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Öl

Begonnen von Bachianer, November 05, 2011, 01:16:07 VORMITTAG

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detlef.q

#15
Hallo zusammen,

ich habe mal bei Leica Microsystems in Wetzlar nachgefragt, welches Öl sie für die alten Leitz-Objektive empfehlen und wo ich es beziehen kann.
Mir wurde dann das Immersionsöl Type N aus ihrem Haus empfohlen, welches ich auch bei Ihnen bestellen könnte.
20 ml sollten so um die 20 - 25 Euro kosten.
Ich habe anschließend das Öl bei Leica Microsystems bestellt und bekam umgehend eine kostenfreie Lieferung von dem gewünschten Immersionsöl.

Viele Grüße
Detlef

Bachianer

#16
Danke Alle, ;)

also, zusammenfassend läßt sich dann wohl sagen das die meisten Immersionsöle brauchbar sind!
Zur Reinigung reicht dann wohl einfach trocken abtupfen!

Da ich das 100er Objektiv wohl eher selten benutze werde ich es wohl mal mit dem Zeiss-Öl probieren, für weitere Vorschläge bin ich aber immer dankbar. :)

Andreas

Edit: Da kam ja jetzte noch ein schneller Beitrag von Detlef, auch interessant!

Michael W.

Hallo zusammen,

wo wir schon gerade bei Immersionsöl sind, ist mir noch eine Frage eingefallen. Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem fluoreszenzfreien Immersionsöl von AppliChem?
https://www.applichem.com/shop/produktdetail/as/immersionsoel-fuer-die-mikroskopie-fluoreszenzfrei/

Klar, mit dem Zeiss Immersol 518 F wäre man auf der sicheren Seite. Aber es ist auch leider 6x so teuer wie das von AppliChem.

Viele Grüße
Michael
Am liebsten per "Du"

Aquarius

#18
Guten Morgen,

Wenn es Recht ist, hole ich mal diese Thread-Leiche aus dem Grab zurück.  ;)

Mir geht's um den Brechungsindex, es gibt manche Immersionsöle mit 1,518 und manche mit 1,482. Hier wurde ja ausschließlich 1,518 empfohlen. Würde es was ausmachen, das "unübliche" mit 1,482 zu nehmen? Das ist deutlich günstiger (11,45 € pro 25 ml inkl. Versand) und der Hersteller Euromex ist ja auch bekannt. Die letzte Fragestellung (das AppliChem-Öl hat den gleichen Brechungsindex) wurde ja leider nicht beantwortet.
Viele Grüße,
Arndt.

Leitz Dialux 170 mm (Hammerschlag) mit Achr. 4/10/25/40/100 + 3 x Periplan GF10 (Trino). Leitz Kardioid-Kondensor 0.8 und Systemkondensor 600. Hertel & Reuss Stereomikroskop. Leitz Wetzlar Gefriermikrotom.
NVW Wuppertal, Sektion Mikroskopie: https://tinyurl.com/y5xzl9g4

momotaro

#19
Hallo Arndt,

der Preis vom Immersionsöl spielt doch überhaupt keine Rolle, gegenüber dem Preis des Objektivs ist er zu vernachlässigen. Zeiss gibt zu Immersionsojektiven immer  eine Flasche Immersionsöl und Deckgläser dazu. Ich habe gerade nachgesehen, bei mir stehen drei Glasflaschen und zwei Plastiköler Immersol 518 F à 20 ml herum. Ich glaube nicht, dass ich die noch zu meinen Lebzeiten verbrauchen kann.

Der Brechungsindex von Immersol 518 F ist 1,518 bei 23° C nach ISO 8036. Ist eh alles genormt, man braucht da nicht viel zu überlegen. Ich glaube auch nicht, außer für Puristen, dass es in der Praxis einen Unterschied macht,  das "unübliche" mit 1,482 zu nehmen. Die Objektive von Zeiss sind halt für n= 1,518 brechnet.

LG Helmut   
,,Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig." — Johann Wolfgang von Goethe Wilhelm Meister's Lehrjahre (1786–1830)

Aquarius

Zitat von: momotaro in Dezember 02, 2018, 13:39:15 NACHMITTAGS
Die Objektive von Zeiss sind halt für n= 1,518 brechnet.
Die von Leitz auch?
Viele Grüße,
Arndt.

