Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht

Begonnen von Gerd Schmahl, Juni 30, 2013, 16:49:18 NACHMITTAGS

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Matthias-Aw

Hallo, mal interessenhalber was kann man denn eigendlich an Haaren erkennen? Der mittlere Durchmesser war etwas individuelles aber bestimmt nicht eindeutig. (Ich habe den man mit ner Bügelmessschraube in einem Statistikversuch messen lassen). Wenn man zwei Haare von zwei Personen mit zwei von der selben vergleicht, was würde man erwarten? Nichts oder doch ein brauchbares Kriterium, Durchmesser, Schuppenstuktur, "Farbe"... ?  Kann man Mensch von Hund oder Katze eindeutig unterscheiden??? Matthias 

koestlfr

Hallo Arnold!

Na das ist einmal eine Maturaarbeit - vorbildlich von der jungen Dame!

Klingt auch ein bisschen wie eine WILD-Werbung! :-))

Liebe Grüsse
Franz
Liebe Grüße
Franz

A. Büschlen

Hallo Matthias

zu deiner Frage kann man Tier -von Menschenhaar unterscheiden gibt es eine klare Antwort, ja! Mehr dazu hier: www.fbi.gov/about-us/lab/forensic-science-communications/fsc/july2004/research/2004_03_research02.htm

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Werner

Messung von Haardurchmessern ohne Mikroskop oder Bügelmessschraube (die quetscht zuviel):

Man nehme eine He-Ne-Gaslaser und richte ihn auf ein einige Meter entferntes Papier. Das Haar wird in den Strahl gebracht, die Beugungsminima werden markiert, der Mittelwert gebildet. Aus der Papierentfernung und dem Mittelwert kann man den Winkel berechnen, mit der Beugungsgleichung und der Laserwellenlänge den Haardurchmesser.
Laserpointer funktionieren auch, wegen des Wellenlängengemischs aber nicht so präzise.

Viele Spaß   -   Werner





Gerd Schmahl

Zum haarigen Thema:
Es gibt spezielle Mikroskope zur Haarvermessung. Die heißen Lanameter. Sind schon in sehr alten Katalogen von Zeiss-Jena abgebildet. Es handelt sich um Projektionsmikroskope, die ein Bild auf einen Schirm mit Messskala werfen, wo man schnell die Dicke ablesen kann. Wird vor allem in der Textilindustrie gebraucht, um die Qualität von Fasern zu prüfen.

Mein AHA-Erlebnis bezüglich Haarvariabilität habe ich schon mal geschildert, aber ich weiß jetzt nicht mehr wo: Ich hatte Schüler gebeten zum Größenvergleich ein Haarstück von sich mit unter das Deckglas zu legen (zusammen mit einer Jogurtbakterienkultur). Da ich viel von Mikroskop zu Mikroskop gehen musste bekam ich das Staunen, wie unterschiedlich die Haare waren.

Also, Matthias, am besten mal selber ausprobieren (Versuch macht kluch). Du findest bestimmt ein paar Leute, die Dir ein paar Haare spendieren, oder du fragst mal beim Friseur...

Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Georg Abele

Guten Abend!

Zum Thema Honig / Pollen möchte ich hier unbedingt etwas beitragen. Honige sind sehr gut und sogar so sicher durch deren Polleninhalt voneinander unterscheidbar, daß es sogar vor dem Kriminalgericht zur Verurteilung wegen Betruges bei Falschangaben reicht.

Im Juli war in Tübingen ein phantastischer Vortrag eines Dr. Dr. Horn, welcher an der Uni Hohenheim Honige untersucht und beurteilt. Herr Dr. Horn kann ca. 8000 verschiedene Pollen aus dem Kopf ohne Bestimmungstafeln voneinander unterscheiden.

Zur Aufbereitung des Honigs:

10g Honig in 20g Wasser lösen. 10 Min. bei 3000Umdr./Min zentrifugieren. Überstand abschütten und nochmals mit Wasser auffüllen. Überstand wiederum abschütten und Bodensatz mit Pipette auf Objektträger geben, Deckglas drauf.

Viel Spaß!

Grüße aus Aalen

Georg Abele
www.duennschliff.com  www.thin-section.com  Gute Ideen sind fast immer einfach.