C-Mount-Kamera am Olympus BH-2

Begonnen von peter-h, Januar 22, 2013, 14:52:40 NACHMITTAGS

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peter-h

Liebe Fotografen,

wer mit dem Endlichsystem BH-2 von Olympus eine moderne C-Mount-Kamera adaptieren will, der benötigt in aller Regel seltene Teile. Der Trinotubus verlangt ein NFK 1,67 Projektiv und dazu noch den Adapter MTV-3 für den C-Mount Anschluß.
Nicht so einfach zu bekommen !

Was ist mit Eigenbau möglich ?
1. Der MTV-3 Adapter kann durch einen einfachen Achromat mit einer Brennweite von ~40mm ersetzt werden. Der original MTV-3 Adapter hat auch nur ein Achromat mit f=41,5mm.
Es geht sehr gut und der Randbereich wird sogar etwas besser abgebildet.
Günstige Achromate oder auch sonstige Optikteile kann man oft bei http://astromedia.eu/ bekommen.

2. Da die Adaption einen Faktor von 0,5 erfordert ( NFK 1,67 + MTV-3 = 0,5) kann es auch mit dem üblichen Okular WHK 10x/20L und einem kleinen Objektiv mit f=12,5mm gehen. Das kleine Objektiv ist in diesem Fall ein Plössl Okular.

Leider muß man nun etwas stärker in die Mechanik eingreifen, da der Trino am Fotoausgang nicht für die Aufnahme von einem Okular gedacht ist.

Ich gebe absichtlich keine Bauanleitung, denn jeder hat unterschiedliche Möglichkeiten und Zusatzwünsche. Es soll ein Denkanstoß sein.

Die Beispielbilder:






Viel Glück bei der Adaption.
Peter (H)

Rawfoto

Guten Morgen

Mit Freude sehe ich das Du mit diesem Thema weiter gekommen bist :-) (ich habe das noch nicht geschafft, dafür ist mein BHSP jetzt fit und ich kenne meine Lupenobjektive viel besser)
Die mittlere Lösung sieht für mich so aus als hättest Du die - in meinen Augen schlechte - Linse des MTV-Adapters ersetzt!

Kannst Du mir dazu bitte mehr verraten und vor allem, hast Du den Gedanke weiterverfolgt dort an der Stelle eines Achromaten einen Apo .... einzusetzen. Edmund bietet da ja einiges und das müsste die Qualität ja weiter erhöhen. Leider fehlt mir das Wissen und die Erfahrung die richtige Linse(n) auszusuchen. Wenn Du da zu einer Lösung kommen würdest, ich denke damit würdest Du nicht nur mich glücklich machen. Lösung bezieht sich nur auf die Selektion der richtigen Linse ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

koestlfr

Hallo Peter!

Warum adaptierst du die C-mount-Kamera nicht in der Strichplattenebene? Bei der Grösse des Chips kommt man doch ohne "lästige" bzw. teure Adaptionen zu Recht.

Beim BH heisst das, dass mann den oberen Teil des Stutzens des Trinotubus abschrauben muss und dann mit einem kurzen Adapter die richtige Höhe hat um parfokal zu sein.

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

TPL

Zitat von: koestlfr in Januar 24, 2013, 08:27:06 VORMITTAGWarum adaptierst du die C-mount-Kamera nicht in der Strichplattenebene? Bei der Grösse des Chips kommt man doch ohne "lästige" bzw. teure Adaptionen zu Recht.
Beim BH heisst das, dass mann den oberen Teil des Stutzens des Trinotubus abschrauben muss und dann mit einem kurzen Adapter die richtige Höhe hat um parfokal zu sein.

Hallo Franz,
welches optische Bauteil übernähme bei Deinem Vorschlag die Kompensation der Bildfehler der nicht auskorrigierten Objektive?
Viele Grüße
Thomas

peter-h

Hallo Franz,

genau wie Thomas schreibt ist es ! Für die LB Objektivreihe vom BH-2 muß ein optisches Element die Restfehler kompensieren. Das Projektiv oder das Okular.
Es gibt aber einen Fall, in dem ich es genau so mache. Das ist die UV-Mikroskopie. Da hier mit monochromatischen Licht die CVD nicht auftritt und die Bildfeldwölbung durch den kleinen Chip sich nicht auswirkt und bei der Wellenlänge von 365nm jedes Optikelement stören kann, wird die Kamera auf den gekürzten Trino gesetzt. Aber das ist ein absoluter Sonderfall !

