Welche Größe für einen Monitor für Mikrofotografie?

Begonnen von Klaus Henkel, März 16, 2018, 13:38:22 NACHMITTAGS

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Klaus Henkel

Guten Tag werte Mikrofreunde!

Zu meiner Fotozeit mit der Olympus OM 4-Ti habe ich dank der guten Belichtungssteuerung der Kamera - auch bei Blitzaufnahmen - in die beiden Okulare geschaut, und die Bilder waren dann auf dem Film scharf und richtig belichtet. Bei den heutigen Digitalkameras gibt es diese Belichtungstechnik nicht mehr. Deshalb möchte ich nach einer Aufnahme auf einem Monitor die Belichtung beurteilen und eventuell mit korrigierten Belichtungswerten wiederholen.

Mit einem Tablet möchte ich nicht arbeiten, sondern mit einem PC-Monitor, den ich an meinem PC über den HDMI-Anschluß betreiben möchte. Nun bin ich recht unschlüssig, wie groß der Monitor sein sollte - ausschließlich für mikrofotografische Zwecke und zum Beurteilen ob die Belichtung gut gelungen ist. Die Schärfe werde ich auf jeden Fall über die Okulare einstellen.

Ich würde einen kleinen Bildschirm von 10 bis 12 Zoll  diagonal (= 25 bis 30 cm) dazu anschaffen. Wie sehen das die erfahrenen Mikrofotografen? Ziehen sie größere Monitore vor? Wenn ja warum und groß sollte so ein Monitor sein? Er würde, wenn ich die Augen von den Okularen nehme, mehr oder weniger in 35 bis 50 cm von den Augen entfernt sein.

Wer weiß Rat?

KH


knipser009

guten Tag Herr Henkel

von einem so kleinen Monitor rate ich Ihnen ab. Bei mir wird das mikroskopische Bild mittels CANON DSLR auf den Monitor per Kabel übertragen. Am heimischen Mikroskopierplatz nutze ich einen 24"-Monitor von Eizo. Unterwegs hängt an meinen CZJunior ein älteres 17"-Laptop, eine Variante , welche ich vielfach auch bei den verschiedenen Mikroskopikertreffen sehe. Wichtig für die Monitorauswahl ist Reflexionsfreiheit beim schrägen Aufblick, den bei einem solch nahen Abstand zum Beobachter stören Reflexionen sehr.

Scharf stelle ich übrigens nicht wie zur analogen Zeit nach der Methode wie Sie es auch angedeutet haben, sondern ausschließlich über den Monitor. Dies gilt auch, wenn die Parfokalität stimmt, denn das Bild im Mikro ist immer kleiner als zB auf einem 24"-Monitor. Das Monitorbild ist das Bild, welches die Kamera sieht. Wenn dort das Bild scharf ist, dann ist auch das digitale Bild scharf - meist sogar noch schärfer, da heutige DSLRs höher auflösen als Monitore.
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

limno

#2
Lieber Klaus Henkel,
ob ich mich zu den "erfahrenen Mikrofotografen" zählen soll, weiß ich nicht. Dass mit dem Kalibrieren ist bei meiner Uraltkiste, dem acer AL1716 nur begrenzt möglich, wie ich Ihnen ja schon mal schrieb. Einen großen Monitor braucht's sicher nicht. (Ich jedenfalls bin mit der Größe des meinen(Diagonale etwa 42 cm) zufrieden) Sie werden sich, auch wenn Sie sich einen gebrauchten kaufen möchten, sicher einen kaufen bei dem das Kalibrieren möglich ist. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm können Sie dann  die Qualität der Aufnahme nicht nur Pi mal Daumen beurteilen.Ich weiß ja nicht welche Kamera Sie zur Zeit haben und mit welcher zusätzlichen Ausrüstung Sie diese betreiben, da kann man ja die meisten Einstellungen schon vorher einstellen.Man muss halt vorher ausprobieren, welche Einstellungen für welche Objektiv/Okular-Kombination bzw. für welches mikroskopische Verfahren am besten sind. Das Scharfstellen erfolgt notfalls mit der Lupenfunktion der Kamera, nicht dem Computermonitor! Bei mir gilt zumindest bei exakt parfokalen hochauflösenden Objektiven: Was das Auge scharf sieht, sieht auch die Kamera scharf, dann löse ich aus!
Mit besten Mikrogrüßen
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Lupus

Hallo Herr Henkel,

wenn der Monitor wie beschrieben nicht zum Scharfstellen sondern mehr zur Beurteilung des Gesamteindruckes gedacht ist, und außerdem der Monitor nur in 35 bis 50 cm Abstand stehen soll, würde m.E. auf jeden Fall ein 10" bis 12" Monitor ausreichen. Der Mindestabstand für Full-HD Auflösung (1920×1080), um keine störenden Pixel zu erkennen, ist etwa 35 cm, für 12" etwas über 40 cm. Größer würde nur bei höherer Monitorauflösung Sinn machen.

Hubert

WStephan

Hallo Herr Henkel,
auch ich sehe einen 10-12 Zoll Monitor als völlig ausreichend für die Beurteilung der Belichtung.
Aktuell arbeite ich aus Platzgründen mit einem 7 Zoll Monitörchen und bekomme da auch die Scharfstellung halbwegs hin.