Leitz Dialux 170 mm (Hammerschlag) mit Achr. 4/10/25/40/100 + 3 x Periplan GF10 (Trino). Leitz Kardioid-Kondensor 0.8 und Systemkondensor 600. Hertel & Reuss Stereomikroskop. Leitz Wetzlar Gefriermikrotom.
NVW Wuppertal, Sektion Mikroskopie: https://tinyurl.com/y5xzl9g4

momotaro

#21
Hallo Arndt,

ich besitze zwar kein Leitz Mikroskop, nehme aber an, dass ein Öl mit 1,518 geeignet ist. Bei einem Brechungsindex von 1,518 ist die maximale numerische Apertur 1,4 bei einem Brechungsindex von 1,482 ist die nutzbare Apertur geringer. Bei Benützung eines nichtimmergierten Kondensors ist die Apertur auf 0,9 beschränkt. Wahrscheinlich geht auch destilliertes Wasser, das mußt Du einfach ausprobieren, Physik ist eine empierische Wissenschaft, anything goes. Ich nehme an dein 100er Achromat hat NA 1,2 oder 1,25. Ein ungünstiges Immersionsöl führt zu sphärischen und chromatischen Aberrationen. Neben dem Brechungsindex muß auch die spezifische Dispersion des Immersionsöls stimmen, bei Zeiss 45. Achromaten sind aber auch keine hochkorrigierten Objektive.

Nikon und Euromex Immersionsöle bei bioform:
https://www.bioform.de/shop.php?action=tree&wg=2&pid=1757&treeid=1712


LG Helmut

,,Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig." — Johann Wolfgang von Goethe Wilhelm Meister's Lehrjahre (1786–1830)

Alfons Renz

Zum Thema 'Immersionsöle' gab es schon mal eine Diskussion:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=7704.msg52991#msg52991

Facit: Es ist gewiss falsch, hier sparen zu wollen! Immer das Öl des Herstellers (der passenden Zeit) verwenden. Dann braucht man auch gar nicht lange zu putzen. Nur so viel, um zu verhindern, dass das Öl vom Objektiv heruntertropft. Um ehrlich zu sein: Ich wische meist garnichts ab, wenn ich dasselbe Objektiv am selben Mikroskop wieder verwenden will.

Vor allem darf kein Öl auf die Frontlinse des 40x Objektivs gelangen, was beim unüberlegten Zurückschalten auf die 40fach Vergrößerung leider immer wieder passiert, vor allem bei Mikroskopier-Kursen. Aus der vertief gefassten und konkaven Frontlinse lässt sich das Öl kaum mehr schlierenfrei entfernen, nur noch mit Waschbenzin 'herauswaschen'. Und wenn die Frontlinse nicht ölfest gefasst ist, dringt das Öl (oder Benzin) ein und das Objektiv ist unbrauchbar. Passiert sehr häufig beim Primostar!

Viel Erfolg!

Alfons

beamish

Hallo Alfons,

als Pilzler muß man eigentlich dauernd in die Immersion. Daher ist es lohnend, auch die kleineren Vergrößerungen (40, 63) in der Öl-Version zu haben, damit einem das nicht passiert. Es ist von großem Vorteil, ohne Zeitverlust vom 100er zum 40er zurückschalten zu können, um eine andere Stelle im Präparat aufzusuchen. Dazu brauchts gar nicht die teuren Planapos in der Ölversion. Zeiss hat z.B. in der schwarzen Serie auch das 40er als Immersionsobjektiv rausgebracht.

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Aquarius

Zitat von: Alfons Renz in Dezember 02, 2018, 15:39:18 NACHMITTAGS
Immer das Öl des Herstellers (der passenden Zeit) verwenden.
Deswegen fragte ich, welchen Brechungindex Leitz damals verwendet hat. Kann ja sein, dass das jemand hier weiß. Leitz gibt's ja nicht mehr, insofern würde ich dann auf anderes Öl mit dem passenden Brechungsindex zurückgreifen.
Viele Grüße,
Arndt.

