Deckglastaster im Eigenbau

Begonnen von peter-h, Juni 22, 2013, 15:08:13 NACHMITTAGS

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TPL

Zitat von: peter-h in Juni 24, 2013, 16:33:14 NACHMITTAGS(...) Bei nur 30µm freiem Arbeitsabstand (ohne Federung) hatte ich in der Vergangenheit schon Probleme. Einige alte Objekte in Präparaten konnte ich nicht einstellen. Daher will ich sicher gehen, dass meine verwendeten Deckgläser nicht über 0,17mm hinaus gehen. (...)

Lieber Peter,
vielleicht trage ich ja gerade Eulen nach Athen, aber bei Objekten mit sehr unterschiedlicher Dicke, sehr geringem Arbeitsabstand und dem Wunsch, auch die kleinsten Objekte scharf abbilden zu können ist die Präparation auf dem Deckglas (statt auf dem Objektträger) eine probate Lösung. Das liest sich schwieriger, als es ist.
Bei alten, fertigen Präparaten hilft das natürlich nicht viel...

Herzliche Grüße
Thomas

peter-h

Lieber Thomas,

ja das ist absolut richtig und ich habe noch nie Diatomee auf den O-träger gelegt, sonder immer auf das Deckglas.  :) Natürlich kommt es vor, dass einige Diatomeen bei der weiteren Verarbeitung zum fertigen Präparat abfallen und in das Medium abtauchen. Aber alte Präparate sind mit Vorsicht zu behandeln.

Viele Grüße
Peter

peter-h

Zum Abschluß noch eine kleine Spielerei.

2 zweifelhafte Meßgeräte treten gegeneinander an  ;D Eine Bügelmeßschraube mit Digitalanzeige gegen die genannte Meßuhr.
Wie werden sich die Fehler addieren oder kompensieren?



Schrott gegen Schrott.
Der Nullpunkt weicht um 2µm ab. Konstante mit -0,00188 !
Die Meßuhr zeigt systematisch einen höheren Wert an (Koeff. >1) , oder die Bügelmeßschraube einen zu geringen Wert.
Bei 0,999mm an der Bügelmeßschraube zeigt die Uhr schon 1,005mm an ! Die Werte enttäuschen nicht.

Im Einsatzbereich für Deckglasdicken bis max. 0,3mm werde ich wohl mit beiden minderwertigen Meßmittel leben können. Jetzt kann nur noch das Eichamt Nürnberg oder die PTB in Braunschweig helfen  ;D , oder ich beende den Spass und wende mich wieder UFO-Diatomeensporen aus Helgoland (wie Heribert Cypionka und Eberhard Raap gezeigt haben) oder Funden aus dem Eutiner See zu. Interessantes Material, gerade frisch gekocht  ;)

Gute Nacht
Peter


JüSchTü

#18
Hallo Peter,

da wir nun wohl oder übel wieder bei der sogenannten "Genauigkeit" gelandet sind: ein Lob, saubere Arbeit, keine Spielerei !

Endlich exerziert das mal jemand konsequent durch. Vielen Dank. Auch wenn keines Deiner beiden Messmittel als "echte" Referenz qualifiziert ist, braucht's auch für diesen Fall nicht, bestätigst Du mit Deinem Ergebnis in der Tendenz meine, zugegebenermaßen etwas trockenen, Ausführungen. Die Abweichung der beiden Geräte zueinander beträgt bei 1 mm Messweg 6 µm. Natürlich wären zur Demonstration noch die Einzelabweichungen interessant, einige Punkte liegen über, andere unter der Regressiongerade, aber was soll's... Nochmals vielen Dank für Deine Mühe. So können die anderen Interessierten endlich einmal das Ergebnis eines solchen Vergleichs direkt sehen.

ZitatDie Werte enttäuschen nicht

Genau ! Warum denn auch ? Für Deine Zwecke ist das m.E. völlig ausreichend. Man verwendet immer nur das Messmittel, das die Anforderungen erfüllt und nicht mehr. Das hat mit "Schrott" oder "minderwertigen Mitteln" doch nix zu tun.

