USB-Port als Netzteil fuer LED verwendbar?

Begonnen von JB, Juli 06, 2017, 00:49:18 VORMITTAG

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JB

Hallo Rolf,

Ist es bei diesem Hersteller ueblich, dass die Löcher im Gehäusedeckel nicht gut ueber den Schrauben liegen? Ich habe jetzt zwei aufgebaut aber der Abgleich ist schlecht (siehe Photo auf der letzten Seite).

Wuerdest Du bei dem Plexiglas empfehlen ein Loch zu bohren oder mit einer Rundfeile zu vergroessern?

Beste Gruesse,

Jon

reblaus

Hallo Jon -

bei diesen Bausätzen sind öfter mal Nacharbeiten erforderlich. Bei mir lagen die Probleme immer woanders - einmal musste ich auch Gewinde nachschneiden oder Kanten nachfeilen um gut zusammenstecken zu können. Damit muss man bei solch preiswerten Items halt rechnen.

Manchmal kann man den Deckel gegen die Platine noch um den nötigen halben mm verschieben, wenn man die 4 Deckel- und die 4 Bodenschrauben lockert, am Gehäuse drückt und dann wieder festzieht.   
Für die Justage würde ich mit der Nadelfeile die Löcher in die richtige Richtung um einen halben mm vergrößern. Das reicht um ein Verstellschraubenzieherchen gut ansetzen zu können. Später willst Du ja sicher - zumindest am Volt-Regler - einen Knopf haben. Hier meine Endversion, bei der ich ein Stückchen 4 mm Potiachse unten mit einer etwa 1 mm tiefen Bohrung D= 2,5 versehen und mit UHU-Plus aufgeklebt habe. Die Bohrung wg. nicht vorhandenem passenden Bohrer (2,2 mm) leider etwas zu groß. Wohlweislich hatte ich ein sehr kleines Klebstofftröpfchen verwendet und eine gute Zwischendichtung aus einigen Windungen Garn um eventuelles Eindringen des Klebstoffs sicher zu verhindert. Der Geräteknopf für 4 mm Achsen kann anfangs als Montagehilfe und Klebestütze verwendet werden. Später liegt er dicht auf dem Deckel an, sodass er dort eine gewisse Stütze gegen Abmurksen hat. Ein leichtes Eiern ist bei dieser Amateurmethode nicht zu vermeiden, deshalb braucht die Deckelbohrung entspechendes Spiel. Da die Klebung relativ flach ist, kann man bei Pannen die Achse auch wieder ohne zuviel Gewalt von der Klebung abknicken. Für Nacharbeitungen muss man Knopf und Deckel abnehmen.



Viele Grüße

Rolf


JB

Zitat von: reblaus in August 18, 2017, 23:41:11 NACHMITTAGS
Meine letzten Modelle haben allerdings nur noch den Knopf für die Spannungseinstellung, denn wenn man die Helligkeit über den Strom regelt (wie es die Lehrmeinung fordert), muss man ziemlich heftig kurbeln. Deshalb stelle ich (je nach verwendeter LED) den Maximalstrom mit dem Schraubenzieherchen ein und regle die Helligkeit am Spannungsknopf, dann kann ich mit einer halben Drehung den benötigten Strombereich abfahren. In der Praxis wechselt man ja die LED doch eher selten und auch dann muss man einen voreinstellten Maximalstrom von z.B. 1000 mA in der Regel nicht ändern.

Hallo Rolf,

Wie stellt man denn bei diesem Modell den Maximalstrom ein?

a) Dreht man den Stromregler auf 0, schliesst die LED an und regelt dann auf 1000 mA?

b) Kann man den Maximalstrom einstellen wenn kein Verbraucher angeschlossen ist?

