Kaufberatung für lichtmikroskopische Identifikation von Asbest

Begonnen von fiese_faser, Dezember 13, 2024, 16:54:57 NACHMITTAGS

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fiese_faser

Hallo,

Zitat von: Aljoscha in Dezember 16, 2024, 14:43:36 NACHMITTAGSAch ja, die Wikipedia. [...]

Da ich dem Link zur Quelle gefolgt bin, hätte ich ja auch sagen können, dass es vom "Hudson Institute of Mineralogy" stammt, was natürlich viel besser klingt ;)
Allerdings habe ich natürlich keine Ahnung, ob die Quelle es wirklich besser macht - aber Wikipedia sagt, dass die Angaben des "Hudson Institute of Mineralogy" verifiziert sind.  ;D  :P
So, genug des Unfugs.  :)

Zitat von: Aljoscha in Dezember 16, 2024, 14:43:36 NACHMITTAGS[...]
Tröger, und das ist eine zitterfähige Quelle, gibt Brechungsindizes zwischen 1,538 und 1,567 an, abhängig von der Kristallachse und der Wellenlänge des Lichts. Auf der Natrium-D-Linie sollte 1,550 ziemlich gut hinkommen, sage ich mal so aus dem Bauch raus.

Keine Sorge Alexander, ich habe nicht daran gezweifelt, dass Olaf alles richtig gemacht hat. Aber weil ich noch kein Gefühl für Brechungsindizes habe, dachte ich, dass es vielleicht ein Trick ist, um die Faser durch etwas mehr Brechung noch besser im Blick behalten zu können. Aber gut, Du hast ja nochmal bekräftigt, dass es hinkommen sollte.


Zitat von: Haus@Hund in Dezember 16, 2024, 15:23:58 NACHMITTAGSIch hätte da auch noch einige Tipps zu "offiziellen" Dokumenten aus dem Bereich des Arbeitsschutzes:
[...]

Danke für die Linksammlung und den Anhang, Jörg. Die Hinweise zur persönlichen Schutzausstattung sind sehr nutzlich. In der TRGS 519 habe ich aber auch den kuriosen Abschnitt "Besondere Regelungen für Tätigkeiten mit geringer Exposition" gefunden. In dem erklärt wird, dass man bei geringer Exposition auf einen Atemschutz verzichten kann (Abschnitt 15.1.5 und 9.2.7). Ich würde nur zu gerne wissen, was das für Tätigkeiten sind (z.B. streichen?) und wie man vorher weiß, dass die Exposition auch geringfügig bleiben wird...


Zitat von: olaf.med in Dezember 16, 2024, 16:33:04 NACHMITTAGSDas Gegenteil ist der Fall! Ein Phasenkontrast-Objektiv ist eine technologisch komplexe Einrichtung mit einem speziellen Phasenring innerhalb eines optischen Bauteils im Objektiv und kann unmöglich selbst hergestellt werden.

Da hast du natürlich recht, PhaKo ist technisch natürlich komplexer. Auf den ersten Blick wirkten die Bilder des Dispersion Staining Videos viel schwieriger zu interpretieren. Als die Dame die violetten und blauen Linien des Chrysotils zeigte, konnte ich im Gegensatz zum PhaKo überhaupt keine Geometrie erkennen. Aber es war schön bunt :D

Zitat von: olaf.med in Dezember 16, 2024, 16:33:04 NACHMITTAGSDas ist machbar, ich würde es aber einem in mechanischen Dingen gänzlich Unerfahrenen nicht raten.

Nicht schlecht, diese beiden Modifikationen. Ich wäre für die non-invasive Methode natürlich eher zu haben - ich muss ja nicht gleich alles kaputt machen  :P

Zitat von: olaf.med in Dezember 16, 2024, 18:22:53 NACHMITTAGSHier ein Beispiel von immergierten Gläsern ganz analog dem Beispiel im Video von McCrone.

Wow, das ist ja nochmal ein deutlicher Unterschied, es leuchtet richtig :)


Zitat von: Werner in Dezember 16, 2024, 23:06:58 NACHMITTAGSIch habe auch noch einen Tip als Vorprobe, bevor man das Präparieren anfängt:
Schnelltest der Fasern mit einer Flamme:

Hauptsache die Fasern fliegen durch die Erhitzung dann nicht gleich weg :) Aber ja, ich glaube, ich weiß, welche Feuerzeuge Du meinst.

Ich frage mich, wie man die Präparate am besten herstellt, ohne dass viele Fasern verteilt werden.  :-\ Bzw. wie man die Präparate überaupt am besten erzeugt. Die Proben werden ja mit Sicherheit allerlei andere Stoffe enthalten: Putz, Mörtel, Beton, Kunststoffe (PVC), andere Fasern etc. Im Nachbarforum, hatten sie mit niedrig konzentrierter Salzsäure die Strukturen angelöst (ja Chrysotil gefällt das nicht).
Wie geht ihr soetwas an?

Zitat von: Werner in Dezember 16, 2024, 23:06:58 NACHMITTAGSP.S.: In unserem Altbau gibt es im Dachboden Aufputz-Schalter und -Dosen auf Holz montiert, die (nach alter Vorschrift) als Brandschutz auf einem Stück Asbestpappe geschraubt sind.

Das klingt ja auch nach einem tollen Versteck für Asbest :o Dann werde ich mir auch mal die Schalter angucken. Danke für den Tipp.


Viele Grüße
Jonas

Aljoscha

Zitat von: fiese_faser in Dezember 17, 2024, 03:17:17 VORMITTAGDie Hinweise zur persönlichen Schutzausstattung sind sehr nutzlich. In der TRGS 519 habe ich aber auch den kuriosen Abschnitt "Besondere Regelungen für Tätigkeiten mit geringer Exposition" gefunden. In dem erklärt wird, dass man bei geringer Exposition auf einen Atemschutz verzichten kann (Abschnitt 15.1.5 und 9.2.7). Ich würde nur zu gerne wissen, was das für Tätigkeiten sind (z.B. streichen?) und wie man vorher weiß, dass die Exposition auch geringfügig bleiben wird...


Hallo Jonas,

Die Entnahme und Aufbereitung von Proben fällt unter "geringfügig".

Ein ernstes Problem stellt Asbest dar, wenn durch Sägen, Schleifen, Bohren große Mengen davon freigesetzt werden. Die Asbestopfer waren in der Regel Handwerker, die das Zeug verarbeitet haben und jahrzehntelang den ganzen Tag einer hohen Belastung ausgesetzt waren.

Das ist ein bißchen wie mit der durch Steinkohle verursachten Staublunge. Darunter litten die Bergarbeiter unter Tage, nicht die Nutzer mit Kohleofen im Wohnzimmer.

Viele Grüße

Alexander

olaf.med

Hallo Jonas,

ZitatIn diesem Zusammenhang ist mir noch aufgefallen, dass Olaf eine Immersionsflüssigkeit mit Brechungsindex 1,550 bei Chrysotil verwendet hat

ich wollte nur richtigstellen, dass dies nicht meine Werte sind. Ich habe lediglich die MDHS (Methods of the Determination of Hazardous Substances) aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und das Flussdiagramm angefertigt. Ich möchte mich keinesfalls mit fremden Federn schmücken.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0