Combination darkfield/phase lighting

Begonnen von Bozidar, November 06, 2012, 20:15:27 NACHMITTAGS

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Bozidar

Hallo an alle,

hat jemand das gesehen: http://www.youtube.com/watch?v=zs56EeQKOoQ

mir fällen einfach die Worte.

GENIAL SENSATIONEL

beste grüße Bozidar
Mit freundlichen Grüßen / Best regards / 敬具
Dr. Bozidar N.

Klaus Herrmann

Hallo Bozidar,

wieso ist das sensationell? Er mach ein etwas kompliziertes Dunkelfeld!
Mit einem Kardioid DF-Kondensor und einem Objektiv mit Iris geht das eleganter!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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reblaus

Hallo Klaus -

genau lesen: Der Autor benutzt schon ein Objektiv mit Iris - das Ph3 Planapo 40/1,0 m.I. Da geht es auch noch ohne Kardioidkondensor.

Viele Grüße

Rolf


Klaus Herrmann

Danke Rolf,

das hatte ich schon gelesen und auch verstanden.  ;)

Aber hier von genial zu sprechen halte ich für übertrieben, das ist "hilfsweises" DF!
Mit dem Kardioid-Kondensor  geht es eben besser. "Elegant" war vielleicht der falsche Ausdruck, das gebe ich zu! :D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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reblaus

Hallo Klaus -

da hast du natürlich recht. Und sooo selten ist dieses Objektiv auch nicht wie da behauptet wird.

Gruß

Rolf

Piper

Hallo,

das Video ist sehr gelungen, aber die technische / optische Deutung des Verfahrens, die der Autor in seiner Erläuterung hierzu gibt, ist m.E. unzutreffend. Der Autor schreibt, wenn ich ihn nicht missverstehe, dass er zunächst eine Phasenkontrastbeleuchtung auf herkömmliche Weise einstellt und anschließend sein Phasenkontrastobjektiv mit integrierter Irisblende so weit abblendet, dass der Hintergrund dunkel wird. Er postuliert, dass nun ein Dunkelfeldbild mit einem Phasenkontrastbild überlagert wird. Dies kann so nicht sein, da Phasenkontrast ja erst dadurch zustande kommt, dass die bildgebenden Strahlen, welche das Objekt durchdringen, mit den beleuchtenden Hintergrundstrahlen ínterferieren, wobei deren Gangunterschied beim gebräuchlicheren positiven Phasenkontrast auf eine halbe Wellenlänge angehoben wird. Wenn, wie in dem Video zu sehen, die Hintergrundstahlen vollständig ausgeblendet werden, ist auch der Phasenring im Objektiv vollständig von der Irisblende abgedeckt und es verbleibt eine ausschließliche Dunkelfeldbeleuchtung.

Folglich erscheint der Wurm in einem reinen, sehr schön und sauber ausgeleuchteten Dunkelfeld; ein abblendbares Hellfeld-Objektiv hätte aber den selben Effekt ergeben. Das spezielle und tatsächlich sehr selten erhältliche Zeiss-Objektiv des Autors hat m.W. nur den Reiz, dass ohne Objektivwechsel zwischen Phasenkontrast und Dunkelfeld gewechselt werden kann, wobei das Dunkelfeldbild bedarfsweise zur Qualitätsverbesserung abblendbar ist.

Schöne Mikrogrüße

Jörg Piper


hinrich husemann

#6
Hallo Phaselighting-Dunkelfeld-Besprecher,
vielleicht noch eine ergänzende Anmerkung: Der Phasenring PH 3 bei ZEISS Oberkochen deckt  - ich habe das vor längerer Zeit mal mit meinem "selbstgestrickten" Apertometer näherungsweise bestimmt und auch hier im Forum )* dargestellt -  etwa den Bereich zwischen den Numerischen Aperturen 0,42 und 0,58 ab. Wenn man also bei PH 3 -Stellung des Kondensors durch Einengen der Objektiv-Irisblende Dunkelfeld machen will, muss man demgemäß die wirksame Numerische Apertur des Objektivs auf etwa 0,4 absenken. Bei dessen voller NA von 1,0 ist das -  aus meiner Sicht vorsichtig gesprochen -  zumindest für das Auflösungsvermögen kein Gewinn. Auch aus meiner Sicht ist deshalb die "Genialität" des Verfahrens als sehr begrenzt zu betrachten.
Freundliche Mikrogrüsse
H. Husemann

