Das große mineralogische Mikroskop von Nachet & Fils, Paris

Begonnen von olaf.med, Juli 22, 2015, 21:59:15 NACHMITTAGS

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olaf.med

Liebe Freunde historischer Geräte,

herzlichen Dank für die schönen Kommentare und Anmerkungen. Für die Beseitigung von Altersflecken probiere ich einfach einmal Produkte aus der örtlichen Apotheke, die in der "Rentner-Bravo" (Apotheken-Umschau) angepriesen werden. Schaun mer mal...

Natürlich hat Heiko als einziger "upgrading" als den wahren Beweggrund für meine Präsentation erkannt - aber bitte nicht weitersagen ;)

Best Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Frank D.

Zitat von: olaf.med in Juli 22, 2015, 21:59:15 NACHMITTAGS
.....
Der untere Tubus ist drehbar mit dem oberen Teil verbundenen und mit einer Mitnahmevorrichtung mit einem Langloch zum Höhenausgleich mit dem Tisch gekoppelt. Zur Vermeidung von totem Gang ist das Langloch mit einer gefederten Führung versehen. Dieser Teil des Tubus trägt auch den Feintrieb, der klassisch über eine feingängige Schraube und ein Dreikantprisma wirkt. Durch die veränderte Kopplung zwischen Objektivhalterung und Tisch im Vergleich zur ursprünglichen Konstruktion von 1880 konnte auf einen zweiten Grobtrieb an dieser Stelle verzichtet werden– die früheren Versionen benötigten jeweils einen eigenen Grobtrieb für den oberen Tubus und den unteren Tubus, da es zwischen beiden keine mechanische Verbindung gab. ...


Lieber Olaf,

"beglückwünscht" bist Du ja jetzt genug worden ..... nun mal ins Eingemachte!  :D

Die gefederte Langlochführung für den spielfreien Kontakt finde ich, wie auch die gegeneinander gedrückten Zahnradflanken an den Fuess-Mikroskopen, einfach nur toll.
Wie aber stelle ich mir nun den Feintrieb an diesem schönen Mikroskop vor? Du hast es zwar schon beschrieben ..... ich habe da aber ein Hängerchen  :-[
Was bewegt sich und was ist mit wem gekoppelt, wenn Du an dem Feintriebrädchen drehst. Es ist doch die sich mitdrehende, horizontal aufgesetzte Rändelschraube, oder?

Viele Grüße und .... meinen Glückwunsch zum geglückten Foto dieser Ménage à trois
Frank

olaf.med

Lieber Farnk,

Danke für Deine Glückwünsche!

Nach dem Motto "ein neuer Blickwinkel schafft neue Einblicke" und "ein Bild sagt mehr als tausend Worte" hier die Lösung des Problems:



Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

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Fahrenheit

Lieber Olaf,

vielen Dank für die ausführliche Vorstellung dieses wohlgepflegten Schatzes. Sehr interessant zu lesen!

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Frank D.

Zitat von: olaf.med in Juli 26, 2015, 14:19:31 NACHMITTAGS
......"ein neuer Blickwinkel schafft neue Einblicke" ....

und: "ein Bild schafft mehr als tausend Fragen"

Oh, Du Lump Du!  ;)
Hast dieses Foto bestimmt grinsenden Blickes eingestellt, ..... denn genau DAS, hatte ich nach der Betrachtung Deiner ersten Fotos für den Bruchteil einer Sekunde in Erwägung gezogen und sofort wieder verworfen. Nun ist für mich die feste Kopplung von Objektiv und Tubus schon an einem "normalen" Mikroskop Gesetz genug; welche Auswirkung hat dann erst diese schändliche Verletzung der Tubuslänge an einem Präzisionsmessgerät?

Eine Frage muss Herr Nachet mir beantworten! War es der unergonomische, stets wechselnde Bedienort der Feinverstellung und die hohe Verschmutzungswahrscheinlichkeit der oberen Objektivlinse, das wert? An einem Polmikroskop?

Herzliche Grüße
Frank


olaf.med

#20
Lieber Frank,

Du hast mit Deinen Bedenken natürlich völlig recht. Nachet-Mikroskope waren mechanische und konstruktive Leckerbissen, aber eben nicht immer bedienerfreundlich und sinnvoll konzipiert. Das neuere ist da schon viel besser als die ursprünglichen Versionen, bei denen der Spalt zwischen dem oberen und dem unteren Tubus viel größer und damit verstaubungsanfälliger war. Hier habe ich das Objektiv bis ans untere Ende des Feintriebs gedreht, um das Prinzip zu verdeutlichen. Normalerweise arbeitet man eher mit dem Objektiv in oberer Stellung bei kleinem Luftspalt.

Ein Polarisationsmikroskop ist auch bei undefinierter Tubuslänge noch immer ein physikalisches Präzisionsmessgerät, da den Mineralogen ganz andere quantitative Werte interessieren als die nackte Vergrößerung (die ihm eher egal ist ;D).

Aus den oben erwähnten Gründen ist das Nachet-Prinzip den Darwinschen Weg gegangen, den ja schon vorher ganz andere Dinosaurier beschritten haben.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

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Frank D.

Da stimme ich Dir zu, Olaf!
Gerade weil Darwin seinen Daumen nach unten gedreht hat, sind die davon Betroffenen für uns doppelt interessant.

Ist das abgebildete Objektiv ein Satzobjektiv?

Herzliche Grüße
Frank

olaf.med

Nein, Frank, das ist ein normales Objektiv. Satzobjektive kenne ich nicht von Nachet.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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Peter V.

Lieber Frank,

ZitatGerade weil Darwin seinen Daumen nach unten gedreht hat, sind die davon Betroffenen für uns doppelt interessant.

Das ist vermutlich auch das Geheimnis des "Mikrobenjägers", der ja auch vor Darwin nicht bestehen konnte....ebenso wie die "Windmühle" von Hensoldt.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.