Testaufnahme mit Objektmikrometer

Begonnen von Lupos68, Februar 22, 2014, 19:44:28 NACHMITTAGS

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Lupos68

Hallo zusammen.

Holger Adelmann hatte mich im Unterforum "Mikroskopiker im Netz" gebeten eine Aufnahme von einem Objektmikrometer mit dem mir zur Verfügung stehenden Berek-Kondensor und einer hoffentlich perfekt eingestellten "Köhlerschen" Beleuchtung zu machen. Nun habe ich mir einen solchen Objektmikrometer zugelegt. Ich finde die Randunschärfe relativ gravierend, visuell ist sie bei weitem nicht so stark ausgeprägt.

Leitz Laborlux II
Leitz Blau- und Mattlichtfilter
Neues stabilisiertes Gleichspannungsnetzteil
Original Leitz Lampenhaus mit 6V 30W Halogenbirne
Canon EOS 600D
Belichtung: 1/60 bei ISO 800
Objektiv: Leitz 25:1 Achromat



Viele Grüße,
Toni



beamish

Würde ich auch sagen. Für einen Achromaten ist das Bild OK. Und ein Riesen-Ausschnitt, du bildest da über 600µm ab. Bist du sicher, daß das ein 45x ist?

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Lupos68

Danke Martin, Du hast natürlich Recht. Es war ein 25er.  :-[

Grüße,
Toni

Eckhard F. H.

Hallo Lupos68,
danke für´s zeigen. Bilder von Objektmikrometern sind nach meinem Ermessen das vergleichbare Kriterium bezüglich mikroskopischer Qualität, speziell Auflösung.
Gruß - EFH

Lupos68

#4
Hallo nochmal,

zu meinem Verständnis:

Ich hoffe ich habe richtig gerechnet.

Mit dem 10:1 Objektiv ist 1mm auf dem Objektmikrometer in 95 Teilstriche am Okularmikrometer aufgeteilt.

Das heißt doch 95/100= 0,95mm ist die Gesamtlänge der Skala am Okularmikrometer und somit 1 Teilstrich 0,0095mm.
Somit ergibt sich:

 10:1 = 0,0095mm  / TS
 25:1 = 0,0042mm  / TS
 45:1 = 0,0023mm  / TS
100:1 = 0,00095mm / TS

Bitte um Korrektur, Danke !!
Toni

hinrich husemann

#5
Vorsicht!
Die 10 von dem Objektiv 10:1 unterliegt natürlich einer Toleranz - wahrscheinlich merklich größer als der des Objektmikrometers ! - und ist deshalb mit Vorsicht zu genießen ! ( Ich würde Letzterem erwas mehr trauen.) Mit einer Abweichung von wenigen Prozent muß man eben leben.
Freundliche Mikrogrüsse
H. Husemann

Klaus Henkel

Zitat von: Lupos68 in Februar 23, 2014, 10:40:08 VORMITTAG
zum meinem Verständnis:
[...]
Somit ergibt sich:
  10:1 = 0,0095mm  / TS
  25:1 = 0,0042mm  / TS
[usw ...]


Toni

Hallo Toni!
Sie denken aber doch wohl nicht daran, die Mikrometerwerte für die einzelnen Objektive rechnerisch zu ermitteln?!
Das würde nicht funktionieren, denn manches Objeltiv, das mit mit 25:1 oder 40:1 graviert ist, hat in Wirklichkeit 24:1 oder 43:1 Abb.maßstab.

Man muß jedes einzelne Objektiv für sich ausmessen ("eichen"), sonst wird das nix.
Beste Grüße KH

reblaus

Hallo -

umgekehrt habe ich aber auch schon beobachtet, dass die Fähigkeit die Größe eines Objektes an Hand des Gesichtsfeldes eines Objektivs abzuschätzen verloren gegangen ist. Als Bestimmungsmerkmal wäre das meistens genau genug, aber "leider habe ich kein Objektmikrometer" (schluchz).

Gruß

Rolf


JüSchTü

#8
Hallo zusammen,

für meine Trockenobjektive hab ich das mal gemacht und die Faktoren für den Okularmaßstab berechnet. Da ich nur gucke, hab ich mich mit dem Vergleich der Vergrößerungsverhältnisse zwischen den Objektiven zufrieden gegeben.


Objektiv     Faktor      Verhältnis
            µm/Skt.     Soll / Ist
         
2,5         49,25
                          4 / 3,84
10           12,82
                        2,5 / 2,52
25            5,08
                        1,6 / 1,59
40            3,19

Ich hätte größere Diskrepanzen erwartet und finde das Ergebnis erstaunlich gut.

Zitat von: reblaus in Februar 23, 2014, 11:56:44 VORMITTAG
..."leider habe ich kein Objektmikrometer" (schluchz).

Naja, die 15 € wirst Du doch noch aufbringen können...

