Warum die Schrauben so teuer sind ...

[Klaus Henkel]

Bis jetzt kann ich nur sagen: sehr empfehlenswert! Das Problem ist nur in dieser Klasse, dass jedes Schräubchen, das man original nachkauft irgendwie eine unsichtbare Edelmetall-Auflage haben muss. Aber das ist bei den Großen durch die Bank so. ...

Fehler. Korr. folgt.

[Klaus Henkel]

Bis jetzt kann ich nur sagen: sehr empfehlenswert! Das Problem ist nur in dieser Klasse, dass jedes Schräubchen, das man original nachkauft irgendwie eine unsichtbare Edelmetall-Auflage haben muss. Aber das ist bei den Großen durch die Bank so. ...

Fehler. Korr. folgt.

Lieber BadenKlaus!

Das hätte ich jetzt aber nicht gedacht - von einem Mann mit Industrie-Erfahrung; mokiert sich über teure Schräubchen! Hat keine Ahnung!

Also, ich weiß da zwei nette Erlebnisse, sie seien zu Nutz und Frommen der Hobby-Mikroskopiker mitgeteilt, auf daß man wisse, daß eine Schraube aus Göttingen oder Oberkochen nicht einfach nur eine Schraube ist.

In Bodman pflegte so am zweiten oder dritten Tag immer unser Freund, der Kundendiensttechniker der Firma Carl Z. vorbeizukommen und so ein oder zwei Tage zu bleiben, bis er allen Neulingen vorgeführt hatte, wie man eine Kamera vernünftig und optisch regelkonform am Mikroskop anzubringen habe. Wenn es alle kapiert hatten, also jeder für sein spezielles Mikroskop spezielle Anleitung erhalten hatte, setzte sich unser Freund zu dieser oder zu jenem: "Gell, bei Dir isch eine Schraube locker, hascht gsagt, gell? Welche denn?" Und so verging dann der Rest des Tages.

Ich wollte wissen, wie ich den Tischtrieb gängiger machen könne. Er erklärte mir dessen recht komplizierten inneren Aufbau. Dann sah er mich ernst an. Da brauchscht aber oin bsondern Schroubazieher. - ? - Und wenn Du den Tisch au' abmontiera willsch, dann brauchsch oin speziella Inbusschlüssel". - ? - Er hatte das Werkzeug dabei, konnte es mir aber nicht überlassen, weil er die Sachen selbst brauchte. Aber seinen Ersatz-Inbusschlüssel würde er mir mit der Post schicken. Kann ich mir die nicht im Werkzeugladen kaufen? - Kaufen?! Für eine Zeiss-Schraube ...? Er sah mich erschrocken an. So etwas könne man nicht kaufen, die seien nicht handelsüblich, die würden die Werkzeugmacher bei Zeiss selber machen, die Schrauben auch! Die hätten so spezielle Schlitze, da würden handelsübliche Schraubendreher nicht hineinpassen. Und von dem speziellen Inbusschlüssel gäbe in ganz D nur noch zwei Stück, und die habe er! - Triumphierender Blick. Eine Zeiss-Schraube mit einem normalen Schraubendreher ...!! Hahaha! Er sah mich ernst an: Und denk fei dran, die Schroub hat oin Linksgewinde, gelle!

Da erinnerte ich mich an mein erstes Mikroskop, ein Will BX300, das Flaggschiff. Der alte Willi Will war so nobel, es nach einem Jahr zum vollen Kaufpreis zurückzunehmen, weil seine Leute die Mängel, die ich monierte, nicht beheben konnten.
Sein hiesiger Vertreter hatte mir ein paar Kondensorschrauben extra vom Werk kommen lassen, weil das Flaggschiff keine hatte! Er erklärte das: Er habe auf Hilferufe hin schon öfter mal von München an den Bodensee fahren müssen, um dort einen total verstellten Kondensor wieder richtig zu justieren. Da habe man sich im Werk dann entschlossen, die Labormikroskope nur noch ohne Kondensorjustierschrauben auszuliefern. Man schraubte Inbusse mit Sechkantloch ein und legte winzige Sechskanschlüsselchen bei, die in die Löcher zu fummeln wirklich fummlig war. Das machte sowieso niemand. Ich auch nicht, deshalb bekam ich richtig lange Justierschrauben mit freundlichem Gruß aus Wetzlar.

