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Auflösungsgrenze Stemi

Begonnen von Jürg Braun, September 08, 2009, 09:02:00 VORMITTAG

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Jürg Braun

Guten Tag

Ich besitze ein Wild Heerbrugg Stemi mit den Vergrösserungen 7x und 14x bei 10x Okularen. Ein 2x Objektiv zu finden ist mir in den letzten zwei Jahren nicht gelungen. Nun stell sich mir die Frage, wie weit ich stärkere Okulare einsetzten kann. Wo beginnt bei einem Stemi die blinde Vergösserung? 15x, 20x, 30x?

Gruss in die Runde

Jürg

TPL

#1
Zitat von: Jürg Braun in September 08, 2009, 09:02:00 VORMITTAGIch besitze ein Wild Heerbrugg Stemi mit den Vergrösserungen 7x und 14x bei 10x Okularen. Ein 2x Objektiv zu finden ist mir in den letzten zwei Jahren nicht gelungen. Nun stell sich mir die Frage, wie weit ich stärkere Okulare einsetzten kann. Wo beginnt bei einem Stemi die blinde Vergösserung? 15x, 20x, 30x?

Hallo Jürg,
der Bereich der förderlichen Vergrößerung ist abhängig von der numerischen Apertur des Objektivs (förderlichen Vergrößerung = nA*x mit x = 500 bis 1000). Vielleicht ist die nA in Deiner Dokumentation angegeben.
Beispiel: die förderliche Vergrößerung eines Objektivs 4/0,1 liegt zwischen 0,1*500=50x und 0,1*1000=100x. Teile nun diese Werte durch die Eigenvergrößerung des Objektivs (4) und Du erhältst den bereich der sinnvollen Lupenvergrößerungen der Okulare (nämlich von 50:4=12,5x bis 100:4=25x).

Die Objektive von älteren Stereomikroskopen  haben i.a. keine besonders großen nA. Deshalb wird man mit starken Okularen den Bereich der förderlichen Vergrößerung verlassen und es beginnt die leere Vergößerung ;). Dies kann aber dennoch hilfreich sein, wenn es z.B. um die bessere Übersicht beim Zählen und Messen geht.

PS: um welches Wild Stemi geht es eigentlich? Ich kenne nur die Modelle mit stufenlos variabler Brennweite/Vergrößerung.

Werner Jülich

Der Einsatz höher vergrößernder Okular wird nicht viel mehr Auflösung bringen, man muß schon in Vorsatzsysteme > 1x investieren und die reduzierten Arbeitsabstände in Kauf nehmen. Wer sich einmal die Spitzensysteme anschaut, z.B. das Zeiss Discovery.V20, der wird feststellen, dass es soo schlecht mit der NA auch nicht ist, man bewegt sich auf dem Niveau der üblichen 40er Objektive.
Werner Jülich

TPL

Zitat von: Werner Jülich in September 08, 2009, 12:20:55 NACHMITTAGS
Der Einsatz höher vergrößernder Okular wird nicht viel mehr Auflösung bringen, man muß schon in Vorsatzsysteme > 1x investieren und die reduzierten Arbeitsabstände in Kauf nehmen. Wer sich einmal die Spitzensysteme anschaut, z.B. das Zeiss Discovery.V20, der wird feststellen, dass es soo schlecht mit der NA auch nicht ist, man bewegt sich auf dem Niveau der üblichen 40er Objektive.
Werner


Stimmt genau, Herr Jülich:
Wenn das Wild Heerbrugg Stemi von Jürg kein älteres Stereomikroskop wäre, sondern z.B. ein Zeiss Discovery.V20, dann wäre seine NA gar nicht soo schlecht.

Ist es aber nicht ;D.

Das ist auch gar nicht soo schlimm, denn für den räumlichen Eindruck ist ein bisschen mehr Schärfentiefe (durch die geringere Apertur) ganz nützlich.

Eckhard

Hallo,

ein normales 40x hat eine NA von 0,65. In der Zeiss Broschüre für die Stereomikroskop Reihe Discovery steht wörtlich drin (beim Discovery 20): maximum NA of 0,144

Meiner Kenntnis nach sind die höher vergrössernden Okluare nicht zum Sehen von mehr Details gedacht, sondern um die Vergrösserung bei Erhalt des grossen Arbeitsabstandes zu haben! Dabei wird ein Verlassen des Bereichs der förderlichen Vergrösserung bewusst in Kauf genommen.

Mein Olympus SZX 12 hat eine NA 0.11 mit dem 1x PlanAop Objektiv bei 70 mm Arbeitsabstand. Mit dem 2x Plan Objektiv steigt die NA auf 0.27 bei einem Arbeitsabstand von 30 mm.

Deswegen verwirrt mich die Aussage von Herrn Jülich etwas. Hab ich da etwas nicht oder falsch verstanden?

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Günther Langer

Hallo,

ich habe ein Zeiss DRC und SV8. Maximale Vergrößerung mit 10x Okular DRC 80x, SV 8: 64x. An stärkeren Okularen  kommt eigentlich nur noch das 16x Okular infrage. Das 25er produziert nur leere Vergrößerung und bringt keinen Gewinn. Ich habe mich geärgert, dass die Teile überhaupt gekauft habe: 1990: 660 DM + MwSt für beide. >:(
Viele Grüße

Günther Langer
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
Zeiss DRC und SV 8
Leitz Laborlux 12
Makro-Setup: Leitz Aristophot mit Balgen u. StackShot
Nikon D90, D700, Canon EOS 600D, EOS 5D Mark III
Suche: Leitz Photar 12,5 mm

Jürg Braun

Besten Dank für die Antworten.

