Reichert Projektionsmikroskop

[Klaus Herrmann]

Hallo Freunde der soliden alten Technik,

ich spiele zur Zeit mit einem Projektionsmikroskop von Reichert. Habe bislang noch keine Literatur darüber gefunden. Ein klassisches Reichert-Produkt:
Stabil, präzise und ergonomisch durchdacht.
Der Mattschirm hat ein paar Risse in der Beschichtung, aber sonst ist es tadellos und lichtstark durch 100 W Halogen. Habe die Lampe noch nicht richtig justiert - es geht noch homogener!

Die Beispielbilder sind bei 1/8 bis 1/ 15 aus der Hand natürlich leicht verwackelt!
Auf dem 1. Beispielbild sind Reflexe von der Lampe hinter meinem Kopf!

Wenn jemand Literatur hat wäre ich interessiert, besonders Herstellungsjahr und Zubehör

[Albert Schuitema]

Hallo Klaus,

Du hast eine PN.

MfG. Albert

[PAKRO]

Hallo Herr Herrmann!

Da dürfte es sich wohl um ein Visopan handeln.

Hier der Link zum Verkaufsfolder http://www.science-info.net/docs/reichert/A4/Visopan-Folder.pdf

Hier der Link zur Bedienungsanleitung http://www.science-info.net/docs/reichert/A4/Visopan-manual.pdf

Hoffe es hilft!


Beste Grüße

Peter

[Klaus Herrmann]

Ganz herzlichen Dank Peter,

das sind perfekte Dokumentationen.

Das Gerät ist wirklich ein Schmuckstück an Präzission und Ergonomie.

Reichert hat wohl auch einen Preis dafür bekommen.

Die 100 W Halogen bringt natürlich ordentlich Licht. Ich muss die Lampe noch justieren, aber das ist in der Anleitung ja gut beschrieben. Jetzt muss ich nur noch den Sandwich des Deckglases auseinander bringen, dass ich die gerissene Diffusorfolie austauschen kann.

Meine Fotos sind natürlich nur ein Abklatsch von dem, was man direkt sieht. Aber schnell aus der Hand kann man nicht viel erwarten!

[PAKRO]

Freut mich wenn es geholfen hat!

Ganz besonders bei einem so tollen Mikroskop von Reichert.


Beste Grüße

Peter

[Siggi O.]

Meine Fotos sind natürlich nur ein Abklatsch von dem, was man direkt sieht. Aber schnell aus der Hand kann man nicht viel erwarten!

Hallo Klaus,

das Gerät macht schon beim ansehen der Fotos Spaß, damit zu arbeiten wohl noch viel mehr.

Schade ist eigentlich das der Objekttisch abgeschrägt ist und somit für lebende Objekte nicht geeignet ist.

Du hast ja schon erwähnt das die Lampe noch zentriert werden muss. Ist der gesamte Mattschirm dann gleichmäßig ausgeleuchtet? Werden die Farben natürlich wiedergegeben?

Was hat das Gerät seinerzeit gekostet?

Viel Spaß mit diesem Schmuckstück!

Viele Grüße
Siggi

[Detlef Kramer]

Lieber Siggi,

ich klinke mich hier mal ein und werde etwas Wemut in den Wein kippen: wir haben bei uns zwei dieser Dinger, gekauft wohl in den frühen 60'ern für Unterrichtszwecke. Wir haben sie allerdings mit einer schwächeren Beleuchtung, was bedeutet, dass man mit ihnen nur in einem praktisch vollkommen dunklen Raum arbeiten kann. Die Wiedergabe auf einer Mattscheibe kommt nie, auch nur im Entferntesten an eine direkte Beobachtung durch das Okular heran. Die Ausleuchtung ist nicht gleichmäßig, kann sie aus optischen Gründen nicht sein, es sei denn, man würde noch eine entsprechende Linse mit dem Durchmesser der Mattscheibe auflegen.

Daran, dass der Tisch geneigt sei, kann ich mich nicht erinnern. Ich meine, er wäre waagerecht.

Bei uns stehen die Dinger übrigens ungenutzt in irgend einer Ecke.

Herzliche Grüße

Detlef

[Klaus Herrmann]

Hallo Sigi,
doch das ist schon ein schönes Instrument. Vor allem die Bedienung ist sehr gut durchdacht, wie in einem guten Auto, alles ist am richtigen Platz und "blind" zu erreichen. Z. B ein Hebel um den Revolver kurz um ca 2 cm anzuheben für bequemen Präparatewechsel.

Der Tisch steht wirklich schräg - sieht man auf dem 1. Bild. Sicher Ergonomie! Macht übrigends dem Plankton nichts aus, "auf der schiefen Bahn" zu sein!

Ich habe die Lampe jetzt justiert, die Ausleuchtung ist besser. Der starke Helligkeitsgradient wird durch die Fotobearbeitung verstärkt. Ich habe den Kontrast etwas angehoben.

Die Fresnellinse unter der Glasabdeckung sorgt für ganz guten Ausgleich. Und die 100 W Lampe bringt so viel Licht, dass auch bei Hintergrundlicht im Raum gut was zu sehen ist.