Es ist schon klar, daß Zeiss nicht gerne auf Firmenkosten Inbusreisen bezahlen wollte, deshalb drehte man sich die Schrauben und fräste die "Imbißschlüssel" selber, damit solche Leute wie Amateurmikroskopiker nicht dauernd an Tischtrieben usw. herumfummeln konnten! Ich denke schon, daß man einiges an Reisekosten gespart hat.

Na denn: Einen schönen Mikroabend noch
wünscht der BayernKlaus.

[Nomarski]

 

[Eckhard F. H.]

Bei Olympus kostet so eine Schraube 18 Euro irgendwas + MwSt. und Versandkosten.

Hallo Gemeinde,
Schrauben sind doch nicht teuer, nur Originalschrauben von Weltfirmen. Ist ja auch logisch, denn im Zeitalter der Globalisierung kommen banale Artikel logischerweise aus chinesischen Kleinfirmen, dem Eldorado des Billiglohnes. Große Konzerne, voran deutsche, geben sich mit Krimskrams nicht mehr ab. Sie produzieren nur noch´höherwertige´ Dinge und vorwiegend für den globalen Export: Autos, Panzer, Raketen, Kanonen, Minen, Uboote und solche Sachen. Ein Land, das vom Export lebt, muß schließlich klotzen und darf nicht kleckern.
Gruß - EFH

[Klaus Herrmann]

Lieber Ost-Klaus,

das ist doch das Elend: die beschäftigen sicher immer noch ganze Konstruktionsabteilungen, die neue Schrauben erfinden. Und wer dort DIN oder ISO sagt wird sofort wegen Technikverhetzung entlassen.

Am Axioplan I ist noch ein herrlicher Wechselrevolver dran. Ich nutze die Möglichkeit selten, aber wenn, dann ärgere ich mich immer wieder, dass die Fixier-Inbusschraube - besser: Schräubchen - einen Schlüssel 1,5 mm benötigt, wo sonst der 3er für alle anderen Schauben ok ist.

Und nun sag mir keiner, der Wechselrevolver dürfe nur von einem autorisierten CZ-Servicetechniker gewechselt werden. Platz und genügend "Fleisch" wäre an der Stelle jede Menge für die sonst verwendete Einheitsschraube.

Und an CZ-Geräten gibt es Madenschräubchen, da braucht man ein REM um die zu sehen!

[Nomarski]

...
Und an CZ-Geräten gibt es Madenschräubchen, da braucht man ein REM um die zu sehen!

Und ich dachte, die kleben heutzutage nur noch..

Desweiteren wird das mit den Schrauben schon seine durchdachten Gründe haben, daß man an einigen Stellen ein Werkzeug benötigt, um sie zu lösen, an anderen dagegen nicht. Und wo ganz spezielle Werktzeuge benötigt werden, sind meistens Stellen, wo man ohne Sachkenntnis erst gar nicht rangehen sollte.

Oder war das etwa eine PM, die aus Versehen veröffentlicht wurde? Einiges deutet darauf hin..

VG
Bernd

[liftboy]

Hallo in die Runde,

ich Glücklicher Lomo-Bastler!
Die Russen sind davon ausgegangen, dass in Sibirien oder der Takla-Makan Wüste nicht immer ein Kundendienst verfügbar ist.
Daher sollte der Betreiber das Gerät im Notfall auch selbst in Stand setzen können.
Das heißt:
metrische Gewinde in gängigen Größen, genügend "Fleisch" um eventuell aufbohren und nachschneiden zu können und kein spezielles Werkzeug ausser den gängigen Stirnlochschlüsseln (ein Universaler tuts auch).
Die "REM-Madenschraube" gibts allerdings auch; Federeinstellung des Objektivrevolverschlittens.
Die braucht man aber nur, wenn man den Objektivrevolver gegen einen Anderen tauscht (Russentoleranz).
Dem Ersatzteilproblem begegne ich durch Freundschaft mit einem guten Dreher/Fräser, der auch die für meine Reparaturen auch die nötigen Stückzahlen bezahlbar liefern kann.

