Axio Scope: PlasDIC versus DIC

Begonnen von Michael Plewka, April 22, 2009, 22:11:10 NACHMITTAGS

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Michael Plewka

liebes Forum,
mittelfristig möchte ich mir ein Mikroskop mit einer DIK-Einrichtung  zulegen. Eine Entscheidung  bezüglich eines Herstellers ist noch nicht gefallen, jedoch bietet die Fa. Zeiss mit dem Axioscope ein recht ,,preisgünstiges" Instrument an, das mit dem ,,PlasDIC" Verfahren arbeitet. Ich habe allerdings bisher keinen fotografischen Vergleich dieses Verfahrens mit dem ,,normalen" DIK gefunden. Im Zeiss Online-Shop wird das PlasDIC-System mit A-Plan-Objektiven angeboten,  Neofluare scheinen nicht kompatibel zu sein. Da ich mal recht preisgünstig an ein Planapo 63/1,4 Öl-Dic Objektiv gekommen bin, das bei einem solchen Mikroskop , gemessen am Listenpreis allein schon einen Anteil von ca 25% des Kaufpreises ausmacht,  würde ich das  Gerät möglicherweise mit Neufluaren und eben diesem Planapo betreiben. Diese scheinen aber mit dem PlasDIC-Verfahren nicht zu funktionieren. Hat da jemand Erfahrung mit dem PlasDIC-Verfahren? Kann mir jemand etwas zum praktischen Vergleich (nicht zur theoretischen Abbildungsleistung) der beiden Verfahren sagen?
beste Grüße Michael Plewka

Werner Jülich

EC Plan Neofluare sind selbstverständlich möglich. Hier geht es aber um einen preiswerten Einstieg und da kann man sogar mit gutem Erfolg die A-Plan oder Achroplan nehmen. Bis zum 20er Objektiv erreichen Sie mit PlasDIC sehr schöne Ergebnisse.
Werner Jülich

Michael Plewka

hallo Herr Jülich,
recht herzlichen Dank für die Antwort. Aber:
ZitatBis zum 20er Objektiv erreichen Sie mit PlasDIC sehr schöne Ergebnisse.
wie darf ich das verstehen? Sind mit A-Plan bzw Achroplan und PlasDIC  schöne Ergebnisse möglich oder funktioniert PlasDIC nur bis 20fach Objektiven? Oder funktioniert PlasDIC mit Plan-Neofluaren  ab 20 fach besser? Ist "Normal"- DIK  qualitativ "besser" als PlasDIC, insbesondere bei höheren Vergrößerungsstufen? Als Tümpler stelle ich mir gerade im Bereich von Objektiven > 40 fach einen Gewinn im Kontrast als sehr hilfreich vor. Insofern wäre es vielleicht eine wenig zukunftsweisene Investition, die Ausstattung für PlasDIC zu erwerben, um dann feststellen zu müssen, dass das Verfahren bei höheren Vergrößerungen nicht sinnvoll zu verwenden ist.
beste Grüße Michael Plewka

Christian Linkenheld

Hallo,

ich bin zwar nicht angesprochen; kann aber vielleicht einige Überlegungen beisteuern.
Beim PlasDIC wird mit einer Spaltblende als Aperturblende beleuchtet. Dadurch ist die Beleuchtungsapertur in Richtung der Bildaufspaltung gegenüber dem Nomarski-DIK reduziert. Gleichzeitig ist natürlich auch die Schärfentiefe vergrößert. Dies bedingt, dass dem Bild eine streifenförmige Strukturierung überlagert ist. Schauen Sie sich einfach einmal entsprechende Beispielaufnahmen von Carl Zeiss an. Diese Effekte nehmen möglicherweise mit der Vergrößerung zu.

Eine weitere Überlegung betrifft die Bildhelligkeit. Diese ist ja beim Nomarski-DIK schon recht schnell ein Problem, da das Verfahren massiv Licht "schluckt". Meiner Vorstellung nach müsste dies beim PlasDIC noch stärker der Fall sein, da ja die Beleuchtungsapertur reduziert ist.

Soweit ich es überblicke ist PlasDIC eigentlich nur bis zum Objektiv 40x vorgesehen.

viele Grüße

Christian Linkenheld

T. Ebbinghaus

#4
Hallo Zusammen,

es gibt eine Veröffentlichung von Zeiss-Mitarbeitern zu diesem Thema, die recht gut ist. Nach deren Vorlage habe ich mir das System quasi aus einem "Normalen DIK" auf dem Standard WL selbst improvisiert - mit guten Ergebnissen. Ich suche mal das Paper in meinen Unterlagen und zitiere in einem Edit, ich habe das PDF seinerzeit im Internet gefunden....

Gruss
Thorsten

Edit:
ja, genau den Link von Kai, s.u., meinte ich, hier zum Anklicken:
http://www.zeiss.de/C12567BE00472A5C/EmbedTitelIntern/Article-PlasDic_Photonic_d/$File/PlasDIC_Photonik_2004_01_42.pdf

PS.: Irgendwie habe ich den Eindruck, dass dies eine verborgene Festplatte auf dem  Zeiss-Server ist, die mittlerweile von Google durchsucht wird. Ich finde recht viel Literatur genau auf dieser Quelle. Das "$File" deutet auf eine verborgene Platte hin....
----
Ich suche:
- Zeiss West Halteschraube für Objektivrevoler am Standard 18/WL
- Einzelne Lamellen für Leuchtfeldblende

Kay Hoerster

#5
Hallo Thorsten und alle anderen,

ist eventuell dieses PDF gemeint?
http://www.zeiss.de/C12567BE00472A5C/EmbedTitelIntern/Article-PlasDic_Photonic_d/$File/PlasDIC_Photonik_2004_01_42.pdf

Gruß Kay Hörster

Edit: Ich sehe gerade, daß der Link nicht richtig funktioniert. Googlet man nach plasdic führt aber gleich der erste Link im Suchergebnis zum Artikel

Gruß Kay Hörster
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Michael Plewka

hallo Forum,
zunächst bedanke ich mich bei allen Beteiligten für die Bemühungen, Licht ins Dunkel zu bringen. Der angeführte Link zu dem pdf war mir bekannt, aber der Beitrag von Herrn Linkenheld bringt es auf den Punkt: 
ZitatSchauen Sie sich einfach einmal entsprechende Beispielaufnahmen von Carl Zeiss an
. Würde ich gerne, aber da sehe ich gerade lediglich die äußerst gering aufgelösten Bilder auf der Zeiss- website, die für mich gerade keine Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit beider DIK-Verfahren im Vergleich zulassen. Ebenso behandeln die beiden Fotos in dem pdf einen sehr speziellen Fall (Plastik-Petrischalen), der für Tümpler dann doch nicht die ganz große Rolle spielt. Da sind die Bilder einiger Forumsmitglieder wesentlch besser aufgelöst. Jedoch bin ich davon ausgegangen, dass bei den bisher (weitgehend auch weltweit im Netz, soweit mir zugänglich) gezeigten Bildern immer Nomarski-DIK zu Einsatz kommt und nicht das (billigere) Zeiss-PlasDIC-Verfahren. Insofern fehlt hier ein direkter Vergleich, analog zu den hier  im Forum gelegentlich gezeigten Objektiv-Tests.  Falls einem Forumsmitglied dahingehend  aufschlussreiche Bilder im www. bekannt sind bitte ich um Hinweise, am besten mit urls.
schönen Abend noch wünscht Michael Plewka