Ein großer Vorteil ist. Man kann schön Zeichnungen machen, indem man ein Transparentpapier auflegt und dann 1:1 abzeichnet. Dafür liegt der Mattschirm genau im richtigen Winkel!
Man darf ja nicht vergessen : das sind "screenshots", also einfach abfotografiert

Hier noch 2 Bilder:

[Robert Götz]

Jetzt muss ich nur noch den Sandwich des Deckglases auseinander bringen, dass ich die gerissene Diffusorfolie austauschen kann.

Hallo,

würde mich sehr interessieren, gelegentlich zu erfahren, ob Ihnen das gelungen ist. Ich habe das Problem beim Glarex von Zeiss, dass zwischen
den beiden Scheiben Dreck ist, der sehr stört. Ich habe es aber nicht geschafft, die beiden Scheiben zu trennen.

Gruß
Robert Götz

[Detlef Kramer]

Lieber Klaus,

ich muss Abbitte tun: Fresnel-Linse, genau das ist es, was unseren Gurken fehlt. Es muss sich demnach um eine Weiterentwicklung handeln, die einige Mängel der alten Geräte behoben hat.

Viel Spass weiterhin mit dem schönen Gerät.

Detlef

[Robert Götz]

Das ist beim Glarex auch so. Es gibt ihn mit und ohne Fresnel-Linse (die eine eigene Stromversorgung braucht).
Die Version mit hat ein deutlich besseres Bild als die ohne.

[TPL]

Das ist beim Glarex auch so. Es gibt ihn mit und ohne Fresnel-Linse (die eine eigene Stromversorgung braucht). Die Version mit hat ein deutlich besseres Bild als die ohne.

Hallo Projektionsmikroskopiker,
ich bin mir ziemlich sicher, dass nur die Version mit der beweglichen Fresnel-Linse "Glarex" heißt. Das Bild ist damit zwar besser, aber ich empfand das Geräusch und die feinen Vibrationen des Motors als störend. Die schon lange vor dem "Glarex" gebauten Zeiss-Projektionsschirme haben diesen ulkigen Spitznamen, den A. Bollmann nannte.

Außer Reichert hat auch die Schweizer Firma Projektina Projektionsmikroskope gebaut.

Schönen Gruß, Thomas

[Robert Götz]

ich bin mir ziemlich sicher, dass nur die Version mit der beweglichen Fresnel-Linse "Glarex" heißt

Wird so sein. Ich habe hier eine original Bedienungsanleitung für das "Arbeits- und Forschungsmikroskop STANDARD RA", in der der
"Projektionsaufsatz 47 30 80" gezeigt wird. Glarex wird er nicht genannt. (Die Bezeichnung von Herrn Bollmann steht allerdings auch
nicht da...)
Fresnellinse hat er auch, aber nicht drehbar.
Es heißt hier auch: "Die Einbauleuchte 6V 15W reicht im Hellfeld bei schwächeren und mittleren Objektiven völlig aus." Das stimmt
aber nur bei völlig abgedunkeltem Raum.

[Robert Götz]

Bei uns stehen die Dinger übrigens ungenutzt in irgend einer Ecke.

Herr Kramer, wie wäre es mit dem Mikromarkt?

[Jürgen Boschert]

Hallo zusammen,

1. Einige Bemerkungen zu den hier z. T. verwendeten Begriffen

Lolobusen ist die saloppe Bezeichnung für die Zeiss-West Projektionsaufsätze, die ja anatomisch durchaus gewisse Assoziationen wecken konnten. Der Mattscheibenaufsatz konnte gegen einen Mess- und auch gegen einen fotografrischen Großformataufsatz getauscht werden.

Glarex ist die Bezeichnung eines Aufsatzes für Zeiss-West-Mikroskope, bei dem die Mattscheibe mittels NV-Elektromotor in Drehung versetzt wurde, um so das Mattscheibenkorn bei der Betrachtung unsichtbar zu machen; das Bild war so schärfer. Das Grundgerät war letztlich auch ein "Lolobusen". Ein ähnliches Prinzip verfolgte das Dynascope, das von Wild und, soweit ich erinnere, auch von Olympus angeboten wurde.


2. Ein Apell an alle Diskutanten (solange ich beim Forum dabei bin, und das ist definitiv schon seit den Anfängen des "alten" Forums, habe ich noch nie eine Bemerkung zur Diskussionsform hier gemacht bzw. machen müssen):
Bitte nehmt Euch zurück ! Auch dieser Thread bietet erste Anzeichen für eine maligne Entartung, wie es schon in kürzlich aufgemachten Threads schon eingetreten ist, und dort auch von den Administratoren zurecht angemahnt wurde. Das passt nicht zum Wesen dieses Forums und führt keinen weiter. Es war immer eine herausragende Eigenart dieses Forums, dass auf Umgangsformen geachtet und miteinander mit Respekt und Rücksicht umgegangen wurde. Das muss unbedingt erhalten werden BITTE !


In diesem Sinne

Gruß !

JB