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Dunkelfeld

Begonnen von Löwenherz, August 24, 2012, 18:00:21 NACHMITTAGS

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Bernhard Kaiser



ein philosophisch-esoterisches Kabinett ist entstanden aus Pentagramm und Polytrichum commune dem Widertonmoos.

Morgengrüße
Bernhard Kaiser

Klaus Wagner

Hallo Klaus,

Zitat von: Klaus Herrmann in September 04, 2012, 23:26:23 NACHMITTAGS
brauch ich kein Spinnrad, das mach ich laut Meinung einer engen Familienangeörigen viel zu oft! :D

Die Welt brauch uns Spinner! Nur wenn man sich traut, etwas zu denken oder zu tun, was sonst keiner gedacht oder getan hat, gewinnen wir hoffentlich gelegentlich ein bisschen Erkenntnis dazu. Die ausgetretenen Pfade liefern ja nichts wirklich Neues.

Ich habe mal einen Vortrag eines erfolgreichen Spinners gehört und bin noch heute zu tiefst beeindruckt.

Viele Grüße
Klaus

PS: Wer hat gleich nochmal das Spinnrad zu seinem Symbol erkoren? Das war auch so ein "Spinner", der die Welt in großen Teilen verändert hat. Aber: Nicht jeder Spinner war auch eine guter Spinner.....

Peter V.

#62
Hallo,

es gab sicher nicht wenige, die lange Zeit Steve Jobs als Spinner abgetan haben.... :-\ iMacs - knubbelige bunte All-in-One-Kisten, wo doch ein Computer gefällgst grau und eckig zu sein hat. Wer braucht und will so etwas? Und wer will sich Videofilme auf einem Telefon anschauen? Heute ist Apple das wertvollste Unternehmen aller Zeiten!

Was Symbole und Co. betrifft, halte ich es wie Else Kling in ihrem damals bekannten Werbeclip: "Wenn's scheee macht....." Wer sich mit Symbolen, erdstrahlenabweisender und Feng Shui-gerechter Einrichtung sicherer und wohler fühlt - ICH habe nichts dagegen. Belachen darf ich es trotzden, so, wie mich auch jeder belachen darf, der es kurios findet, dass sich jemand sein Haus mit "ollen Technikklamotten" vollstopft. Jeder Jeck is anners......

Ansonsten erinnere ich mich gerne an einen Satz in einem in den 80ern sehr gängigen Dermatologie-Lehrbuch, in dem das "Besprechen" als die wirkungsvollste Therapie gegen Warzen angeführt wurde. Auch wurde durch eine extrem umfangreiche Studie vor wenigen Jahren bewiesen, dass Akupuktur die wirkungsvollste Schmerztherapie (wirksamer als Schmerzmedikamente) bei bestimmten Schmerzformen darstellt, wobei es aber völlig gleichgültig ist, ob die Nadeln "kunstgerecht" in die Meridiane oder bewußt "falsch" irgendwo platziert wurden. Der Placebo-Effekt ist in beiden Fällen sehr mächtig. Und wem bei leichten Befindlichkeitsstörungen Globuli und hochpotenzierte Tinkturen über diesen Effekt helfen...bitte sehr!

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

treinisch

#63
Hallo,

Zitat
Der therapeutische Einsatz von Symbolen hat in der evidenzbasierten Medizin keinen Stellenwert

es sei mir ein kleiner Einwurf vom Rande erlaubt: Meines Wissens zählt doch die Psychiatrie zur Medizin?

Nicht vollständig abschweifend würde ich zusätzlich gern festhalten, dass auch die Medizinethnologie eine ernste wissenschaftlich betriebene, in diesem Sinne evidenzbasierte, Disziplin ist, die selbstverständlich um die therapeutische Bedeutung von Symbolen weiß (<ironie>in allen Kulturen außer der deutschen versteht sich</ironie>) .


