Hallo -
es wurde schon darauf hingewiesen, dass dieses ganze Modell (das Okular projiziert das Zwischenbild ins Unendliche) nur stimmt, wenn alle Vorgaben auf welche Objektive und Okular optimiert wurden auch genau eingehalten werden.
Man kann ja tatsächlich mit dem Okular ohne Hilfsmittel in die Nähe projizieren, wenn man es etwas anhebt, also vom Zwischenbild entfernt - dann wird eben dessen vorgesehene Brennweite nicht eingehalten.
Man kann auch das Objektiv weiter vom Objekt entfernen als vorgesehen - dann entsteht das Zwischenbild bei geringerer Tubuslänge als vorgesehen, ist also weiter vom Okular entfernt und auch dadurch entsteht ein projektionsfähiges Bild. Bei Fehlsichtigkeit wird das unabsichtlich gemacht, wenn man keine Brille hat.
Nachteile dieser Verfahrung sind m.o.w. Bildverschlechterung und mangelnde Parfokalität beim Objektivwechsel, d.h. man muss stärker nachfokussieren.
Oft gibt es auch falsche Vorstellungen vom parallelen Strahlengang. Bei korrekter Einstellung verlaufen nur die Strahlen im jeweiligen Strahlenbündel, das von einem einzelnen Bildpunkt ausgeht hinter der Projektionsoptik parallel, die einzelnen Bündel streben auseinander, nachdem sie sich in Höhe der Austrittspupille überkreuzt haben - schließlich ist das "Bild" im Unendlichen nicht nur unendlich weit weg, sondern auch unendlich groß.
Viele Grüße
Rolf
PS. Die letzte Anmerkung gilt auch für die Unendlich-Optik. In den hervorragenden Darstellungen von Herrn Linkenheld ist/war das korrekt dargestellt, aber in einem Online-Skript einer renommierten Uni las ich, dass der Vorteil der Unendlich-Optik u.a. darin bestehe, dass man den EDIT:Mikroskoptubus Unendlichraum beliebig verlängern könne, da ja die Strahlen bis zur Tubuslinse parallel verliefen. Auch das ginge nur wenn man diese Linse sehr groß machte.