@Gerhard
gleich vorweg, ich will das Thema nicht weiter verfolgen denn es ist sehr zeitaufwändig. Einen Apo an Stelle eines Achromaten hier einzusetzen ist reichlich Verschwendung. Da die NFK's alle nur Achromate sind kann auch ein nachfolgender Apo die Farbfehler nicht mehr ausbügeln. Zu 95% nutze ich an einem gekürzten Trino die Okular-Plössl Konstruktion und bin für meine Aufgaben und Ansprüche zufrieden. Ausstellungen und Wettbewerbe bediene ich nicht  ;)
Zudem ist zu bedenken, dass Olympus schreibt : Das NFK 1,67 wird nur zur Verwendung mit Fernsehkameras empfohlen. Welche Ansprüche eine FS Kamera so um 1985 erfüllen mußte / konnte ist bekannt. Ich sehe das NFK 2,5x als einziges brauchbares Projektiv für das KB-Format, es sei denn es gibt noch Anhänger für das 6 x 9 cm Format  ;D

Einen schönen Tag und Grüße
Peter (H)

JB

Zitat von: peter-h in Januar 22, 2013, 14:52:40 NACHMITTAGS
1. Der MTV-3 Adapter kann durch einen einfachen Achromat mit einer Brennweite von ~40mm ersetzt werden. Der original MTV-3 Adapter hat auch nur ein Achromat mit f=41,5mm.
Es geht sehr gut und der Randbereich wird sogar etwas besser abgebildet.

Hallo Peter,

Ich wuerde gern noch einmal auf Ihren Beitrag zurueck kommen.

Funktioniert diese Kombination (NFK + 40 mm Achromat) tatsaechlich, ohne das Mikroskop neu fokussieren zu muessen?

Ich habe versucht ein NFK2.5x in Verbindung mit einem 40 mm Kameraobjektiv zu benutzen (an EOS). Dabei ergibt sich aber nie ein scharfes Bild. Erst nach Umfokussieren des Mikroskops (Zeiss Standard mit Trino) ergibt sich ein Bild.

Mit freundlichen Gruessen,

Jon

Rawfoto

Guten Morgen

Verstehe ich das richtig Olympus NFK an einem Zeiss Trino?

Wenn ja, wie stellst Du denn sicher das das NFK an der "richtigen" Stelle sitzt und wie wirkt sich die Korrektur des NFKs auf Deine Objektive aus. Ober verwendest Du Olympus LB Objektive am Zeiss ...

Das geschilderte Problem weist auf eine zu hohe Positionierung hin ...

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

JB

Hallo Gerhard,

Danke fuer Ihren Beitrag.

Nach meinen Informationen halten sich die Olympus LB Optiken an die DIN Vorgaben: Tubuslaenge 160 mm, Okularabgleichlaenge 10 mm. Wenn ich ein Olympus NFK 2.5x an einem 160 mm-Mikroskop anbringe, so arbeitet es wie von Olympus vorgesehen: mit dem Photomikro-Adapter L projeziert das NFK 2.5x ein Bild 150 mm oberhalb der Auflageflaeche. Das Bild ist parfokal mit dem Bild durch das Binokular. (Ich habe ein Zeiss nur deshalb benutzt, weil ich kein BH2 besitze.)

Verwende ich nun statt des Adapter L ein 40 mm Kameraobjektiv (Pentax) als Zwischenoptik, so ergibt sich kein scharfes Bild, unabhaengig vom Abstand der Zwischenoptik und davon, wie das Kameraobjektiv fokussiert ist.

Ein scharfes Bild erhalte ich erst, wenn ich den (Grob)trieb des Mikroskops benutze. Darauf lief meine Frage hinaus. Ob Peter ebenfalls re-fokussieren musste.

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Ich habe auch einige Versuche dazu gemacht. Projektive von Zeiss und Leitz machen ein Bild im Unendlichen. Deshalb laesst sich die afokale Methode (Projektiv+Kameraobjektiv) dort problemlos anwenden. Das Bild in der Kamera ist am Ende parfokal mit dem durch die Okulare.