Grüße
Werner 
(gerne per Du)

Mikroskope:
Hertel & Reuss Studio II mit monok. Fototubus + akkugestützer LED Beleuchtung
Leitz SM-Lux mit Trino Tubus
Zeiss Standard 14 mit Diskussionswürfel

Linuxpenguin

Hallo Herr Henkel,
Ich persönlich arbeite mit einem 24 Zoll Kontroll-Monitor.
Allerdings beurteile ich hier Schärfe und Belichtung.
Ich nutze auch den HDMI Ausgang meiner Kamera.
Am Mikroskop bzw vertikalen Stack-Setup möchte ich mich nicht auf das Kameradisplay verlassen.
Kleine Monitore sind oft sehr speziell - und verhältnismäßig schlecht zu beschaffen - zumindest Markengeräte.
Glück auf! aus Oberhausen
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

Rawfoto

#6
Guten Morgen

Es ist eine Preisfrage ob der kleine Monitor ausreicht. Beim professionellen Film und in der Fotografie setzt man Displays von Blackmagic ein, ein Traum, Belichtung und Farbbeurteilung ist möglich.

Ich setze einen 4K Recorder ein, auch im Freiland, wenn genaues Einstellen in der Makrofotografie gefragt ist. Da sprechen wir aber von Preisen größer 1000.- netto

Billiger geht es natürlich wenn man es versteht die Belichtung über das Histogramm einzustellen ...

Um die Helligkeit am normalen Monitor ermitteln zu können, muss man mit einem Colorimeter kalibrieren.

Liebe Grüße aus Wien

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Klaus Henkel

Zitat von: Rawfoto in März 17, 2018, 07:09:56 VORMITTAG
Guten Morgen

Es ist eine Preisfrage ob der kleine Monitor ausreicht.

Nein. Kleine Monitore zwischen 5 und 15 Zoll kosten etwa doppelt so viel wie große 24-Zöller! Es gibt nur wenige Anwender für kleine und deshalb auch nur wenige Hersteller.

ZitatBeim professionellen Film und in der Fotografie setzt man Displays von Blackmagic ein, ein Traum, Belichtung und Farbbeurteilung ist möglich.

Meist ist ja solche Technik doch ein wenig überkandidelt. Im Fernsehen sieht man dann im Krimi sowieso fast nur noch Nachtaufnahmen, auf denen so gut wie nichts zu erkennen ist.

Danke für Ihren Beitrag zu meinem Problem!

KH

Klaus Henkel

Guten Tag verehrte Ratgeber!

Das habe ich jetzt von meiner Frage: Die einen schreiben so und die anderen so.

Deshalb mache ich es so, wie ein Politiker: Ich schiebe die Entscheidung, ob
großer oder kleiner Monitor, zunächst noch auf. Ich habe eine WiFi-Verbindung
zwischen Kamera (Olympus OM-D E M5 / Mark II) und meinem Smartphone (Samsung
Galaxy S7
) hergestellt und dieses 33 cm von meinen Augen entfernt im Querformat
aufgestellt. Die Abstimmung ist absolut parfokal zwischen Objektiven, Okularen
und Bild auf dem Smartphone-Monitor: Was ich auf dem letzten scharf sehe, bzw. in
den Okularen, ist auch auf dem Kamera-Chip scharf.

Der Monitor des S7 ist selbstverständlich zu klein, ich hatte mir das S7 gekauft,
weil ich es im Telekom-Laden für nur 125 Huronen mit Zweijahresvertrag bekam und
es im Gegensatz zum S8 noch gut in meine Hosen- oder Jackentasche paßt.

Jetzt werde ich an dieser Konfiguration lernen, wie ich bei schnell beweglichen
Pantoffel- und Rädertieren u. ä. zurecht komme; zunächst ohne Blitz, aber dafür
mit sehr heller LED-Beleuchtung von Dr. Hiller und sehr kurzen Belichtungszeiten.
Zur Kontrolle des Belichtungsergebnisses schaue ich dann auf den Monitor des
Smarty. Korrekturen der Zeiten +/- dann an der Kamera.

Als zweiter Schritt kommt dann der Anschluß meines Blitzgeräts Metz 30 TTL 1
aus der Analogzeit 1991 an die einfache Synchronbuchse der Kamera. Das
Blitzrohr ist ausgebaut und sitzt in einer Zunge aus Nylon, die in den Schlitz
des Zeiss'schen Doppelkollektors steckt. Anschluß an den simplen Synchronkontakt
der Kamera. Belichtungskontrolle auf dem Smarty-Monitor.

Korrekturen kann ich mit einem Graufiltersatz von Carl Zeiss (Oberkochen) machen.
(Durchlässigkeiten der Grauflter: 2 x 50%; 1 x 12%; 1 x 3%. Mit Kombinationen
dieser drei Filterstärken sind folgende 6 Belichtungsstufen zu erreichen:

1x50=0,5; 2x50=0,25;1x12=0,12; 1x12+1x50=0,06; 1x3=0,03; 1x3+1x50=0,16.

Bei hinreichender Erfahrung mit den Graufiltern, werde ich mir vielleicht ein
Potentiometer zum Einstellen der Blitzintensität beschaffen bzw. installieren.

Danach werde ich mich hoffentlich für einen 10"- oder einen 12"- Monitor
entscheiden. Vermutlich ein Samsung Tablet, weil das eine Menü-Struktur wie das
Samsung Smarty Galaxy S7 hat. Da brauche ich den Weg durch das Menügestrüpp
nur ein Mal zu erlernen.

Wenn ich auf dem beschriebenem Weg auf Hindernisse stoße, werde ich mich wieder
wieder hier melden. Ebenso wenn alles sauber funktioniert.

Beste Sonntagsgrüße an meine Ratgeber
und an alle anderen Interessenten

KH

Bernhard Gutwenger

Hallo Herr Henkel,

Sollten Sie für Ihre Olympus OM-D E M5 / Mark II ein günstiges
Netzteil suchen, das gibt es hier:

https://www.stonemaster-onlineshop.de/fotografieren/f%C3%BCr-kameras/netzteil-f%C3%BCr-olympus-om-d-e-m5-mii/

Gruß von Bernhard G.