Fragen zu Zeiss Winkel Standard GF

Begonnen von Bob, Mai 02, 2012, 22:30:22 NACHMITTAGS

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Bob

Hallo Bernd,

man kann eine LED ja über den Strom oder per Pulsweitenmodulation ändern. Bei Pulsweitenmodulation sollte die Farbe sich kaum ändern, dafür könnte eine Digitalkamera Probleme bekommen. Die Konstantstromquellen arbeiten selber teilweise auch mit Pulsweitenmodulation, wodurch wieder eine Kollision mit dem Dimmer zustandekommen könnte. Vielleicht sehe ich das auch zu kompliziert. Wie machst Du das?

Gruß,

Bob


Detlef Kramer

Hallo Bob,

die LED wird immer über den Strom geregelt, ob mit geglättetem Gleichstrom oder PWM, das macht keinen Unterschied. Ich habe beides in der Praxis erprobt - kein Unterschied! PWM hat halt den Vorteil, dass man keine Wärme produzieren muss. Wenn Du einen modernen PWM-Dimmer nimmst, der im MHz-Bereich wirkt (Stand der Technik), gibt es keine Probleme mit der Digi-Cam.

Detlef
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Bob

Hallo Detlef,

ich hätte vermutet, dass LEDs über PWM teilweise auch so gedimmt werden, dass man sie mit vollem Strom, aber mit zeitlichen Unterbrechungen betreibt, die das träge Auge nicht mehr wahrnimmt. Erst ein Kondensator dahinter würde dann zu einem konstanten, reduzierten Strom führen.
Ich habe mal mit jemandem gesprochen, der Lichtkacheln für Fernsehstudios und Ringleuchten für Fernsehkameras baut, z.B. für den NDR. Der sprach davon, dass es nicht ganz trivial sei, Farbtreue und kontinierlichen Lichtstom zu gewährleisten. Beleuchtung fürs Fernsehen ist aber wohl auch eine extrem kritische Anwendung.

Ich mache nochmal einen neuen thread auf zum Thema LED-Beleuchtung.

Gruß

Bob

koestlfr

Hallo Detlef, Bernd & Bob!

Hochleistungs-LED´s sollten immer mit PWM betrieben werden, wegen Farbtemperatur und Lebensdauer!

Die Farbtemperatur ist bei der Anwendung im Mikroskop nicht so kritisch, weil man ohnehin einen Weissabgleich machen sollte. Wir fotografieren doch ohnehin alle im RAW-Format! :-))

Liebe Grüße

Franz
Liebe Grüße
Franz

Detlef Kramer

Hallo Franz,
ZitatHochleistungs-LED´s sollten immer mit PWM betrieben werden, wegen Farbtemperatur und Lebensdauer!
Kannst Du mir das bitte erklären? Das ist absolut nicht provozierend gemein, sondern ich möchte es einfach gerne verstehen. Bevor ich die PWM-Komponenten (s. anderer Beitrag) kennen lernte, habe ich mit einer Schaltung mit einem OP und einem Darlington gearbeitet. Das geht ebenfalls sehr gut; es entsteht halt jede Menge Abwärme. Aber, warum das Lebensdauer und Spektrum beeinflussen soll, verstehe ich noch nicht. Ich bin neugierig (ganz ehrlich)!

Herzliche Grüße
Detlef
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Bob

Hallo Franz, Hallo Detlef,

so weit ich weiß stecken in weißen LEDs 3 LEDs unterschiedlicher Farbe. Diese haben leicht unterschiedliche Verhältnisse bezüglich Lichtabgabe/Stromstärke. Es gibt wohl eine Tendenz, dass die Lichtfarbe bei mehr Stom eher in Richtung blau geht. Ob das immer so ist - keine Ahnung.
Das LEDs eher kaputtgehen, wenn man sie über den Strom dimmt, halte ich eher für ein Gerücht.

Gruß

Bob

Bastian

ZitatHochleistungs-LED´s sollten immer mit PWM betrieben werden, wegen Farbtemperatur und Lebensdauer!
Das würde mich auch interessieren und zwar im Detail, so daß man als Leser auch die Möglichkeit derartige Aussagen verstehen und objektiv beurteilen zu können. Was genau meinst Du denn mit PWM Betrieb? Das Treiben oder das Dimmen der LED? Oder beides?
Dass sich die Fabrtemperatur ändert wenn man die Stromstärke ändert kann man im Datenblatt einer LED nachlesen, wenn man denn weiß welche LED man da vor sich hat  ;)

Aber Lebensdauer?
Da spielt doch mit Sicherheit das Wärmemanagement eine wesentlichgrößere Rolle, welche dann ganz nebenbei bemerkt auch einen Einfluss auf die Farbtemperatur nimmt.

