LED-Beleuchtung für Fluoreszenz

Begonnen von reblaus, September 09, 2015, 20:11:52 NACHMITTAGS

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reblaus

Hallo -

anläßlich des Baus einer 80 Watt-LED-Beleuchtung für Auflichtfluoreszenz habe ich mich mal etwas gründlicher mit den Spektren verschiedener LEDs beschäftigt und wollte davon einige Aspekte diskutieren und nach Erfahrungen fragen.

Für Fluoreszenz mit alten Gebrauchtteilen finden aus finanziellen Gründen meist auch die alten Filterkombinationen Verwendung, die u.a. an die stärksten Hg-Linien der HBO-Lampen angepasst waren. Das sind im wesentlichen 365, 405, 435 und 546 nm.

Wenn wir uns nun die Maxima von leicht verfügbaren LEDs betrachten, passen diese nicht besonders dazu. Es funktioniert meistens trotzdem, weil die LEDs relativ breite Peaks haben und bei den alten Filtersätzen häufig breitbandige  Erregerfilter eingesetzt wurden.

Bei grünen LEDs liegt das Maximum um etwa 530 nm, bei blauen um die 470 nm.
"Royal blue" ist etwa 450 nm, dort liegt auch immer der höchste Peak von kaltweißen LEDs.

Eine willkommene Ausnahme bietet die kaltweiße Variante (WCS) der LUMINUS CBT-140 (das ist die LED, welche 21 A Dauerstrom aushält und kurzzeitig auch mal 30 A). Diese hat ihr Maximum bei etwa  430 nm und dafür gibt es den Filtersatz 06.

Der Ausdruck ,,Grünlücke" für den Mangel der weißen LEDs im Vergleich zum kontinuierlichen Halogenlicht halte ich nicht für ganz korrekt, denn bei allen weißen LEDs deren Datenblätter ich bis jetzt angeschaut habe, liegt diese Lücke bei 480 nm und das würde ich bestenfalls als Cyan (Blaugrün) bezeichnen.

Das Maximum sowohl bei weißen wie bei "königsblauen" LEDs liegt also bei 450 nm und passt deshalb nicht optimal mit den Filtersätzen 9 oder 10 von Zeiss zusammen (die haben ein Erregerbandfilter 450-490, waren also nicht für die HBO-Lampe bestimmt). Das liegt bei einer weißen LED schön auf der Cyan-Lücke, läßt aber links und rechts davon noch genügend Royal Blue bzw. Grün durch, sodass die Sache trotzdem funktioniert.

Für Grünanregung oder Grünbeleuchtung bei Phasenkonstrast ist man mit einer weißen LED besser bedient als mit einer grünen, denn die grünen Bandfilter sind oft auf 546 nm abgestimmt. Von den 530 nm der grünen LED kommt nur noch wenig durch, während die weißen dort einen breiten Buckel haben.

Was gut funktioniert ist UV bei 365 nm - da trifft sich netterweise die UV-LED mit den alten und neuen Filtersätzen.

Viele Grüße

Rolf


Rene

Hi Rolf, my experience as well. How/where did you mount the leds?

Best wishes, René