Oberfläche von Haaren: Dauerpräp. möglich?

Begonnen von A. Büschlen, April 30, 2009, 09:49:23 VORMITTAG

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A. Büschlen

Hallo,

zur Zeit arbeite ich an schülergerechten Methoden um die Oberfläche der Kopf- und Körperhaare von Mensch und Säuger mit dem Lichtmikroskop sichbar zu machen.

Folgendes Verfahren wende ich an:

Auf ein Objektträger wird mit einem Deckglas ein Tropfen Nagellack ausgestrichen (wie ein Blutausstrich)
Auf diesen dünnen Nagellack-Film werden einige Haare gelegt. Sobald der Nagellack trocken ist, können die Haare abgezogen werden. Auf dem Objektträger bleibt ein Abdruck der Haaroberfläche zurück der im Durchlicht / Hellfeld mit den Objektiven 4x, 10x und 20x sehr gut ohne Deckglas betrachtet werden kann.

Hier zwei Beispiele:

Durchlicht / Hellfeld, Objektiv 20x Plan, je eine Aufnahme im PS bearbeitet.



Katze



Mensch, Kopfhaar

Nun meine Frage: Können Nagellackpräparate ohne Deckglas als Dauerpräparate gelagert werden?
Wenn nein, welche Eindeckmittel könnten geeignet sein um ein transparentes Nagellackhäutchen ein zu decken(Brechungsindex!) ?

Besten Dank für Hilfestellungen.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

liftboy

Hallo Arnold,
ohne Deckglas staubt die ganze Sache irgendwann zu und ohne Glas kann man´s nicht reinigen.
Ich würde die Sache als Trockenpräparat behandeln; also Deckglas drauf und mit Nagellack umranden.
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Alfons Renz

Hallo Herr Büschlen,

Sehr schöne Bilder sind es, die Sie mit dieser einfachen Methode erhalten haben! Wenn Sie die Bilddateien mit einem Bildbearbeitungsprogramm invertieren - das kann Jedes - dann wird Schwarz aus Weiß und umgekehrt. So erhalten Sie in Bild, das fast wie eine REM-Aufnahme wirkt. Probieren Sie einmal aus!

Um es als Dauerpräparat zu verarbeiten, würde ich folgenden Weg vorschlagen:

Den Lack-Abdruck auf einem runden Deckglas anfertigen, und dieses dann umgedreht auf einem Papierring als Abstandshalter auf dem Objektträger aufkleben. Durch den Abstandsring vermeiden Sie, dass der Lack durch den Druck des Deckglases deformiert wird und 'anbäckt'. Und durch die Lokalisation des Präparats auf der Unterseite des invertierten Deckglases vermeiden sie die sonst bei Lufteinbettung drohende 'Vernebelung' durch einen Beschlag des Deckglases.

Nagellack oder sonst ein Lösungsmittel enthaltendes Zeug würde ich bei der Fixierung des Deckglases / Abstandsringes nicht verwenden, da dessen Dämpfe Ihren Lackabdruck einschmelzen lassen könnten. Aber da geht wie immer 'Probieren über Studieren'.

Viel Glück!

Alfons Renz


A. Büschlen

Hallo,

@ Wolfgang, @ Alfons Renz:
Ich werde nun beide Verfahren weiter verfolgen:
- Abdruck direkt auf den Objektträger und mit dem Deckglas abdecken.
- Abdruck auf das Deckglas und dann das Objekt "hängend" auf den Objektträger  montieren.

Auch werde ich den Hinweis beachten und für die Umrandung keinen Nagellack verwenden.

Besten Dank für die Hinweise!

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen


Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Detlef Kramer

Lieber Herr Büschlen,

nur als Tipp:

von "Chemlab" gibt es einen Umrandungslack, der frei ist von organischen Lösungsmitteln und der daher sehr gut für Ihr Vorhaben geeignet sein müsste.

Herzliche Grüße

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Bernhard Kaiser

Danke den Herren Büschlen und Renz für die interessanten Hinweise.

Freundliche Grüsse
Bernhard Kaiser