Beste Gruesse,

Jon

noa

#33
1. Labornetzteil (Transformatornetzteil) zum Einstellen verwenden oder sich davon überzeugen das man sich nicht fritiert wenn der Buck Converter durchbrennt und dabei das Netzteil mitnimmt.
2. Nur ein Multimeter im DC Voltmodus zwischen + und -, sprich den Ausgang des Buck Converters klemmen (es hat im Voltmodus einen enorm hohen Eigenwiderstand, es wird kaum Strom fließen.)
3. Am Buckconverter die Spannung regeln bis sie der Spannung aus dem Datenblatt der LED entsprcht, wohl um die 3 V.
4. Multimeter trennen
5. Multimeter in den Strommodus stellen (Blick ins Handbuch, falls man sich nicht sicher ist.)
6. Wieder zwischen + und - klemmen, der Buck Converter ist nun über das Multimeter kurzgeschlossen und wird den maximal möglichen Strom fließen lassen. Jetzt kann am Poti für den Strom selbiger auf den gewünschten Wert eingestellt werden. Die Aktion sollte zügig ablaufen, um den Buck Converter nicht zu überhitzen.

Es tritt eventuell ein kleines Verständnisproblem auf: Wenn Du die Spannung bereits auf den zulässigen Wert eingestellt hast, wird durch die LED auch nur ein zulässiger Strom fließen. Vielleicht ist es ratsam die LED nicht nicht direkt an ihre Lastgrenze zu fahren (zwischen sau hell und aus ist hierbei kein großer Spielraum), jedes Datenblatt hat eigentlich ein Spannung/Strom oder Spannung / Flux Diagramm. Wenn die LED z.B. 3,14V zulässt kann man getrost auch bei z.B 2,8V abregeln. Um den Strom braucht man sich dann keine Gedanken mehr machen und kann ihn allein als Helligkeitsregler verwenden.
Alle Bilder die ich als Urheber hier im Forum veröffentliche sind ,,Public Domain" und dürfen nach Belieben verwendet werden.

reblaus

Hallo -

nur zur Ergänzung: Das hier von mir diskutierte Gerät hat ja sein eigenes Multimeter! Aber weil man die Einstellung der Trimmer am Anfang nicht feststellen kann, könnte man zur Sicherheit wie von noa vorgeschlagen als erstes die Ausgangsspannung mit einem Multimeter auf 3,0 V einstellen, dann ist man bei allen mikroskoptauglichen LEDs im sicheren Bereich. Danach kann man die LED anschließen. Auch wenn die Strombegrenzung am Trimmpoti viel zu hoch voreingestellt war macht es nichts, denn bei einer auf 3,0 V begrenzten Spannung fließt durch die LED weit weniger Strom als maximal zulässig ist. Wenn nichts leuchtet (Achtung Polarität?) war die Strombegrenzung vielleicht zu niedrig, also mal den Strombegrenzungstrimmer vorsichtig hochdrehen. Vorher die Digitalanzeige auf Stromanzeige umschalten (rechtes schwarzes Knöpfchen an der Vorderseite des Kästchens! Danach kann man abwechselnd am Spannungstrimmer und am Stromtrimmer vorsichtig hochstellen bis man den gewünschten Maximalwert erreicht hat. Dann den Stromtrimmer so belassen und die Helligkeit am Spannungstrimmer reduzieren. Auch wenn das Anfangs schwer verständlich ist - nach kurzem, vorsichtigem Spielen an den Trimmern unter Beobachtung der Digitalanzeige und der LED-Helligkeit hat man den Trick bald heraus.

Viele Grüße

Rolf

JB

Hallo Noa und Rolf,

Danke fuer die Rueckmeldungen.

Ich habe ein 12V 1A Netzteil und eine Cree XM-L2 LED (max. 3000mA) aber kein Multimeter.

Sollte ich also die beiden Trimmer auf Null stellen und dann langsam hoch gehen? Wie Du sagtest, die Stellung laesst sich von aussen nicht sehen; der Mechanismus sieht innen so aus: http://hyperground.de/dropbox/ident-a-trim/ident_a_bourns_5.jpg

Wie ist das bei Potentiometern? Gegen den Uhrzeigersinn drehen um auf Null zu kommen?

Mit freundlichen Gruessen,

Jon

noa

Hallo JB,
ich muss mich leider nochmal einmischen. Wie Du auf den deinen Bildern sehen kannst, ist der Trimmer universal einsetzbar. Je nachdem welche Stellung der Greifer hat liegen unterschiedliche Widerstandswerte zwischen den beiden äußeren und mittleren Beinchen. Eine Seite wird niedrig die andere Seite gleichzeitig hoch. Solange die Schaltung nicht vorliegt, wird man nicht sagen können welche Drehrichtung welchen Zweck hat.

