinstimmt, muss überlegt werden, inwiefern die Maschenweite tatsächlich eine Aussagekraft in Bezug auf die ausgesiebten Partikel hat. Durch eine 50 µm-Masche bekomme ich "leicht" einen 49 µm dicken Faden mit einer Länge von 5 m! Der oben zitierte Satz läßt nichts von solchen Überlegungen erahnen, was ich für einen Ingenieur als beschämend empfinde und vor dem ich deshalb auch keinen Respekt habe.
Hallo Flo,
Zitat von: Podsol in Juni 05, 2014, 20:32:50 NACHMITTAGS
...es soll ja auch noch Situationen geben, bei denen sich unerwartet ein einmaliger Versuch ergibt und eine genormte Ausrüstung ad hoc nicht verfügbar ist....
klar, da hast Du völlig recht. Den Großteil meiner beruflichen Laufbahn hatte ich mit solchen Vorgängen zu tun. In diesem Fall hier würde ich mich deshalb direkt mit dem "geangelten" Inhalt beschäftigen und nicht mit dem Werkzeug, mit dem ich in nicht reproduzierbaren Verhältnissen diesen Inhalt aufgefangen habe. Mediziner und Biologen haben zur Zählung, Messung und Charakterisierung zuverlässige und bewährte Methoden zur Analyse von Mikroorganismen/Partikeln entwickelt.
Viele Grüße, Jürgen
1) PS: Ein Gôgenwitz:
Im Wengert zur Zeit der Weinlese: Ein vergeistigter Tübinger Professor ist auf seinem Spaziergang vom öffentlichen Weg abgekommen und versehentlich in einem privaten Wengert gelandet. Der Eigentümer, ein Gôg, ruft ihm zu: "Mach, dass d' aus meim Wengert raus kommst, Du Siach, Du verfluachter, oder i schlag dr d' Läuf a, dass d' uf de Stompa hoimkraddle koansch!" Der Professor erschrocken: "Aber entschuldigen Sie vielmals guter Mann. Ich habe mich doch nur verlaufen." Darauf der Gôg: "Drom sagd mr's em guada."
Übersetzt: Als der Weinbergbesitzer den Professor auf Abwegen sichtet, brüllt er Ihn an: "Verschwinde aus meinem Weinberg, Du Siach, Du Verfluchter." Der "Siach" ist schwer übersetzbar und steht abwertend für eine männliche Person. Die Übersetzung von: "Oder i schlag dr d' Läuf a, dass d' uf de Stompa hoimkrattle kansch!" lautet: "Oder ich schlage Dir die Beine ab, dass Du auf den Stümpfen nach Hause humpeln/krebsen kannst". Auf die Entschuldigung des Professors antwortet dann der Gôg: "Darum sagt man sich's im Guten."
Hallo Alle.
Thema Strumpfhosen; Dicke, Abstände messen.
Man besorge sich einige kurze Abschnitte von Angel-Schnüren.
Die gibts in Monofil oder in Geflochten.
Nur die Monofilen sind rund und für Mikroskopie interessant - Die geflochtenen sind meisten im Querschnitt
oval und somit ungeeignet.
Die Monofilen gibst im Angelgeräte-Laden, umsonst (wenige cm) in den Dicken von 0.06 - 1,00 mm
Diese lassen sich auf dem OT gut als Grössenvergleich verwenden.
Egal mit welcher Lupe oder Mikroskop.
Grüsse von Günter, Lünen, Nähe Dortmund
PS.: So lässt sich auch die Blickfeldgrösse und die Tiefenschärfe messen (praktisch)
Jürgen,
da ist uns dann durch Deine Zurückhaltung ja noch einiges erspart geblieben. Die Ausgangsfrage war übrigens, ob und wie mit mikroskopischen Methoden die Maschenweite eines textilen Gewebes bestimmt werden kann. Das ist nicht das, was Du daraus gemacht hast.
Seis drum; in Fragen des Umgangs werden wir beide, so sehr Du es auch bedauern magst, wohl doch nicht auf einen Nenner kommen.
Hier oben scheint die Sonne!
