Zeiss Universal Strahlengang

Begonnen von peter-h, April 19, 2013, 18:40:43 NACHMITTAGS

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peter-h

Lieber Detlef,

es ging mir nur um diese Abbildung, also keine direkte Frage nach einer "Hardware". Danke.

Viele Grüße
Peter

wilfried48

Hallo,

ja das Universal gab es auch ohne Optovar mit festem Vergrösserrungsfaktor 1,25. In der Zahl der Linsen im Strahlengang entspricht dies genau der Stellung 1,25 beim Optovar.

Einen Optovar mit Stellung 1,0 wie beim normalen Standard gab es meines Wissens nicht. Aber selbst das würde die UV Mikroskopie vermutlich noch beinträchtigen, da die Telanlinsen zur Anpassung der Tubuslänge ja immer noch im Strahlengang sind.

Das Universal hat sowieso immer zu viele Optikflächen im Strahlengang und ist deshalb bei gleicher Optikbestückung bei der Hochauflösung kontrastärmer gegenüber dem normalen Standard.

Jedenfalls glaube ich das an meinen Mikroskopen im Vergleich zu sehen.

viele Grüsse
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

A. Büschlen

Hallo

hier habe ich noch den Pupillen- und den Abildungsstrahlengang am Zeiss Universal Auflicht:





Quelle:  Wissenswertes über die Funktion ihres Zeiss Mikroskopes; K 41-006-d Zeiss Oberkochen

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

koestlfr

#18
Hallo @all!

Ein Bild des Strahlenganges habe ich auch noch gefunden....

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/phomi32rzlk9bn8u.jpg

Liebe Grüße
Franz
Liebe Grüße
Franz

peter-h

Liebe Wissende.

Noch eine etwas ketzerische Frage zum Abschluß.
Gibt es in der heutigen Zeit (ohne die Nutzung des Films) einen Vorteil eines Phomis gegenüber einem Universal?

Gespannt  :)
Peter

-JS-

#20
Lieber Peter,
Du hast gefragt...
ZitatGibt es in der heutigen Zeit (ohne die Nutzung des Films) einen Vorteil eines Phomis gegenüber einem Universal?
Wenn die Rückspulkurbel für die Filmkasette nicht da ist, nutzt das schönste Phomi nichts.
Und wenn der wuchtige Bedienkasten nebst allen Zuleitungen auch noch fehlt, nützt das 'Pho' vom 'mi' erst recht nichts  ;D
Spaß beiseite...
Technik-Freaks weren ihre helle Freude am, wie Rolf es mal so schön treffend ausgedrückt hat, nahezu totkonstruierten optischen Weg eines Phomi's haben, dazu muß man aber, um visuell in den vollen Genuss des Ganzen zu kommen, die Seitenwand abschrauben und das wiederum hat zur Folge, dass die ganze Geschichte dann nach und nach vollstaubt.
Man kann sich aber auch (sozusagen als 'Schummelzettel') das Bild von Franz an die Wand hängen...
Zum ein wenig verkrampften Lichtweg für Auflicht-Techniken wurde schon viel gesagt, parallele Nutzung von Auf- und Durchlicht funktioniert nur dann, wenn die seitliche Beleuchtung vorhanden ist, was aber in Verbindung mit HBO-50-'Bunker' meines Erachtens am Phomi sehr unglücklich aussieht. Im Original-Zustand kann wegen der zwangsweise notwendigen Einspiegelung für Auflicht das Durchlicht nicht verwendet werden - es ist für den Zeitraum der zugeschalteten Auflichtbeleuchtung schlicht nicht mehr da. Zudem müsste noch auf den extrem seltenen Auflicht-Blendeneinsatz für das Phomi hingewiesen werden, welcher ja das Licht von 'unten' erwartet und dazu passend mit einem Spiegel bestückt ist.
Man kann sich in Bezug auf das fehlende Durchlicht natürlich mit LFB-Steckspiegel und Beistell-Leuchte vom Junior behelfen....
Auch wenn das bis hier alles reichlich ironisch klingen mag...es sind leider die Fakten.
Als einzig verwendbaren Gegenstand aus einem Phomi wäre die Optik zu nennen, die als bildgebendes Element in Richtung Filmkasette montiert ist, KPL-Funktion hat und kein vorgeschaltetes Okular benötigt. Dies ist für mich zur Zeit leider noch Theorie, aber die nächsten langen Winterabende kommen ja bestimmt...
Lieber Peter, ich möchte Deine Frage abschließend wie folgt beantworten:
Ich habe mein Phomi in ein Universal umgebaut.
Mir ist kürzlich ein entsprechender Tragarm aus der Bucht zugelaufen, so richtig schön mit waagerechter Lichtführung für Auflicht, aber eben auch leider nicht mit den aberwitzigen Lichtwegen eines Phomi...
Nein - es gibt keinen Vorteil.
Viele Grüße
Joachim



... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Michael W.

Lieber Joachim,

Zitat von: -JS- in April 20, 2013, 19:29:10 NACHMITTAGS
Nein - es gibt keinen Vorteil.

ein kleiner, für manche aber evtl. nicht unwesentlicher Vorteil fällt mir schon noch ein: ein Phomi ist auf dem Gebrauchtmarkt öfter und preiswerter zu finden, als ein Universal. Wer also mit den "Nachteilen" des Phomis leben kann, braucht nicht unbedingt ein Universal. Jemand der primär Durchlicht nutzt, kann damit günstiger fahren. Und wer nur Durlicht macht und die eingebaute Kamera nicht braucht, wird keinen Unterschied bemerken. Nur beim Transport merkt man, dass das Stativ gewichtig gefüllt ist. ;D

Viele Grüße
Michael

Am liebsten per "Du"

Frank D.

#22
Zitat von: peter-h in April 20, 2013, 18:44:43 NACHMITTAGS
Liebe Wissende.

Noch eine etwas ketzerische Frage zum Abschluß.
Gibt es in der heutigen Zeit (ohne die Nutzung des Films) einen Vorteil eines Phomis gegenüber einem Universal?

Gespannt  :)
Peter

Hallo Peter,

auf Deine ketzerische Frage absolut ernst gemeinte Antworten!  :D

Vorteil 1:
Durch einen kleinen Umbau -Strahlenteiler statt des Umlenkspiegels im Periskoptubus-, kann mit nur einer Leuchte und einem Netzteil entweder
zu 100% im Durchlicht, oder
zu 50% im Durch- und gleichzeitig zu 50% im Auflicht beobachtet werden.

Vorteil 2:
Durch die zusätzliche nutzbare Schaltstellung der Schubstange können 20%, 50% oder 100% des Lichtes zum Bino-Tubus geleitet werden.

Vorteil 3:
Durch den Austausch der Formatplatte gegen eine Skalenplatte hat man immer sein Messokular dabei.

Vorteil 4:
Mit einer Webcam im Photostrahlengang wäre eine einfache Dokumentation möglich.

Vorteil 5:
Die rechte Stativseite des Phomi's sieht viel interessanter aus und eine Plexischeibe statt der Abdeckplatte gäbe ein interessantes Innenleben frei.

Vorteil 6:
Pho-mi hört sich, passend zum geschwungenen Mikroskopdesign, runder an als U-ni-ver-sal.

Hier meine beiden. Gerade mit hohem Besuch.

Herzliche Grüße
Frank


koestlfr

Hallo Frank!

Ich möchte auch einen Vorteil einbringen: man kann in den inneren Strahlengang eine Webcam implementieren und das PhoMi ist wirklich digital!

Liebe Grüße
Franz

PS: ich finde die Phomis nach wie vor....ein tolles Stück Mikroskopgeschichte!
Liebe Grüße
Franz

chishoro

Zitat von: peter-h in April 20, 2013, 11:40:55 VORMITTAG
Danke Jürgen für die erfolgreiche Suche.