Viele Grüße

Timm

P.S. Etwas mehr Abschweifend: Wenn man das ,,therapeutisch" weglässt, dürfte es schwierig werden, einen Wirtschaftszweig zu finden, der ähnlich massiv und umfangreich mit Symbolen arbeitet wie die moderne Medizin/Pharmazie. Der Dr.-Titel zum Beispiel dürfte ganz unzweifelhaft zu diesen Symbolen gehören (oft, nicht immer, klar), ebenso der Kittel in der Apotheke. Der Händedruck, ein sehr kontrovers diskutiertes und emotionsgeladenes Symbol im Bereich der Ärzte/Apotheker.

P.P.S. Jeder Apotheker (i.S.v. Mitarbeiter einer A.), der einem älteren Patienten / älteren Patientin aufgrund von Rabattverträgen der jeweiligen Kasse den Wirkstoff in einer anderen als der gewohnten Verpackung aushändigen muss, wird sich – zumindest anfangs – natürlich über die therapeutische Relevanz von Symbolen Gedanken machen, denn er wird zurecht große Sorgen haben, was die Compliance angeht.

P.P.P.S. Die Nichtexistenz eines Beweises ist kein Beweis der Nichtexistenz.

Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Peter V.

#64
Lieber Timm,

Du reizt mich dazu, noch ot-iger zu werden.....

1) Seit 2004 dürfen Medikamente, die nicht verschreibungspflichtig sind, nicht mehr zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordnet werden. Die innere Logik dieser Regelung ist mir bis heute nicht klar, denn dass etwas nicht verschreibungspflchtig ist, bedeutet nur, dass es keine relevanten Nebenwirkungen hat, nicht aber, dass es generell unwirksam ist. Überspitzt könnte man sagen: Die Kasse zahlt nur ein Medikament, wenn es auch ein gewisses "Gefahrenpotential" hat. Kurios, oder?
Das führt dazu, dass man vielen Patienten, die man früher mit einem preiswerten Phytopharamakon weitestgehend nebenwirkungsfrei gut therapiert hatte (und sei es nur über Placoeffekte), nun zwingend teurere, nebenwirkungsreichere Medikamente verordnen muss. Ich bedaure häufig, keine Medikamente mit placeboider Wirkung mehr aufschreiben zu können.

2) Durch die Rabattverträge bekommen Patienten den gleichen Wirkstoff in gelegentlich wechselnden Verpackungen unterschiedlicher Hersteller und Abfüller, zudem unterscheiden sich die Präparate in Form, Größe und Farbe - und im "Namen".  Man stelle sich nun einen 80-jährigen Menschen vor, der von seinen Ärzten mit 10 verschiedenen Medikamenten (keine Seltenheit!) beglückt wurde, die er zu verschiedenen Tageszeiten einnehmen muss. Das allein zu managen ist schon viel schwerer als man glaubt. Nun stelle man sich das bei ständig wechselndem Aussehen der Verpackungen und Darreichungsformen, unterschiedlichen Namen der Medikamente (bei gleicher Wirkstoff) und vielleicht letztlich auch noch "fehlendem "Vertrauen" in das einzelne, neue, "unbekannte" Medikament vor. Da ist das Chaos vorprogrammiert! Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Menschen jährllich durch hierdurch bedingte Fehlmedikation zu Schaden kommen oder gar sterben und wieviele zusätzlichen Krankenhausbehandlungen hierdurch erforderlich werden. Vermutlich ist der volkswirtschaftliche Schaden durch Fehlmediaktionen größer als die Einsparungen durch die unsäglichen Rabattverträge.

Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode...

Herzliche Grüße
Peter



Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Mila

Ja, Timm und Peter, da stimme ich Euch aus vollem Herzen zu!

Laut Prof. Glaeske wird ca. jeder 10. Senior aufgrund von Arzneimittelneben- oder wechselwirkungen in ein Krankenhaus gebracht.

Diese verdammten Rabattverträge machen Ärzten, Apothekern, Pflegern und Patienten/Bewohnern in Heimen das Leben schwer.
Oft berichten mir meine Schüler, dass die Bewohner ihre Medikamente nicht nehmen wollen, da die "Pillen" nun anders aussehen, manch einer befürchtet gar, dass er vergiftet werden solle...

Viele Grüße
Mila

Peter V.