Warnung vor einer Stolperfalle! Im untersten Bereich verhält sich nicht jeder China-Buck Converter gleich und vorallem nicht immer wie erwartet! Die Schaltung ist minimalistisch aufgebaut und fängt keine Grenzbedingungen ab.

Ich möchte dich deshalb, zu deiner eignen Sicherheit, bitten dir ein einfaches Multimeter zuzulegen. Es muss kein Fluke sein, die 20€ Baumarktdinger sind für Anfänger mehr als ausreichend.

Für meine beiden Lomos bastle ich derzeit ebenfalls LED Netzteile aus diesen Buck Converter und muss unterstreichen: Auch wenn die Dinger so aussehen, es sind keine Plug&Play Module. Alle meine Bucks sind vom Händler mit extrem übertriebenen Angaben versehen, haben teilweise die falschen Induktoren und fehlende Kondensatoren. Die kommende Woche über werde ich das auch in meinem Biolam-I Thread dokumentieren.

Ich gehe bei meinen Bucks so vor wie ich bereits beschrieben habe: Labornetzteil: 12V Strom zu meiner Sicherheit zuerst auf 50mA begrenzt. Dann mit einem einfachen Multimeter am Ausgang des Bucks erstmal einen Überblick verschaffen und die Spannung einregeln. Läuft zumindest das stabil gehe ich mit erhöhter Strombegrenzung am Labornetzteil zum Strom über. Solltest Du kein Labornetzteil haben: eine 9V Blockbatterie erfüllt den gleichen Zweck, die Eingangsspannung nimmt keinen Einfluss auf die Ausgangsspannung des Bucks, sofern die Schaltung wie gewollt arbeitet.
Alle Bilder die ich als Urheber hier im Forum veröffentliche sind ,,Public Domain" und dürfen nach Belieben verwendet werden.

reblaus

Hallo Jon -

nachdem bei mir bereits seit längerem 2 dieser Teile mit wechselnden Steckernetzgeräten an meinen Axios in Betrieb sind und ich weitere 4 für gute Bekannte mit Buchsen und Knöpfen gebrauchsfähig gemacht habe halte ich die Bedenken und Vorsichtsmaßnahmen von noa doch für etwas übetrieben.
Neuere Steckernetzgeräte sind kurzschlussicher und schalten bei Überlastung einfach ab statt sich in Rauch aufzulösen oder sie fangen an zu pulsieren (Test ob Kurzschluss noch besteht).
Die Drehrichtung der Potis an dem fraglichen Regler ist genau so, wie sie der naive Mitteleuropäer erwarten: Linksrum gehts nach Null, rechtsrum zum Maximum.
Lege das Kästchen vor dich, die Anzeige muss unten sein, die Trimmer oben. Die Klemme für die Eingangsspannung ist dann links (Pluspol IN+ oben).
Schließ das Netzgerät an den Eingangsklemmen an, es kann nichts passieren (verpolungssicher). Dann spiele an der Digitalanzeige. Falls sie nicht leuchtet obwohl die Eingangsspannung korrekt gepolt ist: linkes Knöpfchen Digitalanzeige ein/aus.
Spiel dann eine Weile herum, bis du das System (rechtes Knöpfchen: Wechsel der Anzeigemodi) intus hast. Die Modi wechseln nach jedem Knopfdruck so:
1 automatischer Wechsel (macht nervös, schnell weiterschalten),
2 Eingangsspannung (die Spannung deines Netzgeräts sollte angezeigt werden),
3 Ausgangsspannung,
4 Ausgangsstrom,
5 Ausgangsleistung,
6 wieder auf 1 im Kreis herum  ...

