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Begonnen von Adalbert, Juni 24, 2021, 21:00:12 NACHMITTAGS

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Nochnmikroskop

Hallo Adi und Kai,

die Detailaufnahmen kommen gut.
Kai Dein Bild zeigt nun keine "Würmer" mehr, gut nachbearbeitet, optimiert.
Bei geringen Arbeitsbständen könnte ich mir vorstellen, das man das Objektiv unten an den glänzenden Stellen schwarz abdeckt. Ich habe mir Musou Black, das über 94% Licht absorbiert, bestellt. Ich hoffe dann auch endlich mal mit seitlichem Licht ohne starke Artefakte bei geringeren Arbeitsabständen Bilder zu können.

Ich stelle mir gerade die Frage: braucht man so eine große Vergrößerung überhaupt? Reicht nicht 20x mit hoher n.A.?
Bei den Auflösungen heutiger Kameras wären 100x Objektive nur noch leere Vergrößerungen, oder?

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.
keine KI

kmueho

Hallo ADi und Frank,

ZitatKai Dein Bild zeigt nun keine "Würmer" mehr, gut nachbearbeitet, optimiert.

Das waren Staubkörner auf dem Kamerasensor, die vom Alignment des Stackers zu Wurmform durch die Gegend geschoben wurden. Bisher waren mir die gar nicht aufgefallen.
Habe - 1. den Sensor gereinigt (für die nächste Aufnahme) und 2. das Alignment abgeschaltet. Dann bleiben die Körnchen auf den 1 bis vier Pixeln liegen, die sie betreffen. Eine Nachbearbeitung war nun gar nicht mehr nötig.

Zitatbraucht man so eine große Vergrößerung überhaupt? Reicht nicht 20x mit hoher n.A.?
Gibt's 20x mit NA 0,9? Ich weiß von 40x mit 0,9, hätte ich gerne...

Um jetzt den Vogel abzuschießen, habe ich das Facettenauge mit dem Plan Apochromaten 63x/1,4 abgelichtet. Das geht natürlich nur mit Öl. Also habe ich den Kopf der Schwebfliege schön "mariniert". War gespannt, was dabei rauskommt ;)

Axioskop
Plan Apo 63x/1,4 (ein Durchlichtobjektiv mit Deckglaskorrektur für Auflicht ohne Deckglas "missbraucht")
Stackingschritte 192
Integriertes Auflicht (Hellfeld) durchs Objektiv (von Halogen auf LED geändert)
Belichtung 0,5Sek. bei ISO 100
Nikon Z6

Viele Grüße,
Kai

Nochnmikroskop

Hallo Ihr beiden vom Shootout der Auflicht Auflösungen,

kein Frage beeindruckende Bilder, sowohl von der Technik, als auch der Bildbearbeitung.
Ich möchte ja selber noch tiefer einsteigen, deshalb bohre ich nochmal nach, ggf. sollte man aber einen Faden anfangen, was solls.
NA 0,75 hat ca. 0,4 µm Auflösung. Das bedeutet pro mm Objekt gibt die Optik max. 2500 Details her, oder?
Ein 20x Obj. kann also pro Aufnahme mehr Informationen darstellen, als ein 50x Objektiv gleicher n.A. eine entsprechende Kamera vorrausgesetzt.
Bei 20x Objektiv kann aber vermutlich (?) eine andere Kombination Glas ei gesetzt werden, anderer Durchmesser, Anzahl, et. als beim 50x. Die Schärfentiefe ist auch beim 20x größer.
Ich schätze der Arbeitsabstand kann beim 20x größer ausfallen, leider sind die Daten nicht überall zu bekommen.
So jetzt kommt der springende Punkt (theoretisch), man kann besser beleuchten, wenn der AA größer wird, da bin ich mir sicher.
Kann aber auch sein, dass ich schon bei vorgeschriebenem falsch liege.
Kai bei Deinem letzten Bild mit 63x/ 1,4 sehe ich nicht wirklich mehr Informationen, oder? Dazu müsste man ein anderes Objekt, bzw. den Bereich zwischen Auge und Kopf verwenden, da ist so etwas wie eine Lederhaut, die zeigt deutliche Strukturen, ähnlich wie die Haare von Adi.
Klasse, dass Ihr so experimentierfreudig seit, danke dafür.
LG Frank
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kmueho

Hallo Frank,

ZitatSo jetzt kommt der springende Punkt (theoretisch), man kann besser beleuchten, wenn der AA größer wird, da bin ich mir sicher.
Das gilt nur für externe Beleuchtung (z.B. Ringleuchte oder, wie ADi das macht, mit LED-Taschenlampen), denn der verfügbare, seitliche Einfallswinkel wird ja immer kleiner.
Für das eingespiegelte Auflicht durchs Objektiv ist der AA nicht relevant. Hier ist es sogar so, dass eine hohe Apertur des Objektivs auch das Licht verbessert, denn der Strahlengang funktioniert ja in beide Richtungen. Dafür gibt es störende Reflexionen, die (in meinem Fall vom eingesetzten Reflektorschieber) per Polfilter verringert werden.

