"Historisches" Einbettungsmittel

Begonnen von liftboy, Februar 13, 2021, 15:49:12 NACHMITTAGS

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liftboy

Aber Michael,

Du glaubst doch nicht im Ernst, dass sich irgendein Museum für meine knapp 4000 Präparate interessiert :-(
Da sind die Doubletten (die ich gerne abgebe) nicht mit eingerechnet.

Grüße
Wolfgang
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Peter Ludwig

Hallo Wolfgang,

solche Tipps interessieren mich doch sehr, billig und ungiftig.
Ich habe das Fruktoseeinschlussmittel mal nachgekocht, aber es war mir noch zu flüssig.
Schließlich habe ich einfach 30g Fruktose zu 10ml Wasser gegeben und das ergibt eine gesättigte Fruktoselösung die schön zäh ist.

Ich habe damit ein Präparat mit Haselpollen hergestellt und verglichen mit Glycerineinschluss.
Die Fotos wurden mit einem Plan Fluor 40x von Motic und einer Nikon D5100 gemacht und nur verkleinert, aber sonst nicht bearbeitet.

Jetzt heißt es abwarten, wie sich die Pollen verändern oder auch nicht und ob Pilze wachsen.

Viele Grüße,

Peter

spectator

Hallo,
das Wachstum von Pilzen sollte nicht das Problem sein: in Marmeladen und Konfitüren ist dank der hohen Zuckerkonzentration die Osmolarität so hoch, daß sich Pilze eigentlich nicht entwickeln dürften ( trotzdem weiß jeder, daß sich an der Oberfläche manchmal Schimmel bildet) .
Man kann freilich einfach das Wasser, mit dem der Zuckersirup angesetzt werden soll, mit Thymol oder Nipagin M (Methylparaben, Hydroxybenzoesäuremethylester, immer mal wieder in der Bucht erhältlich )sättigen, das dürfte Verpilzung sowohl im Vorrat als auch im Präparat ausschließen. Diese Zusätze dürften auch keine Auswirkungen auf zarte Wasserlebewesen haben, im Gegensatz zu Phenol oder Formol.
Mit vielen Grüßen
Helmut
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluß der Welt!

liftboy

Hallo erstmal,

wie versprochen, ein Zwischenbericht.
Oedogonium am 12.02,21 "eingemacht"
Interessanterweise kollabierten teilweise die Zellfäden, um sich anschließend wieder vollzusaugen. Die Zellinhalte blieben dabei völlig unbeschädigt (keinerlei Verklumpung oder Plasmolyse)
Kontrolle am 26.02.21 ergab keinerlei Veränderung, auch keine Kristallisation des Einschlußmittels.
Die Endfestigkeit ist aber noch nicht erreicht (ist aber auch recht dick, das Präparat) das Deckglas verschiebt sich aber nicht mehr von selbst; man muss schon fester schieben um es zu lösen.

Wolfgang

im zweiten Bild sind bei höherer Vergrößerung (40fach Objektiv) Chlorophyllgefüllte Wimperntiere zu sehen, die keinerlei Veränderung zeigen; wie im Frischpräparat (Bestimmung war mir nicht möglich, sind aber sehr schnell) Maßbalken 100µ

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liftboy

noch einen hinterher :-)
wenn man nicht aufpasst, gibt es auch schöne Bilder ;-}

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Gerd Schmahl

Hallo Wolfgang,
an welcher Stelle hast Du denn nicht aufgepasst? Weißt Du warum das so schnell auskristallisert?
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

liftboy

Hallo Gerd,

das ist am Randbereich und auch nur bei einem Präparat. Ich hab versucht ein reines Kristallisationspräparat herzustellen... nix.

Grüße
Wolfgang
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liftboy

Hallo erstmal,

kleiner Zwischenbericht:
Die "Zuckerpräpaate" härten nun lansam aus. Das Deckglas läst sich nicht mehr verschieben und es sind keine Kristalle sowie keine Veränderungen an den Objekten zu erkennen. Das sieht gut aus!!
Zwischendurch ein kleiner Test mit Hydro-Matrix. Gleiches Objekt (Zellfäden von Oedogonium [meine kleine Mimiose]).... traurig! das Bild häng ich dran. Zellen teilweise kollabiert, Zellinhalte verklumpt. Also nicht das Mittel erster Wahl für empfindliche Objekte direkt aus Wasser.

Grüße
Wolfgang

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Rene

Wolfgang, is this fresh or fixed material?
Gruesse, René

liftboy

 Hello René,

that was fresh material (straight out from the cellar) :-) I have so much fro Oedogonium, I can send you some if you want.

best regards
Wolfgang
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JoachimHLD

Hallo Wolfgang,

meine Versuche Algen mit Hydro-Matrix einzudecken waren auch Zeitverschwendung: Zellen kollabiert, geschrumpft.
Ich werde Entwässern in Glyzerin und Eindecken in Glyzeringelatine weiter verwenden oder Einschluß nur in Glyzerin.

Viele Grüße
Joachim

Michael L.

Hallo Joachim,

mit Glyceringelantine, Färbung mit Alizarinviridin-Chromslaum und Lackring habe ich sehr gute Erfahrung gemacht. Bei mir sind inzwischen 13 Jahre alte Präparate noch einwandfrei.

Viele Grüße,

Michael

Rene

Zitat von: liftboy in März 04, 2021, 17:13:28 NACHMITTAGS
Hello René,

that was fresh material (straight out from the cellar) :-) I have so much fro Oedogonium, I can send you some if you want.

best regards
Wolfgang

No that's fine Wolfgang. I just mean, you take an inert mountant that intends to keep everything as 'alive' as possible, and then the thing dies naturally and horribly so within the mountant ;D

liftboy

Hello René,

Zitatnaturally and horribly

now it´s sweet to die, I will embedding in Sugar :-)

regards
Wolfgang
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liftboy

#29
sodele.
Um das Ganze abzuschließen:
Deckglas ist fest, aber nicht "endfest". d.h. mit Gewalt kann man es noch schieben. Also doch ein Ring nur so zur Befestigung (Lack oder Euparal). Die Objekte haben sich nicht verändert, die Algen sind glasklar mit gut zu erkennendem Inhalt.

Grüße
Wolfgang

Edit:
um den Aufwand abzuklären, die Antwort auf eine Anfrage:
das Problem war, empfindliche, wasserhaltige Objekte einzubetten. Manche davon vertragen nicht einmal eine Fixierung! Etwas robustere Objekte lassen sich direkt aus Wasser (gut abgetropft) in Hoyers Gemisch einbetten. Leider sorgt das enthaltene Chloralhydrat nicht nur für Haltbarkeit, sondern bleicht die Pbjekte auch etwas aus und entzieht auch Wasser. Das alles entfällt bei der Zuckereinbettung. Ich habe die Algen direkt aus dem Fundortwasser (mit Fliespapier etwas entwässert) in den Zucker auf dem Objektträger gebracht. Deckglas drauf und nachdem der Zucker bis zum Rand gelaufen ist, wenn nötig, etwas beschwert. Am nächsten Tag ist das Deckglas rutschfest und nach ca. einem Monat richtig fest. Das Gemisch ist wie in dem Rezept angegeben, also ohne Säure oder Formol; nur Fruchtzucker und dest. Wasser.
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