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diatoms, diatoms

Begonnen von Rene, Mai 10, 2017, 19:34:06 NACHMITTAGS

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martin_hu

Thanks rene

looking forward to see the nice coscinodiscus!

kind regards
martin

Carlos

Hallo Rene,
Super Bilder intakter Diatomeen! Vor allem das dritte Bild!! Hier habe ich den Eindruck, die räumliche Struktur mit allen Details (Skelett mit Feinstruktur, Struktur und Verteilung der Innereien, Aufbau aus zwei Schalen und Verbindung der Schalen, ...) zu erkennen.
(Das ,,gereinigte" Kieselsäure-Skelett in Bild 4 zeigt natürlich die Skelett-Details deutlicher, hat für mich aber nicht den Reiz des dritten Bildes.) Danke fürs Zeigen.
Noch eine Frage: Wie bzw. womit wurde gereinigt? Ich habe den Eindruck, bei der ,,Reinigung" ist erheblicher Bruch entstanden. (Das Problem habe ich bei der Aufbereitung bzw. "Reinigung" von großen Diatomeen  aus Watt-Schlick.)
Gruß Carlos

anne

Hallo Carlos,
das ist kein Bruch sondern die Gürtel der Diatomeen.
Dies zeigt, dass eine saubere und vollständige Trennung der Schalen durch die Reinigung erreicht wurde.

lg
anne

Rene

Hallo Carlos, thanks for the compliments. This material was cleaned with H2O2 with a bit of sulfuric acid: to 5ml conc slurry was added 2.5ml H2SO4 and 7.5ml H2O2 30%, left at 95oC for 2hrs and washed by sieving over 45um nylon mesh. Anne is right, the rings in the last image are (non-damaged) girdle elements.
In any case, Schlick material contains loads of already damaged diatoms, which can give the impression of Bruch by the cleaning method. Choosing the right start material is key to an attractive strew slide ;-)

Best wishes, René


Carlos

Hallo Anne & Rene,
Erst nach der Reinigung von Watt-Schlick-Diatomeen finde ich am Ende viele ,,Kieselsäure-Rahmen" großer Diatomeen, es fehlt  aber die entsprechende Anzahl intakter Schalen. (Vorher habe ich die großen, intakten Diatomeen in großer Anzahl gesehen.) Von diesen ,,fehlenden" Schalen finde ich nach der Reinigung nur mehr oder weniger große Bruchstücke. (Im  Dunkelfeld aufgrund ihrer ,,blauen Interferenz-Farbe" leicht identifizierbar.)
Auch im Bild von Rene überwiegen die ,,Rahmen" im Vergleich zu den ,,gereinigten" Schalen. Daher meine Frage.  (Das " Ungleichgewicht"  kann natürlich Zufall sein.) 
Nach Deiner Erklärung ist der Rahmen nicht ,,integralerer" Bestandteil der Schalen sondern ein eigenständiges ,,Kieselsäure-Element"  des Skeletts der Diatomeen, das die beiden Schalen (mit ,,organischen Kitt"?) zusammenhält und zur  Trennung  der Schalen frei werden muss.
Das klingt plausibel und  ist für mich neu. (Bei genauerem Vergleich der Lage der  ,,typischen Merkmale" in den Bildern von Rene  bei ,, vollständigen Diatomeen" , hier liegen sie weiter innen,  und  ,,gereinigten Diatomeen-Schalen" ,hier liegen sie weiter außen,  ist mit diesem Wissen  m.E. auch klar erkennbar, dass der Rahmen fehlt.)  Wieder etwas dazu gelernt. 
Gruß Carlos

Rene

Hi Carlos, the girdle elements (Rahmen) allow the diatom to grow 'in depth', so more than one element per valve is normal:


This kind of large Coscinodiscus-type diatoms from this posting are quite sturdy, so are quite able to withstand a harsh cleaning method. But a lot of the diatom biomass in todays oceans are only thinly silicified and consist of mainly girdle elements. You won't find back much of the following species after a normal diatom cleaning procedure:

(old fashioned stereo pair, Coolpix era. Guinardia flaccida, G. delicatula, Rhizosolenia imbricata and a dinoflagellate)

In fact, a major part of the diatom biomass in todays ocean is unaccounted for in the geological records, as they are dissolved before they even reach the sea-floor...

Best wishes, René

Carlos

Hallo Rene,
Vielen Dank für die Erklärung des Aufbaus von Diatomeen. Vor allem die Zeichnungen sind  sehr hilfreich. Habe ich so noch nicht gesehen. Ich bin aber auch, wie vermutlich viele andere Hobby-,,Mikroskopierer" hier im Forum, kein ,,Experte" für Diatomeen.  Dennoch gehören Diatomeen, sowohl als ,,gereinigte Skelette" wie auch ,,lebend",  für mich, wie für viele Andere,  zu den interessantesten Objekten in der Mikroskopie. Deine Erklärungen und die von Anne helfen sicher Vielen, Diatomeen-Bilder  besser zu interpretieren. Nochmal Danke dafür!
Gruß Carlos

martin_hu

Hallo Rene

ist ja spannend,
was denkst Du ist der Anteil der Diatomeen
die zu filigran sind um in fossilem Material aufzutauchen.

Der Teilungszyklus bzw. die Vermehrungsgeschwindigkeit
würde mich auch interessieren, das ist sicher Typ und
auch Jahreszeiten abhängig bzw. von der Verfügbarkeit von Basismaterial
für den Schalenbau, aber nur einmal eine grobe Abschätzung ist hilfreich.

Falls Du gute Literatur kennst die die Mechanismen beschreibt,
bin ich sehr interessiert.

Herzlich

Martin

Rene

ow, that's difficult. I have not seen many sediment slides, can only say that the micropaleontologists do not recognise  the recent forms that make up most of the biomass that I see in the plankton. It's not their goal either, they just use them as indicators for salinity, nutrients etc.

The seasonality of the plankton is well described in any textbook concerning phytoplankton. Reynolds Ecology of Phytoplankton is the classic, last version is 2006. Rather dry matter, though ;-)
Basically in a deep water lake or the open sea, silica is resuspended in the watercolumn during the Winter months. When it gets warmer and sunnier, diatoms are among the first to profit. That's because a cell wall made with silica is cheaper to produce than one purely made of cellulose. Silica (and nutrients) gets depleted from the watercolumn and the blooms collapse. During Summertime the water column is stratisfied, no nutrients or silica is resuspended from the sea-floor, and the upper water layers are nutrient poor. After the first rough weather in Autumn, water layers are mixed again and a second wave of blooms usually starts.

Best wishes,
René