Leitz Dialux 170 mm (Hammerschlag) mit Achr. 4/10/25/40/100 + 3 x Periplan GF10 (Trino). Leitz Kardioid-Kondensor 0.8 und Systemkondensor 600. Hertel & Reuss Stereomikroskop. Leitz Wetzlar Gefriermikrotom.
NVW Wuppertal, Sektion Mikroskopie: https://tinyurl.com/y5xzl9g4

JB

Zitat von: Aquarius in Dezember 02, 2018, 13:03:51 NACHMITTAGS
Mir geht's um den Brechungsindex, es gibt manche Immersionsöle mit 1,518 und manche mit 1,482. Hier wurde ja ausschließlich 1,518 empfohlen. Würde es was ausmachen, das "unübliche" mit 1,482 zu nehmen?

Hallo Arndt,

"DIN/ISO specify that the refractive index of general purpose immersion oil at the e line at 23 C shall be 1.5180 +/- 0.0004 (DIN), +/- .0005 (ISO)."
"Most manufacturers of microscopes use oil standardized for 23°C (74°F) as specified by DIN/ISO. Some oils are made for use at 18°C, 20°C, and 37°C for special applications."
Quelle: https://biochimie.umontreal.ca/wp-content/uploads/sites/37/2012/08/Immersion_Oil_and_the_Microscope.pdf

Warum einige wenige Immersionsoele mit 1,482 verkauft werden ist mir ein Rätsel, aber es ist nicht der Brechungsindex fuer die die Objektive (einschliesslich Leitz und Zeiss) gebaut wurden.

Alle modernen Immersionsoele mit 1,515-1,518 von Zeiss, Leica, Olympus, Nikon, Sigma, Fluka, Roth, Merck, Cargille und aehnlichen, namhaften Herstellern und Vertreibern sind geeignet und greifen auch die aelteren Optiken nicht an.

Nicht empfehlenswert sind "antike" Immersionsoele aus den 60ern und 70ern, die grosse Mengen PCBs enthalten. https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/385306

Ich verstehe Ihre Frustration bei der Suche; ueberall wird das komische Oel von Euromex verkauft. Die Oele von Sigma/Merck kosten nur 20-30 Euro pro 100 ml. Vielleicht koennen Sie sich mit jemandem zusammentun?! https://www.medplus24.de/index.php?cl=details&cnid=2191&anid=8884&listtype=list&&sid=9f09055efc5a06f4f916e91c382ae505

Beste Gruesse,

Jon

JB

Zitat von: Aquarius in Dezember 02, 2018, 16:57:22 NACHMITTAGS
Deswegen fragte ich, welchen Brechungindex Leitz damals verwendet hat. Kann ja sein, dass das jemand hier weiß. Leitz gibt's ja nicht mehr, insofern würde ich dann auf anderes Öl mit dem passenden Brechungsindex zurückgreifen.

Hallo,

Leitz verwendete ne = 1.518  Das entspricht den DIN/ISO Immersionsoelen.

Hier habe ich eine Referenz gefunden (Seite 10): www.science-info.net/docs/leitz/LeitzImageForming-IlluinatingSystems.pdf

Viel Erfolg,

Jon


Aquarius

Vielen Dank Allen, die geholfen haben! Ich verneige mich!
Viele Grüße,
Arndt.

Leitz Dialux 170 mm (Hammerschlag) mit Achr. 4/10/25/40/100 + 3 x Periplan GF10 (Trino). Leitz Kardioid-Kondensor 0.8 und Systemkondensor 600. Hertel & Reuss Stereomikroskop. Leitz Wetzlar Gefriermikrotom.
NVW Wuppertal, Sektion Mikroskopie: https://tinyurl.com/y5xzl9g4

Bernd

Hallo Andreas,

beim Kauf von Immersionsöl spielt auch die Viskosität eine wichtige Rolle. Das klassische Zeiss-Öl z.B. ist für Dauerpräparate gut geeignet. Als Tümpler wirst du damit aber nicht glücklich, weil das Deckglas an der Frontlinse klebt und jede Drehung an der Mikromteterschraube zu einem Heben oder Senken des Deckglases führt. Da brauchst du dann ein Öl mit einer möglichst niedrigen Viskosität. Glücklicherweise gibt es die synthetischen Immersionsöle mit verschiedenen Viskositäten bei gleichem Brechungsindex.

Viele Grüße
Bernd

momotaro

Hallo Bernd,

ja das ist ein Problem, aber woher nehmen und nicht stehlen. Hast Du eine Bezugsquelle, möglichst in der EU und für Privatkunden.

LG Helmut
,,Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig." — Johann Wolfgang von Goethe Wilhelm Meister's Lehrjahre (1786–1830)