Liebe Freunde,
soeben erhielt ich von einem intimen Kenner der Zeiss-Historie den Hinweis, dass an vielen Stellen des ehemaligen Ostblocks, an denen Devisen vorhanden waren, Mikroskope von Zeiss/Oberkochen standen und dass insofern auch davon auszugehen ist, dass auch diese Replik für den Export nach Osten bestimmt war.
Ich erlaube mir, den weiteren Kommentar wörtlich widerzugeben:
"Die ungleichen Brüder hier und in Jena waren erbitterte Konkurrenten auf den Weltmärkten. Zeiss Jena hatte im gesamten Ostblock, in China, in England und manchen Entwicklungsländern durchgesetzt, daß der Name Carl Zeiss nur auf Produkten aus Jena stehen durfte. Das Abkommen mit den Oberkochenern sah vor, daß diese ihre Produkte in jene Länder mit dem Markennamen Opton vertreiben mußten. In den übigen Ländern konnte die Carl-Zeiss-Stiftung den Markennamen Carl Zeiss verwenden.
Das Abkommen zwischen beiden Seiten 1971 sah außerdem vor, daß in den "Westländern" etc. die Produkte aus Jena nicht den Namen Carl Zeiss tragen durften. In der BRD liefen sie deshalb unter der Marke Jenoptik oder "aus Jena".
Das alles galt bis in die 'Wende'-Zeit, deshalb wurden Opton-Produkte auch bis dahin in den Ostblock geliefert."
Vielen Dank für diesen Hinweis und herzliche Grüße,
Florian Stellmacher