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neue LED von Osram

Begonnen von Detlef Kramer, September 30, 2011, 09:56:16 VORMITTAG

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Detlef Kramer

Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Johannes Kropiunig

Hallo

Das klingt wirklich sehr viel versprechend, was mich aber als Besitzer einer normalen LED Beleuchtung (um 39€ mit Bodenplatte und Netzteil)  interessiert ist, wie sieht es bei dieser oder den jetzigen Hochleistung LED´s mit der Gefahr für das Auge aus?
Die gefährlichen Wellenlängen sind ja scheinbar bei dieser neuen LED nicht vorhanden, aber unschädlich wird es trotzdem nicht sein wenn aus versehen 124.000 Candela gebündelt auf die Hornhaut ,Pupille ,Linse und Netzhaut treffen.
Bei niedrigen Objektiven und Hellfeld ist schon meine unangenehm,ohne das einzelne Photonen aus meinem Hinterkopf wieder austreten. ;D
Ist Vorsicht bei der Arbeiten mit diesen Dingern das was einem vor dem Erblinden schützt oder ist man einfach nur kurz geblendet ?

LG
Johannes





Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

Werner Jülich

Es ist viel mehr als eine kurze Blendung und weil das so ist, werden die Mikroskophersteller auch darauf achten, dass nicht zuviel Leistung unvermutet freigegeben wird. Gutes Beispiel sind die neuen Kaltlichtquellen 6000 und 9000 von Zeiss.
Andererseits kann man diese Leistung auch intelligent einsetzen, weil genug Leistung zum Filtern oder zum Blitzen zur Verfügung steht.
Werner Jülich

Stefan_O

Eine Frage: wo seht ihr die grosse Leistung? Eine 100W Halogen (meine Osram HLX64625) hat einen Lichtstrom vom 3600 lm, die LED 4075 lm. So gravierend gross, da man befürchten muss blind zu werden, ist das sicher nicht. Oder sehe ich da etwas falsch?

Gruss,
Stefan

Werner Jülich

#4
Die leistungsfähigen LED stehen am Anfang der Entwicklung, die Hersteller starten einen Wettlauf und man darf gespannt sein, was in 4-5 Jahren an Leistung zur Verfügung steht.
Wenn Sie die vorgestellte LED mit einer klassischen Halogenleuchte vergleichen, dann besticht der kleine Abstrahlwinkel, der es noch einmal leichter macht, das Licht auch auf das Präparat zu bringen. Wenn man das berücksichtigt, dann ist diese LED-Klasse um einiges intensiver als eine 100W HAL, deren Licht ich aber auch nicht unvorbereitet ins Auge bekommen möchte.

Werner Jülich

Johannes Kropiunig

Hallo

Wenn ich das Richtig verstanden habe ist selbst eine schwächere Halogenlampe wegen ihrem hohen Infrarotanteil mit Vorsicht zu genießen (Grauer Star).
http://www.arbeitsinspektion.gv.at/AI/Arbeitsstaetten/optische+Strahlung/default.htm?pv=1&PV=1


LG
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

Klaus Wagner

Hallo Detlef,

wir stehen erst am Anfang einer ganz großartigen Entwicklung. Ich beginne im Haus nach und nach auf LED umzustellen. Das ursprüngliche Manko "LED leuchtet sehr hell aber beleuchtet nicht viel" ist ausgeräumt.

Allerdings stufe ich diese LED im Durchlichtmikroskop als recht gefährlich ein. Grob geschätzt entsprechen diese 60W der LED so 500 bis 800W eines herkömmlichen "Glüh"-Strahlers. Ich befürchte, Du kannst da genau zweimal reinschauen  :'( :'( Wenn ich bedenke, wie heftig ich bereits andere Verkehrsteilnehmer mit meiner Primitivfahrradfunzel blenden könnte...

Nun könnte man argumentieren, daß die LED für den Mikroskopeinsatz immer gedimmt wird. Aber Vorsicht! Bei einem Defekt des Halbleiters, der der LED vorgeschaltet ist, hat dieser (der Halbleiter, also Triak oder Thyristor) immer einen Kurzschluß. D.h. die LED strahlt dann urplötzlich in Deine Augen. Hier muß unbedingt ein weiterer Schutz eingebaut werden.

Viele Grüße und schönes Wochenende.
Klaus

peter-h

Liebe LED Freunde,

zuerst jammern wir, dass die LEDs zu schwach sind und für Dunkelfeld- Phako- oder DIC-Einsatz nicht ausreichen und jetzt kommen die Bedenkenträger und warnen vor zu hellen LEDs.  ???
Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass ein Anfänger an ein Standard Junior mit niedriger Vergrößerung diese LED ohne Dimmeinrichtung anbringen will und dann noch beherzt ins Okular schaut.