Gruß
Heino
Zitat von: JüSchTü in Juni 06, 2014, 00:45:25 VORMITTAG
Der oben zitierte Satz läßt nichts von solchen Überlegungen erahnen, was ich für einen Ingenieur als beschämend empfinde und vor dem ich deshalb auch keinen Respekt habe.
Hallo Jürgen,
ich denke, es ist bei mehreren Themen so, dass wir hier im Forum (und im "Mikro-Café") uns gerne darüber aufregen, wie "verkommen" doch manche Ausbildung oder manches Produkt, die Sprache und andere Dinge sind. Ich gehöre ja auch eher zu den Leuten, die sich da manchmal an den Kopf fassen und nicht einverstanden damit sind.
Wenn wir auch möglicherweise "das Recht auf unserer Seite" haben, heißt das nicht, dass wir auch erfolgreicher sind.
Wenn Dein schwäbischer Winzer einen besseren Wein macht, als der Uni-Professor (der ihn vielleicht synthetisiert), werde ich diesen Wein vorziehen. Aber vielleicht muss ich ihn heimlich trinken, weil der Winzer so ein unmöglicher Kerl ist.
Übrigens, vielleicht ist der Fragesteller Jan (QvA) ja auch gar nicht beleidigt, sondern eben wirklich ein Praktiker, der sich denkt, "was ist denn hier los? Ich weiß jetzt, was ich wissen wollte, aber für solche Diskussionen ist mir meine Zeit zu schade". Er löst sein Problem, zieht weiter und läßt das Forum Forum sein.
Viele Grüße
Sebastian
P.S.: Ich will aber dann trotzdem ein Mikroskopfoto von einem (oder mehreren) Nylonstrümpfen hier sehen :D ! Ich würd's ja auch machen, bin aber leider mit so etwas unterversorgt... ;)
Hallo zusammen,
nachdem ich nun langsam von der Decke wieder runtergekommen bin, kann ich jedem, der Zeit und Lust hat, empfehlen, die beiden Fäden Maschenweite (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20179.0) und Vorstellung (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20180.0) nochmals zu lesen. Häufig trägt auch die Chronologie zum Verständnis bei. Ich enthalte mich weiterer Kommentierung, ausser, dass ich mit dem Stichwort "Fadenzähler" ohne Umschweife mit ca. 84000 Treffern alle Informationen inkl. Preisangaben ab 6,31 € erhalten habe.
Hallo Heino und Sebastian, ihr habt ja beide Recht. Ich sollte in meinem Alter ;) gelassen über solchen Dingen stehen, meinen Zynismus zügeln und es in Anlehnung an Roger Willemsen halten, der, ursprünglich auf die Demokratie bezogen, sagt: "Jeder kann seine Überzeugungen (in "unserem" Fall hier also z.B. Nylons) haben, die Fakten werden schon mit ihnen fertig."
Zum Thema Wein kursiert hier in Tü die Sage, dass man nach einem Viertele Tübinger, das einem ein Loch in den Magen brennt, schnell ein Viertele Reutlinger hinterhertrinken solle, weil dieses dann das Loch wieder zusammenzieht ;). Diese Sage ist schon lange von der Realität überholt, aber Thema vieler Gôgenwitze (http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B4gen-Witz).
Und zum Thema "einfache Objektmikrometer für den Hausgebrauch" fällt mir noch ein, dass es einen niederländischen Buchthändler gibt, der die Dinger für kaum mehr als 15 € inkl. Versand verkauft. Strichplatten in verschiedenen Durchmessern gibt's da auch. Wie gesagt: "einfache ... für den Hausgebrauch".
Viele Grüße, Jürgen
PS: Das Rätsel zum Wochenende: Wie erhält man die Auflösung einer Digitalanzeige?
Hallo Jürgen,
danke für Dein Entgegenkommen. Gelassenheit steht jedem von uns gut, auch ich muss immer wieder daran arbeiten. Auf die Worte von Willemsen können wir uns, sicher nicht nur diesmal, problemlos einigen.
Viele Grüße
Heino
Hallo Sebastian,
ZitatP.S.: Ich will aber dann trotzdem ein Mikroskopfoto von einem (oder mehreren) Nylonstrümpfen hier sehen Lächelnd ! Ich würd's ja auch machen, bin aber leider mit so etwas unterversorgt... Zwinkernd
O.k.! Wenn sich sonst niemand von Euch Weicheiern traut, muss halt mal wieder ein echter Womanizer wie ich ran! Zum Zeitpunkt der Gewinnung des Objektes der mikroskopischen Begierde wäre es allerdings unpassend gewesen, nach "den" etc. zu fragen.... :-[ ;) Also:
Nylon im "schlappen" Zustand:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/151689_25699515.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/Strump_neu_1_zps838b2e81.jpg.html)
Nylon in gedehntem Zustand:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/151689_11357991.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/Strumpf_neu2_zpsb075e802.jpg.html)
Die Gesamtlänge des abgebildeten Maßstabes (Objektmikrometer) beträgt 1 mm.
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Peter,
das hat doch was klar definiertes, wie es der Inscheniör braucht: eine Masche wie die andere! Das gibt eine flache Gauß-Kurve! Und jetzt ist auch klar, wo die Einheit den her kommt: das ist eine Abkü für Dehnung! ;D
Was sind doch dagegen die genormten Prüfsiebe langweilig dagegen: immer alles gleich. :D
Hallo Peter,
vielen Dank, da wird die Sache doch gleich viel anschaulicher und es bewahrheitet sich mal wieder, dass ein Bild mehr als tausend Worte sagt!
Zitat von: Klaus Herrmann in Juni 06, 2014, 23:45:54 NACHMITTAGS
Was sind doch dagegen die genormten Prüfsiebe langweilig dagegen: immer alles gleich. :D
Eben. Was habt Ihr bloß für eine Scheu vor komplexen Fragestellungen! ;D ;D
Mit so einem geknäulten Netz fängt man bestimmt alles Mögliche!
Viele Grüße
Sebastian
P.S.: Nebenbei wird auch klar, warum das Zeug so dehnbar ist. Ab jetzt findet man beim Googeln auch endlich Fotos zu den Nylon-Maschenweiten.
P.P.S.: Jetzt frage ich mich noch, wie so etwas hergestellt wird...
Hallo Sebastian,
Zitat von: Oecoprotonucli in Juni 07, 2014, 08:40:14 VORMITTAG
P.P.S.: Jetzt frage ich mich noch, wie so etwas hergestellt wird...
sowas wird gewirkt (Ich war vor kurzem mal in einem Textilmuseum ;)), nicht gestrickt (!?):
Nylons wirken (http://www.youtube.com/watch?v=B8svgLm5Wjs). Die Geschwindigkeit ist phänomenal, aber absolut erforderlich, bei der Lebensdauer... Mitte der 70er war an unserer Uni im Rahmen einer Industrieschau 'mal eine rechnergesteuerte Rund(strick/wirk?)maschine ausgestellt, ich glaube Sulzer Morat, die einen Gewebeschlauch von ca. 1 m Durchmesser hergestellt hat. Das war deutlich langsamer aber allein schon wegen der Rechnersteuerung sehr beeindruckend.
Zitat von: Peter V. in Juni 06, 2014, 22:23:29 NACHMITTAGS
O.k.! Wenn sich sonst niemand von Euch Weicheiern traut, muss halt mal wieder ein echter Womanizer wie ich ran! Zum Zeitpunkt der Gewinnung des Objektes der mikroskopischen Begierde wäre es allerdings unpassend gewesen, nach "den" etc. zu fragen.... :-[ ;) Also:
Vielen Dank für Deinen gefährlichen und aufopfernden Einsatz ;). Ich frag mich noch, wie man die Kräusel in das Garn bekommt? Das einzelne Garn ist doch gekräuselt und die Kräuselung scheint nicht vom Wirken her zu kommen, aber sie ergibt letztendlich die Elastizität des Gewebes.
Viele Grüße, Jürgen
Hallo Strumpffeti-, äh, liebe Mikroskopiker,
Zitat von: JüSchTü in Juni 07, 2014, 13:00:56 NACHMITTAGS
sowas wird gewirkt (Ich war vor kurzem mal in einem Textilmuseum ;)), nicht gestrickt (!?): Nylons wirken (http://www.youtube.com/watch?v=B8svgLm5Wjs).
