Fragen zu Ergaval: - Einschätzung Original-Objektive und Fragen

Begonnen von Schucki, Juli 17, 2025, 12:27:35 NACHMITTAGS

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rhamvossen

Hallo Stefan,

ZitatBin nach einigen Recherchen inzwischen übrigens davon überzeugt, dass die anderen Objektive tatsächlich von Hund sind, jedenfalls entspricht ihr Design, die Beschriftung und der unterbrochene Farbring 1:1 denen im älteren Hund 600

Die Chinesen haben oft das Design renommierter Hersteller imitiert. Und nicht allein Objektive, auch komplette Mikroskope.

Ob deine Objektive wirklich von Hund sind kann nur ein Hund-Experten sagen. Hoffentlich meldet sich hier Jemand der Erfahrung mit Hund hat. Beste Grüsse,

Rolf



Schucki

Zitat@Stefan: Hat das sehfeld beim Durchblick ein orangefarbener Rand?

Hallo Rolf,
sorry, wenn ich dilletantisch frage: "Sehfeld" meint der Blick durchs Okular und Objektiv auf das Präparat? - Wenn das gemeint ist: nein, habe ich nicht wahrgenommen.

Bin jetzt auf der Suche nach einem guten und passenden 20er Objektiv, 160 / und 45mm Abgleichlänge.
Das ist sicher eine gute Ergänzung. Dann übe ich erst mal...


Viele Grüße
Stefan
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Stefan
ganz neu hier mit einem Ergaval

rhamvossen

#33
Hallo Stefan,

ZitatSehfeld" meint der Blick durchs Okular und Objektiv auf das Präparat?

Genau, wie im Bild unten, da sieht man deutlich der orangefarbener Rand.

Beste Grüsse,

Rolf

Gerd Schmahl

Hallo Stefan,
Du kannst außer bei den bekannten Plattformen auch hier im Forum suchen: im Mikromarkt unter "Suche"
Wenn das Objektiv zu den vorhandenen und vor allem zum Okular passen soll, suchst Du einen Achromaten oder Planachromaten für Tubuslänge 160 mit 45mm Abgleichlänge und RMS Gewinde. Das Objektiv sollte ferner für eine Deckglasdicke von 0,17mm korrigiert sein. Die fett gedruckten Angaben, stehen i.d.R. auf dem Objektiv, die kursiven aber nicht. Das bedeutet: Wenn kein anderer Korrekturgrad vermerkt ist, handelt es sich i.d.R. um einen Achromaten. Höhere Korrekturgrade wie Planachromat oder Apochromat stehen i.d.R. auf dem Objektiv, wobei es keine internationale Norm dafür gibt.

Du solltest Dich aber nicht auf 20fach fixieren: Bei Zeiss-Jena gab es vor allem 16er Objektive. Die 20er sind meist zu kurz.

LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

3nzo

Hallo Stefan,
da es sich um Nicht-Unendlichkeitsoptiken handelt, gibt es keine Tubuslinse und die zu bevorzugenden Okulare sind Kompensatoren (die mit dem Buchstaben K). Diese Okulare korrigieren nicht nur die chromatische Aberration (der orangefarbene Rand zeigt eine Hyperkorrektur an), sondern auch andere Aspekte wie Bildebene, mögliche Verzerrung usw. Ich persönlich würde mich immer für Objektive und Okulare aus der gleichen Serie entscheiden. Im Forum können sie ein gutes Buch empfehlen, um besser zu verstehen, wie Mikroskope funktionieren.
Herzliche Grüße.
Enzo

Jürgen Boschert

Hallo Enzo,

Zitat... (der orangefarbene Rand zeigt eine Hyperkorrektur an), ...

Da muss ich korrigieren: Der orangene Ring zeigt bei Zeiss-Objektiven aus dieser Zeit einen korrekten Ausgleich der CVD an.
Beste Grüße !

JB

Gerd Schmahl

Hallo Enzo,
Zitatund die zu bevorzugenden Okulare sind Kompensatoren (die mit dem Buchstaben K).
Das ist doch jetzt Quatsch! Stefan hat bisher Achromaten. Da braucht er keine "K"-Okulare. Die würde er nur brauchen, wenn es auf Apochromaten umsteigen würde. Die zu bevorzugenden Okulare sind diejenigen, die zu den Objektiven passen.
Das folgende gilt für Zeiss-Jena der Endlichserie:
Achromaten benötigen Okulare mit der Angabe "A" oder ohne Angabe
Planachromaten - "P"-Okulare
Apochromaten "K"-Okulare
Planapochromaten - "PK" Okulare

Darüber hinaus empfiehlt Zeiss-Jena auch für hochaperturige Achromaten (ab 0,65 aufwärts)und Planachromaten "K"-Okulare zu benutzen.

LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

3nzo

Danke an Jürgen und Gerd für die Klärung des Problems für mich Zeis Jena Okulare.
Herzliche Grüße.
Enzo

Schucki

Zitat von: rhamvossen in Juli 24, 2025, 18:08:01 NACHMITTAGSHallo

Genau, wie im Bild unten, da sieht man deutlich der orangefarbener Rand.

Beste Grüsse,

Rolf

Hallo Rolf,
Endlich bin ich dazu gekommen,  dem "orangefarbenen Rand" auf die Spur zu kommen.
Ja, ich glaube, mein Sichtfeld hat einen orangenen Rand.

Siehe dilletantisches Handy-Foto durchs Okular, 100x Kiefernnadel.S72-20250725_222227.jpg


und Rückenmark (Fertigpräparate), 400x
S72-20250725_220452.jpg

Was heißt das nun?

Liebe Grüße
Stefan
____________________
Stefan
ganz neu hier mit einem Ergaval

Jürgen Boschert

Hallo Stefan,

kompensierende Okulare sind so gerechnet, dass sie den chromatischen Fehlern der Objektive einen gleichgroßen, aber gegenläufigen Fehler entgegensetzen. Dadurch bilden sie natürlich schwarze Kanten wie beispielsweise den Rand der Sehfeldblende oder die Marken von jedweden Strichplatten auch mit diesem Farbfehler ab; dadurch bekommen diese farbige Säume. Bei Zeiss-Okularen sind diese Säume orangefarben. Solche Farbsäume sind also völlig normal.
Beste Grüße !

JB

rhamvossen

#41
Hallo Stefan,

Der orangen Rand sieht bei dir nicht so stark aus wie in meinem Beispiel. Kompensierende Okularen gibt es in viele "Stärken", das heisst sie kompensieren mehr order weniger. Also, es wäre eine gute Sache wenn deine Okulare nicht so stark kompensieren würden. Damit bekommst du dann zumindestens mit objektive 4, 10 und 20 ein vernünftiges Bild und mit ein bischen Glück auch mit dem 40er. Stark kompensierende Okulare ruinieren nur das Bild von deine niedrig vergrösserende Objektive. Beste Grüsse,

Rolf

Gerd Schmahl

#42
Hallo Stefan,
Auch wenn es Noname-Objektive sind, scheinen sie ganz ordentlich abzubilden. Ich sehe aber noch Potential nach oben durch eine bessere Handhabung der Beleuchtung. Ließ Dir doch bitte die Gebrauchsanweisung diesbezüglich noch einmal durch (Stichwort "Köhlern"!
Der Kontrast ist für mein Gefühl zu hoch. Dadurch geht  Auflösung verloren. Ich denke, dass zumindest bei der Kiefer-Nadel die Aperturblende zu weit zugezogen wurde. Die Aperturblende am Kondensor dient dazu den Kontrast anzupassen, wobei folgende Zusammenhänge gelten:
Blende offen - hohe Auflösung, geringer Kontrast und geringe Schärfentiefe, helles Bild
Bei geschlossener Blende ist alles umgekehrt. Die Tiefenschärfe kann dabei so weit gesteigert werden, dass sich Details aus verschiedenen Ebenen überlagern. man sieht das an den Putzschlieren (auf dem Deckglas?), die diagonal über das Bild gehen und an dem vielen "Gekrissel" im Bild.
Ausschnitt-Kiefer-Nadel.jpg

Regel Nr.1: -die Aperturblede dient nicht dazu, die Helligkeit im Bild zu regulieren. Beim originalen ERGAVAL-Trafo gab es leider keine Regelmöglichkeit für die Helligkeit. Du kannst aber einen Steckdosendimmer zwischenschalten.
Faust-Regel: Die Aperturblende sollte maximal 1/3 des Bilddurchmessers abdunkeln (sieht man nur, wenn man ohne Okular in den Tubus schaut)
Stark gefärbte Objekte, wie Du sie hier zeigst, benötigen i.d.R. keine großartige Kontraststeigerung durch Schließen der Aperturblende. Bei mehr oder weniger farblosen Objekten sieht das anders aus.

Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.