Wenn dir das klar ist:
1. Schalte auf Anzeige der Ausgangsspannung (rote LED rechts vom Display leuchtet) und regle diese mit dem Spannungstrimmer (der linke) vorsichtshalber auf nur 2,8 V, dann kannst du deine LED (vermutlich CREE XM-L) anschließen und es sollten etwa 500 mA fließen. Kann sein, dass man anfangs ziemlich kurbeln muss, bevor sich was tut, denn es handelt sich um 15-Gang-Trimmer
2. Schalte jetzt einen Knopfdruck weiter auf Stromanzeige und schau wie sich der Strom beim Drehen am Stromtrimmer (der rechte) verändert.   
a. Drehe dabei den Poti so lange nach links bis der Strom zurückgeht - jetzt setzt die Strombegrenzung ein. Wenn der Strom sofort zurückgeht war der Poti schon zu weit nach links gedreht, dann drehe wieder nach rechts, bis der Strom gerade nicht mehr weiter steigt (bei 2,8 V kann der LED nichts passieren) - dann ist er durch die Spannung begrenzt.
b. Wenn du einen höheren Maximalstrom einstellen möchtest (z.B. 1000 mA), musst du abwechselnd die Ausgangsspannung und dann die Strombegrenzung in kleinen Dosen weiter hochdrehen.

Wenn man beim Mikroskopieren jetzt die Helligkeit durch Einstellen der Ausgangsspannung regelt und die Strombegrenzung nicht verstellt, ist man auf der sicheren Seite.

Viele Grüße

Rolf

JB

Hallo Rolf,

SUPER! Hat genau so funktioniert. Vielen Dank fuer Deine Geduld.

Beste Gruesse,

Jon

Günter

Hallo Rolf,

als Mitleser dieser Anleitung möchte ich mich ebenfalls bei Dir bedanken für die verständlichen Erklärungen.
Schade eigentlich, dass diese Anleitung unter der Überschrift "USB-Port ..." nur schwer wiederzufinden ist.

Ich habe mir daraufhin auch so einen Strom-/Spannungsregler besorgt und zum Laufen bekommen.
Anbei noch ein paar Infos meinerseits, vielleicht interessiert dies zukünftige Bastler.



Wer sich in China zu bestellen traut und entsprechend lange warten kann, bekommt das Teil mit Gehäuse aktuell für 8.- €.
(Meines ist von dort). ZB weltweit nach "DC-DC Spannungs wandler  Current LED Display" suchen.

Eine Hohlstecker-Einbaubuchse daran zu basteln habe ich mir bei den beengten Platzverhältnissen nicht zugetraut.
Sehr nett finde ich diese schraubbaren Hohlstecker-/buchsen. Damit kommen selbst Nichtbastler zurecht.
(Bei ebay nach "12V Stecker  Buchse 2.1x5.5mm" suchen.)
Als Kabelschwanz, den man auch noch kürzer machen könnte,  habe ich Draht (keine Litze) genommen, und damit eine steife Verbindung zum Gehäuse.

Grüße
Günter

über mich   
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.

reblaus

Hallo -


Ich gebe hier noa bei einigen einschlägigen Bedenken recht: Auf keinen Fall handelt es sich um ein plug and play - Teil für Unerfahrene! Wenn man die zur bequemen Bedienung notwendigen Montagearbeiten in Rechnung stellt, wäre es um einiges teurer als eines der zuverlässigen, professionellen Kästchen mit robuster Potentiometer-Einstellung und narrensicher limitiertem Ausgangsstrom, die von einigen Forumsmitgliedern angeboten werden. Natürlich ist in diesen kein Multimeter eingebaut...

Offensichtlich handelt es sich um eine Standardplatine, die von verschiedenen Lieferanten auch unterschiedlich bestückt wird:
Einer meiner Bekannten beschwerte sich über starke Rundfunkstörungen durch seinen Wandler. Ein Vergleich zeigte, dass dieser auf der Unterseite der Platine keine Chips aufgelötet hatte, was bei meinen immer der Fall war. Von oben betrachtet war weiter kein Unterschied zu sehen.
Ansonsten betrachte ich Herstellerangaben zu Grenzwerten bei solchen Billigteilen ohnehin mit Vorsicht - warum soll das anders sein als  bei Autoherstellern: In der Tat beziehen sich meine eigenen Erfahrungen nur auf die Teile, die ich von der im link eingangs angegebenen Firma stammen an der ich keine Umsatzbeteiligung habe  ;): Jedenfalls habe ich nie Probleme bei Dauerbetrieb mit Eingangsspannung 25 V und Ausgangsstrom 3 A (bei etwa 12 V) gehabt. 5 A werden "bei Zusatzkühlung" angegeben. Für diesen Einsatz habe ich allerdings reichlich Luftlöcher in das Gehäuse gebohrt.

Viele Grüße

Rolf