Diatomeen aus dem arktischen Ozean (Präparat vom Hustedt Forschungszentrum)

Begonnen von KlausB, Oktober 05, 2017, 12:05:42 NACHMITTAGS

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KlausB

Hallo,
die Präparate habe ich leihweise erhalten vom AWI, Alfred Wegener Institut/Friedrich-Hustedt-Zentrum für Diatomeenforschung. Die aufgenommenen Bilder hat das Forschungszentrum zur weiteren Verwertung und Durchführung von Tests mit der Sherpa Software zur automatischen Formerkennung von Diatomeen erhalten.

Die Aufnahmen wurden erstellt an dem Mikroskop Phomi von Zeiss, mit einer Spiegelreflexkamera Canon 60D, und der entsprechenden Adaption an das Mikroskop. Die Aufnahmen wurden zum großen Teil mit einem Plan 100/1,30 Öl Objektiv mit DIC oder Hellfeld erstellt.

Die Präparate wurden 2012 erstellt vom Hustedt Forschungszentrum und in Naphrax eingedeckt.

Bei der Bestimmung habe ich vor allen Dingen die Ausarbeitung :
"Diversity of the diatom genus Fragilariopsis in the Argentine Sea and Antarctic waters." von Cefarelli/Ferrario/Almandoz/Atencio/Akselmann/Vernet genutzt.
Weiterhin haben mir Mitarbeiter des Hustedt Forschungszentrums dabei geholfen. Wobei nicht auszuschließen ist, dass die eine oder andere Bestimmung unzutreffend oder fraglich ist.

Weitere Bilder findet ihr hier:
https://www.freizeit2012undmehr.com/mikroskop/diatomeen-kieselalgen/diatomeen-aus-der-antarktis-polarstern-expedition/

Bild 1 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Art: Fragilariopsis kerguelensis (O'Meara) Hustedt 1952


Bild 2 Diatomeen aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Arten: Fragilariopsis kerguelensis (O'Meara) Hustedt 1952


Bild 3 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Art: Fragilariopsis obliquecostata (van Heurck) Heiden 1928


Bild 4 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Art: Fragilariopsis separanda Hustedt 1958


Bild 5 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Art: Fragilariopsis rhombica (O'Meara) Hustedt 1952


Bild 6 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Art: Fragilariopsis cylindrus (Grunow) Helmcke & Krieger 1954


Bild 7 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Art: Fragilariopsis curta (Van Heurck) Hustedt 1958


Bild 8 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Art: Fragilariopsis ritscheri Hustedt 1958


Bild 9 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Gattung: Thallassiosira sp.


Bild 10 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Art: Corethron pennatum (Grunow) Ostenfeld in Van Heurck 1909


Bild 11 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Art: Navicula criophila (Castracane) Van Heurck 1909


Bild 12 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Gattung: Proboscia-sp


Bild 13 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Gattung: Chaetoceros-sp-Ehrenberg-1844


Bild 14 Diatomee aus dem anarktischen Ozean Präparat: ANT32/28; Art: Asteromphalus heptactis (Brébisson) Ralfs


Viele Grüße
Klaus
Zeiss Phomi III im Einsatz
Zeiss OPMI als Stereo

Web-Seite:
https://www.freizeit2012undmehr.com/

Rene

Great work Klaus, thanks for showing!

I remember seeing Corethron pennatum (the 'real' criophilum) for the first time. With a lot heftier spines than I was used to with C. hystrix from our own waters.
And those Asteromphalus! I pretty much overlooked them in the first couple of samples, as the structure is very hard to spot in live (Lugol) material.

Best wishes,
René

KlausB

Hi Rene,
thanks, it´s really very interesting to see this very different shapes of valves.

The Fragilariopsis taxa seems to be only existing in cold water environment,
and i still try to find out the very different taxa of Thallassiosira species.

At least it is fun to deal with something very different to our warm/sweet water
species.

All the best

Klaus
Zeiss Phomi III im Einsatz
Zeiss OPMI als Stereo

Web-Seite:
https://www.freizeit2012undmehr.com/

Dünnschliffbohrer

#3
Hallo Klaus,

sich schliesse mich den Vorredner an, sehr schöne Bilder. Die Alge in Bild Nr. 10 ist ja sehr exotisch, ich habe sie anfänglich für eine Luftblase mit radialen Rissen im Einbettungsmedium gehalten. Eine Internetrecherche hat aber jetzt doch Klarheit ergeben...

Wenn du offenbar gute Beziehungen zum AWI hast, dann hätte ich mal eine Frage: Mit welchen Mikroskopen hatte Hustedt eigentlich selbst gearbeitet, und in wieweit sind die in deren Sammlung noch erhalten? Liegt das Diatomeen-Material von ihm eigentlich in Bremen oder auf Helgoland?

Ein schönes Wochenende noch!
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

peter-h

Hallo Klaus,

die tollen Bilder erinnern mich auch an das AWI. Vor Jahren bekam ich von einer Expedition 1992 der Polarstern in die Antarktis etwas Material. Es ist sehr schwer eine Corethron gut erhalten zu finden. Hier ein Experiment, eine Spielerei mit dem Heine-Kondensor.


Viel Spass
Peter

KlausB

Hallo Dünnschliffbohrer und Peter,
naja die Beziehungen zum AWi sind noch sehr dürftig, es gab ein paar Emails, und ich habe einige Präparate aus dem
Eismeer leihweise erhalten. Allerdings macht es Spaß mit den Leuten zu arbeiten.
Die Präparate von Hustedt und noch einigen anderen Personen die sich mit Diatomeen beschäftigten sind wohl in Bremerhafen.
Unter diesem Link hast du Zugriff direkt auf die Datenbank.
https://www.awi.de/forschung/biowissenschaften/polare-biologische-ozeanographie/arbeitsgruppen/hustedt-zentrum-fuer-diatomeenforschung/datenbank.html

Du kannst dir wohl auch Präparate leihweise zustellen lassen. Wie das mit den Gerätschaften von Hustedt aussieht kann ich dir
nicht sagen. Ich werde mich aber mal schlau machen.

@Peter
ein tolles Bild das du da von Corethron gemacht hast. In den Präparaten fand ich einige Diatomeen, die ich bisher noch nie
gesehen hatte.

Herzliche Grüße
Klaus
Zeiss Phomi III im Einsatz
Zeiss OPMI als Stereo

Web-Seite:
https://www.freizeit2012undmehr.com/

Dünnschliffbohrer

Hallo Klaus,
das finde ich aber sehr erstaunlich, dass die Sammlungsmaterial einfach so an Privtpersonen ausleihen. Sonst ist es ja oft so, dass man selbst als Wissenschaftler zu der jeweiligen Institution hinfahren muss und dort vor Ort mit deren Mikroskopen die Stücke untersuchen muss. Ich selbst möchte kein Sammlungsmaterial ausleihen, würde mir aber die ammlung gerne mal vor Ort ansehen, wenn ich dort al etwas zu tun hätte (was aber kaum der Fall sein dürfte). Meine Frage nach den Mikroskopen von Hustedt kam auch aus einer gewissen Neugier heraus, womit die großen Vorbilder tatsächlich gearbeitet hatten (verglichen mit unseren heuigen Möglichkeiten als Hobbyisten und "Ebay-Sekundärverwertern").

Hallo Peter (-H),
dein Foto ist einfach Klasse und jetzt erkennt man auch gut, dass es tatächlich eine Diatomee ist und kein Artefakt. Wie die wohl präpariert wurden, dass da nichts abbricht? Vieleicht geglüht, wie es Kurt Krammer so empfiehlt?
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]