Es handelt sich um dieses Gerät:


Ich denke es wird aus den 70igern stammen. Jedenfalls ist schon sehr viel Plastik verbaut.
Leider verfüge ich nicht über die Anleitung. Ich kann deshalb auch nichts über die nA sagen.

Das Gerät verfügt über eine eingebaute Wechselwalze.

Wer weiss mehr?

Gruss in die Runde

Jürg

TPL

#7
Hallo Jürg,
ich wusste doch, dass ich das schon mal gesehen habe, wenn auch nur im Prospekt (von 1978).
Nach Deinen Angaben hast Du das Modell M1B mit der Schaltwalze. Ein nettes, kompaktes Gerät!
Das 2x-Objektiv (keine Vorschraublinse für ein fest eingebautes Objektiv, sondern ein separates, vollwertiges Objektiv), hat immer noch einen sehr ordentlichen Arbeitsabstand von 71 mm.
Neben dem 10x-Okularen wurden noch solche mit 15x und 20x angeboten. Leider schweigt sich der Prospekt über die nA aus.

Frank D.

Hallo Thomas,

darf man, über die von WILD für dieses Mikroskop angebotenen Komponenten, einen Umkehrschluss auf die n.A. führen?
Bei einer Gesamtvergrößerung von max. 28x ( 20x Okular und 1,4x Walze ) also die n.A. von 0,025 - 0,03 vermuten?

Freundliche Grüße
Frank

Jürg Braun

Guten Abend

Der Umstand, dass Wild 20x Okulare im Angebot hatte hat mich dazu ermutigt für wenig Geld in China solche zu bestellen. Ich werde berichten was sie taugen.

nochmals besten Dank und Gruss in die Runde

Jürg

hinrich husemann

Hallo Auflösung und förderliche Vergrößerung von Stereomikroskopen Diskutierende,
nur zum Vergleich: Ich habe ein altes ZEISS-West DRC-Stereo mit dem Objektiv-Wechsler 2X,4X,8X. Diese Objektiv-Paare haben Numerische Aperturen von 0,05, 0,08 und 0,12. Daraus ergeben sich konventionelle förderliche Vergrößerungen von 25-50X, 40-80X und 60-120X . Mit den normalen 10X25-Okularen liegt man mit jeweils 20X, 40X und 80X noch im unteren bis mittleren Bereich der förderlichen Vergrößerung. Von da aus würde sich ein 16X-Okular wohl noch lohnen; aber zumindest bei den 8X-Objektiven habe ich es bisher nicht vermißt.
Allzu hohe Numerische Aperturen kann man normalerweise - zumindest bei Betrachtung nicht so sehr kleiner Objekte - bei Stereo-Mikroskopen oder -"Lupen" auch nicht gebrauchen, weil man sonst keine ausreichende Tiefenschärfe mehr hat; und ohne die ist "Stereo" ja nicht sinnvoll.
Hoffentlich förderliche, freundlich abendliche Mikrogrüsse
H. Husemann

TPL

Zitatdarf man, über die von WILD für dieses Mikroskop angebotenen Komponenten, einen Umkehrschluss auf die n.A. führen?
Bei einer Gesamtvergrößerung von max. 28x ( 20x Okular und 1,4x Walze ) also die n.A. von 0,025 - 0,03 vermuten?

Hallo Frank,
Wild baut außerordentlich ordentliche Geräte, deshalb könnte ich mir denken, dass man die Obergrenze der förderlichen Vergrößerung auch zur Grundlage der Auslegung des Zubehörs gemacht hat. Aber sicher ist das nicht, zumal viele (durchaus seriöse) Firmen zu ihren Mikroskopen Okular-Objektiv-Kombinationen angeboten haben, die deutlich jenseits der förderlichen Vergrößerung liegen. Da dies auch keineswegs sinnlos ist (zum Messen und Zählen, zum Beispiel) glaube ich nicht, dass der Umkehrschluss erlaubt ist.

Die Objektivpaare für mein olles schwarzes Leitz-Stereomikroskop haben die nA: o,05 (1x), o,08 (2x), o,08 (4x), o,10 (8x) und o,11 (12x).
Da wird die förderliche Vergrößerung bei den starken Objektiven und Okularen (12,5x oder 18x) schon verlassen und düster wird es auch.

Werner Jülich

Hallo Herr Völker,
rechnen wir doch einmal gemeinsam.
in Kombination mit dem Plan APO 2,3 schafft das Discovery eine Auflösung von knapp 1000 LP/mm, mit dem Plan APO 3,5 mono sind es 1500 LP/mm.
Werner Jülich

Jürg Braun

Guten Tag Herr Jülich

Ihre Antwort ist mir zu Fachmännisch. Was bedeutet das für meine Okulare?

freundlicher Gruss

Jürg

TPL

#14
Zitat von: Werner Jülich in September 09, 2009, 08:07:43 VORMITTAGrechnen wir doch einmal gemeinsam.
in Kombination mit dem Plan APO 2,3 schafft das Discovery eine Auflösung von knapp 1000 LP/mm, mit dem Plan APO 3,5 mono sind es 1500 LP/mm.

Hallo Herr Jülich,
Es ist wirklich schwierig, Ihre Rätsel zu begreifen.

Es ging hier doch weder um ein Discovery 20, noch um ein Plan APO 3,5 mono (dessen Name bereits klipp und klar verkündet, dass es mit "Stereo" nichts zu tun hat), sondern um ein gut 30-jähriges Gerät, zu dem ich schrieb "Die Objektive von älteren Stereomikroskopen  haben i.a. keine besonders großen nA." Worauf wollen Sie also hinaus? Warum soll Herr Völker oder wir Anderen etwas ausrechnen (was genau haben Sie leider nicht geschrieben) das für die Fragestellung völlig irrelevant erscheint?

Vielleicht habe ich ja etwas übersehen. Erhellen Sie mich, bitte.