Damit ist schön der Unterschied zum Phomi sichtbar, wo entweder Durch- oder Auflicht, aber nicht beide Beleuchtungsarten kombinierbar sind. Ist der/die/das Optovar immer im Strahlengang? Wäre für die UV-Mikroskopie das Killerkriterium. Jedenfalls reduziert sowohl beim Zeiss Standard, wie auch beim Olympus BH-2 der Vergrößerungswechsler sehr stark die UV-Transmission und auch den Bildkontrast. Aber wer macht das schon  ;D

Viele Grüße
Peter


Das Universal/Phomi für UV > 230 nm gab es sogar mal - hauptsächlich für die Photometrie.

Hier wurden jede Menge Spezialteile aus Quarzglas verbaut - u.A:

- Quarzkollektor für das Lampenhaus 100
- UV taugliche Blendeneinheit mit Spiegel
- Kondensortraeger mit UV tauglicher Hilfslinse
- Ultrafluar Kondensor mit 0.8 N.A.
- Ultrafluar Objektive
- UV tauglicher 5 facher Revolver
- UV tauglicher Tubuskopf mit fester Vergrößerung 1.5

Außerdem gab es noch mal eine Serie von Teilen für Auflicht UV.

Wurde wahrscheinliche auf Grund der hohen Kosten und der Spezialanwendung nicht sehr oft hergestellt.

Wenn sich jemand wirklich dafür interessiert habe ich ein paar Broschüren mit Bildern und Teile Nrn - außerdem habe ich irgendwo noch den Strahlengang fuer das Phomi im Durchlicht was bis zum Präparat mit den Universal identisch sein sollte...

                        Gruß,

                                               Rory

Heribert Cypionka

Liebes Forum,

hier kommen meine alten Bilder. Leider ist ihre urprüngliche URL ohne mein Zutun in ein schwarzes Loch gesaugt worden :-(



Beste Grüße

Heribert Cypionka

reblaus

Lieber Herr Cypionka -

danke für die Fotos - es hat mich immer interessiert, wie sich die neuen Objektive von den alten unterscheiden. Zur Ergänzung hier noch das Bild vom alten PlanApo 100 Öl.
Interessanter wäre natürlich ein Vergleich mit dem PlanApo 63/1,40 160/-




Viele Grüße

Rolf



-JS-

Nochmals: Peter-H's 'ketzerische Frage'...

Hierzu hat es in der Zwischenzeit einige Antworten gegeben, die es verdienen, nicht einfach nur unkommentiert im Raum stehen gelassen zu werden.

@Michael W.:
Der Vorteil, daß ein Phomi öfter zu finden und dabei auch preiswerter ist, ist nicht von der Hand zu weisen.
ZitatWer also mit den "Nachteilen" des Phomis leben kann, braucht nicht unbedingt ein Universal. Jemand der primär Durchlicht nutzt, kann damit günstiger fahren.
Jemand, der primär Durchlicht benutzt, braucht auch kein Phomi...
Hier dürfte ein 'einfaches' Standard mit Foto-Triple-Tubus und vielleicht noch mit wechselbarem Revolver vollständig ausreichend sein.

@Frank D.:
Der von Dir genannte Vorteil 1 (Einbau Strahlenteiler statt Umlenkspiegel in den unteren Bereich des Periskoptubus) würde sich mir erst dann erschließen, wenn eine praktikable Umsetzung vorgestellt und deren Funktion auch belegt werden könnte. Sonst wäre es eine (sicher gute) Idee, aber eben kein Vorteil.
Den von Dir genannten Vorteil 2 habe ich - um ehrlich zu sein - nicht verstanden.
Zum Vorteil 3 (Austausch Formatplatte gegen eine Skalenplatte) wäre anzumerken, daß die Formatplatte nicht mit dem visuell wahrgenommenen Primärbild übereinstimmt und zudem im Originalzustand als in Bedampfungstechnik hergestellte teilverspiegelte Glasplatte vorliegt. Mich würde interessieren, wie die technische Umsetzung einer adäquat ausgeführten Strichplatte erfolgen soll? Zu diesem Punkt wäre ich um eine entsprechende Auskunft sehr dankbar.
Der von Dir genannte Vorteil 4 (Webcam im Fotostrahlengang) liest sich zweifellos interessant. Aber selbst für eine 'einfache Dokumentation' müsste in diesem Fall für jede Aufnahme die Schubstange am Phomi-Kopf in Stellung III gebracht werden, was sich bei fest montiertem senkrechten Fototobus und entsprechend passender Fotoadaption in Zuammenhang mit live-view und Schieberstellung II zweifellos erübrigt.
Zum Vorteil 5 liesse sich vielleicht noch anmerken, dass man neben der Plexischeibe mittels dezent angebrachten fluoreszierenden Farbpunkten und entsprechend indirekt verbauter LED-Beleuchtung zentrale Elemente des foto-optischen Pfades hervorheben könnte. In einem völlig anderen Zusammenhang fällt mir hierzu der Begriff 'Modding' ein... ;D
Der "Vorteil" 6 (Pho-mi / U-ni-ver-sal) hat für mich eher an Marketing und dort übliche galaxienverbiegende Wortschöpfungsproblemstellungen erinnernde Elemente, ich möchte dazu nicht so sehr viel sagen.