Da sehe ich weit schlimmere Gefahren durch UV-LEDs, welche die Tücke haben, dass wir die intensive Strahlung nicht wahrnehmen ! Und somit funktioniert der Liedschlussreflex nicht, welcher aber im visuellen Bereich nach ca. 200ms anspricht.

Sollte die neue Power-LED einmal verfügbar und geeignet sein, dann könnte der Traum vom LED Blitz doch noch wahr werden.

Einer der die Entwicklung sehr positiv sieht
Peter

wilfried48

Hallo,

also für die Mikroskopie kann ich in der LED keinen entscheidenden Fortschritt erkennen.
4075 lm bei 60 W sind 68lm/W.

Die Cree XMLT6 hat 910 lm bei 12 W das sind 75lmW.

Wo ist also der Fortschritt im Wirkungsgrad ?

Näheres kann man allerdings erst sagen, wenn man die LED Fläche kennt und die ist vermutlich wegen des schlechteren Wirkungsgrads pro abgestrahltes Lumen sogar grösser, wenn man mal gleiches Wärmemanagement vorraussetzt. Das heisst die Leuchtdichte, und nur darauf kommt es bei der Mikroskopie an, wäre sogar kleiner.

viele Grüsse
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Detlef Kramer

Hallo,

es hat offenbar keiner mein Augenzwinkern bemerkt - blöd, wenn man vergisst ein entsprechendes Emotikon zu setzen. Ich meine ernsthaft, dass die neueren Cree-Modelle für die gängigen Methoden genug Reserven bieten. Auf der anderen Seite ist es natürlich schon interessant, dass es Osram offenbar gelungen ist, eine weitere Hürde zu nehmen, indem sie eine neue Technologie der Stromzuführung realisieren konnten - genau habe ich das aus der zitierten Beschreibung nicht verstanden. Jedenfalls, die Entwicklung geht weiter und wird spannend bleiben. Mir reichen erst einmal meine Crees XM.

Herzliche Grüße und schönes Wochenende,
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Peter V.

Hallo!


Diese Satz von Klaus Wagner hat mich, jemanden, der sich durchaus um sein Augenlicht sorgt, aufmerksam werden lassen.

ZitatNun könnte man argumentieren, daß die LED für den Mikroskopeinsatz immer gedimmt wird. Aber Vorsicht! Bei einem Defekt des Halbleiters, der der LED vorgeschaltet ist, hat dieser (der Halbleiter, also Triak oder Thyristor) immer einen Kurzschluß. D.h. die LED strahlt dann urplötzlich in Deine Augen. Hier muß unbedingt ein weiterer Schutz eingebaut werden.

Da habe ich noch nie drüber nachgedacht! Wie ist das denn bei den Schaltungen der Mikroskophersteller - sind die entsprechend "abgesichert", ist dort ein "weiteer Schutz" vorhanden?

@Klaus Wagner: Wie soll denn der "weitere Schutz" aussehen?

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Wagner

#11
Hallo Peter,
Zitat von: Peter V. in September 30, 2011, 21:38:05 NACHMITTAGS
@Klaus Wagner: Wie soll denn der "weitere Schutz" aussehen?

1. Jede Schaltung mit Dimmer ist mit einer Sicherung versehen. Beispiele sind die Dimmer im Haus, aber auch Deine Beleuchtung am Mikroskop ist so abgesichert.

2. Du greifst die Spannung an der LED ab. Bei maximal aufgedrehter Helligkeit liegen beide fast vollständigen Halbwellen an. Je nach Dimm-Schaltung können das nur positive oder positive und negative Halbwellen sein. Ggf. mußt Du also gleichrichten, das geht mit einer Diode.

3. Die Spannung gibst Du auf einen Spannungsteiler (2 Widerstände) so daß Du so ca 5V erhältst. Diese Spannung glättest Du mit einem Kondensator. Mal angenommen, das sind nun sauber geglättete 5V. Dann schließt Du die Thyristor- oder Triakschaltung ausgangsseitig kuz und simulierst damit den Ausfall. Mal angenommen Du mißt dann 6V.

4. Nun baust Du mit einem Operationsverstärker einen Komparator auf. Der bekommt als Referenzspannung 6V und am zweiten Eingang die Spannung vom Spannungsteiler, also im "Gutfall" die maximal 5V. Wenn die "Gutspannung" zu ca 6V wird, muß am Ausgang des OPs die Spannung von 0V auf seine Betriebsspannung (z.B. 12V) springen.

