Bitte um Hilfe "Altes Messing Mikroskop Grom & Holl Frankfurt am Main"

Begonnen von obifipskenobi, März 07, 2017, 11:26:27 VORMITTAG

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obifipskenobi

Hallo

Ich habe jetzt bei "Hr. PD Dr. Timo Mappes" nachgefrag.
Es ist zwar nicht herausgekommen wer die Fa. Grom u. Holl war und was die gebaut haben aber ....

Zitat: Timo Mappes

vielen Dank für Ihre Email und die Anfrage mit den Fotos. Dieses Mikroskop zeigt in der Tat viele Elemente des Leitz'schen Stativs C - allerdings zeigt es auch einige Unterschiede, wie z.B. eine andere Rändelung am Tisch. In den frühen 1920ern entstanden einige Unternehmen in Deutschland, die Labormikroskope u.ä. anboten und oft die nicht durch Patente geschützten mechanischen Lösungen bekannter Hersteller kopierten und die anspruchsvollen Objektive meist von externen Zuliefern aus Wetzlar oder Berlin verwendeten . Um ein solches Gerät scheint es sich hier zu handeln: Ein schönes und sehr gutes Belegstück.

Jetzt weis ich zumindest schon ein bisschen mehr .... aber auch nicht viel mehr .....

@Dypsis ... Mit deiner Anwort glaube ich bist du gar nicht so falsch gelegen :-)

VG Helmut Steidl

Klaus Henkel

Guten Tag Messingfreunde!

Von Grom & Holl weiß ich nichts. Aber ich habe einen Verdacht. Beim Einlesen in diesen alten Disk.faden bin ich mir sicher, daß man eine Firmengravur in aller Regel als die Firma des Herstellers interpretiert. In nicht wenigen Branchen war es jedoch üblich, daß potente Käufer eine Gravur von deren Firma verlangten. In den Zeiten, in denen die Hersteller wie Leitz, Beck & Söhne, Rodenstock etc. sich für einen Auftrag krumm machen mußten, um ihr langjähriges Personal zu halten. Besonders in Kriegszeiten und danach wurde jeder, und wirklich jeder Auftrag angenommen, um über die Runden zu kommen. Auch wenn einige wenige Hersteller das nicht machen wollten, so gab es genügend andere, denen finanziell das Wasser bis zum Hals stand.

So habe ich noch immer ein Rasiermesser, in das der Name des Sanitätshändlers Empfenzeder graviert ist (nur auf einer Seite halbhohl geschliffen, die andere Seite ist flach, wie für mikrosk. Schnitte üblich). Auch das traditionsreiche Sanitätshaus mit der Radiowerbung: "Medizinisches Fachhaus von Schlieben - München, Sonnenstraße sieben!" ließ seine Firma in mehrere Produkte eingravieren.

Mikroskophersteller, die keinen großen Namen hatten, lieferten Instrumente mit dem Namen ihres Kunden. So vertrieb die Franckh'sche Verlagshandlung länger als ein halbes Jahrhundert Mikroskope mit der Gravur Kosmos Liebig oder Kosmos Humboldt und weitere, die - soweit ich mich erinnere - von Kaps in Aßlar bei Wetzlar hergestellt wurden.

Es ist bestimmt nicht verkehrt, bei Erörterungen in Sachen Firmengravur auch an potente Kunden zu denken, nicht nur an die Hersteller.

Gut Licht wünscht
KH

Muschelbluemchen

Hallo,

ich hatte mal ein Steindorff. Ich habe es in der Bucht verkauft.
Die hier gezeigten Fotos des gefragten Mikroskops erinnern mich sehr stark an mein Exemplar.
Vor allem der Tisch mit der schrägen Kante aus Messing und die Form des Stativs. Leider kann ich keine Fotos meines ehemaligen Steindorffs mehr finden.

LG
Leo