Viele Grüße, Jürgen
I'm not facebooked
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JB

Zitat von: hinrich husemann in Februar 23, 2014, 11:03:47 VORMITTAG
Die 10 von dem Objektiv 10:1 unterliegt natürlich einer Toleranz! Mit einer Abweichung von wenigen Prozent muß man eben leben.

Das ist richtig; um ein Beispiel zu nennen, der Zeiss Achromat 100/1,25 (Nummer 461900) hat laut Katalog eine Eingangsvergroesserung von 98,8x. Es gibt also eine konstruktionsbedingte Abweichung von der aufgravierten Vergroesserung von 100x.

Die Toleranz, also die Abweichung zwischen einzelnen Exemplaren der gleichen Baureihe, ist sicher verschwindend gering (wohl kaum mehr als 1‰?).

Jon

reblaus

Hallo Jürgen -

das habe ich wohl mistverständlich ausgedrückt - es sollte als Zitat verstanden werden. Natürlich habe ich ein Objektmikrometer - aber um die Größe einer Amöbe oder eines anderen Schleimbeutelchens zu bestimmen reichen auch einfachere Verfahren.

Gruß

Rolf

Lupos68

Hallo,

Ich habe jetzt bei meinen 25:1 und 45:1 Objektiven nachgemessen und komme relativ genau auf meine ausgerechneten Werte. Das 100:1 prüfe ich beim nächsten mal. Sicherlich kann ein erfahrener Mikroskopiker die Größe anhand des Gesichtsfeldes ungefähr abschätzen, aber um überhaupt eine Größenvorstellung zu bekommen, finde ich diese Methode ganz brauchbar.

Grüße,
Toni




TPL

Hallo Toni,
in Deinem ersten Beitrag steht noch immer, dass die Aufnahme mit einem 45:1-Objektiv gemacht wurde. Ich fände es gut, dort zu korrigieren. Ansonsten: vielen Dank für solche Beiträge. Es gibt zwar wesentlich Schöneres als Bilder von Objektmikrometern, aber kaum etwas Deutlicheres für technische Fragestellungen

@ Wolfgang (Safari),

man könnte meinen, an Dir sei ein Journalist verloren gegangen: Sachthema aufgreifen und in seiner denkbar knappsten Form in eine höchst emotionale Botschaft ummünzen. Das nenne ich "Schreibe". Allein, ... das mit dem "dass" und die so extrem weit gespannten Bezüge...

Hier geht es ja um ein, zwei ganz konkrete Objektive, und die wurden nicht eben oder vor ein paar Jahren berechnet, sondern schätzungsweise in den 1930er Jahren (mit ein paar späteren Anpassungen und möglicherweise sogar einer Vergütung als Sahnehäubchen). Die damaligen Rechnungen waren keineswegs auch nur auf die erste Vorkomma-Stelle genau! Das war wohl einer der Gründe, warum verschiedene Hersteller bis in die 1950er Jahre ihre Objektiv-Stärken einfach durchnummeriert haben.

Viele Grüße
Thomas

Klaus Henkel

Zitat von: TPL in Februar 23, 2014, 22:30:54 NACHMITTAGS

Hier geht es ja um ein, zwei ganz konkrete Objektive, und die wurden nicht eben oder vor ein paar Jahren berechnet, sondern schätzungsweise in den 1930er Jahren (mit ein paar späteren Anpassungen und möglicherweise sogar einer Vergütung als Sahnehäubchen). Die damaligen Rechnungen waren keineswegs auch nur auf die erste Vorkomma-Stelle genau! Das war wohl einer der Gründe, warum verschiedene Hersteller bis in die 1950er Jahre ihre Objektiv-Stärken einfach durchnummeriert haben.


Den meisten wird das schöne Lupenfotografische Objektiv Carl Zeiss Luminar 25 bekannt sein. Seit seiner Einführung hatte es immer eine Brennweite von genau 26 mm. Die Rechnung war in jeder Hinsicht (Auflösung, Planzeichnung, Kontrast, Astigmatismus, sek. Spektrum etc., einfacher Aufbau mit preiswerten Glassorten, unkomplizierte Fertigung) so geglückt, daß man es bei der dabei entstandenen Brennweite belassen hat. Das Urteil erfahrener Fachfotografen hatte mit dafür gesorgt, daß Pragmatismus über Prinzpienreiterei gestellt wurde.

KH

jochen53

Hallo Toni,
ich habe auch so ein Laborlux II (170 mm/37 mm). Herr Beck vom Leica Museum hat mir mal vor vielen Jahren mitgeteilt, daß der Berek Kondensor keine Köhler-Beleuchtung liefert, sondern eine "kritische Beleuchtung". Es gäbe daher an dem Mikroskop auch keine Leuchtfeldblende. Stimmt das? Oder habe vielleicht ich gar keinen Berek-Kondensor. Mein Objektmikrometer sieht übrigens auch so aus wie bei Dir (durch ein Periplan 10 x). Kann man statt der 6 V/5 A Birne tatsächlich auch eine Halogenlampe verwenden?