Festsitzender Deckglaskorrekturring am Objektiv - was tun?

Begonnen von Christian3000, Juli 08, 2016, 22:36:58 NACHMITTAGS

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Christian3000

Liebe Mikroskopiker,

bei unten abgebildetem Objektiv lässt sich der Deckglaskorrekturring nicht drehen, er sitzt bombenfest. Ich habe es schon mit voller Kraft versucht, ohne Erfolg. Gibt es da eine Möglichkeit dies in den Griff zu bekommen, ohne das Objektiv zu gefährden, denn Ersatz ist schwer zu bekommen und wenn dann recht teuer.



Beim 100er Objektiv funktioniert die Irisblende zum Glück butterweich, ich kann mir nicht erklären, warum das 40er dieses Problem hat. Zuerst hatte ich verharztes Schmiermittel im Verdacht, aber da das 100er kein Problem hat, bin ich nicht sicher. Ist bei Olympus da etwas in dieser Richtung bekannt?

Das andere Problem sind die Okulare, deren Dioptrienkorrektur lässt sich auch nur sehr sehr schwer drehen, es gibt ein schabendes Geräusch.  Aber ich traue mich auch nicht das kleine Schräubchen an der Seite zu lösen, kann man da etwas falsch machen? Endloses Drehen scheint die Okulare nicht in 2 Teile zu trennen.

Bin für jeden Tip dankbar, damit ich das Mikroskop fit bekomme!

Viele Grüße
Christian
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Peter V.

Hallo Christian,

ZitatIch habe es schon mit voller Kraft versucht, ohne Erfolg

Ich weiß nicht, was bei Dir "volle Kraft" bedeutet, aber mit Gewalt sollte man an so etwas wohl kaum heraungehen  :o

Das ist ja nun offensichtlich ein extrem hochwertiges und teures Objektiv. Deshlab einmal ein ganz "blöde" Frage: Die Einstellung ist doch auf 0,17. Also auf einer Dicke, wie sie heutzutage üblicherweise für Standard-Deckgläser verwendet wird.

Außer bei ganz speziellen hochwissenschaftlichen Fragestellungen kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand vorher seine Decgläser mit der Lehre ausmisst und dann eine Feinkorrektur vornimmt. Kannst Du nicht einfach damit leben, dass der Ring festsitzt?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Christian3000

Hallo, Peter und Safari,

mit "voller Kraft" habe ich die Kraft gemeint, die man mit je 2 Fingern (2 am Objektiv, 2 am Einstellring) mit etwas Mühe aufbringt; mehr würde ich mich auch nicht trauen. Also keine Rohrzange  ;)

Leider gibt es auch keine Madenschraube, das wäre eine schöne Lösung.

Ja, zum Glück steht die Einstellung auf 0,17mm. Man würde mit dem Korrekturring ein Präparat durch Drehen optimal scharf einstellen, Abmessen wäre nicht notwendig; Planapos sollen ja auf abweichende Deckglasdicken recht empfindlich reagieren, da habe ich allerdings keine eigene Erfahrung. Ich werde es einfach ausprobieren.

Vielen Dank für Deine Antwort zu später Stunde und viele Grüße,
Christian



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the_playstation

Hallo Christian.

Eventuell hilft leichtes Erwärmen um das feste "Klebstofffett" wieder weicher zu machen. Danach hilft Demontieren und Reinigen oder minimale Mengen Öl. Auf jeden Fall auch schon vorher zum Lösen minimale Mengen Öl verwenden. Nur wenig. Man will ja kein Öl in der Optik.

Viel Glück und beste Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Klaus Herrmann

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Peter Reil

Hallo Christian,

langsames Erwärmen auf 30-50 Grad und dann mit zwei Deckelöffnern mit Gummibändern (z. B. Power Grip o. ä.) verdrehen.
Das geht trotzdem sehr schwer, aber es bleiben keine Einsatzspuren am Objektiv zurück.

Ich hatte das bei Olympus auch schon. Das Objektiv konnte ich gar nicht öffnen.


Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Rawfoto

Hallo Christian

Und dann gibt es da auch noch Olympus Hamburg, die machen das wieder wie neu ...


Liebe Grüße

Gerhard

PS: der sehr viel selbst macht, aber doch auch immer wieder die Spezialisten befragt. Man braucht spezielle Schlüssel (Werkzeug) um da ranzukommen. Daher habe ich es nicht selbst versucht ... Bei mir war es nicht das 40x ...
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Christian3000

Liebe Mikroskopiker,

danke schon mal für die Vorschläge, ich versuche eine sehr vorsichtige Erwärmung, falls das nicht geht rufe ich bei Olympus an.
Es hat sich nun herausgestellt, dass beide Okulare wohl dasselbe Problem haben, sie sitzen bombenfest (die Dioptrienverstellung). Auf dem Foto sieht man am rechten Okular das Innenteil herausstehen, das sollte eigentlich beweglich sein. Ich möchte ungern mit einem Lösungsmittel versuchen das Teil loszulösen, da rufe ich lieber beim Hersteller an in der Hoffnung auf humane Preise.



Viele Grüße,
Christian
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Klaus Herrmann

Hallo Christian,

ZitatHoffnung auf humane Preise.

da bin ich aber gespannt - meine Einschätzung geht eher in Richtung inhuman!

Ich habe schon mehrere Oly-Okulare mit der Wäremethode zum Laufen gebracht. Dann aber zerlegt und entfettet und neu gefettet. Das Mehrfach-Schneckengewinde ist etwas frickelig beim Zusammenbau, aber nach dem 10 Mal gehts dann flotter. ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Peter V.

Hallo Christian,

Zitatda rufe ich lieber beim Hersteller an in der Hoffnung auf humane Preise.

wie goldig..... :D

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

the_playstation

Zitat von: Klaus Herrmann in Juli 09, 2016, 14:35:03 NACHMITTAGS
Hallo Christian,

ZitatHoffnung auf humane Preise.

da bin ich aber gespannt - meine Einschätzung geht eher in Richtung inhuman!

Ich habe schon mehrere Oly-Okulare mit der Wäremethode zum Laufen gebracht. Dann aber zerlegt und entfettet und neu gefettet. Das Mehrfach-Schneckengewinde ist etwas frickelig beim Zusammenbau, aber nach dem 10 Mal gehts dann flotter. ;)

Hallo Klaus.

Gernau so mache ich es auch. Erwärmen, Zerlegen, Klebstoff-Schmadder entfernen, neu ölen/fetten, Zusammenbauen.

Spezialwerkzeug:
Im Zweifelsfall hilf diese Zange. ;) ;) ;)
http://www.mittelbayerische.de/imgserver/_thumbnails/images/34/2771400/2771462/779x467.jpg

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

liftboy

Boooahh Jorrit,

ich nehme dafür eine Siphonzange aus dem Sanitärbereich, klappt prima!

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

hebi19

Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname

the_playstation

Hallo Martin.

Stimmt. Aber ich wette, damit kann man auch Quetschen und zangenartige Techniken nutzen. :)

Hallo Christian.

Bist Du schon weiter gekommen?

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Christian3000

Hallo, Jorrit,

...noch nicht, ich mache mich hernach aber dran...

Viele Grüße,
Christian
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