Herzliche Grüße,
Bastian

Detlef Kramer

Hallo Bob,

solche RGB-LEDs gibt es, sind aber für die Mikroskopie völlig ungeeignet. Die üblichen weißen LEDs, von denen hier immer die Sprache ist, sind Ein-Chip-LEDs, die aus einer blauen LED und einem Fluoreszenz-Farbstoff auf dem Chip bestehen, übrigens ursprünglich eine Erfindung der Fraunhofer-Gesellschaft - darf man ja mal anmerken.

Der Fluoreszenz-Farbstoff leuchtet im Gelben und Roten und in der Summe gibt dies den Eindruck weißen Lichts. Das Spektrum ist bisher leider nicht wirklich kontinuierlich, es besteht eine Lücke im Grünen; das soll sich, so sagen die Auguren, aber in Kürze ändern.

Herzliche Grüße
Detlef
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Nomarski

Lieber Detlef,

ZitatDer Fluoreszenz-Farbstoff leuchtet im Gelben und Roten und in der Summe gibt dies den Eindruck weißen Lichts. Das Spektrum ist bisher leider nicht wirklich kontinuierlich, es besteht eine Lücke im Grünen; das soll sich, so sagen die Auguren, aber in Kürze ändern.

Wenn dem so wäre, hättes dieses Bild nicht entstehen können:


Fluoreszenz bei Grünanregung mit einer weißen LED.

Auch das soll nun nicht provozierend gemein sein.

Viele Grüße
Bernd

smashIt

Zitat von: Detlef Kramer in Mai 06, 2012, 18:42:53 NACHMITTAGS
Das Spektrum ist bisher leider nicht wirklich kontinuierlich, es besteht eine Lücke im Grünen; das soll sich, so sagen die Auguren, aber in Kürze ändern.

auf seite 4 gibts ein schönes diagramm:
http://www.olympusamerica.com/files/seg_bio/BX43BX46BX53%20brochure.pdf

hoffentlich stimmt es auch und stammt nicht nur aus einer werbe-abteilung ;D
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

Bastian

Bernd,

sieh doch nicht immer alles schwarz weiss  ;)
Detlef meint dass es im grünen (480 - 560 nm) Teil des Spektrum geringere relative Strahlungsleistung gibt als im roten oder blauen Teil des Spektrums.
Bastian





Detlef Kramer

Lieber Bernd,

ich nehme Dir nicht ab, dass Du das mit der Grünlücke nicht kennst (Bastian hat es ja gerade deutlich illustriert), dazu kenne ich Dich zu gut. Die herrliche Fluoreszenz kommt garantiert von dem Blauanteil. Immer verstehe ich Deinen Humor nicht immer, aber ich bin lernfählg.

Herzliche Grüße
Detlef
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Nomarski

Lieber Detlef,

Bastians Diagramm zeigt zwar eine Lücke, aber eben nicht bei Grün, sondern bei etwa 475nm, das dürfte irgendein Blau sein. Es ist aber ein deutliches Maximum bei 550nm zu erkennen. Das ist im Grün-Bereich. Ich habe mit einem schmalbandigen Interferenzfilter, dessen Maximum etwa bei 510nm liegt diesen Teil abgefiltert und hinter dem Objektiv einen 580nm-Kantenfilter verwendet. Der Blauanteil kann da also niemals durchgekommen sein. Die Gegenprobe kann man mit einer reinen Blau-LED machen, dann wäre dieses Bild nämlich komplett schwarz.

Viele Grüße
Bernd

TPL

Hallo zusammen,
das ist gerade ein Streit um des Kaisers Bart: die Lage (in Nanometer) des Intensitätsminimums von "weißen" LED hängt von verschiedenen Parametern (insbes. Zusammensetzung und "Dicke" der fluoreszierenden Schicht auf dem Emitter) ab. Das ist also bauartbedingt und variiert deshalb in einem Bereich, der von grünblau bis grün reicht. Entscheidend ist, dass die vermeintlich leistungsfähigsten "weißen" LED derzeit noch alle (!) von diesem Problem geplagt werden. Sie sind deshalb für einige spezielle Anwendungen nur mit Einschränkungen geeignet.

Man kann mit allen möglichen Lichtquellen ganz prima eine Fluroeszenz anregen und diese sichtbar machen. Dazu ist es keineswegs erforderlich, dass die anregende Wellenlänge besonders stark im primären Spektrum vorhanden ist, sondern "nur" (schon klar, dass das technisch nicht leicht/billig ist), dass die übrigen Spektralbereiche effizient ausgefiltert werden können.

Fluoreszierende Grüße
Thomas

Detlef Kramer

Lieber Bernd,

ich muss Dir Abbitte leisten! Du hast natürlich recht, dass das Minimum eher im Blau-Bereich liegt und die LED im Grünen recht ordentlich strahlt. Der Begriff "Grün-Lücke" wurde hier irgendwann geprägt und ich habe das etwas unkritisch übernommen. Jetzt verstehe ich auch, warum bei meinen Präparaten die Farben eigentlich recht ordentlich dargestellt werden :D.

Herzliche Grüße
Detlef
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