#66
Liebe Mila,

unser Gesundheitssystem biete ja ein unedliche Fülle von Skurrilitäten, aber die "Rabattverträge" konnten sich eigentlich nur wirklich kranke Hirne ausdenken. Diese Satz "Was auch immer du tust, tu es klug und bedenke die Folgen" wurde von den Machern dieser Verträge mit Füßen getreten. Ich bin auch erstaunt, dass sich dieser Irrsinn schon so viele Jahre hält....

Herzliche Grüße
Peter
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Mila

Lieber Peter,

was hältst Du von folgender Idee: Wir entwickeln ein gaaaaaaaaanz tolles, neues, unglaublich wirksames Lifestyle-Mittelchen, Du verschreibst es auf einem Grünen Rezept (Wichtig: ein Rezept! => Comliance!) und ich stelle es her (schrille Kapseln in poppiger Packung) und verticke das Zeug zu einem horrenden Preis (Wat der Jeck dafür jibt), der Erlös wird geteilt ;)

Geschäftige Grüße,
Mila

A. Büschlen

Hallo

vielleicht kann  die Ausstrahlung von diesem Seta-Querschnitt weiter helfen!



Querschnitt ca. 1/5mm, mit dem Heine-Kondesor kontrastiert und der Hintergrund am Photoshop gereinigt.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

treinisch

Hallo,

Zitat von: Peter V. in September 05, 2012, 11:20:40 VORMITTAG
unser Gesundheitssystem biete ja ein unedliche Fülle von Skurrilitäten, aber die "Rabattverträge" konnten sich eigentlich nur wirklich kranke Hirne ausdenken. Diese Satz "Was auch immer du tust, tu es klug und bedenke die Folgen" wurde von den Machern dieser Verträge mit Füßen getreten. Ich bin auch erstaunt, dass sich dieser Irrsinn schon so viele Jahre hält....

nun ja, das passiert halt, wenn man vor lauter vermeintlicher Wissenschaft den Menschen vergisst, der eben kein Apparat ist.

In (wohlgemerkt) zynischen Momenten denke ich mir manchmal, dass der Schullmediziner mir genau so wenig hilft, wie der Heilpraktiker, letzterer tut das aber wenigstens empathisch.

Viele Grüße

Timm

Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Peter V.

Zitat
In (wohlgemerkt) zynischen Momenten denke ich mir manchmal, dass der Schullmediziner mir genau so wenig hilft, wie der Heilpraktiker, letzterer tut das aber wenigstens empathisch.

Viele Grüße

Timm

Hallo Timm,

es gibt Krankheiten / Zustände, mit denen man ggf. beim Heilpraktiker tatsächlich besser aufgehoben ist. Nämlich immer dann, wenn es keine wirkliche Therapie gibt, es aber darum geht, das Leiden subjektiv eträglich(er) zu machen. Da mag die "Empathie" des Heilpraktikers (die er sich aber durchaus gut bezahlen läßt!) zweifelsohne hilfreich sein. Leider kann der Kassenarzt in Deutschland unter hohem Zeit- und Budgetdruck das nicht t leisten. Und welcher Patient wäre schon bereit, dem Arzt (von dem man ja gewohnt ist, dass es den in Deutschland umsonst gibt) privat Geld für ähnlich "zuwendende" Leistungen außerhalb der Kassensprechstunde zu zahlen?
Hausärzte müssen zum großen Teil für eine hohe Patientenzahl "Verwalter" sein, und bei Fachärzten haben wir bekanntermaßen oft lange Wartezeiten trotz oft schon straffer Zeitplanung. Da bleibt keine Zeit für tiefgreifende Gespräche und "Empathie" - leider! Zudem bringt ein einfühlsames Gespräch mit dem Patienten schlichtweg - nichts! Keinen Cent! Nur nach umfangreichen teuren Zusatzausbildungen wird dem Kassenarzt ggf. gnädigerweise gestattet, ein "psychosomatisches Gespräch" für ein paar EUR zusätzlich abzurechnen! Wenig lohnend und motivierend....
Auch eine der vielen Fehlentwicklungen unseres teilweise kranken Gesundheitssystems.

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.