ZitatJetzt kann nur noch das Eichamt Nürnberg oder die PTB in Braunschweig helfen

;) Ich weiß schon, dass Du das ironisch meinst, aber auch hier gibt's viele Mißverständnisse. Wenn jemand "Eichen" sagt, meint er meistens "Kalibrieren" und Du kannst natürlich Dein Gerät direkt zur PTB schicken, die Dich dann aber vermutlich ans nächste DAkkS-Kalibrierlabor verweisen, dafür sind die nämlich da. Aber diese Details interessieren nun wirklich niemanden mehr.

Jedenfalls konntest Du mit Deinem Vergleich zeigen, dass Messmittel mit einer Auflösung von 1 µm durchaus Abweichungen von einigen µm aufweisen können. Für diesen anschaulichen Nachweis hat sich Deine Arbeit gelohnt !

Liebe Grüße und guz Nächtle, Jürgen
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"Die Zukunft rast auf einen zu. Man hat nur den einen winzigen Moment, wenn sie vorüberzieht, um sie in eine freundliche, erkennbare, angenehme Vergangenheit zu verwandeln."   (Ray Bradbury)
Zur Vorstellung

TPL

Lieber Peter,
mit Deinem Einverständnis zeige ich hier mal meine Version eines Deckglastasters (vielleicht eher: Deckglasklemmers ;)):



Nicht selten, aber schön! Für die historische Micrometerschraube (sic!) hat mir Bernd (Nomarski) einen sehr ordntlichen Aluminium-Sockel mit Klamm-Halterung gefertigt. Das lässt sich also auch "unblutig" wieder in den Ausgangszustand versetzen. Bemerkenswert ist auch die hintere "Gefühlsschraube", welche die Hauptachse allein über die Schmierung noch ein bisschen anzieht oder löst. Fühlt sich gut an...

Die Genauigkeit habe ich noch nicht geprüft, möchte das aber nun, nach dieser interessanten Diskussion (Danke Jürgen und Peter) gerne einmal tun.

Herzliche Grüße
Thomas

JüSchTü

Lieber Thomas,

ZitatBemerkenswert ist auch die hintere "Gefühlsschraube", welche die Hauptachse allein über die Schmierung noch ein bisschen anzieht oder löst.

das Ding, die "Gefühlsschraube mit der Hauptachse" ;), nennt sich "Friktionsspindel" und dient dazu, immer den gleichen Anpressdruck beim Messen einzustellen. Nur so können vergleichbare Messergebnisse erzielt werden.

ZitatFühlt sich gut an...

Klar, saubere Feinmechanik fühlt sich immer gut an ;D Interessant ist, dass das antiquarische Teil immer noch so glatt läuft, dass es begeistert.

Liebe Grüße, Jürgen
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the_playstation

Hallo,

Tolle mechanische Arbeit. :D :)

Zur Auflockerung mal ein kleiner Scherz von Mir: (nicht ganz ernst gemeint).
Anleitung:
Man drehe an der Schraube solange, bis das gewünschte Ergebnis erscheint / angezeigt wird. ;)  ;D :-[
Motto. Was nicht paßt, wird passend gemacht.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Nomarski

Hallo,

ZitatAnleitung:
Man drehe an der Schraube solange, bis das gewünschte Ergebnis erscheint / angezeigt wird.   
Motto. Was nicht paßt, wird passend gemacht.


wenn's knackt, dann noch ein hundertstel Millimeter.  ;D
Damit das vermieden wird, sollte man auf beiden Seiten Gummipuffer unterlegen.

VG
Bernd

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

ich hatte mir aufgrund der Tips von Herrn Henkel seinerzeit ein Dickemessgerät der Fa. Kaefer in der Bucht geschossen. Damit ist auch das Problem des Anpressdruckes gelöst, das Gerätchen funktioniert tadellos und ist völlig ausreichend. Wenn gewünscht kann ich heute abend evtl. ein Foto einstellen, meine aber mich zu erinnern, dass in der Mikrofibel auch eine Abbildung davon ist.

Beste Grüße !

JB

PS: Bei meinem letzten Posting in diesem Thread habe ich mich -glaube ich- um eine Zehnerpotenz verhauen: Natürlich ist eine Genauigkeit (hoffentlich ist das jetzt der richtige Ausdruck) von +/- 5µ bei Messungen im Bereich 1/10 µ akzeptabel.
Beste Grüße !

JB