Die sind aber echt klein die Sporen

Begonnen von Dypsis, August 14, 2012, 13:06:54 NACHMITTAGS

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Ralf

Zitat von: Bernhard Kaiser in August 15, 2012, 13:49:10 NACHMITTAGS
Heureka,

die Methode klappt.
Ich habe soeben vollkommen trockenen Asplenium trichomanis = Brauner Streifenfarn eingebracht. In einem Tropfen Wasser mit einem Skalpell einige Fruchthäufchen abgestreift Deckglas aufgelegt und mikroskopiert.
Objektiv: 100x 1,30 oil; Okular: 10x/20 L (Olympus).



Lieber Bernhard,

hast mich überzeugt, probiere ich demnächst auch mal.


Eckhard F. H.

ZitatAlso in Luft in einem Glasröhrchen oder auf Zigarettenpapier adhesiert, aber auch in Luft?
Hallo Ralf,
so ist es! Was mich gelegentlich verunsichert ist verschiedene Farbe des Sporenstaubes: Habe ich etwa die Art nicht richtig bestimmt oder spielen andere Faktoren eine Rolle?
Gruß - EFH

Dypsis

Hallo,

also soweit ich das sehe, kommt die Farbe des Sporenstaubs von den entleerten Sporangien. Im vermeintlichen Sporenstaub sind unzählige Fragmente der Sporangienwände, das sind Ketten aus Anuluszellen (wenn das auf die schnelle so richtig ist). Die Sporen dazwischen sind für das bloße Auge optisch gar nicht relevant.
So ist das zumindest bei den gesammelten Sporen von Cyatheen und Dicksonien (Baumfarne).


Grüße
Thomas

Ich bevorzuge das forumsübliche Du!

Eckhard F. H.

Hallo Thomas,
Deine Info ist für mich, was für die Kuh ein neues Tor ist. ´Sporangien´und ´Anuluszellen´sind mir beim Mikroskopieren noch nie (bewußt) untergekommen. Sei es drum, bin immer noch lernfähig! Anbei ein Bild 2er Abwürfe von Lepióta áspera, dem ( ;D ) Spitzschuppigen Schirmling: Deutlicher Farbunterschied.
Gruß - EFH

Dypsis

Hallo Eckhard,

gerne würde ich Dir selbst gemachte Bilder zur Erläuterung einstellen. Es würde auch eine Zeichnung gehen, aber wenn ich jetzt endlich selbst ein Mikroskop habe, dann muss das schon damit sein!  ;). Auch nach Bildern zu googln wäre jetzt irgendwie unsportlich.
Die Sporangien kannst Du Dir wie eine Art Samenkapsel vorstellen. Darin sind die Sporen. Die Wand der Sporangien besteht meist aus nur einer Zellschicht, den Anuluszellen. Durch gezielte Austrocknung spannt sich die Hülle aus diesen Anmuluszellen und die Sporen werden herausgeschleudert wenn sie aufplatzt. Das ist eine ziemlich schlaue Konstruktioin von den Farnen. Die Reste der Sporangien sind dann praktisch der sichtbare Teil des vermeinltichen Sporenpulvers. Die eigenltichen Sporen sind viel viel kleiner als diese Fragmente der Sporangien. Unterm Mikroskop sehen diese Fragmente wie Dickdarmlängsschnitte aus (besserer Vergleich fällt mir gerade nicht ein), oder vielleicht doch, wie Stücke von Raupen. Aber wie gesagt, ich freue mich schon darauf dazu erläuternde Bilder zeigen zu können. Wenn die Bilder sicher auch grottenschlecht sein werden und mein Wissen um diese Geschichte auch noch nicht so sattelfest ist.
Könnte man alles nachlesen, habe ich auch schon, aber da ich alles immer wieder schnell vergesse, kann ich mich jetzt selbst auf Entdeckungsreise begeben, so als wäre ich einer der ersten der das findet.
Ist vielleich kindisch, mir macht es so aber am meisten Spaß!

Herzliche Grüße
Thomass
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Eckhard F. H.

ZitatDas ist eine ziemlich schlaue Konstruktioin von den Farnen.
Sorry, ich hatte Pilzsporen im Blick.
Zitat...aber da ich alles immer wieder schnell vergesse
Hallo Thomas,
auch auf mich senkt sich allmählich der Nebel des schnellen Vergessens.  :'(
Gute Nacht - EFH

Dypsis

#36
Zitat von: Eckhard F. H. Nowack in August 15, 2012, 22:13:11 NACHMITTAGS
ZitatDas ist eine ziemlich schlaue Konstruktioin von den Farnen.
Sorry, ich hatte Pilzsporen im Blick.
Zitat...aber da ich alles immer wieder schnell vergesse
Hallo Thomas,
auch auf mich senkt sich allmählich der Nebel des schnellen Vergessens.  :'(
Gute Nacht - EFH

Guten Morgen,

es hat uns wohl nicht nur der Nebel des schnellen Vergessens verschluckt sondern auch das Übel der selektiven Wahrnehmung heimgesucht. :D
Ich hab´ ja auch völlig überlesen, dass Du von Pilzsporen geschrieben hast. Ein Glück, dass Du erkannt hast, dass wir auf unterschiedlichen Baustellen unterwegs sind! Sonst hätten wir noch ganz für die Katz über vorhandene oder nicht vorhandene Sporangien geschrieben. Uff, das war knapp!

Herzliche Grüße
Thomas
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Bernhard Kaiser

Hallo Herr Büschlen,

ZitatEin Tropfen Wasser auf den Objektträger - Sporenprobe dazu geben -  Deckglas auflegen - mikroskopieren.

gerade lese ich Ihren Beitrag in dem Sie vor mir den Vorschlag machten in Wasser einzubetten.