ZitatKai bei Deinem letzten Bild mit 63x/ 1,4 sehe ich nicht wirklich mehr Informationen, oder?
Zum einen gibt es da auch nicht wirklich mehr Infomationen. Die noch "funktionierenden" Facetten haben eine glatte Linsenoberfläche und durch das Öl fallen auch restliche Reflexionen völlig weg. Bei den zerstörten Ommatidien sieht es für mich so aus, als ob sich darin Kristalle gebildet haben (sehen wie "Plätzchen" aus). Und die sind schon deutlich höher aufgelöst, als beim 20x. Natürlich liefert ein Durchlichtobjektiv mit Deckglaskorrektur in diesem Fall nicht seine Bestleistung.

Viele Grüße,
Kai

Nochnmikroskop

Hallo Adi,

Zitat
Im Unterschied zu Durchlicht gibt es im Auflicht nicht so viele Foto-Objekte, die
über 50:1 etwas Interessantes anbieten.
Zitat Ende

Da bin ich anderer Meinung, im Prinzip zeigst Du ja hier gerade schon weite Einsatzgebiete selber auf!

Was ich bei Auflicht spannend finde ist die Darstellung wie es das Auge sehen würde, wenn man denn in der Lage wäre.

Um nicht weiter Deinen Faden mit meinen Fragen unnötig zu verlängern, blende ich mich hier mal aus.
Dann versuche ich die Antworten über eine eigene Anfrage zu bekommen, wie schon geschrieben.

Immer gut Licht und fusselfreie Objektive!

LG Frank
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kmueho

Hallo ADi,

das Bild ist (mal wieder) der Hammer!

Zwei Fragen hätte ich:
- Welchen Stacker verwendest du?
- In welcher Reihenfolge gibst du dem die Bilder zu futtern (von weiter weg zu weiter vorne oder anders herum) ?

Viele Grüße,
Kai

othum

Zitat von: kmueho in Juli 28, 2021, 19:02:14 NACHMITTAGS


Also so hast du's gelöst.
Das Mückenfußfoto hatte ich mit einer selbstgebastelten Ringbeleuchtung (aus SMD-LEDs) gemacht. Aber das ist (dummerweise) warm-weißes LED-Licht (hatte gerade keine anderen zur Hand). Daher kann ich das nicht mit dem Auflicht des Mikroskops mischen. Der Weißabgleich der Kamera wüsste ja nicht, was er machen soll. Aber wenn ich mir eine neutralweiße Ringbeleuchtung baue, könnte ich das (interne) Auflicht noch dazunehmen. Vielleicht ist das insgesamt gar nicht so schlecht.


Hallo Kai,

ich kann an dieser Stelle nochmal auf einen älteren Beitrag von mir hinweisen, in dem ich meine Auflichtbeleuchtung beschreibe:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16976.msg273263#msg273263

Eine einfache flexible und günstige Möglichkeit ist nämlich die Verwendung von LED-Streifen (gibt es in verschiedenen Farbtemperaturen für relativ kleines Geld), ich habe mir dann noch einen Plexiglasdiffusor gebastelt und gut ist. Ich kombiniere das mit DF-AL....

Beste Grüße, Oliver

PS: Sehr schöne Fotos!
Zeiss Axiovert S100 HF/Ph/DF, Auflicht-FL
Zeiss Axioskop 50 HF/Ph/Pol, Auflicht-HF/DF/Pol
Kamera: Pentax K-1

Nochnmikroskop

Hallo Adi,

ich hatte vermutet bei gleicher nA. könnte ein 20x eine größere Schärfentiefe haben, als z.B. ein 50x.
Bei edmundsoptics habe ich eben ähnliche Objektive (gleiche n.A., ähnlichen Arbeitsabstand) mit deutlich veränderter Vergrößerung, miteinander verglichen. Es ist wohl so, dass überwiegend die n.A. auch die Schärfentiefe bestimmt.
Du hattest daher vollkommen recht.
Also ist leider meine Hoffnung geschwunden lieber ein 20x mit hoher n.A. zu verwenden, als ein 50x mit gleicher n.A. weil damit eben keine größere Schärfentiefe kausal verbunden ist.

Gruß Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.
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kmueho

Hallo ADi,

Zitatauch Focus-Bracketing verwenden
Interessant! Darüber hatte ich auch schon mal nachgedacht, aber nicht erwartet, dass der Focusbereich des Kameraobjektivs (in härteren Fällen) ausreicht. Bei mir kommt das ja eh nicht in Frage, weil ich ja so eine Ofenrohr-Adaption ohne Kameraobjektiv habe.

Wie sieht es mit Änderung der Vergrößerung aus, wenn du den Objektiv-Fokus verwendest?

Viele Grüße,
Kai