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NaCl-Oktaeder

Begonnen von Heiko, April 07, 2015, 22:45:49 NACHMITTAGS

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olaf.med

ZitatBesser?

...nicht nur, sondern sehr gut  :D :D :D

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Heiko

Ja, sehr anschaulich, meine verehrten Herrn Didaktiker.  ;)

Aber das heimliche Ziel meiner Fragerei ward noch nicht erreicht (oder permanent von mir überlesen), da vielleicht auch trivial und meiner fehlenden Vorbildung geschuldet:
Unterstellt man also einmal den geschichteten Einbau der zwei bzw. drei Kationen-Sorten ...

Das bringt mich jetzt zu der einfältigen Frage, weshalb in den beiden reinen Doppelsalzen keine Anisotropie auftritt – sollte da ein statistischer Einbau erfolgen (bei derart unterschiedlichen Ionenradien)?

... stellt sich für mich die Frage, ob die Nachbarsektoren gleich sind, oder ob es einen Unterschied, also ,,Gradienten" gibt?



Welches Modell wäre also das zutreffendere?

Viele Grüße,
Heiko

Miner

Hallo Heiko,
die einwertigen Kationen K+ und NH4+ besetzen andere Positionen im Kristallgitter als die dreiwertigen Al3+-Ionen. Zwischen den beiden Sorten gibt es keinerlei Mischbarkeit.
Das Kristallgitter ist irgendwo hier http://crystals.otterbein.edu/gallery/index.html abgebildet. Ohne die Legende zu kennen behaupte ich mal, Al sitzt in den grauen Oktaedern, während Kaliumionen bekanntlich lila Kugeln sind. Diese zwei Ionen können keine Plätze tauschen, sondern nur die Kalium- und die Ammoniumionen können um die gleichen Plätze konkurrieren.
Zur letzten Frage: Alle Sektoren sind gleich, es gibt keinen Gradienten irgendeiner Konzentration innerhalb eines Sektors und auch keinen Gradienten oder Sprung von irgendwas über eine Sektorengrenze hinweg. Nur die räumliche Orientierung des Ordungsmusters der einwertigen Kationen ändert sich. Stell dir vor, mman hätte die Cheopspyramide gebaut, indem man immer auf eine fertige Pyramidenfläche eine neue Lage Steinblöckchen gelegt hätte, und dass man jede zweite Lage nicht aus Kalkstein (Al) gemacht hätte, sondern aus rotem und weißem Granit (K und NH4). Dann hätte man rote und weiße Granitblöcke willkürlich in der Lage verbauen können.  Oder man hätte abwechselnd rote und weiße Lagen machen können. Oder gemischte, aber mit Mustern. Alle vier Sektoren gleich, kein Gradient der Farbe, aber auch keine kubische Symmetrie mehr. Insofern: A.
Besser?
Ole

Heiko

Hallo Ole,

Deine Mühe hat sich gelohnt, ich meine, ich hab's verstanden. Herzlichen Dank.
Und die ... Zwischenfrage ... ziehe ich zurück, da ja Kalium- wie auch Aluminiumsulfat nicht kubisch sind:



Viele Grüße,
Heiko

Miner

Na, das ist doch schön.
Viele Grüße
Ole

Heiko

Hallo Ole,

nachdem ich in einer Literaturstelle die Bezeichnung ,,Formdoppelbrechung" im Zusammenhang mit Alaun fand, erschließt das Netz ein weites Spektrum solcher Effekte:

http://www.spektrum.de/lexikon/optik/formdoppelbrechung/1045

http://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-642-95123-7_7

http://www.univie.ac.at/mikroskopie/1_grundlagen/optik/wellenoptik/7b_arten_doppelbrechung.htm

Viele Grüße,
Heiko

Miner

Hallo Heiko,
es scheint zumindest große Ähnlichkeit zu geben zwischen dem, was diese drei Seiten als Formdoppelbrechung bezeichnen, und der optischen Anomalie beim Alaun.
Danke für den Hinweis, das hat mich auf eine Idee gebracht.
Schönen Abend
Ole

Heiko

Hallo noch einmal,

umgekehrt funktioniert es natürlich auch. Kalium- sowie Aluminium- und Chrom-Ionen im Mix:



Gruß, Heiko

Miner

Ich stelle fest, du verfügst über eine gut ausgestattete Hausapotheke. Toll, dass man den Effekt auch so schön sieht bei Mischung der dreiwertigen Ionen.
Gruß
Ole