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Nebela

Begonnen von Ernst Hippe, Juli 17, 2009, 14:55:22 NACHMITTAGS

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Ernst Hippe

Hallo Moortümpler,

mit den beiden folgenden Nebela-Arten tue ich mir schwer.
1. Mit etwas abgesetztem Hals:



2. Ohne abgesetzten Hals (der gelbe Schatten ist eine Kieselalge), aber mit verstärktem "Mund":



Beide haben etwa die gleiche Schalenstruktur, bei der 2. sind auch kleinere Felder dazwischen.
Aufnahmen mit eingetauchtem WassImm-Obj. 40x, mit Combine 4x gestackt.
Wer kennt die Arten?
Gruß Ernst Hippe
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rekuwi

Lieber Ernst,

stammen diese Schalenamöben aus einer Moorprobe? Das würde bei einer Bestimmung weiterhelfen. Leider habe ich keine Ahnung welche Art, habe nur den Wassertropfen dafür zur Verfügung.

Die Bilder sind sehr gelungen!

Liebe Grüße
Regi

Ernst Hippe

Liebe Regi,

1. Schwemm 2008, 2. Schwemm 2009, also beide Moor.
Gruß Ernst Hippe
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Michael Plewka

#3
hallo Herr Hippe,

Ich finde Ihren Beitrag nicht nur wegen der Fotos interessant, sondern weil Sie annehmen, dass es sich um zwei verschiedene Arten handelt.
Ich hatte neulich in einer Moos-Probe zwei Exemplare, die ich automatisch einer Art (Nebela lageniformis)zugeordnet habe, obwohl sie sich ebenfalls wie Ihre beiden durch eine Kerbe am "Kragen" unterscheiden:

Exemplar 1:


Exemplar 2:


Bei  der Suche nach einer Antwort auf die Frage nach der Variabilität  bin ich auf folgenden link gestoßen:

http://www.xmission.com/~psneeley/Personal/FwrPLA.htm

ein wahres Eldorado an wunderbaren Tafeln von J. LEIDY zu (beschalten) Amöben, vergleichbar mit E.Haeckel´s Tafeln, finde ich.
Diesen Tafel meine ich entnehmen zu können, dass eine gewisse Variationsbreite an Typen einer Art zugeordnet werden kann.

Daher meine ich, dass es sich bei den gezeigten Exemplaren um Nebela collaris handeln könnte.
beste Grüße Michael Plewka

Ernst Hippe

#4
Hallo Herr Plewka,

danke für den Hinweis auf Leidy - ich kenne diese wunderbaren Tafeln, weiß aber nicht, wie weit sie heutigen Einordnungen entsprechen. Nach seiner Darstellung scheint die Oberflächenstruktur recht variabel zu sein. Den durch Querlinie abgesetzten Hals sehe ich bei seinen Bildern nicht, auch bei Ihren Beispielen nicht. Ich will noch weiter suchen , vielleicht meldet sich auch Herr Schneider, der da gut Bescheid weiß.

Schönes Wochenende!
Gruß Ernst Hippe
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Klaus Henkel

Lieber Herr Hippe!

Ist Ihnen zugänglich: Dr. Wilfried Schönborn: Beschalte Amöben. (Testaceae). -  Die Neue Brehm-Bücherei, Ziemsen Verlag, Wittenberg 1966, Seite 46? Was veranlaßt Sie anzunehmen, daß es sich um eine Nebela handeln könnte? Ich bin beinahe überzeugt, daß es sich um Euglypha acanthophora handelt. Können Sie das in der Lit. nachprüfen?

Schönen Gruß KH

Ernst Hippe

Lieber Herr Henkel,

den Schönborn habe ich leider nicht. Ich habe mich hauptsächlich an Grospietsch, Wechseltierchen (Rh.), orientiert. Euglypha hat m.E. regelmäßigere Schuppen und einen "gezackten" Mund, ist auch deutlich kleiner; E.acanthophora trägt außerdem lange Stacheln.
Gruß Ernst Hippe
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Michael Plewka

allo Herr Hippe,
Zitatdurch eine Kerbe am "Kragen" unterscheiden:

ZitatDen durch Querlinie abgesetzten Hals sehe ich bei seinen Bildern nicht

...gemeint war diese Stelle:

,


(in diesem Bild auf eine andere Schärfeebene eingestellt, um zu zeigen, dass es sich um eine Einkerbung handelt) welche, wie gesagt, nur bei einem der Exemplare zu sehen war. darin sehe ich die Analogie zu Ihren Bildern. Die Frage also, ob es sich sich nicht auch bei Ihren Protisten um Varietäten handelt.

Das folgende Bild bestätigt übrigens noch Ihre Aussage, dass es nicht E: acanthophora sein kann:



beste Grüße Michael Plewka



Ernst Hippe

Hallo Herr Plewka,

es sieht so aus, als wären das alles Varianten  ??? So lasse ich das erst mal auf sich beruhen, falls nicht noch ein Spezialist dazu kommt.
Gruß Ernst Hippe
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Martin Schneider

Hallo Herr Hippe, Herr Plewka
Es handelt sich bei allen Mikrofotos um Nebela-Arten.
@ Herr Hippe: Die Linie im Kragen könnte auch eine in die Schale eingezogene Membran sein, wie es bei Encystierungen häufiger vorkommt. Es ist nicht immer leicht zu unterscheiden, ob bei einer flachen Schale wirklich in der Schalenstruktur selbst liegt. Die zweite Art zeigt ja eine deutliche Cyste. Zur Artbestimmung kann ich ohne eine Seitenansicht wenig eindeutiges zu sagen. Die beobachtete Ähnlichkeit der Schalenstruktur erklärt sich aus der räuberischen Lebensweise der Nebela-Arten, die meist Euglyphiden fressen und deren Reserve-Plättchen in ihre neuen Schalen einbauen bei der Zellteilung.
@Herr Plewka
Auch bei Ihren Fotos halte ich einen Membranverschluss kurz vor den Encystierung für nicht ausgeschlossen. Sie zeigen vermutlich ebenfalls 2 unterschiedliche Arten, und zwar wegen der unterschiedlichen Proportionen und Bauchigkeit des Halses. Es kommen die erwähnte N. langeniformis und N. wailesi in Fragen.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Schneider

Michael Plewka

hallo Herr Schneider,
recht herzlichen Dank für die Aufklärung!
beste Grüße Michael Plewka