@koestlfr
Zur Problemstellung 'Webcam im inneren Strahlengang' des Phomi siehe meine Bemerkungen zu 'Vorteil 4' von Frank D.
Des Weiteren wäre zu bemerken, daß die fotoseits im Phomi vorhandene Lichtführung dermaßen angelegt ist, ein Bild direkt auf einen Film mit dem Negativmaß 24x36mm zu belichten. Die angedachte Webcam müsste also wie die Fotokasette des Phomi ebenfalls keine Optik aufweisen, das gleiche Format mitbringen oder aber, wenn deren Format kleiner ist, dichter an die abbildende Optik verlagert werden.
Im letzteren Fall wäre es notwendig, die im Phomi eingebaute Optik so anzugleichen, daß auf dem Chip der angedachten Webcam auch ein zufriedenstellendes (sprich scharfes und möglichst format-verlustfreies) Bild erzeugt wird.
Mir ist hierzu bis heute aber leider keine entsprechend den oben dargestellten Anforderungen akzeptable Lösung bekannt.
Zu Deinem PS
Zitatein tolles Stück Mikroskopgeschichte
Das unterschreibe ich sehr gern, sofort und notfalls auch mehrfach.

Herzliche Grüße
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

the_playstation

Hab das Querschnittbild vom 40x / 0,95 im www wiedergefunden:


Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Alfons Renz

Hallo liebe Mikroskopiker,

Beim Betrachten solcher Querschnittsbilder ist man zunächst einmal tief beeindruckt! Aber dann suche ich überall nach den viel beschworenen 'Justier-Möglichkeiten' dieses hochkomplizierten Objektivbaus, die jeden Ansatz einer hobbymäßigen Reparatur vereiteln würden.

Kann mir Jemand helfen und erklären, wo diese Feinjustierung statt findet und weshalb man da nicht machen kann?

Auf den ersten Blick sieht es doch so aus, als ob die Linsen in ihren Fassungen schon vor der Endmontage feinjustiert werden und Letztere nur noch mit den Fehlern der Feinmechanik zu kämpfen hat. Gibt es da Unterlegscheiben oder seitliche Zentrierschräubchen? Oder wurde nur so lange 'zusammengestückelt', bis es passte? 

Wo z.B. liegen die heute so gefürchteten Delaminierungen? Und könnte man diese Glieder nicht einfach austauschen? Z.B. dann, wenn nicht immer dieselben Verkittungen betroffen sind (aus eins mach eins!).

Vorausschicken muss ich, in der Sache 'Objektivkonstruktion' ein völliger Laie zu sein und mich weitgehend an die Regel 'Finger weg vom Objektiv' gehalten zu haben. Heute aber, wo sich die delaminierten PlanApos allenthalben stapeln, ist dieser Gedanke eines Do-it-yourself möglicherweise nicht mehr so abwegig!

Hauptsächlich aber interessiert mich, wie die Justage vorgenommen wurde.

Mit herzlichen Grüßen,

Alfons