Bei Olympus produziert das Projektiv ein Bild bei "125 mm". Will man ein Kamera-Objektiv als Zwischenoptik einbringen, um das Bild zu verkleinern und die Kamera naeher an das Projektiv heranzubringen, so funktioniert das schlicht nicht.

Ich hatte per PM eine Diskussion dazu. Mein Korrespondent meinte, dass der MTV-3 0.3x wie ein (verkleinernder) Telekonverter arbeitet. Er verkleinert das Bild, das vom NFK 2.5x erzeugt wird, und erlaubt, die Kamera naeher an das Projektiv zu bringen, ohne die Fokussierung des Mikroskops aendern zu muessen. Er meinte, um den gleichen Effekt mit einem Kameraobjektiv zu erreichen, muesste man es ueber-unendlich-hinaus fokussieren. Das habe ich auch ausprobiert und es funktioniert auf den Weg tatsaechlich.

Deshalb mein Interesse an Peters Beitrag, der das einfach mit einem 40 mm Achromaten loesen konnte. Die Frage ist, ging das, ohne die Fokussierung des Mikroskops zu aendern?

Beste Gruesse, Jon

JB


Klaus Henkel

Zitat von: JB in Januar 21, 2015, 15:22:20 NACHMITTAGS

Ich habe auch einige Versuche dazu gemacht. Projektive von Zeiss und Leitz machen ein Bild im Unendlichen. Deshalb laesst sich die afokale Methode (Projektiv+Kameraobjektiv) dort problemlos anwenden. Das Bild in der Kamera ist am Ende parfokal mit dem durch die Okulare.

Bei Olympus produziert das Projektiv ein Bild bei "125 mm".

Alle Projektive, die von irgendwem auf der Welt nach 1945 (bei CZJ auch vor 1940) hergestellt wurden, erzeugen ein scharfes Bild in exakt 125 mm Kameralänge. Okulare hingegen ein virtuelles Bild im Unendlichen. Zeiss West hat keine Projektive hergestellt, sondern Fotookulare. Den Unterschied erläutert ausführlich die Mikrofibel im Kapitel 4.4.2.3: Anpassung von Mikroskop und Kamera.

Beste Grüße
KH

reblaus

Warum wählt dann Zeiss (W) die verwirrende Bezeichung "Mikroprojektions-Okulare" ?

Es gab sie mit 125/100/80/63 mm Brennweite, sie sind für eine Projektionsentfernung vom hunderfachen der Brennweite berechnet und deshalb für Kameraanpassung hervorragend (auch von den Abmessungen her).

Gruß

RB


JB

Hallo KH,

Rolf hat recht. Bei Zeiss West heissen die Teile, die ich meine, Mikroprojektionsokulare ("Mipro") bzw. deren direkte Nachfolger tragen sogar die Aufschrift "Projektiv". Gedacht als Projektive fuer Mikroskop-Projektoren, aber auch hervorragend als Photookulare geeignet. Das gleiche gilt fuer die entsprechenden Optiken von Leitz. Das ist aber auch nebensaechlich.

Die Projektive von Olympus ("NFK") erzeugen, wie die von Carl Zeiss Jena ("MF-Projektiv"), erzeugen ein Bild bei nominal 125 mm. Die Frage, wie man fuer diese Projektive eine geeignete Zwischenoptik finden kann, ist fuer Nutzter dieser Mikroskope interessant, denn ein geeignetes Projektiv fuer APS-C Kameras, mit etwa 1,4x gibt es von beiden Herstellern nicht und das Olympus NFK1.67x ist sehr teuer.

Beste Gruesse, Jon

Klaus Henkel

Zitat von: reblaus in Januar 23, 2015, 20:05:16 NACHMITTAGS
Warum wählt dann Zeiss (W) die verwirrende Bezeichung "Mikroprojektions-Okulare" ?

Es gab sie mit 125/100/80/63 mm Brennweite, sie sind für eine Projektionsentfernung vom hunderfachen der Brennweite berechnet und deshalb für Kameraanpassung hervorragend (auch von den Abmessungen her).


Die Bezeichnung ist technisch korrekt. Aber es sind keine Mikroskop-Okulare, sondern O. für einen Projektionsapparat.

Alles klar?
KH