...
Ich frag mich noch, wie man die Kräusel in das Garn bekommt? Das einzelne Garn ist doch gekräuselt und die Kräuselung scheint nicht vom Wirken her zu kommen, aber sie ergibt letztendlich die Elastizität des Gewebes.
genau deshalb hat mich die Herstellung auch interessiert, ich denke, die Kräuselung wird chemisch bedingt sein, sozusagen eine "natürliche", elastische Schraubenstruktur. Deshalb fragte ich mich aber, wie man solche Fäden zusammenbekommt. In dem Film ist die Rede davon, dass "haarfeine Fäden zusammengewirkt" werden. Man sieht, dass die Fäden langgezogen gestreckt in die Maschine gehen, so könnte das Problem mit der Kräuselung ja überwunden werden. Ich frage mich aber, ob die Fäden, von denen die Rede ist und die zu sehen sind, wirklich die "Elementarfäden" sind, die wir in Peters Mikrofoto sehen. "Haarfein" wäre dann ja noch untertrieben. Während ein Haar um die 0,1 mm Durchmesser hat, würde ich hier auf ca. 0,01 mm tippen!?
Viele Grüße
Sebastian
Hallo,
ZitatWährend ein Haar um die 0,1 mm Durchmesser hat, würde ich hier auf ca. 0,01 mm tippen!?
Um (relativ) genau zu sein - ein "Elementarfaden" hat offenbar ein Stärke von etwa 20 Mikrometen. Anbei ein Einzelbild von einem herausgezupften einzelnen Faden mit eingeblendetem Objektmikrometer (1 TS = 10 Mikrometer). Der Film wirft für mich in der Tat mehr Fragen auf als er beantwortet. Ich wundere mich, wieso man die Fäden im Film so gut sehen kann, wie sie von der Spule zur Maschine laufen. Die Einzelfäden im Nylonstrumpf (besonders im gestreckten Zustand) sind für mich kaum zu erkennen. Und was dort wirklich passiert, wird leider auch nicht gezeigt (Eine schmatische Darstellung der Vorgänge in der Maschine wäre schön gewesen).
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/151740_44965567.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/Nylonfaden_zpsa0627e71.jpg.html)
Herzliche Grüße
Peter
Zitat von: Peter V. in Juni 08, 2014, 10:38:59 VORMITTAG
Um (relativ) genau zu sein - ein "Elementarfaden" hat offenbar ein Stärke von etwa 20 Mikrometen. Anbei ein Einzelbild von einem herausgezupften einzelnen mit eingeblendetem Objektmikrometer (1 TS = 10 Mikrometer). Der Film wirft für mich in der Tat mehr Fragen auf als er beantwortet. Ich wundere mich, wieso man die Fäden im Film so gut sehen kann, wie sie von der Spule zur Maschine laufen. Die Einzelfäden im Nylonstrumpf (beosnders im gestreckten Zustand) sind für mich kaum zu erkennen.
Lieber Peter,
das ist der Unterschied zwischen auflösen und sehen können !
Einen einzelnen Faden mit 20µm Durchmesser kannst du bei genügend heller Beleuchtung durch sein rückgestreutes Licht mühelos sehen.
Mehrere Fäden mit 20 µm Durchmesser im Abstand unterhalb des Auflösungsvermögens des Auges (80µm) kannst du dagegen nicht als einzelne Fäden auflösen sondern nur noch sehen (z.B. als Strumpf).
Das Auflösungsvermögen nach Abbe bezieht sich auf Linien mit dem Abstand der Linienbreite.
Du siehst ja z.B. im Sonnenlicht mühelos auch einzelne Fäden eines Spinnennetzes und die sind noch viel dünner.
viele Grüsse
Wilfried
Noch ein nettes Beispiel eines Siebes.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/151789_18383178.jpg)
Es wird eine Maschenweite von 15µm angegeben. Sicher nicht von der PTB Braunschweig zertifiziert ;D
Schöne Pfingsten
Peter
Hallo Peter,
Zitat von: peter-h in Juni 08, 2014, 23:43:05 NACHMITTAGS
Sicher nicht von der PTB Braunschweig zertifiziert ;D
unter dem Stichwort "Maschenweite" finde ich folgende 3 DAkkS-akkreditierte Kalibrierlabore:
D-PL-18839-01-00 Kiwa Polymer Institut GmbH
D-PL-11143-01-00 Materialforschungs- und -prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar
D-K-18542-01-00 HAVER Kalibrierlabor
Wo ist das Problem? ;D Wenn man das also bräuchte, kann man das machen lassen. Unter dem Stichwort "Sieb" finde ich übrigens 289! DAkks-akkreditierte Labore.