5. Diese Spannung gibt Du auf ein Relais, welches dann ein Kontaktpaar schließt. Mit diesem Kontakt machst Du einen satten Kurzschluß, der die Sicherung (siehe Pkt 1) zum Auslösen bringt. Damit ist dann alles "tot". Das Relais muß nicht besonders viel Strom vertragen. Denn

6. Die Schaltung ist für den Extremfall gedacht, daß der Thyristor oder Triak defekt ist. Im Reparaturfall wird dann der Thyristor, das Relais und die Sicherung getauscht.

Also das ist ein grobes Konzept, wie ich es mir vorstellen könnte. Eventuell haben andere Fachleute noch andere Ideen, das Prinzip wird aber immer ähnlich sein.

Allerdings ist es mir natürlich nicht möglich jetzt einen Stromlauf und eine Stückliste mit den Bauteilwerten abzugeben. Dazu sind Messungen und Versuche an der kompletten Schaltung mit dem Originaldimmer notwendig.

Viele Grüße
Klaus


peter-h

@ Klaus,
und Du bist Dir sicher, dass alle Hersteller das so machen  ???
Jede einzelne Schaltung muß für sich betrachtet werden und dann eine Analyse des 1. und 2. Fehlerfalls durchgespielt werden.
Viele Schaltungen arbeiten aber in ganz unterschiedlicher Weise !
Z.B. ein Steckernetzteil mit Schaltregler und eine nachfolgende Dimmerschaltung in analoger Technik. Da sitzen wir sicher einige Tage zusammen und analysieren und simulieren die Schaltung im Fehlerfall.

Ich wäre also mit einem Schnellschuß etwas vorsichtig.

Zudem muß der Dimmerfehler genau in dem Moment auftreten in dem ich ins Okular blicke ! Zufälle über Zufälle.
Würden Halbleiter so störanfällig sein, dann könnten wir alle 100 Meter auf der Autobahn ein stehendes Auto bewundern  :o

Ich möchte ganz sicher keine allgemeine Verharmlosung ausrufen, aber gehäufte Fälle einer Augenschädigung habe ich bisher nur bei Sonnenfinsternissen erlebt, wenn überkluge Menschen alle Ratschläge in den Wind geschrieben haben.
http://www.augeninfo.de/presse/9905sofi.htm

Bitte nicht wieder ins Halogenzeitalter verfallen  ;D wir schreiben das Jahr 2011 !
Peter

Stefan_O

Hm, ich weiss nicht recht, wo der Thyristor überhaupt herkommen soll. In meinen beiden (Schalt)Netzteilen ist keiner, ebenso kein Triac (ein Diac ist drin, aber aus anderen Gründen). Das ist die Technik zum Dimmen von Glühbirnen. Eine geregelte Konstantstromquelle für eine LED sieht anders aus. Bei keinem von meinen beiden Netzteilen sind Blitze o.ä. zu befürchten, wenn ein Halbleiter sich verabschiedet. Ich halte das fast für Panik-Mache, unnötigerweise. Man kann ja auch einfach eine Zener-Diode parallel zur LED schalten, die sorgt auch ohne Komparator für einen Kurzschluss.

Die ganz vorsichtigen können dann halt nur per Videokamera mikroskopieren, aber bitte auf einen strahlungsarmen Monitor achten, und ab und zu mal nach draussen sehen, damit die Augen sich entspannen. Oder mit einem der modernen Schweisser-Schilde dazwischen, die schalten beim ersten Blitz auf Dunkel... :D

Es lebe die Xenon-Kurzbogenlampe!  ;)

Gruss,
Stefan

hebi19

Hallo Stefan

Sorry - aber Dein heutiger Beitrag ist, gelinde gesagt, "etwas unqualifiziert".

Wenn Du den Titel des Fadens ansiehst stellst Du fest, es geht um eine "neue Generation von LEDs" mit bisher in dieser Technologie nicht erreichter Leistung. Damit kann unter bestimmten optischen Gegebenheiten durchaus eine Schädigung des Auges erreicht werden. Mit "deinen beiden Netzteilen" (und den nachgeschalteten Leuchtelementen) wäre so ein Aufbau natürlich nicht vergleichbar.

Wenn hier mal jemand, vielleicht tatsächlich in einem fürhen Stadium der Entwicklung, den Finger hebt und vor allem bei "einfachen Bastellösungen" zur Vorsicht mahnt sollte man das nicht unt Panikmache lächerlich machen. Rein sachlich ist das nämlich absolut richtig (wenn die vorgeschlagene Lösung mit Komparator auch selbst eine recht hohe Fehlerwahrscheinlichkeit einzubringen scheint).

Martin (Dipl. Ing. Elektrotechnik - heut mal als Ergänzung)


Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname