Unbekanntes aus Moorwasser

Begonnen von Carsten Wieczorrek, April 27, 2015, 22:42:07 NACHMITTAGS

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Carsten Wieczorrek

Hallo,
ja, Moorwasser kann süchtig machen. Aber was habe ich hier gesehen? Es lebt definitiv, die Vakuolen waren in Aktion und haben Flüssigkeit nach aussen gepumpt.
Erinnert mich irgendwie an ein Firmenlogo, komme aber nicht drauf (hoffentlich ist das kein Verstoß gegen das Urheberrecht...).

Bild eins mit dem 6,3 er Apo, Bild zwei und drei mit 16er Apo, Bild drei bei gekreuzten Polarisatoren.
Größe : der ganze Kreis hat einen Durchmesser von etwa 450 µm.

Schönen Abend

Bild 1 : 5 Zellen im Kreisverband, 6,3 er Objektiv



Bild 2 : oberste Zelle, 16 er Objektiv



Bild 3 : rechte Zelle, 16 er Objektiv, gekreuzte Polarisatoren


Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Klaus Henkel

Zitat von: Carsten Wieczorrek in April 27, 2015, 22:42:07 NACHMITTAGS
Hallo,
ja, Moorwasser kann süchtig machen. Aber was habe ich hier gesehen? Es lebt definitiv, die Vakuolen waren in Aktion und haben Flüssigkeit nach aussen gepumpt.
Erinnert mich irgendwie an ein Firmenlogo, komme aber nicht drauf (hoffentlich ist das kein Verstoß gegen das Urheberrecht...).

Bild eins mit dem 6,3 er Apo, Bild zwei und drei mit 16er Apo, Bild drei bei gekreuzten Polarisatoren.
Größe : der ganze Kreis hat einen Durchmesser von etwa 450 µm.

Schönen Abend

Guten Abend Carsten!

Die Fotos sind alle unbrauchbar, die Strukturen, die man im Innern der Objekte sieht, sind überwiegend nicht real, sondern Artefakte, also durch falsche Einstellung der Aperturblende oder zu weit abgesenkten Kondensor hervorgerufene optische Erscheinungen.

Machen Sie doch mal die Aufnahmen versuchsweise so:

Einfaches Hellfeld (weder Polarisation, noch Phako, noch Dik, weder Schiefe Beleuchtung, noch Dunkelfeld); Kondensor in der richtigen Höhe; Aperturblende am Kondensor maximal um ein Viertel bis ein Drittel geschlossen.

Die Schärfentiefe und mit ihr der Kontrast werden nur minimal sein, aber man wird jedenfalls etwas erkennen.
Grüße und viel Erfolg!

KH


Carsten Wieczorrek

Hallo Klaus,

mein Kondensor steht so, das die Feldblende scharf abgebildet wird. Aperturblende ist offen. Die Dinger sind im Durchlicht fast schwarz, bis auf die Vakuolen amn Rand. Und das, was schwarz ist, dreht das polarisierte Licht.

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Klaus Henkel

Zitat von: Carsten Wieczorrek in April 27, 2015, 23:22:06 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

mein Kondensor steht so, das die Feldblende scharf abgebildet wird. Aperturblende ist offen. Die Dinger sind im Durchlicht fast schwarz, bis auf die Vakuolen amn Rand. Und das, was schwarz ist, dreht das polarisierte Licht.
Carsten

Schön, aber man erkennt ja nichts. Im Zweifel immer zuerst Hellfeld, keine Polfilter etc.
KH

Carsten Wieczorrek

Hallo,

ich habe das Zeug heute noch zweimal gesehen, jeweils 4 Zellen. Diese Zellen befinden sich im Inneren einer etwa 730 µm großen Gallertkugel.
Die Zellen von heute sind etwa 90 µm lang.

Auch die Exemplare von heute sind ziemlich undurchsichtig.

Schönen Abend
Carsten


Bild 1 mit dem 6,3 er Apo, hier sieht man die Gallertkugel


Bild 2 mit dem 16 er Apo


Bild 3 mit dem 40 er Apo
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Carsten Wieczorrek

Hallo,
ich ziehe das nochmal hoch. Ein lebendes Objekt, das so schwarz ist, das man gar nichts erkennt, das muss doch schon mal jemand gesehen haben?
Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
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Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
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Für farbige Streifen : Epival Interphako

Eckhard

Hallo Carsten,

Ein Foto, auf dem man nichts erkennt, von
ZitatEin lebendes Objekt, das so schwarz ist, das man gar nichts erkennt ...

Was soll man dazu sagen? Warum versuchst Du nicht erst einmal, mit Deinen Apochromaten halbwegs anständige Fotos zu machen? Dann kann man Dir auch bei der Bestimmung helfen.

Herzliche Grüße
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

MikroMatt

Zitat von: Eckhard in Mai 14, 2015, 18:12:25 NACHMITTAGS
... halbwegs anständige Fotos ...

Nabnd,

ich denke hier liegt eines der Probleme.

1. Könnte man damit freundlicher umgehen, denn unanständig sind die Photos ja auch nicht. ;)
2. ein paar Tips ablassen, die, (Beispielbilder liegen ja vor) ein wenig mehr mehr erkennen ließen.

Ich denke hier im Forum gibts jede Mende Fachkompetenz. Es hilft wenig zu sagen: "Dein Photo ist S.....e", wenn man nicht Anregungen zu einer Verbesserung geben kann oder will.

Mein Gedanke, wenn es so undurchsichtig ist, warum nicht mal mit Auflicht probieren, und wenn das Licht dafür aus ner (LED) Taschernlampe kommen muss. Denn wenn nix durchgeht ist die Methode dafür eher obsolet.

Ich stimme zu, Bilder auf denen nichts zu erkennen ist, sind wenig zur Bestimmung geeignet. Hilfreiche Ideen die Situation zu verbessern sind dagegen aber erwünscht.
Gruß

Matthias

Monsti

Hallo Carsten,

zu Deinem Fund kann ich nur sagen, dass ich so etwas noch nie gesehen habe - und ich habe schon unzählige Moorproben untersucht, in denen ich allerdings auch viele Organismen gefunden habe, die ich erst gar nicht ins Forum stelle, weil vermutlich eh keine Bestimmung möglich ist. Sehr oft handelt es sich um Zysten oder Zygoten.

Du schreibst, dass die Dinger leben. Dann mach' doch ein kurzes Video. Ansonsten finde ich die Idee, es zusätzlich mit Auflicht zu versuchen, nicht schlecht. Eine helle LED-Taschenlampe ist hierfür gut geeignet.

Herzliche Grüße
Angie

Eckhard

Hallo Carsten,

Zitat1. Könnte man damit freundlicher umgehen, denn unanständig sind die Photos ja auch nicht. Zwinkernd
2. ein paar Tips ablassen, die, (Beispielbilder liegen ja vor) ein wenig mehr mehr erkennen ließen.

Unfreundlich ist mein Kommentar nicht gemeint gewesen. Für mich sehen die Bilder nach einem falsch eingestellten Kondensator oder einer zugezogenen Aperturblende aus. Du hast doch ein Amplival mit "Pankratischen Kondensoren" auf einem Revolver. Ich glaube, dass hier das Problem liegt. Möglicherweise ist der falsche Kondensator eingeschwenkt oder es sind die Blenden alle zugezogen oder die Apertur des Kondensors ist nicht an die Apertur des benutzten Objektivs angepasst.

Herzliche Grüsse,
Eckhard
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Martin Kreutz

Hallo Carsten,

für mich sieht das aus wie Schneckenlaich. Ich habe diesen schon oft gefunden, jedoch leider nie ein Foto gemacht. Typisch ist die unregelmäßige Anordnung der Eier in einer scharf begrenzten äußeren Hülle. Dies sieht man auch auf einer Deiner Bilder. Ich habe im Netz nur eine Makroaufnahme dazu gefunden, die diese Anordnung zeigt:

http://www.meerwasserforum-bayern.de/board53-meerwasser-allgemein/board1-meerwasser-allgemein/10-schneckenlaich/?highlight=

Schönen Abend!

Martin

Carsten Wieczorrek

Hallo,

also nochmal zum klarstellen (habe ich aber schon geschrieben):

- Aperturblende offen
- Helligkeit regel ich über den LED-Trafo und zwei Polfilter
- Leuchtfeldblende wird in Objektebene abgebildet und so weit geöffnet, das man sie nicht sehen kann
- Kondensorappertur = Objektivapertur
- die kleinen Kugeln IN der Schleimkugel erscheinen im Durchlicht fast schwarz
- das, was schwarz ist, dreht die Ebene des polarisierten Lichtes (habe schon mal an Stärke gedacht, passt aber auch nicht)

Video geht leider nicht, gibt meine Olympus nicht her. Auflicht ist eine gute Idee, wenn ich so ein Objekt nochmal sehe, wechsle ich zum Vertival.

Schneckenlaich ist schon mal eine gute Idee. Meiner Meinung nach sprechen aber die Vakuolen, die sich nach außen entleren, dagegen. Diese Vakuolen befinden sich im äußeren Rand der kleinen Objekte, dort, wo sie noch nicht ganz schwarz sind. Siehe weiter oben.

Danke schonmal den hilfreichen Antworten.

Ich werde weiter nach den Dingern suchen.

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
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Eckhard

Hallo Carsten,

Zitat- Aperturblende offen
- Helligkeit regel ich über den LED-Trafo und zwei Polfilter
- Leuchtfeldblende wird in Objektebene abgebildet und so weit geöffnet, das man sie nicht sehen kann
- Kondensorappertur = Objektivapertur

Vielleicht steckt Deine LED nicht an der richtigen Stelle? Dein Mikroskop kann tolle Sachen machen. Solange Du aber darauf beharrst, dass bei Dir alles richtig ist, musst Du mit Bildern leben, in denen man nichts erkennen kann.

Herzliche Grüsse,
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
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anne


Ulf Titze

#14
Hallo Carsten,

ich möchte mich der Einschätzung meiner Vorredner anschliessen: Objekte, die man im Durchlicht nicht durch-leuchtet kriegt, sieht man immer wieder. Aber sooo schwarz dürfen die Kullern nicht sein, das "riecht" nach fehlerhafter Beleuchtung. Du sagst ja selbst, dass die Dinger leben - woher soll die schwarze Farbe dann kommen? Schwarzes Pigment? Eingelagerte Hartsubstanzen (Metall, Kalk etc...), welche das Licht absorbieren?

Zitat von: Carsten Wieczorrek in Mai 19, 2015, 22:57:00 NACHMITTAGS
also nochmal zum klarstellen (habe ich aber schon geschrieben):

- Aperturblende offen
- Helligkeit regel ich über den LED-Trafo und zwei Polfilter
- Leuchtfeldblende wird in Objektebene abgebildet und so weit geöffnet, das man sie nicht sehen kann
- Kondensorappertur = Objektivapertur
- die kleinen Kugeln IN der Schleimkugel erscheinen im Durchlicht fast schwarz
- das, was schwarz ist, dreht die Ebene des polarisierten Lichtes (habe schon mal an Stärke gedacht, passt aber auch nicht)


das klingt schon mal sehr gut. Nur der Systematik bei der Ursachensuche wegen: Du hattest vermutlich an Deinem Pankraten auch richtigen den Kondensorkopf eingeschwenkt......

Wenn ich Deine Bilder betrachte, fällt mir sofort der inhomogen ausgeleuchtete Hintergrund auf. Woran liegt das? Das kenne ich vom Amplival mit Pankraten im Hellfeld nicht (hatte früher auch eins). Wenn man die Objekte zusammen mit dem inhomogenen Hintergrund sieht, hat man immer den Eindruck, dass wichtige Abbildungsstrahlen am Objektiv vorbeisausen. War da Schieflicht im Spiel? Wenn nein: bist Du Dir sicher, dass die Lichtquelle richtig positioniert ist? Zum vollständigen Köhlern gehört ja nicht nur die saubere Abbildung der LFB in der Präparatebene, sondern auch die zentrierte scharfe (!) Abbildung der Lichtquelle (früher die Glühwendel, heute der LED-Emitter) in der Kondensorebene. Dann sollte Dein Hintergrund nicht mehr so inhomogen sein. Wenn man die Kugeln dann trotzdem nicht besser erkennen kann, kanns vielleicht noch am Präparat, insbesondere an der Dicke des Präparates liegen. Sonst fällt mir auch nichts mehr ein.

Viele Grüße

Ulf
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