Bitte um Entschuldigung. Ich wollte Sie nicht plagiieren.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kaiser

Dypsis

Hallo Herr Kaiser,

also sobald ich endlich meine ersten Objektträgergläser habe, werde ich das mit dem Wassertropfen versuchen.
Warum kann ich eigentlich nicht zuerst die Sporen trocken auf das Glas legen, das Deckglas drauf, Nagellack an die Ecken, Mutter drauf und erst dann wenn ich sie unters Mikroskop lege den ersten Tropfen Wasser? Wenn ich sie zuerst nass mache, habe ich doch das Wasser-Nagellackproblem? Oder habe ich da was falsch verstanden?

Grüße
Thomas Fackler
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A. Büschlen

geschätzter Herr Kaiser: das ist kein Problem!

Hallo Thomas

präparieren erfordert Übung!
Nehmen sie Sporen aus einer Probe die ihnen mengenmässig reichlich zur Verfügung steht. Erstellen sie damit einige Präparate mit beiden Vorgehensweisen: Einmal Sporenprobe zum Wassertropfen auf dem OT; Einmal Wassertropfen zur Sporenprobe auf dem OT.

Ein weiterer, entscheidender Punkt ist die "minimale Schichtdicke".  Sie entscheidet, ob feinste Strukturen der Sporenoberfläche optimal erkenntlich sind.
Eine minimale Schichtdicke ereicht man, in dem die Wassermenge unter dem DG so reduziert wird (absaugen am Rand das DG mit Fliesspapierstreifen oder verdunsten lassen), so dass das DG knapp auf dem Objekt aufliegt. Auch diese Vorgehensweise braucht viel Übung.

Nagellack können sie auftragen nach dem das Präparat ausgetrocknet ist und der DG Rand wirklich trocken ist.

Das Ziel ihrer Präparationsarbeit ist erreicht wenn die Sporen unter dem DG regelmässig und einschichtig verteilt sind.

Welche Grösse haben die Baumfarnsporen? Literatur?

Gruss Arnold Büschlen









Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Dypsis

Hallo Arnold,

ja, da steht mir noch einiges an Einarbeitung bevor. Aber von nix kommt nix.

Die Hülle des Sporangiums wird wohl so ca. 300µm Durchmesser haben. Die Sporen selbst sind nur ca. 50µm groß (wohl von Art zu Art differierend, wie sehr weiß ich nicht und kann es auch noch nicht abschätzen. Die Art die ich unterm Mikroskop hatte hat wohl noch viel kleinere Sporen, zumindest in Relation zu den Sporangienwänden)
Eine Schwierigkeit sehe ich darin, dass die Fragmente der Sporangiumwände nur schwer von den Sporen zu trennen sein werden. Die Wände der Sporangien zerbrechen und sind praktisch immer mit in den gesammelten Proben. Die Wände bestehen zwar nur aus einer einzigen Zellschicht, diese Anuluszellen sind aber ganz schöne Brummer im vergleich zu den Sporen. D.H. es wird schwer sein die Schichtdicke so dünn zu bekommen, wie es die Sporen eigentlich erlauben würden.

Das Problem wurde sicher schon lange gelöst, nur habe ich (noch) keinen Zugang zu Quellen die mir diese Methoden verraten. So werde ich wohl das Rad neu erfinden müssen. Ist aber ja auch ganz spannend. Ich werde getreulich berichten wie es mir ergeht und werde sicher froh um den einen oder anderen Tipp sein!!!!
Einen Vorteil habe ich, Proben habe ich so viel ich nur gerade will, wächst ja alles direkt vor meiner Haustüre (kann ja nicht jeder sagen, dass gut 20 Arten von Baumfarnen vor seiner Haustüre wachsen :D)

Grüße
Thomas
Ich bevorzuge das forumsübliche Du!

A. Büschlen

Hallo Thomas

die Sporangien sind ja so gross, dass sie diese nach dem aufspringen ohne weiteres mit einer feinen Pinzette (bevor sie das DG auflegen)  aus der Sporenprobe entfernen können!

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Kurt Wirz

Hallo Thomas
Seit Beginn lese ich gespannt mit und warte auf die ersten
Aufnahmen --> Fehlanzeige.
Um diesen Prozess ev. etwas zu beschleunigen zeige ich mal
ein Bild von Cystopteris fragilis (Zerbrechliche Blasenfarn).
Nikon D7000
NIKON M Plan, 40/0.5 ELWD, 210/0 (mehr habe ich nicht)
40:1, 97 Bilder gestackt.



Gut Stack

Kurt

Ralf

Zitat von: Kurt Wirz in August 16, 2012, 20:05:36 NACHMITTAGS
Hallo Thomas
Seit Beginn lese ich gespannt mit und warte auf die ersten
Aufnahmen --> Fehlanzeige.
Um diesen Prozess ev. etwas zu beschleunigen zeige ich mal
ein Bild von Cystopteris fragilis (Zerbrechliche Blasenfarn).
Nikon D7000
NIKON M Plan, 40/0.5 ELWD, 210/0 (mehr habe ich nicht)
40:1, 97 Bilder gestackt.


Gut Stack

Kurt



Hallo Kurt,

ist die Spore gefärbt?


Kurt Wirz

#44
Hallo Ralph
Gefärbt habe ich Hardwaremässig sicher nicht,
jedoch weiss ich nicht mehr, ob ich ein wenig
Softwaremässig an den Reglern etwas geschoben habe.
Anbei der unbearbeitete Stack.

Nachtrag:
Also, die lange Seite ist 0.058mm



Kurt