Viele Grüße, Jürgen
Hallo Jürgen,
wozu hast Du Dir die Mühe gemacht? Hast mein Smiley nicht gesehen?
Hätte ja nur Sinn wenn die Diatomeen auch nach ISO 9001 zertifiziert wären. ;D ;D ;D
Grüße aus dem fränkischen Bachofen ( das nicht von der DKD kalibrierte Thermometer zeigt 35°C an)
Peter
Hallo Peter,
Zitat von: peter-h in Juni 09, 2014, 14:52:42 NACHMITTAGS
wozu hast Du Dir die Mühe gemacht? Hast mein Smiley nicht gesehen?
doch, hatte ich gesehen und deshalb auch mit zitiert ;) Aber manchmal sind auch Smileys interpretationsbedürftig :D. Wozu die Mühe? Naja, das hast Du ja schon gemerkt, ich versuche hier diese ganze Geschichte mit der Kalibrierung etc. ein bisschen zu entmystifizieren.
Es macht übrigens keine große Mühe: 4 Mausklicks und fertig. Man geht auf
www.dakks.de dort auf "service" und dann auf "Verzeichnisse akkreditierter Stellen" und dann auf
Akkreditierte Stellen (DAkkS) (http://www.dakks.de/content/akkreditierte-stellen-dakks). Dort gibt man sein Stichwort ein und bekommt die Labore mit ihrem Akkreditierungsbereich genannt. Adresse, Ansprechpartner, Telefonnummer, alles ganz einfach verfügbar und immer aktuell.
Viele Leute wissen gar nicht, was alles um sie herum von den Referenzmaßen abhängt und wie die unter die Leute kommen. Das fängt beim Einkaufen (beim Abwiegen) an, geht über's Tanken und das Restaurant (Eichstrich) bis zum Blutdruckmessgerät (und zwar in der Reihenfolge ;)), das beim Arzt steht und geeicht sein muss, damit der nicht einen Blutdrucksenker verschreibt, wenn es nicht nötig ist. Ein Ingenieur verlässt sich darauf, dass die Stahlträger, die er verbaut, auch die Festigkeit, Zähigkeit etc. haben, die der Hersteller ins Datenblatt reinschreibt. Und der Beton sollte auch seine Spezifikationen einhalten, sonst ist das Häusle nach ein paar Jahren ein Schutthaufen. Ich habe 6 Jahre lang die Maße "weitergegeben", dann war es mir zu anstrengend. 40-60000 km im Jahr auf der Straße, immer mit zwei bis drei Zentnern Messgeräten im Gepäck, um dann bei einem Wetter wie heute in einer Härterei zu stehen und die Härteprüfmaschinen zu kalibrieren. Und wenn dann noch ein Gerät zickt, oder die Wartung vernachlässigt war... Über diese Tätigkeit und die Leute, die sowas Unnützes nur ihrer selbst willen machen und dabei ein Vermögen verdienen, kann man sich natürlich trefflich amüsieren ;), gell?
Aaaahh, Mist, jetzt ist mir mal wieder der Gaul durch ;), aber ich meine das nicht persönlich. Ich habe in meiner aktiven Zeit hauptsächlich Messtechnik gemacht und wenn etwas Unvorhergesehenes passiert ist, war zunächst immer die Messtechnik schuld. Trotz aller "Übung" gewöhnt man sich nicht daran.
Viele Grüße, Jürgen
PS: Meine leider nur unvollständig rückgeführte "Wettermaschine" (ich hab's nicht über's Herz gebracht, die Elektonik zuerst in Eis- und dann in kochendes Wasser zu tauchen ;)) zeigte im Maximum heute schier 38 °C :D
Hallo Forumsmitglieder,
erstmal vielen Dank für die Vielen zumeist zielführenden Tipps. Ich war einige Tage außer Haus ...und ohne Netz , daher die späte Rückmeldung.
