Objektive mit Einstellring für die Deckglasdicke: korrekte Handhabung?

Begonnen von Aljoscha, Juni 23, 2022, 10:31:06 VORMITTAG

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Peter V.

#15
Hallo,

ZitatFrage vom Sammler und Fotoing. an die Praktiker: ist das überhaupt nötig? Man sagt doch, daß, ob des Einschlußmittels, dessen Dicke variiert und welche nicht nachmessbar ist, Deckgläser von 0,15mm empfohlen werden, um dann die 0,17 eher zu treffen als mit Präzisionsgläsern.

Wolfgang

ich bin nun auch kein Optikexperte, aber ich dachte immer, dass die Deckglaskorrektur die optischen Eigenschaften des Deckglases korrigiert und nicht primär den Arbeitsabstand. Insofern ist es doch egal, ob das Objekt unter dem Deckglas klebt oder tiefer liegt; die Harzmenge ist doch unabhängig von der Einstellung für Deckglaskorrektur - oder?

Fragende Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

olaf.med

Zitatdie Harnmenge ist doch unabhängig von der Einstellung für Deckglaskorrektur - oder?

das nenn' ich mal nen echten "Freudschen" vom Urologen meines Vertrauens ;D ;D ;D

8), Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Jürgen Boschert

Hallo Peter,

Zitat... die Harnmenge ist doch unabhängig von der Einstellung für Deckglaskorrektur - oder? ...

Streng genommen: Nein. Das Medium zwischen Objekt und Deckglas muss mitberechnet werden. Es muss immer die gesamte Schichtdicke zwischen Objektiv-Frontlinse und Focus im Objekt ausgeglichen werden. Bei den Leitz-Objektiven mit Korrektur ist das noch vergleichsweise einfach, da bei ihnen der Focus weitestgehend erhalten bleibt beim Verstellen des Korrekturringes. Bei den anderen muss man stetig mit dem Feintrieb nachfokussieren. Nach den Zeiss-Anleitungen soll man die Einstellung so wählen, dass ein möglichst dunkles, kleines Objekt den innerhalb des Verstellbereiches des Objektives höchsten Kontrast aufweist.
Beste Grüße !

JB

Peter V.

Lieber Olaf,

Zitat von: olaf.med in Juni 27, 2022, 14:07:15 NACHMITTAGS
Zitatdie Harnmenge ist doch unabhängig von der Einstellung für Deckglaskorrektur - oder?

das nenn' ich mal nen echten "Freudschen" vom Urologen meines Vertrauens ;D ;D ;D

8), Olaf

ja ja.... ;)

Herzliche Grüße
Peter
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Peter V.

Lieber Jürgen,

schon, aber dennoch ist es doch so, dass die Verstellung nur der Korrektur der optischen Decklglaseigenschaften dient und die Verstellung lediglich ein Umfokussieren zur Folge hat. Oder anders ausgedrückt: Ein Decklas mit der exakten Stärke von 0.17 mm müsste auch mit der Stellung 0.17 am Objektiv korrigiert werden, uanbhängig davon, ob das Präparat näher oder weiter vom Deckglas entfernt liegt. Ich lasse mich aber auch gerne korrigieren, wenn es falsch ist, was ich schreibe.

Herzrliche Grüße
Peter
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Jürgen Boschert

Hallo Peter,

das trifft aber halt nur so zu, wenn das Objekt direkt der Deckglas -Innenseite anliegt. Insofern hilft das Ausmessen der Deckglasdicke nur bedingt; aber: Da man ja den Korrekturring anhand visuell optischer Kriterien (bester Kontrast, beste Detailtreue) einstellt, "merkt" man das nicht, die Korrektur beinhaltet dann natürlich automatisch auch die Schichtdicke des Einbett-Mediums zwischen Deckglas-Innenseite und Objekt. Dass hier die Gesamtdicke eine Rolle spielt, ist ja auch der Grund dafür, dass Auflösungs-"Freaks" beim Tümpeln so auf der Schichtdicke herumpochen.
Beste Grüße !

JB

Lupus

Hallo Peter,

ZitatEin Decklas mit der exakten Stärke von 0.17 mm müsste auch mit der Stellung 0.17 am Objektiv korrigiert werden, uanbhängig davon, ob das Präparat näher oder weiter vom Deckglas entfernt liegt.
wie Jürgen schon erklärt hat, muss der Objektabstand zur Deckglasunterseite mit berücksichtigt werden. Denn die optische Berechnung für ein typisches Objektiv bezieht sich darauf, dass zwischen Objektoberfläche und Objektiv 0.17 mm Medium mit dem Brechungsindex des Deckglases liegen. Wenn das Objekt tiefer im Präparat eingebettet ist, müsste auch die Objektivkorrektur vergrößert werden. Wenn der Brechungsindex des Einbettmediums vom Glas abweicht, muss einerseits der wahre optische Abstand entsprechend korrigiert werden, und in kritischen Fällen lässt sich der entstehende optische Fehler dann auch nicht mehr vollständig korrigieren.

Hubert


anne

Hallo zusammen,
bei Diatomeen ist es das Ziel, dass die Schalen direkt am Deckglas anliegen, daher sind auch die guten Legepräparate auf dem Deckglas gelegt, damit eben keine  "dicke" Schicht Einbettharz zwischen den Diatomeen und dem Deckglas ist.
Verhindern lässt sich aufgrund der Geometrie der Diatomeen natürlich nicht, dass eine Schicht Harz zwischen Diatomeen und Deckglas kommt, aber idealerweise dringt das Harz nur in die Schale ein und umschließt diese nicht mit einem dicken Film.
lg
anne