)* Nachtrag: Beitrag vom 13.01.2012  in "Aperturen und Auflösungsvermögen beim Phasenkontrast"

purkinje

#7
Hallo Herr Husemann, und alle Interessierten

da ich als physikalischer Laie immer mit Interesse vieler Ihrer theoretischen und praktischen Erläuterungen zum Wesen der Optik verfolge, hier kurz der Direkte Link zu dem og. wie ich finde sehr informativem Thread zum Thema http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11281.0

P.S. Auf alle Fälle hat der gute Craig ein Faible für stimmungsvolle Musikuntermalung seiner Mikrofilmchen  ;D
http://www.youtube.com/watch?v=E4GEYZvayW4&feature=relmfu

Bester Gruß
Stefan

Klaus Herrmann

Hallo Stefan,

die Musik finde ich auch sehr anregend - ich habe da den Regler gefunden mit der man sie ganz aus machen kann. ;)

Zu dem was Hinrich Husemann hier ausgeführt hat kann ich nur sagen: präziser hätte man es nicht ausdrücken können. Hier wird nämlich die Apertur des PH-Objektivs durch Schließen der Irisblende kräftig reduziert und damit die Auflösung zwangsweise ebenfalls.

Der PH-Ring selbst reduziert die Apertur dagegen nicht, das sagt - ich glaube - Gunther Chmela in dem Link sehr richtig.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Bozidar

Hallo Klaus,

muss ich mich jetzt by Dir (und vielleicht by jemand anderes) entschuldigen für meine  "Übertreibung"? 8)
Fakt ist - so eine gelungene Video, speziell im Bezug auf Tiefenschärfe (von angeblich DF) habe ich bis jetzt noch nie gesehen.

Beste grüße Bozidar
Mit freundlichen Grüßen / Best regards / 敬具
Dr. Bozidar N.

Klaus Herrmann

Hallo Bozidar,

nein absolut nicht, für Begeisterung muss man sich nicht entschuldigen. Das Video ist auch sehr schön keine Frage.  :)

Ich wollte nur das etwas relativieren: der Gedanke DF mit einer "falschen" PH Blende zu machen ist längst bekannt und Zeiss hat schon vor 50 Jahren geschrieben, dass man so "ersatzweise" ein DF bekommt.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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hinrich husemann

Hallo,
vielleicht noch eine weitere Anmerkung: Bei einer Numerischen Apertur NA = 0,4 (und die ist hier ja wohl eingestellt worden) ist die Tiefenschärfe T natürlich merklich größer als bei NA = 1,0 !  Dazu ein - hier natürlich nur rechnerischer - Vergleich:
Näherungsweise kann man setzten (vergl. Fachliteratur)  T  =   n x 0,55µm / 2 NA  +  150µm /( NA x V )  (vorne wellenoptischer, hinten geometrisch-optischer Anteil) . Nehmen wir den Brechungsindex zu  n = 1,33 (die Objekte befinden sich in wässriger Umgebung) und die Mikroskop-Vergrößerung zu V = 400X an (Objektiv 40:1, Okular 10x) an, erhalten wir (gerundet) bei NA = 0,4 : T = 3,2 µm ; bei NA = 1,0 : T = 0,74 µm .
Ich denke, schon mit einem geeigneten Trocken-Objektiv der NA 0,40 hätte man das - gegebenenfalls bei stärkerer Nachvergrößerung -  ohne "ölen" zu müssen bequemer (zumindest "preiswerter") haben können.
Aber alles - wie gesagt - nur zur theoretischen Ergänzung.
Freundliche Mikrogrüsse
H. Husemann

abbeköhl


hinrich husemann

Die Uni Wien berücksichtigt aber in diesem Bild nur den geometrisch-optischen Anteil. Der ist aber nicht immer der Größte.
Freundliche Mikrogrüsse
H.Husemann

abbeköhl

Sali Hinrich,,,

Könntest du das für mich als Anfänger der Mikroskopie noch etwas genauer umschreiben(vorne wellenoptischer, hinten geometrisch-optischer Anteil), es würde mich interessieren. Hat das mit dem Blendendurchmesser(ab einer gewissen grösse) und den damit auftretenden Beugungseffekten(Welleneigenschaft des Licht's) zu tun ?

Ich habe bisher gedacht das die Schärfentiefe schlussendlich vom Winkel abhängig sei.

Herzliche Grüsse aus der Schweiz,,, Reto B.