Über die Größe der Partikel ist eine Bestimmung nicht mehr möglich, da die Proben a) inzwischen auch für andere Untersuchungen herangezogen wurden und b) inzwischen desintegriert sind (homogenisiert + konserviert). Der Ansatz der Abschätzung Mschenweite über Partikelgröße ist m.E. ohnehin nur für die Frischproben geeignet.
Nylonstrümpfe aber auch andere Filtermaterialen habe ich im Übrigen nur im Rahmen von Vorversuchen genutz um das System auszuprobieren und eine Größenordnung abzuschätzen. Da das System funktionierte , also bin ich auch 200 µm Filter umgestiegen. Die zurückgehaltenen Massen liegen in ähnlicher Größenordnung, also könnte man den Rückschkluss ziehen, dass Nylonstrümpfe eine Maschwenweite in ähnlicher Größenordnung haben sollten, aber messen ist besser als schätzen.
Im Übrigen finde ich es mehr als legitim Experten zu fragen die sich in fremden Themenbereichen besser auskennen
Besten Dank QvA
ZitatIm Übrigen finde ich es mehr als legitim Experten zu fragen die sich in fremden Themenbereichen besser auskennen
Ich auch.
Deswegen - aus ähnlich Gründen wie bei Dir auch erst heute - dieser Link, der fernab von irgendwelchen Prüfanstalten, jedem Tümpler weiterhelfen dürfte:
http://kocher-beck.com/wp-content/uploads/2013/04/TecScreen_Anwendungen_TecScreen_Applications.pdf
Siebdruckgaze wurde an anderer Stelle schon als gutes Material für Planktonnetze / -filter genannt und ist recht einfach zu beschaffen. Die vielbeschworene, mysteriöse Müllergaze dagegen nicht - und ich bezweifele, daß es sich bei Müllergaze um etwas anderes handelt als bei Siebdruckgaze.
Ansonsten hätten hier 3 Sätze gereicht:
1. Nylonstrümpfe taugen nicht als Planktonnetze weil sie sich dehnen, es sei denn, man möchte die Begleiterin unter fadenscheinigen Vorwänden am Teich entblättern:
"Die Sonne scheint, die Mücken zwicken,
leg Dich ins Gras und lass uns
f..... Ameisen zählen" ;D
2. besorg dir Siebdruckgaze oder
3. kauf dir ein fertiges Netz
Hallo, Hugo.
Was ist an Müllergaze mysteriös? Man kann sie ganz offiziell in München bei der Fa. Hepfinger, Thierschstr. 1, kaufen. Ein kleiner Blick in SCHWOERBEL, J.: Methoden der Hydrobiologie reicht.
Schönen Gruß aus dem Hintertaunus
Holger
Hallo Holger,
den Schwoerbel besitze ich auch, habe den Bezugsquellen wegen des Alters des Buches allerdings keine Beachtung geschenkt. In einem Zeitraum von 3 Jahrzehnten verschwindet nun mal das ein oder andere Geschäft vom Markt. Schön, daß es diese Firma noch gibt, einen Internetauftritt konnte ich jedoch nicht finden.
Vielleicht kann man diesem nicht ganz so erquicklichem Faden durch eine Zusammenstellung von Materialien, Bezugsquellen und Bastelanleitungen für Planktonnetze / -filter zu ein wenig mehr Informationsgehalt verhelfen und die Quintessenz des Ganzen "festpinnen", denn das Thema taucht so regelmäßig wie der Sommer und die Tümpelsaison auf.
Hallo, Hugo.
Den Internetauftritt von Hepfinger findest Du unter www.mux.de/Joseph-Hepfinger ;D
Mein Schwoerbel ist auch ziemlich alt. Ich habe, als ich einem Forumkollegen die Bauanleitung für ein Planktonnetz schickte, nur aus Spaß den Hepfinger gegoogelt und war erstaunt, daß er noch existiert.
Schönen Gruß aus dem Hintertaunus
Holger