Viele Grüße
Wolfgang

[Eckhard F. H.]

Dem Ersatzteilproblem begegne ich durch Freundschaft mit einem guten Dreher/Fräser, der auch die für meine Reparaturen auch die nötigen Stückzahlen bezahlbar liefern kann.

Hallo Wolfgang,
dazu fällt mir spontan dieser Satz ein: "Unsere alten Lehrer sollen leben und nicht sterben"
Gruß - EFH

[derda]

Lieber Bernd,

"... Desweiteren wird das mit den Schrauben schon seine durchdachten Gründe haben, daß man an einigen Stellen ein Werkzeug benötigt, um sie zu lösen, an anderen dagegen nicht. Und wo ganz spezielle Werktzeuge benötigt werden, sind meistens Stellen, wo man ohne Sachkenntnis erst gar nicht rangehen sollte. ..."

Da sprichst du mir aus der Seele. Noch besser wäre es gewesen, die Hersteller hätten gleich vandalensichere Schrauben eingesetzt, anstatt irgendwelche Sonderengschlitzschrauben zu verbauen, die bei fast jedem Mikroskop durch falsches Werkszeug vermurckst wurden.

Von Kursmikroskopen mit eingeklebten Objektiven will ich gar nicht erst anfangen...

Viele Grüße

Erik

[olaf.med]

Hallo Wolfgang,

etwas OT, aber fährst Du mittlerweile auch eine Ural? Die gibt es ja fast ausschließlich mit Seitenwagen, damit die russische Werkzeugkiste Platz hat  .

Gruß, Olaf

[Nomarski]

Hallo Erik,

Da sprichst du mir aus der Seele. Noch besser wäre es gewesen, die Hersteller hätten gleich vandalensichere Schrauben eingesetzt, anstatt irgendwelche Sonderengschlitzschrauben zu verbauen, die bei fast jedem Mikroskop durch falsches Werkszeug vermurckst wurden.

überall, wo ich aufkreuze, kommt man mir mit Blitzreparaturwünschen von irgendwelchen verranzten Geschichten. Aber Olafs Keller, wo man das mal schnell machen kann, hat man eben nicht überall dabei.
Und mit drei Schraubenziehern kommt man halt meistens auch nicht weit.

VG
Bernd

[derda]

Hallo Bernd,

"...  Aber Olafs Keller, wo man das mal schnell machen kann, hat man eben nicht überall dabei. ..."

du brauchst einfach nur das RICHTIGE WERKZEUG:

http://www.amazon.de/Wenger-Schweizer-Offiziersmesser-Messer-Schatulle/dp/B000R0JDSI/ref=pd_sim_sbs_sg_1

und mehr nicht. 

Viele Grüße

Erik

ps: die Rezensionen sind spassig

[Nomarski]

Hallo Erik,

Hallo Bernd,

"...  Aber Olafs Keller, wo man das mal schnell machen kann, hat man eben nicht überall dabei. ..."

du brauchst einfach nur das RICHTIGE WERKZEUG:

http://www.amazon.de/Wenger-Schweizer-Offiziersmesser-Messer-Schatulle/dp/B000R0JDSI/ref=pd_sim_sbs_sg_1

und mehr nicht. 

Viele Grüße

Erik

ps: die Rezensionen sind spassig

ist zwar gut und schön, aber ist vermisse daran die Drehbank zum Ausklappen.

VG
Bernd

[liftboy]

Hallo Olaf,

auch völlig OT.
In den Seitenwagen krieg ich die Kursmikroskope nicht alle rein, deswegen hab ich auch meinen Eigenbau verkauft.



Und sag nix gegen Ural, die Dinger sind zuverlässig wie die alte BMW.

Bikergrüße
Wolfgang